Der 12 Arztromane Koffer Mai 2022 -  A. F. Morland,  G. S. Friebel,  Glenn Stirling,  Wolf G. Rahn

Der 12 Arztromane Koffer Mai 2022 (eBook)

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2022 | 1. Auflage
1300 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-6158-4 (ISBN)
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Der 12 Arztromane Koffer Mai 2022 von G.S.Friebel, A.F.Morland, Glenn Stirling, Wolf G. Rahn Über diesen Band: Dieser Band enthält folgende Romane: Sein Herz gehörte den Patienten (G.S.Friebel) A.F.Morland: Der Kuss, den sie vergessen wollte A.F.Morland: Sie wollte so gern leben! Glenn Stirling: Die Tochter des Ministers Glenn Stirling: Eine Million für in Baby A.F.Morland: Einst war sie in Dr. Kayser verliebt Glenn Stirling: Der Internist G.S.Friebel: Dr. Kaingruber kämpft um Haus Sonnenblick Glenn Stirling: Ihre verschenkten Jahre A. F. Morland: Was ich in deinen Augen lese A. F. Morland: Der Tag, an dem sie ihr Lachen verlor Wolf G. Rahn: Dr. Staffner - Ich bin schuld am Unglück meiner besten Freundin Dr. Kaysers schöne Patientin Gaby Lenz ist verzweifelt. Zu brutal ist sie aus dem siebenten Himmel der Liebe auf die harte Erde zurückgestürzt: Claus Dieter Forstner heißt der Mann, der Gaby gezeigt hat, wie schön und erfüllend die Liebe sein kann, und der sie gleichzeitig bitter enttäuscht hat. Seine Küsse, seine heißen Liebesschwüre ... Gaby hat daran geglaubt, hat auf eine gemeinsame Zukunft gehofft. Dieses Glück hat ihr die Kraft gegeben, Kummer und Leid, Krankheit und Angst zu ertragen. Doch nun weiß sie, dass alles Lüge war: Claus Dieter ist verheiratet, nie wird er ihr gehören dürfen ...

IMPRESSUM

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

© Roman by Author / Cover 2018:

© dieser Ausgabe 2018 by Alfred Bekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

www.AlfredBekker.de

postmaster@alfredbekker.de

Dr. Markus Rodenberg leitet die Krebsstation des St. Josef-Krankenhauses. Das Wohl seiner Patienten liegt ihm sehr am Herzen. Auch wenn die heimtückische Krankheit ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht, so gibt er dennoch nicht auf. Seine Fürsorge geht weit über seine eigentlichen ärztlichen Aufgaben hinaus. Er ist der festen Überzeugung, dass Menschlichkeit und Zeit für seine Patienten ganz wichtig sind.

Privat dagegen ist Dr. Rodenberg aber immer noch allein. Deshalb stürzt er sich umso mehr in seine Arbeit – aber im Stillen täumt er davon, irgendwann eine Praxis auf dem Land zu eröffnen und dann all das umzusetzen, was er sich schon seit langem wünscht. Dass dieser Traum schon sehr bald Wirklichkeit werden soll, ahnt er bis jetzt noch nicht. Und dass eine gewisse Marion David dabei eine ganz wichtige Rolle spielt, weiß er ebenfalls noch nicht ...

Die Hitze war unerträglich. Schon seit Tagen hielt sie an, und vorläufig war kein Ende abzusehen. Gewiss, man freute sich im allgemeinen, denn die großen Ferien hatten begonnen. Wer es sich leisten konnte, hatte schon vor Tagen die Stadt verlassen und lag jetzt am kühlen Strand oder befand sich im Gebirge. Aber diejenigen, die zurückgeblieben waren, mussten mit dieser Hitze fertig werden. Irgendwie! Ganz besonders schwer hatten es die Kranken. Ans Bett gefesselt - was an und für sich schon eine Qual war - lagen sie in den drückend heißen Krankenzimmern und griffen gierig nach jeder Abkühlung.

Aber die war leider nicht sehr groß.

Der Stationsarzt Dr. Markus Rodenberg hatte auch bei dieser Gluthitze Dienst. Wie in so vielen Jahren durfte er in den schönsten Sommermonaten - während viele seiner Kollegen fort waren - Dienst tun. Viele nannten das eine Ungerechtigkeit. Man hätte nicht jedes mal Rodenberg dazu verdammen müssen, diese Station im Sommer zu leiten. Er war überhaupt schon so lange hier »vor Ort«, wie man es im St.Josef-Krankenhaus nannte, wenn jemand eine Station leitete.

Andere nannten den Arzt zu gutmütig, einige sprachen respektlos von Trottel.

»Er ist es selbst schuld, wenn er so dumm ist und sich alles gefallen lässt. Pah, ich würde da ganz was anderes tun! Und überhaupt, er hätte schon längst die Privatstation haben müssen.«

Darum rissen sich die Ärzte im allgemeinen; denn sie war natürlich am lukrativsten.

Dr. Rodenberg stand in diesem Augenblick am Fenster und sah in den vermauerten Innenhof herunter. Überall standen die Fenster weit offen. Aber nicht ein Lüftchen regte sich.

Vor Stunden schon hatte er angeordnet, dass man jede Krankentür offenließ, obwohl sie dadurch jetzt dem Lärm der Station ausgesetzt waren. Aber da die Türen den Fenstern genau gegenüberlagen, regte sich jetzt ein kleiner Luftzug in den Zimmern.

Außerdem hatte er in der Hauptküche angerufen und um viele Eisstücke gebeten. Ihm wurde jeder Sonderwunsch erfüllt, auch wenn es sich um ein ausgefallenes Menü handeln sollte. Diese Station besaß so etwas wie Sonderrechte.

Im Haus nannte man sie die »Sterbestation«. Für ihn war es die Krebsstation - wenn auch eine besondere. Denn diese Abteilung des Krankenhauses nahm Krebsfälle auf, die man anderswo für aussichtslos erklärt hatte. Für die meisten von ihnen konnte er tatsächlich nicht mehr viel tun, aber im Grunde genommen gab er keinen seiner Patienten auf. Bis zum Schluss kämpfte er um jedes Leben. Und manchmal, in seltenen Fällen, schaffte er auch diesen Kampf. Und diese wenigen Erfolge brauchte er, um weitermachen zu können.

Er wusste, dass die übrigen Kollegen sich sträubten, diese Station zu übernehmen. Er war jetzt seit vier Jahren hier und dachte nicht daran fortzugehen.

Obwohl ihm andere gute Posten angeboten wurden. Irgendwie konnte er sich jetzt noch nicht davon lösen. Da waren zu viele Schicksale, die er kannte. Menschen, die ihn brauchten, ihn liebten, ihre ganze Hoffnung auf ihn, den Arzt, setzten. In den Augen der Kranken war er eben mehr, ein Halbgott in Weiß!

In diesem Augenblick sah er eine junge Schwester über den Flur eilen. Sie verteilte wieder Eis für Getränke. Er lächelte vor sich hin.

Er wusste, dass er sich dadurch wieder einmal Schwester Ritas Unmut zugezogen hatte. Sie regierte die Station wie ein Feldwebel. Und sie wollte nun einmal, dass sich alles nach ihrer Nasenspitze richtete.

Die anderen Schwestern hatten es nicht leicht bei ihr, und die kleinen Anfängerinnen erst recht nicht. Sie taten dem Doktor oft leid, aber er konnte nicht viel für sie tun. Er fürchtete Schwester Rita selbst ein wenig; er zeigte es nur nicht. Sonst wäre sie mit ihm umgesprungen, wie es ihr passte.

Oft hörte er die Schwestern seufzen: »Ich würde sogar doppelten Dienst tun, wenn dieser Schrecken endlich verschwinden würde.«

Sie war eigentlich nett, diese Stationsschwester, besonders wenn sie lächelte. Das tat sie leider nicht oft. Sie war voller Energie und stets bereit, etwas für die Patienten zu tun. Dr. Rodenberg konnte sich keine bessere Kraft wünschen. Doch als Frau bedeutete sie ihm nichts. Er schätzte sie, aber mehr auch nicht. Die Frauen, die ihm gefielen, mussten weicher, anschmiegsamer sein. Schwester Rita war ihm zu herrisch. Vielleicht musste sie sich so geben, damit man den nötigen Respekt vor ihr hatte. Obwohl sie manchmal reizend sein konnte, machte sie es den Kolleginnen und Ärzten nicht leicht, mit ihr auszukommen. Das war der Grund, warum sich alle von ihr zurückzogen.

Besonders gehässige Seelen meinten: »Sie braucht einen Mann, dann würde sie sanfter werden. Sammeln wir doch mal und kaufen ihr einen; dann haben wir Ruhe vor ihr. Was meint ihr?«

Man lachte und kicherte verstohlen, aber dann beugte man sich doch, stellte einen Antrag auf Versetzung und arbeitete dann auf einer anderen Station. Der Arzt blieb, aber die Schwestern wechselten sehr oft. Und das war nicht gut für diese Station.

Dr. Rodenberg hatte alles Mögliche versucht, konnte sie aber nicht halten. Ja, er war sogar einmal in die Verwaltung gebeten worden, weil man wissen wollte, weshalb seine Schwestern immer fortliefen.

Er hatte brüsk geschwiegen. Nicht einen Augenblick hatte er daran gedacht zu sagen, dass es an Schwester Rita liege. Dazu war er viel zu gradlinig.

Er war bescheiden und still. So ahnte er nicht, dass es nicht nur die Schwester war, die die anderen vertrieb, sondern auch seine Person. Hätte er es erfahren, wäre er bestimmt geschockt gewesen.

Rodenberg war Arzt aus Leidenschaft. Er vergaß alles darüber. Er grübelte oft nächtelang darüber nach, wie er die Leiden seiner Patienten mildern könnte. So kam es, dass die Jahre verflossen und er noch immer nicht verheiratet war. Zudem war er auch ein wenig schüchtern. In seiner Studentenzeit hatte es ein Mädchen gegeben - ein wundervolles Geschöpf, zart wie eine Elfe und mit einem perlenden Lachen, blauen Augen und blonden Haaren. Er hatte sie leidenschaftlich geliebt, und sie hatten damals geplant, auf dem Land gemeinsam eine Praxis zu eröffnen. Wie verliebt waren sie damals gewesen! Aber dann hatte sein bester Freund sie ihm gestohlen. Er war ein Sohn reicher Eltern und musste sich nicht erst mühselig eine Praxis aufbauen, und schon gar nicht auf das Land flüchten. Er setzte sich, wie gesagt, ins gemachte Nest; denn sein Vater war ein bekannter Professor und besaß sogar eine Privatklinik.

Lilian, so hieß das Mädchen, hatte gemeint, er müsse das doch verstehen. Das sei ihr Glück!

Dass sein Herz darüber gebrochen war, hatte er ihr nicht gesagt. Es hätte wohl auch nicht viel genützt. Er hatte nur stammelnd gefragt: »Aber du liebst mich doch; du hast es mir doch so oft gesagt!«

»Lieben, man sagt so vieles. Markus, wirklich, es war eine schöne Zeit, aber ich muss auch an mich denken!«

»Ich verstehe«, hatte er leise gesagt.

Sie war froh gewesen, dass sie so leicht von ihm loskam; hatte ihm noch ewige Freundschaft vorgeschlagen. Aber sie hatten sich nie mehr wiedergesehen. Auch die Freundschaft war für alle Zeiten zerbrochen.

Er war aus der Stadt geflohen, hatte oft den Arbeitsplatz gewechselt und war dann endlich hier gelandet. Am Rand dieser kleinen Stadt hatte er sich vor vielen Jahren ein bescheidenes Häuschen gekauft. Darin lebte er jetzt mit seiner Mutter.

Die alte Dame hätte es gern gesehen, wenn ihr Sohn geheiratet hätte.

Oft sagte sie: »Sie müssen mich ja alle für einen Schrecken halten und denken womöglich noch, ich hielte dich davon ab. Markus, überdenke das doch einmal. Ich lebe nicht immer. Und wenn ich nicht mehr bin, dann bist du ganz einsam. Und die Landpraxis? Davon hast du doch schon als Junge...

Erscheint lt. Verlag 19.5.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-6158-5 / 3738961585
ISBN-13 978-3-7389-6158-4 / 9783738961584
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