A Millionaire at Midnight (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
315 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-257-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

A Millionaire at Midnight -  Naima Simone
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Morgan Lett hat eine Pechsträhne. Ihr Verlobter hat sie gerade für ihre Stiefschwester verlassen, ihre Wohltätigkeitsstiftung steht vor dem Aus, und der umwerfende Mann, den sie bei einer Bachelor Auction ersteigert hat, erweist sich als kaltherziger Idiot. Doch Millionär Alexander Bishop schlägt ihr einen Deal vor, der Morgans Stiftung retten könnte.

Ist sie bereit den Preis zu zahlen, den er von ihr fordert?



Die USA Today-Bestsellerautorin Naima Simone schreibt seit 2009 Romances und Liebsromane. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern im Süden der USA.

Kapitel 1


»Der Prinz zog Aschenputtel den Glasschuh an, und natürlich passte er perfekt. Daraufhin trug er Aschenputtel zur wartenden Kutsche, und sie fuhren zu seinem Schloss, um zu heiraten. Doch der Prinz entpuppte sich als fremdgehender Drecksack, und Aschenputtel, die gar nicht so lieb und süß war wie gedacht, zog aus und erleichterte den Prinzen um sein halbes Königreich und die gesamte Kutschen-Flotte. Was ihm nur recht geschah, denn er hätte seinen verdammten Schwanz von vornherein in der Hose behalten sollen. Ende.«

Morgan Lett beendete genüsslich das Märchen – oder vielmehr ihre verbitterte Variante davon. Nicht einmal das schwere Seufzen, das aus ihrem Handylautsprecher drang, konnte das Grinsen abschwächen.

»Ernsthaft, Morgan?« Die Stimme ihrer besten Freundin, Khloe Hunter, erklang am anderen Ende der Leitung. »Als du gesagt hast, du wolltest dem Baby eine Gutenachtgeschichte vorlesen, hatte ich eher an eine traditionellere Version gedacht, mit weniger Schimpfwörtern und weniger Real-Housewives-of-Märchenland.«

»Was denn?«, fragte Morgan achselzuckend und ließ sich tief in das schwarze Leder des Limousinen-Rücksitzes sinken. Der Wagen hielt an einer Ampel, und sie sah durch die getönten, verspiegelten Scheiben hinaus auf den Mix aus alten Kirchen und Wolkenkratzern aus Glas und Stahl, die die Gegend rund um Bostons Copley Square ausmachten. »Ich finde, meine Patentochter verdient es, die ungeschminkte Wahrheit zu hören, und nicht so eine verwässerte Story mit nähenden Mäusen und Kristallpalästen, die vermutlich ohnehin bis ins kleinste Türmchen mit Hypotheken belastet sind. Von den geleasten Thronen und Kronen mal ganz abgesehen.«

Dann erklang ein leises, schnaubendes Geräusch, und ein Gefühl wie süßer Sirup floss ihr durch die Brust. »Ohhh. Siehst du? Sinead gibt mir recht. Nicht wahr, Süße?« Morgan gurrte dem kleinen Mädchen zu, das Khloe vor wenigen Wochen geboren hatte. Morgan war den ganzen weiten Weg nach Dublin, Irland gereist, um ihr Patenkind auf der Welt willkommen zu heißen, und sie hatte sich augenblicklich in das rosafarbene zerknautschte, wunderbare Gesichtchen verliebt. Sie seufzte. »Ich vermisse euch.«

»Ich weiß. Ich vermisse dich auch. In ein paar Wochen kommen wir nach Boston, damit meine Eltern die Kleine kennenlernen können«, sagte Khloe. In der transatlantischen Leitung wurde es still, und Morgan biss die Zähne zusammen und wusste bereits, welche Frage kommen würde, noch bevor die Freundin sie aussprach. »Morgan, bist du in Ordnung?«

Bist du in Ordnung? Wie geht es dir? Kann ich irgendetwas für dich tun? Alles Varianten der gleichen Frage, die lautete: Wie abgefuckt bist du, nachdem dein Verlobter mit deiner Stiefschwester durchgebrannt ist?

Als ob das so einfach zu beantworten war.

Wenn sie sagen würde: »Ich komme schon klar. Es ist nicht das tollste Gefühl der Welt, aber es geht schon«, dann würden die Leute glauben, dass sie log.

Aber wenn sie stattdessen sagte: »Tja, ehrlich gesagt werde ich nicht eher ruhen, bis ich seine Eier mit einem rostigen Löffel abgetrennt habe«, würden sie sie ansehen wie die potenzielle nächste Protagonistin einer True-Crime-Dokumentation.

Mit beiden Einschätzungen lägen sie nicht völlig daneben. Wenn einem Verlobter und Stiefschwester ihre gegenseitige unsterbliche Liebe offenbarten und sich dann auch noch innig küssten, schwankte das Gemüt in alarmierend kurzen Zeitabständen von Übellaunigkeit zu Taubheitsgefühl zu blindwütiger Raserei.

Stattdessen sagte Morgan also: »Mir geht’s gut.« Khloe war ihre beste Freundin, doch es war schwer zuzugeben, wie dumm und erniedrigt sie sich fühlte. Beinahe unmöglich. »Hör mal, ich bin fast am Hotel, also muss ich erst mal auflegen. Aber ich rufe dich morgen wieder an.«

»Alles klar. Viel Spaß heute Abend«, sagte Khloe mit einem Seufzen. »Ein Teil von mir wäre jetzt gern mit dir dort. Immerhin haben Niall und ich es der Bachelor-Auktion zu verdanken, dass wir wieder zusammen sind. Wer weiß? Vielleicht findest du heute Abend deinen Traumprinzen.«

Ein Jahr zuvor hatte Morgan Khloe dazu überredet, an der jährlichen Maskierten Bachelor-Auktion der Rhodonite Society teilzunehmen. Die Einnahmen dieser Wohltätigkeitsveranstaltung flossen in die Blake Literacy Foundation, wo sie dringend benötigt wurden. Dabei wurden jährlich zehn Junggesellen auf dem Silbertablett serviert. Khloe hatte den Mann ihrer Träume gefunden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Morgan eben so ein Glück zuteilwurde, war verschwindend gering.

Morgan schnaubte. »Ach, lass mal. Ich gehe nur, weil Mom mich zwingt, dabei zu sein. Es ist nur die letzte in einer langen Reihe von Partys. Sie will Einigkeit präsentieren und die Peinlichkeit abmildern, dass ihre Tochter vom VIP-Verlobten verlassen wurde. Und was wäre da besser geeignet, als mich zu zwingen, gleich den nächsten anzuspringen?«

Ihre Mutter liebte sie – daran zweifelte Morgan keine Sekunde -, doch entgegen deren Hoffnung konnten auch noch so viele Auftritte auf gemeinnützigen Galas, politischen Fundraisings und Cocktailpartys nicht die Schmach wettmachen, mit der die Zurückweisung sie überzogen hatte.

Stattdessen gaben sie den Leuten nur weitere Gelegenheiten, zu tratschen und zu tuscheln. Den bisher unangreifbaren Liebling der Bostoner High Society am Boden zu sehen, sorgte für einigen Gesprächsstoff.

Das einzig Versöhnliche war, dass jede der Partys ihr Gelegenheit gab, Charme zu versprühen und für Phoenix House zu netzwerken, eine Nonprofit-Organisation, die Frauen, die sich gerade aus einer gewalttätigen Beziehung oder aus der Obdachlosigkeit befreit hatten, dabei half, ihre Unabhängigkeit zu erlangen und in einer schnelllebigen Welt Fuß zu fassen. Was mit einem Scheck für eine gemeinnützige Organisation begonnen hatte, war erst zu freiwilliger Mitarbeit und schließlich leidenschaftlichem Feuereifer geworden. Während ihrer Zeit dort hatte sie so mutige, liebende, aufopferungsvolle Frauen getroffen. Überlebende … Kämpferinnen. Daher, nun ja, konnte Morgan in ihrem Leiden einen Silberstreifen am Horizont sehen.

Nein. Eigentlich sogar zwei.

Cynthia und Troy, ihre Stiefschwester und ihr Verlobter – Ex-Verlobter, Herrgott noch mal – waren auf keiner dieser Veranstaltungen aufgetaucht. Man konnte die Ohren nur bis zu einem gewissen Punkt steifhalten.

»Morgan«, murmelte Khloe.

»Nein«, sagte sie und fegte mit der Hand durch die Luft, auch wenn ihre Freundin die Geste nicht sehen konnte. Gott, sie hatte das alles über ihre Mutter nicht sagen wollen. Hatte nicht zeigen wollen, dass es sie im Mindesten berührte. »Ich will nicht darüber sprechen. Und jetzt bin ich angekommen und muss meinen unberührtesten Gesichtsausdruck aufsetzen, also bis bald.«

Mit neuerlichem Seufzen lenkte Khloe ein. »Ruf an und erzähl mir, wie es gelaufen ist.«

Morgan legte auf und steckte das Telefon in ihre briefmarkengroße Paillettenhandtasche. Die Limo kam vor dem Luxushotel zum Stehen, in dem die Bachelor-Auktion stattfand. In ihrem Magen tanzten die Schmetterlinge Pogo, und sie atmete tief ein, um die kleinen Biester ruhigzustellen.

Noch dieser eine Abend, den du überstehen musst. Du schaffst das. Es wird dich nicht umbringen.

»Mir geht’s gut«, flüsterte sie, während der Chauffeur die Tür zur Rückbank des Wagens öffnete. Übte sie ihren Text, oder versuchte sie, sich selbst zu überzeugen? Sie wusste es nicht, aber wenn sie für jedes Mal, das sie diese Worte bereits gesagt hatte, eine Wodkaflasche bekommen hätte, wäre sie mittlerweile stockbesoffen und definitiv in bester Stimmung.

Mit einem kühlen Lächeln für die Presse auf den Lippen, die sich um den Eingang des Hotels drängte, akzeptierte Morgan die Hand des Chauffeurs und stieg aus der Limousine.

Menschen in Pelzmänteln, Abendkleidern, glitzernden Juwelen und Smokings strömten in die überdachte Eingangshalle des Hotels. Die Finanzmagnaten, Philanthropen, Promis und Mode-Ikonen Bostons hatten sich in ihrer Kleiderwahl nicht lumpen lassen, um bei einer der gefragtesten Veranstaltungen des Herbsts zu erscheinen.

In der Vergangenheit hatte sie sich auf diese Gala immer gefreut. Ihr Stiefvater hatte sich als Menschenfreund betrachtet, weshalb der Umstand, dass Morgan mit Tausenden von Dollar für einen guten Zweck Bachelor ersteigerte, nie eine seiner »Wert-des-Geldes«-Reden provoziert hatte.

Trotzdem waren diese Reden die einzigen Momente gewesen, in denen sie lange, ehrliche Gespräche geführt hatten. Die »Wie war dein Tag?«- oder »Wie läuft es denn so?«-Gespräche hatte er sich für seine Tochter Cynthia aufgespart, die er abgöttisch liebte. Morgan hingegen hatte er toleriert, weil er mit ihrer Mutter verheiratet war.

Bei der Verlesung seines Testaments vor vier Monaten hätte dies nicht deutlicher werden können.

Wenn es etwas gab, das Gerald Carrington mehr liebte als seine Tochter und seine Frau, dann war es, das letzte Wort zu behalten.

Sie schob alle Gedanken beiseite, die nichts damit zu tun hatten, heil durch den Abend zu kommen, setzte die höfliche Miene auf, die sie zu dieser Art Events zu tragen pflegte, und errichtete emotionale Schutzwälle einer Stärke, die Fort Knox wie eine Kinder-Schneeburg aussehen ließen.

Lasst die Scharade beginnen.

Eine Stunde später bekam die höfliche Miene langsam kleine Risse. Das Ergebnis gut gemeinter Wie geht es dir?s und lächelnder...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2023
Reihe/Serie Bachelor Auction
Übersetzer Madita Elbe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte All in • April Dawson • Arzt • Bianca Iosivoni • billionaire • Billionär • Book Boyfriend • Brittainy C. Cherry • Cheeky Room Mate • Doktor • E L James • Emma Chase • Emma Scott • Familiensaga • Fifty Shades of Grey • happily ever after • Happy End • Helena Hunting • hot single dad • Jennifer Snow • Katy Evans • KEEP • Kuss • Kylie Scott • Lauren Layne • Liebe • Lisa Renee Jones • L.J. Shen • Louise Bay • Lyx • Meghan March • Mona Kasten • Olivia Miles • Olvia Anderson • Piper Rayne • Romance • Sarina Bowen • scandal • Sex • Sex and the City • Still Broken • Vi Keeland • Washington • Winter Renshaw
ISBN-10 3-96797-257-7 / 3967972577
ISBN-13 978-3-96797-257-3 / 9783967972573
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