Der Glanz eines neuen Morgens - Töchter der Freiheit (eBook)

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2023 | 1. Aufl. 2023
518 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-3846-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Glanz eines neuen Morgens - Töchter der Freiheit - Noa C. Walker
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Amerika, 1862: David zweifelt immer mehr an seiner Entscheidung, der Armee als Feldchirurg zu dienen. Seine Arbeit muss er unter furchtbaren Umständen verrichten. Außerdem vermisst er schmerzhaft seine Verlobte Annie. Doch bevor er sie wiedersehen kann, erkrankt David schwer an Gelbfieber und ringt plötzlich mit dem Tod ...

Annie, die auf der Plantage von Davids Eltern in North Carolina zurückgeblieben ist, ahnt davon nichts. Sie hat alle Hände voll damit zu tun, Birch Island vor dem Untergang zu bewahren. Der Verwalter wird immer unberechenbarer, und Davids Schwester verschleudert die letzten finanziellen Ressourcen der Plantage. Hinzukommt, dass ein Sklavenhändler es auf Annie abgesehen hat und ihr das Leben schwer macht. Als dann noch ein Skandal das Ansehen der Familie zu ruinieren droht, muss Annie alles aufs Spiel setzen ...

'Der Glanz eines neuen Morgens' ist der vierte Band einer emotionalen, mehrbändigen Familiensaga rund um den amerikanischen Bürgerkrieg, in der sich abgrundtiefer Hass, ein gnadenloser Krieg und unmenschliche Ungerechtigkeiten mit der großen Liebe, tiefgehender Freundschaft und den kleinen Freuden des Lebens die Hand reichen.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.


Begeisterte 5-Sterne-Rezensionen für Band 1, 2 & 3 :

'Spannende, abwechslungsreiche Sudstaaten-Saga - toller Auftakt!'

'Wunderschöne Geschichte!'

'Ein Roman, der zu Herzen geht, spannend und ereignisreich ist sowie humorvolle Dialoge enthält.'

'Ein wundervoller Roman, der einen Teil der amerikanischen Geschichte beleuchtet.'

'Großartige, bildgewaltige Fortsetzung der Südstaatensaga.'

'Der bereits dritte Roman einer mehrbändigen Familiensaga, die Einblicke vor und nun auch während des amerikanischen Bürgerkriegs ermöglicht. Und dies auf eine sehr überzeugende und realistische Weise, wobei auch die damalige oft sehr unmenschliche und menschenverachtende Beziehung zwischen den reichen Plantagenbesitzern der Südstaaten und den dort lebenden und für sie arbeitenden Sklaven auf erschreckende Weise mit unterschiedlichen Ereignissen Berücksichtigung findet.'



<p>Hinter dem Namen Noa C. Walker verbirgt sich das Autorenehepaar Elisabeth und Christoph Büchle. Elisabeth ist das "Gesicht" des Autorenduos und brachte bereits als Kind unzählig viele kleine Geschichten zu Papier. Sie erlernte den Beruf einer Bürokauffrau im Groß- und Außenhandel und wurde anschließend noch examinierte Altenpflegerin. Im Jahr 2005 schickte sie ihr erstes Manuskript an einen Verlag, aus dem ihr Debütroman wurde. Christoph ist Pädagoge und begeisterter Sportler. Von Beginn an war er maßgeblich am Autorenalltag beteiligt. Elisabeth und Christoph sind seit 30 Jahren verheiratet, haben fünf Kinder und vier Enkelkinder. Ihr Markenzeichen sind gut recherchierte, romantische und äußerst spannende Romane, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurden. Gleich mehrere ihrer Romane standen in den Top Ten der BILD-Bestsellerliste.</p> <p><br></p>

Zwei


~Shenandoahtal, Virginia~


Die Soldaten lagerten entlang des Ufers und hielten ihre blasenübersäten Füße in das kühle Gewässer. Ihre Blicke waren auf die Patrouille gerichtet, die sich jenseits eines kleinen Wäldchens gezeigt hatte. Drei Tage zuvor hatte Jacksons Kavallerie einen schweren Verlust hinnehmen müssen. In einem der zahlreichen Nachhutgefechte nahe Harrisonburg war Turner Ashby gefallen. Die Kavalleristen trauerten um ihren im Süden als romantischen Helden verehrten Befehlshaber.

Dank ihm und seinen Reitern, die den Gegner immer wieder aufgehalten hatten, war es Jackson gelungen, den Wettlauf durch das Shenandoahtal zu gewinnen und als Erster zu der einzigen noch intakten Flussbrücke zu gelangen. Er entkam mit allen seinen Truppen, zweitausenddreihundert Gefangenen und zwei Versorgungskolonnen – ein Tross von mehr als elf Kilometern Länge – aus der Falle der Nordstaatler.

Nun lagerten sie bei Port Republic, genau dort, wo Jackson und seine Soldaten fünf Wochen zuvor ihren außergewöhnlichen Feldzug begonnen hatten. Hinter ihnen lagen fünfhundertvierundsechzig Kilometer, drei gewonnene Schlachten und eine Menge Entbehrungen.

David, an einen runden, dicken Zaunpfahl gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, blinzelte in die aufgehende Sonne. Dass sie hier haltmachten, bedeutete wohl, dass sich Jackson einem ihrer Gegner entgegenstellen wollte, vielleicht sogar beiden.

Cobb stieß ihm in die Seite. »Hörst du das? Kanonendonner.«

David wandte sich um, legte die Arme auf die oberste Holzstange und lauschte. Ein dumpfes Donnern, als näherte sich ihnen ein heftiges Gewitter, wehte mit dem Wind herbei. »Das muss Ewell in Cross Keys sein«, vermutete David.

»Ob Old Jack das schon weiß?«

»Vorhin sah ich einen Reiter aus Richtung Cross Keys nahen.«

»Dann sollten wir uns wohl besser informieren. Komm mit, Junge.«

Wenig später erkundigte sich Cobb bei Miles nach der Ursache des Kampflärmes.

»Ewell hat einen Angriff von Frémonts Truppen abgewehrt. Nun begnügen sie sich mit einem Kräftemessen zwischen ihrer und unserer Artillerie.« Miles zuckte nachlässig mit der Schulter und wandte sich wieder Jackson zu. Dieser war vor wenigen Stunden nur knapp einer Gefangennahme durch die feindliche Kavallerie entgangen.

Jackson warf eine Zitronenschale in einen Strauch und deutete auf seine Landkarte. »Die beiden Yankeeverbände nähern sich uns. Ich schätze, sie sind gemeinsam mindestens eineinhalbmal so stark wie wir.« Jackson riss kurz seinen nächsten Plan an, faltete die Karte zusammen, nickte dankend und zog sich in sein Zelt zurück.

»Das ist wieder typisch Stonewall Jackson!« Ungehalten wandte sich Cobb an David. »Ich habe keine Ahnung, was er vorhat.«

»Du musst das ohnehin nicht wissen.«

»Denkst du, einer seiner Kommandeure hat ihn verstanden?«

»Es ist deren Aufgabe, ihre Truppen so zu führen, wie sie es angewiesen bekommen. Du sollst nachher nur ihre Soldaten zusammenflicken«, meinte David.

»Du tust gerade so, als wüsstest du, was Jackson vorhat.«

»Habe ich das behauptet?«

»Warum bist du so mürrisch, Williams. Ah, ich weiß, was dich juckt, du schwarzes Schaf einer angesehenen Familie. Du hast geglaubt, wir befinden uns auf dem Weg in Richtung Süden. Näher zu deiner Lehrerin, nicht wahr?«

David blitzte den Freund und Kollegen an, da der ihn durchschaut hatte.

»Entschuldige bitte, Williams. Ich bin ein Trottel. Schließlich vermisse ich meine Delila ebenfalls.« Cobb betrat ihr Zelt.

Ärgerlich auf sich selbst tippte David mit dem rechten Fuß auf den niedergetretenen Grasboden. Falls er auf Birch Island zurückkehrte, wäre Annie da. Nicht so die inzwischen verstorbene Delila. Im Grunde hatte Cobb nicht einmal mehr ein Zuhause.

»Doc, Mista Williams?«

Erschrocken fuhr David herum. Einer der Schwarzen, die zu Jacksons Armee gehörten, stand vor ihm. »Was gibt es denn?«

»Post für Sie, Doc, Mista Williams. Der Postreiter sagt, es ist wichtig. Aus dem Kriegsministerium in Richmond.«

»Danke.« David nahm das Kuvert entgegen und betrat das Zelt. Unter den aufmerksamen Augen von Cobb zog David eine knapp gehaltene Mitteilung hervor. »Das kann doch nicht …« David sprang auf.

»Schlechte Nachrichten?«

»Mein Vater hat seinen Posten im Kriegsministerium aufgegeben. Davis will ihm ein eigenes Kommando geben.«

»Lee hat Johnstons Platz eingenommen. Vielleicht kommt dein Vater unter dessen Kommando. Dann könntest du ihn ab und zu sehen.«

»Darum geht es nicht, Cobb. Mein Vater hat im Mexicokrieg einen Arm verloren. Außerdem ist sein Herz angeschlagen.«

»Du hast deinem Vater die Risiken erklärt?«

»Selbstverständlich. Ich hatte ihm 1860 sogar von seinen politischen Reisen abgeraten.« Mehr zu sich selbst murmelte David: »Wenn Annie ihm sagen würde, dass er …«

Cobb kratzte sich geräuschvoll am Hinterkopf. »Dein Vater würde auf die Lehrerin hören, nicht aber auf seinen Sohn, den Arzt? Ihr Williams seid eine seltsame Familie. Oder ist das bei euch da unten in South Carolina so üblich?«

David blieb dem Mann eine Antwort schuldig. Begleitet vom Donnern der leichten Artillerie und dem Stakkato der Gewehrsalven begann seine nächste Schicht. Inzwischen war es ihm lieber, nahe der Schlachtlinien die Erstversorgung der Verletzten zu übernehmen, als in der Sicherheit eines entfernter eingerichteten Operationsplatzes eine Gliedmaße nach der anderen zu amputieren.

Der über der Landschaft liegende Pulverrauch ließ die eigenen und die gegnerischen Soldaten zu schemenhaften Gestalten verschwimmen. Der fortwährende Wechsel zwischen Aufstehen zum Laden der Waffen und Niederknien zum Schießen wirkte wie ein undefinierbares Kinderspiel. Das Heben und Senken der Ladestöcke mutete wie ein eigenwilliger Tanz an und war begleitet vom Aufblitzen der Bajonette, sofern es der Sonne gelang, den Kampfplatz für einen Moment zu beleuchten.

Ein Offizier ritt die Reihe hinter den Schützen ab und brüllte seine Befehle. Dann preschte er zwischen den Soldaten hindurch auf die feindlichen Linien zu. Die Infanteristen folgten ihm mit einem durchdringenden »Hooray!«, doch das vernahm der Reiter schon nicht mehr, da er getroffen von seinem Pferd stürzte, das sein Heil in der Flucht suchte. Die Kampflinie verlagerte sich, und einige Soldaten zogen die liegen gebliebenen Kameraden zurück in den Schutz der Schonung. David, Miles und Sounders eilten hinüber, um sich der Männer anzunehmen.

Stunden später erhob sich David und ließ den Blick über das nun unheimlich still daliegende Schlachtfeld schweifen. Es war übersät mit menschlichen Körpern. Die einen versuchten, davonzurobben, andere wanden sich unter Schmerzen. Der Rest war zu reglosen Skulpturen erstarrt. Die Ambulanzhelfer brachten weitere Verletzte, eine zweite Kolonne war damit beschäftigt, die Toten nebeneinander aufzureihen.

In David stieg der bittere Geschmack der Sinnlosigkeit hoch. Er wies zwei leicht verwundete Soldaten an, den Mann vor sich auf einen der Ambulanzwagen zu schaffen. Beide Oberschenkelknochen waren getroffen, was unweigerlich Amputation bedeutete. Seinem Befehl wurde Folge geleistet, doch er hörte die Schmerzensschreie des Infanteristen noch, als der längst fort war.

»Träumen können Sie woanders, Williams!«, fauchte Sounders ihn an.

David runzelte über dessen undeutliche Aussprache die Stirn. Er konnte den Alkoholdunst trotz des Geruchgemenges aus Schweiß, Blut, modriger Erde und Schwarzpulver ausmachen. Frustriert presste er die Lippen zusammen, verband eine blutende Wunde und ging dann weiter über das Schlachtfeld.

Ein lautes Stöhnen ließ David nach links hasten. Dort lag ein junger Soldat mit Bauchschuss. Betroffen kniete sich David nieder. Ihm war die Sinnlosigkeit seiner Bemühungen bewusst, doch sein wie benebelter Geist befahl ihm, in Ordnung zu bringen, was ein feindliches Geschoss angerichtet hatte. Schließlich sprang er auf, um mehr Verbandmaterial zu besorgen. In diesem Moment knallte hinter ihm ein Schuss. Entsetzt fuhr er herum. Sounders hielt die rauchende Pistole noch immer auf den Kopf des jungen Soldaten gerichtet.

David schluckte all die Wut hinunter, die in ihm aufwallte, und wandte sich einem anderen Verletzten zu. Dieser sah ihn mit wild flackernden Augen an. »Wenn Sie sich um mich kümmern, werde ich dann auch erschossen?«

»Nein«, knurrte David, kniete sich in die blutgetränkte Erde und schnitt den Uniformärmel auf. Eilig zog er einige Schrapnelle aus der Fleischwunde, verband den Oberarm und winkte einen der Helfer herbei. Er arbeitete hastig weiter, erleichtert darüber, dass er so keine Zeit hatte, sich Gedanken über seine Hilflosigkeit in Gegenwart sterbender Soldaten zu machen.

Sein nächster Patient war ein Trommler, dem man nicht nur die Trommel zerschossen hatte. David kümmerte sich beinahe mechanisch um ihn und kauerte sich dann wenige Schritte weiter neben einen anderen Verletzten. Auf den ersten Blick erschloss sich ihm, dass diesem nicht mehr zu helfen war.

David blickte in die Gesichter der Soldaten, die zu ihren Regimentern zurückkehrten. Es war mehr ein übermüdetes Schleppen als ein Gehen. Sie befanden sich in der sechsten Schlacht innerhalb weniger Wochen gegen zahlenmäßig weit überlegene Großverbände. Dadurch hatten sie rund einhunderttausend Unionssoldaten im Shenandoahtal festgehalten, die McClellan bei seinem Halbinsel-Feldzug fehlten. Jacksons aggressives Zuschlagen und die systematische Verschleierung seiner Absichten und Marschwege hatten ihr Übriges dazu beigetragen. Inzwischen grub sich maßlose Erschöpfung in...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2023
Reihe/Serie Die große Südstaaten-Saga
Die große Südstaaten-Saga
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Arzt • Arzt-Romance • Bürgerkrieg • Charleston • Fackeln im Sturm • Farmleben • Frauenhaus • Krieg • Lincoln • Louisiana • Mississipi • Mississippi • Mittlerer Westen • Nordstaaten • Pageturner • Plantage • Romeo und Julia • Saga • Sklaven • Südstaaten • Südstaaten-Plantage • Südstaatensaga • Südstaaten-Saga • Verbotene Liebe • Vom Winde verweht • Washington
ISBN-10 3-7517-3846-0 / 3751738460
ISBN-13 978-3-7517-3846-0 / 9783751738460
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