Never Your Royal (eBook)

****

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
436 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-1950-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Never Your Royal - Melanie Summers
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Wenn eine antiroyale Bloggerin in den Palast einzieht ...

Tessa Sharpe verdient ihr Geld mit einem Blog - mit einem antiroyalen Blog. Auf 'The Royal Watchdog' hält sie mit ihrer - nicht so positiven - Einstellung zum Königshaus und ganz besonders zum Kronprinzen von Avonia, Prinz Arthur, den sie für einen faulen Sack hält, nicht hinterm Berg. Soll er sich doch einen Job suchen wie der Rest der Bevölkerung. Doch dann geschieht das Unglaubliche: Tessa erhält eine Einladung in den Palast. Prinz Arthur fordert sie öffentlich heraus, ihn zwei Monate zu begleiten, um sich selbst einen Eindruck von seinem Alltag und den royalen Pflichten zu machen. Tessa kann schlecht Nein sagen, wartet doch das ganze Königreich gespannt auf ihre Antwort. Also zieht sie in den Palast ein und verbringt die Tage mit dem attraktiven Royal. Und mit jedem Blick und jedem Wortgefecht merkt sie, dass ihr Herz ein bisschen schneller schlägt und ihre Meinung über Arthur sich ein klein wenig ändert ...

'Humorvoll und prickelnd. Never Your Royal ist perfekt!' Bare Naked Words

Auftakt der unterhaltsamen und romantischen ROYAL-Reihe von Bestseller-Autorin Melanie Summers




<p><strong>Melanie Summers</strong> lebt mit ihrer Familie in Edmonton, Kanada. Wenn sie keine Liebesromane schreibt, liest sie gerne, schaut Filme oder denkt sich während langer Spaziergänge in den umliegenden Wäldern neue Geschichten aus. Weitere Informationen unter: melaniesummersbooks.com</p>

2


Gute Männer, Münztelefone und andere Dinge, die es nicht mehr gibt

Tessa

»Oh, verdammt!« Das Auto rast davon, aus den offenen Fenstern dringt Gelächter.

»Ihr kleinen … Herumtreiber!«, schreie ich, worüber sie umso lauter lachen. Ich bin erst achtundzwanzig, aber für die bin ich nur eine tropfnasse Hexe mittleren Alters, was ihnen der Gebrauch des Ausdrucks »Herumtreiber« meinerseits bestätigt. Aber ich will nicht fluchen. Es sind Kinder in der Nähe, aber, oh, ich habe »verdammt« gerufen, oder? Shit!

Meine brandneue weiße Jeans und meine Lieblingswildlederstiefel sind jetzt pitschnass und mit Matsch bespritzt. Das ist buchstäblich das dritte Mal in zwei Jahren, dass ich dem »Bowling-for-Losers«-Spiel zum Opfer falle, das seit, keine Ahnung, einer Ewigkeit an dieser Stelle veranstaltet wird. Auf der ganzen Länge der Bushaltestelle senkt sich der Asphalt, und da hinter der Haltestelle eine zwei Meter fünfzig hohe Backsteinmauer aufragt, kann man auch nirgendwo Schutz suchen. Also tauchen nach jedem kräftigen Regenguss aus dem Nichts Teenager auf und spielen ihr Spiel.

Um ehrlich zu sein, wenn man einer der im Auto mit seinen Kumpels zusammengequetschten Teenager ist, macht es sogar Spaß. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es selbst mal gemacht habe, und es war schon irgendwie spannend, auf eine Angst einflößende, aufregende Weise, als wollte man etwas wirklich Ungezogenes anstellen, das einen auf ewig zusammenschweißt. Oh mein Gott! Und was, wenn wir erwischt werden?

Aber sobald es vorbei war, sah ich mich nach unserem Opfer um. Die Frau war für eine Party angezogen, sogar das Geschenkpapier der schicken silbrigen Schachtel unter ihrem Arm triefte vor Nässe. Wir hatten ihr für ein paar Sekunden Unterhaltung den ganzen Tag verdorben. Ich flehte meine Freunde an umzudrehen, um sie mitzunehmen, aber wie sich zeigte, stehen Teenager nicht darauf, dass man ihnen den Spaß verdirbt, sodass ich danach ein paar Freunde weniger hatte. Was mir aber nicht viel ausmachte. Ich war bereits lange vor der Pubertät daran gewöhnt, eine Außenseiterin zu sein.

Gerade bin ich zu einem weiteren gefürchteten Abendessen im Kreise der Familie auf dem Weg zu meinem Elternhaus. Als das einzige Mädchen von fünf Kindern hatte ich seither ausreichend Anlass, mich nicht zugehörig zu fühlen – kein Penis, keine Hoden, kein Interesse an Fußball. Mit den Jahren wurde es immer schlechter statt besser, weil meine brillanten Brüder in der großen weiten Welt aufstiegen, während ich unlängst noch ein paar Sprossen der Karriereleiter abgestürzt bin. In letzter Zeit ziehen meine Brüder mich unermüdlich als »das trübste Licht im Hause Sharpe« auf.

Als der Bus sich Abbot Lane nähert, schrumpfe ich von einer relativ selbstsicheren, einigermaßen intelligenten Frau wieder zu einer linkischen, unsicheren Vierzehnjährigen zusammen. Die nächsten dreiundzwanzig Minuten verbringe ich mit der Hoffnung, der Bus könnte liegen bleiben oder von Terroristen entführt werden (aber nur, wenn vorher Keanu Reeves zusteigt), und die Stunden danach mit der Wunschvorstellung, mir wäre die perfekte Ausrede eingefallen, um dieses Abendessen abzusagen.

Ich habe in den beiden zurückliegenden Jahren bereits schreckliche Bauchkrämpfe (ein altbewährtes Mittel, vor allem, wenn mein Vater ans Telefon geht), schlimmes Fieber, schlimmen Durchfall – alles Schlimme ist tatsächlich ziemlich wirkungsvoll –, kurz bevorstehende Abgabetermine (was mir eh keiner abkauft), liegen gebliebene Busse und Bronchitis (was man viel schwerer vorspielen kann, als man glauben möchte, wenn man in Wahrheit kerngesund ist) vorgeschoben. Aber heute bringe ich es nicht über mich zu lügen. Denn heute wäre der fünfundachtzigste Geburtstag meines Großvaters gewesen, und da er der Einzige in der Familie war, der daran glaubte, dass irgendein verborgenes Talent in mir schlummern könnte, schulde ich es ihm, an dieser Feier teilzunehmen.

Ich stehe auf dem nassen Gehweg und blicke auf mein Elternhaus, mit seinem Mischmasch aus dunkelgrün verkleideten Aufbauten über dem einstmals einstöckigen Ziegelbau. Obwohl ich mit meinen nassen Beinen friere, lasse ich mir einen Moment Zeit, um die Stille auf mich wirken zu lassen, ehe ich vom Chaos und den Küchengerüchen bombardiert werde, die mich hier erwarten. Dann beginnt leichter Regen und zwingt mich hineinzugehen und es hinter mich zu bringen. Schließlich gibt es schlimmere Schicksale als ein Abendessen mit der Familie. Mir fällt zwar im Moment keines ein, aber ich weiß, dass solche Schicksale existieren.

In der Hoffnung, nicht aufzufallen, als ich zur Tür hereinkomme, senke ich die Stimme zu einem Flüstern. »Hallo allerseits.«

Sofort reckt meine Mutter den Kopf aus der Küchentür am Ende des schmalen Flurs. Meine Mum hat ein äußerst scharfes Gehör. Sie kann gleichzeitig an zwei Unterhaltungen teilnehmen, während sie auf ein schlafendes Baby lauscht und darauf achtet, dass die Kartoffeln nicht überkochen.

»Tessa! Da bist du ja! Ich dachte schon, du kommst überhaupt nicht mehr.« Sie weicht meinen Nichten aus, die viel zu beschäftigt sind, mit einer Tiara hinter dem Kater herzujagen, um mich zu bemerken.

»Armer Mr Whiskers. Mum, du solltest nicht zulassen, dass sie ihn wieder anziehen.« Damit gebe ich ihr den Wein, den ich »für alle« mitgebracht habe (womit ich ausschließlich mich meine) und drücke ihr einen Kuss auf die Wange.

»Er wird es ihnen schon zeigen, wenn er keine Lust hat, ›Anziehen‹ zu spielen.« Als sie mich in eine Umarmung zieht, steigt mir der vertraute Duft von Chanel No5 in die Nase.

Ein Zischen und Jaulen sagt mir, dass Mum, was Mr Whiskers angeht, recht hatte. Dann kommen die drei Mädchen schreiend den Flur zurückgerannt, biegen nach rechts ab und poltern die Treppe hinauf.

Mum mustert mich von oben bis unten. »Wieder mal an der Haltestelle nass gespritzt worden?«

»Ja.«

»Du solltest wirklich mal daran denken, dir ein Auto zuzulegen. Es gibt mittlerweile elektrische, dann würdest du nicht die Erde zerstören, wie der Rest von uns.«

»Ja, das sagtest du schon.«

So gerne ich auch mit meinem eigenen Auto herumgondeln würde, kann ich mir leider keines leisten. Das ist etwas, das mir ein wenig Bauchschmerzen bereitet und ich deshalb lieber für mich behalte. Stattdessen benutze ich unter dem Vorwand, mich in eine veritable Umweltschützerin verwandelt zu haben, öffentliche Verkehrsmittel. Aber obwohl ich mich ganz entschieden um die Erde sorge, träume ich davon, eines schönen Tages in einem glänzenden kleinen Sportwagen vorzufahren, mit dem ich einfach wieder davonbrausen kann, wenn ich genug »Zeit mit der Familie« verbracht habe.

Was ich mir wirklich wünsche, ist ein netter, ausgeglichener, umweltbewusster Mann, der mich in einem Hybriden mit beheizten Ledersitzen zu meinen Eltern kutschiert. Ich bin überzeugt, meine »Respektabilität« würde sich verdreifachen, wenn ich einen solchen Mann fände. Aber da man einen alleinstehenden, verlässlichen, anständigen Mann heutzutage ebenso leicht findet wie ein Münztelefon, werde ich wohl auf ewig eine alleinstehende Unternehmerin bleiben, die sich teure Schuhe (im Ausverkauf) kauft, ohne sich Beschwerden von jemandem anhören zu müssen, der später den Toilettensitz hochklappen wird.

Oh, das war jetzt furchtbar negativ. Ich weiß, dass es da draußen auch gute Männer gibt. Allerdings für andere Frauen. Nicht für mich. Wenn irgendwo in einem Umkreis von zehn Meilen ein verlogener, betrügerischer Mistkerl lauert, werde ich ihn garantiert aufstöbern und mich in ihn verlieben.

Meine Nichte Poppy ist das erste der Kinder, das mich bemerkt. Ihre Augen strahlen, dann schreit sie: »Tante Tessa ist da!«

Danach beginnt der Ansturm der Kinder, die sich auf die Gummibärchen-Tüten stürzen, die sie zu Recht bei mir vermuten. Poppy stürmt die Treppe herunter und springt mir in die ausgebreiteten Arme. Ich drücke sie fest und gebe ihr einen feuchten Wangenkuss, um zu sehen, wie sie sich die Wange abputzt. Darüber kann ich mich jedes Mal ausschütten vor Lachen. Ich bin die alte Jungfer, bloß dass mir keine Haare aus einer Warze am Kinn wachsen – jedenfalls noch nicht. »Oh, wie habe ich meine Kleine vermisst!«

Ich gehe in die Hocke und wühle in meiner Manteltasche. »Mal sehen, ob ich was für dich habe.«

Sie grinst erwartungsvoll.

»Na, da haben wir sie. Eine Tüte Gummibärchen. Die beste Süßigkeit der Welt.« Ich gebe ihr die Tüte.

»Danke, Tante!« Sie umarmt mich noch einmal, während sich hinter ihr, nicht ganz ordentlich, die übrigen Kinder aufreihen.

»Sehr gerne, Peanut«, flüstere ich ihr ins Ohr. »Nicht vergessen, du bist mir die liebste Mohnblume auf der ganzen Welt.«

Poppy strahlt, als sich ihr kleiner Bruder Clark vordrängelt.

Ich absolviere das Prozedere noch sechsmal, schließlich sage ich dem Nachwuchs, was ich immer sage: »Aber wartet damit bis nach dem Essen, sonst sind eure Mütter stinksauer auf mich.«

Doch ich habe die Worte kaum ausgesprochen, da sind sie schon alle verschwunden, vermutlich verstecken sie sich irgendwo und verdrücken die Gummibärchen. Ich werfe meinen Wollmantel auf den schwankenden Jackenstapel auf der alten Holzbank, dann gehe ich ins Fernsehzimmer, um meinen Vater und meine Brüder zu begrüßen.

Als ich den Kopf ins Zimmer stecke, fällt mir sofort das pink blinkende »Sheepshagger-Beer«-Schild ins Auge, das sich entsetzlich mit dem rot-grün karierten Sofa und dem dazugehörenden Zweisitzer...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2023
Reihe/Serie Crown Jewels
Übersetzer Ralf Schmitz
Sprache deutsch
Original-Titel The Royal Treatment (Crown Jewels series 01)
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Antiroyaler Blog • Diamond Empire • dramatisch • Emotional • Forbidden Royals • From Enemies to Lovers • Golden Throne • Große Gefühle • Julie Johnson • Königsfamilie • Kronprinz • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • Prinz • Prinz Arthur von Avonia • Romance • Romantik • romantisch • Royal • Silver Crown • Tessa Sharpe • The Crown Between Us
ISBN-10 3-7363-1950-9 / 3736319509
ISBN-13 978-3-7363-1950-9 / 9783736319509
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 1,1 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von T.C. Boyle

eBook Download (2023)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
20,99