Die kleine Bücherei der Herzen (eBook)

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(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
393 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-2693-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die kleine Bücherei der Herzen - Jana Schikorra
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Als Katherine Madigan ein bezauberndes Haus in der irischen Kleinstadt Howth erbt, ahnt sie noch nicht, dass damit auch eine kleine Bücherei verbunden ist: die Rainbow-Hearts-Library. Kate reist nach Irland, um sich ihr Erbe anzusehen und trifft auf überaus herzliche Dorfbewohner. Schnell wird ihr klar, dass der kleine Laden allseits beliebt war und dass sich das Dorf nichts sehnlicher wünscht, als dass Kate ihn wiedereröffnet.
Den Grund dafür findet Kate schon bald zwischen den Seiten der Bücher: Briefe. Was immer sie beschäftigt, aufwühlt oder glücklich macht, die Besucher können sich alles von der Seele schreiben und diese Gedanken anschließend in ihren Lieblingsbüchern verstecken. Ein Konzept, das großen Zuspruch in Howth gefunden hat.
Während Kate noch mit sich hadert, ob sie die gemütliche kleine Bücherei wirklich fortführen will, trifft sie auf Cadan Flanagan. Der charmante Fotograf bahnt sich schnell einen Weg in ihr Herz, und schon bald hat sie mehr als nur einen guten Grund, in Irland zu bleiben ...

Der erste Band der neuen Reihe um die liebenswerte Bücherei der Herzen!

Das sagen unsere Leserinnen und Leser:

»Ich wünsche allen eine schöne Zeit in der Rainbow-Hearts-Library! ?« (Izyle, Lesejury)

»Ich habe jede einzelne Zeile genossen, eine weitere Lieblingsautorin gefunden und freue mich sehr auf den nächsten Band!« Leahsurine, Lesejury

»Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Für mich eine wunderschöne, berührende Geschichte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!« dorakelis, Lovelybooks

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



<p>Jana Schikorra, 1993 in Lübeck geboren, studierte Germanistik und Soziologie an der Universität Hamburg. Zurzeit lebt sie mit ihrer Familie in der Nähe ihrer alten Heimat, doch am lautesten schlägt ihr Herz für die Berge. Die Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits in Kindertagen und arbeitet seither an ihrem großen Traum, Schriftstellerin zu werden. Auf Instagram bloggt sie unter dem Nutzernamen »janas_wortwelten« über den Autorinnenalltag.</p>

Jana Schikorra, 1993 in Lübeck geboren, studierte Germanistik und Soziologie an der Universität Hamburg. Zurzeit lebt sie mit ihrer Familie in der Nähe ihrer alten Heimat, doch am lautesten schlägt ihr Herz für die Berge. Die Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits in Kindertagen und arbeitet seither an ihrem großen Traum, Schriftstellerin zu werden. Auf Instagram bloggt sie unter dem Nutzernamen ">janas_wortwelten

Kapitel 2


»Darf ich dir nachschenken?« Lucas beruhigend tiefe Stimme drang wie von Watte gedämpft an Katherines Ohr. Anstelle einer Antwort schob sie ihr Saftglas über den Tisch und beobachtete, wie ihre Freundin es zur Hälfte mit gelbroter Flüssigkeit füllte.

»Danke«, murmelte Katherine und bemühte sich um ein Lächeln. Ihr Herz flatterte unstet, als ihr Blick auf den neben Luca ausgebreiteten Brief fiel. Bisher hatte ihre Freundin keine Reaktion auf die überraschenden Neuigkeiten gezeigt. Katherine nahm einen großen Schluck von ihrem Getränk, räusperte sich und sah Luca auffordernd an.

Nachdem der erste Schock verflogen war, hatte sie die Freundin sofort angerufen und gebeten, Baguette und Dip zu vergessen und stattdessen so schnell wie möglich vorbeizukommen. Kaum war Luca eine Stunde später durch die Tür getreten, hatte Katherine ihr auch schon das Schreiben des Nachlassgerichts in die Hand gedrückt.

Luca, besonnen wie immer, war mit dem Brief ins Wohnzimmer gegangen und hatte ihn sich in aller Ruhe durchgelesen. Danach hatte sie zwei Gläser aus der Küche geholt und einen Tetrapak KiBa aus den Untiefen ihrer Handtasche hervorgezaubert, dessen fruchtiger Geschmack sich nun auf Katherines Zunge ausbreitete. Als junge Mädchen hatten sie das Getränk geliebt und oft so getan, als würden sie einander mit karibischen Cocktails zuprosten. Vor allem dann, wenn eine von ihnen Kummer gehabt hatte. Dass Luca sich daran erinnert hatte, rührte Katherine.

»Und? Was sagst du?«, fragte sie nervös. Für gewöhnlich störte sie sich nicht daran, dass Luca hin und wieder in Gedanken versank und jedes ihrer Worte im Geiste sorgfältig analysierte, bevor es ihr über die Lippen kam. Heute jedoch war es mit ihrer Geduld nicht weit her.

»Es tut mir leid um deine Tante«, sagte Luca endlich. »Sehr sogar.«

Katherine nickte langsam. Tränen trübten ihr Sichtfeld und ließen das Wohnzimmer vor ihren Augen verschwimmen. Sie wollte nicht weinen, hatte es die ganze Zeit nicht getan. Trotzig wischte sie sich mit dem Handrücken über die Wangen.

»Mir auch. Trotz allem, was passiert ist. Oder – nein – gerade deswegen. Ich habe mich nie um eine Aussprache bemüht, aber immer im Hinterkopf gehabt, dass die Möglichkeit da wäre. Nun ist sie es nicht mehr … und das fühlt sich komisch an.«

Dreizehn Jahre. Dreizehn Jahre war es her, dass Katherine ihre Tante zuletzt gesehen und mit ihr gesprochen hatte. So oft hatte sie seither mit dem Gedanken gespielt, das vor ihrer Mutter geleistete Versprechen zu brechen und den Kontakt wieder aufzunehmen. Und doch hatte sie es nie getan.

»Oh, Süße, das glaube ich dir. Ich würde mich genauso fühlen.« Luca schenkte ihr einen verständnisvollen Blick.

Katherine schluckte den bitteren Geschmack der Tränen herunter, blinzelte ein paarmal und versuchte sich an einem Lächeln.

Eines der vielen Dinge, die sie an ihrer besten Freundin schätzte, war die Tatsache, dass diese auf Floskeln wie »Mach dir keinen Vorwurf«, »Es ist nicht deine Schuld« oder »Kopf hoch, das wird schon wieder« verzichtete. Sie hörte einfach zu und versetzte sich in die Lage desjenigen, dem es schlecht ging – etwas, das längst nicht jeder beherrschte.

Katherine atmete tief durch und trank erneut von ihrem KiBa.

»Was hältst du von dieser Sache mit dem Erbe? Ich meine, das ist doch total verrückt, oder nicht?«

»Ist es das denn?«, fragte Luca zurück. »Du hast ihr mal sehr viel bedeutet, Kate. Und nach allem, was du erzählt hast, hatte sie keine Kinder. Wen sollte sie sonst beerben?«

»Meine Mum vielleicht«, murmelte Katherine, obwohl sie es besser wusste. Mary – so der Vorname ihrer Mutter, bei dem Katherine sie als Teenager oft genannt hatte, wenn sie wütend gewesen war – war diejenige gewesen, die mit ihrer Schwester gebrochen und ihrer damals dreizehnjährigen Tochter ein Kontaktverbot auferlegt hatte, das Tante und Nichte von da an wirksam voneinander ferngehalten hatte. Sicher war Fiona bewusst gewesen, dass Mary lieber mittel- und obdachlos gewesen wäre, als unter dem Dach ihrer Schwester zu wohnen.

Luca hob die Brauen. »Ich sehe schon, du weißt selbst, dass das Blödsinn ist.«

»Mh. Kann schon sein.«

»Weißt du«, sagte Luca und sah Katherine aus ihren blauen Augen beschwörend an, »es gibt da doch diesen Spruch, mit dem du mich immer so gern genervt hast: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Die Tür zu Fiona hat sich vielleicht geschlossen. Aber dafür hat sie dir mit ihrem Haus eine geöffnet, die aus München wegführt. Was, wenn sie sich genau das für dich gewünscht hat?«

Katherine schnaubte. »Und wenn ich überhaupt nicht aus München wegwill?«, sagte sie angriffslustig und ärgerte sich sofort über ihren bissigen Tonfall. Luca hatte einen wunden Punkt getroffen. Die Sehnsucht nach diesem einen Gefühl, das ihr die Großstadt nicht geben konnte, meldete sich mit einem leisen Ziehen in Katherines Brust.

Luca wandte den Blick von ihr ab und starrte verlegen in ihr Glas. Ein Hauch rosa zierte ihre Wangen. »Na ja … Wenn ich ehrlich bin, habe ich dich nie so wirklich in all dem hier gesehen.«

»In einer Wohnung, die größer ist als zwanzig Quadratmeter, meinst du?« Verdammt. Sie war schon wieder patzig geworden. »Entschuldige, Lu. Ich bin ein bisschen angespannt.«

»Schon gut. Das verstehe ich. Und ich möchte dich mit dem, was ich sage, auch auf keinen Fall verletzen. Es ist nur so, dass ich schon immer den Eindruck hatte, dass dir hier etwas fehlt. Nichts Materielles – du hast so viel erreicht, Katie. Einen wahnsinnig guten Abschluss, einen tollen Job, dieses wunderbare Apartment. Aber manchmal glaube ich, du läufst vor etwas davon. Du flüchtest dich in dieses irre Partyleben und verschließt dein Herz vor dem, was du wirklich willst. Was ich damit sagen möchte: Vielleicht hat Fiona dir ihr Haus vererbt, weil sie die Katherine, zu der du in den letzten Jahren geworden bist, nie kennengelernt hat. Vielleicht hat sie das Kind in Erinnerung behalten, das du einmal gewesen bist. Das Kind mit den Träumen von Freiheit und einem Leben am Meer, von dem du mir einmal erzählt hast.«

Die Katherine, zu der du in den letzten Jahren geworden bist. Sie wusste, dass Luca diese Worte ohne jede Wertung aussprach, und doch fühlte Katherine sich von ihnen getroffen.

Es fiel ihr schwer, sich einzugestehen, dass sie früher einmal tatsächlich eine andere Vorstellung von ihrer Zukunft gehabt hatte. Den ärmlichen Verhältnissen zum Trotz, in denen sie aufgewachsen war, hatte Katherine nie von luxuriösen Apartments und teuren Kleidungsstücken zu träumen gewagt. Viel lieber war sie mit Fiona in Spinnereien über Abenteuer jenseits des pulsierenden Herzens der Stadt versunken.

Erst nachdem Fiona fortgegangen und der Kontakt wenig später durch Marys Verbot zum Erliegen gekommen war, hatte sie sich in etwas anderes geflüchtet.

»Ich würde gern wissen, woran sie gestorben ist«, sagte Katherine unvermittelt – teils, weil die Frage danach sie schon seit Erhalt des Briefes beschäftigte, teils, weil sie um jeden Preis das Thema wechseln wollte. Sie sprach nur ungern über jenen Teil der Vergangenheit, an dessen Oberfläche Luca gerührt hatte. »Ob es eine Krankheit war oder ein Unfall. Immerhin war sie mit fünfzig Jahren noch ziemlich jung, findest du nicht?«

»Vielleicht kann das Nachlassgericht dir Auskunft darüber geben. Wirst du am Montag dort anrufen?«

»Das werde ich wohl müssen. Gott.« Katherine vergrub das Gesicht in den Händen. »Vor allem muss ich mit Mum sprechen. Ich hätte mich gleich bei ihr melden sollen, nachdem ich den Brief gelesen habe, aber irgendwie …« Sie ließ den Satz unvollendet, zweifelte jedoch nicht daran, dass Luca sie auch so verstand. Ihre Freundin kannte Mary Madigan, Katherines Mutter, gut. Dass die gebürtige Irin in ihrer Art alles andere als unkompliziert war, war kein Geheimnis. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass sie mit ihrer Schwester gebrochen hatte, um ihre eigene kleine Familie zu retten.

Erneut wurde Katherine von einer Woge der Erinnerung überrollt. Sie sah Fiona und Mary, diese vollkommen ungleichen Frauen, Arm in Arm durch den Luitpoldpark schlendern. Wie Tag und Nacht hatten sie ausgesehen – Mary mit ihren dunklen Haaren und dem ernsten Gesicht, Fiona mit den blonden Locken und ihrem strahlenden Lächeln.

So verschieden wie ihr Äußeres waren auch ihre Charaktere gewesen. Während Mary Katherine mit strenger Hand erzogen hatte, war Fiona immer wild, frech und unbeschwert gewesen. Wann immer sie im Hause Madigan eingehütet hatte, wurde laut gelacht und ein solches Chaos gestiftet, dass Mary schimpfte, ihre Schwester würde wohl niemals erwachsen werden.

Je älter Katherine geworden war, desto klarer hatte sie die Ursache für die so unterschiedlichen Sichtweisen der Schwestern in der Art gesehen, wie sie aufgewachsen waren: Katherines Großeltern waren mit der damals zehnjährigen Mary aus der irischen Provinz Cloyne nach München gekommen, um ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen.

Kurze Zeit später war Fiona geboren worden. Während es Mary schwergefallen war, sich an die neue Sprache und die ebenso neue Umgebung zu gewöhnen, hatte ihre Schwester es deutlich leichter gehabt. Fiona, auf dem Papier und im Herzen eine Münchnerin, machte einen guten Schulabschluss und trat ein Lehramtsstudium an. Katherines Mutter hingegen heiratete und arbeitete nach Katherines Geburt als Reinigungskraft, um neben ihrem Mann, der als Handwerker tätig und dessen Gehalt nicht sonderlich üppig war, auch etwas zur Miete beisteuern zu können.

»Was meinst...

Erscheint lt. Verlag 26.8.2022
Reihe/Serie Ein Irland-Liebesroman zum Wohlfühlen
Ein Irland-Liebesroman zum Wohlfühlen
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-2693-4 / 3751726934
ISBN-13 978-3-7517-2693-1 / 9783751726931
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