E-Book 161-170 (eBook)

Fürstenkrone Staffel 17 - Adelsroman
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
640 Seiten
Martin Kelter Verlag
978-3-7409-9529-4 (ISBN)

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In der völlig neuen Romanreihe 'Fürstenkrone' kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt 'diese' Wirklichkeit. 'Fürstenkrone' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. E-Book 1: Rendezvous zu viert E-Book 2: Bei den Tannen am Hügel E-Book 3: Prinz Stefan lügt aus Liebe E-Book 4: Diese Liebe darf nicht sein E-Book 5: Ein Herz aus blutroten Rubinen E-Book 6: Lass die anderen reden E-Book 7: Walzer auf Schloss Ravensburg E-Book 8: Entflammtes Fürstenherz E-Book 9: Das Mädchen aus dem Föhrenwald E-Book 10: Jetzt werd ich endlich deine Frau

Seit vielen Tagen waren alle Bediensteten des Schlosses mit den Festvorbereitungen beschäftigt gewesen. So empfing die Ankommenden strahlender Glanz aus Hunderten von Kerzen, Blumen dufteten aus tiefen Vasen oder breiten Kübeln, und im großen Speisesaal war mit verschwenderischer Pracht die Tafel gedeckt.

Inmitten des wogenden Trubels stand Graf Clemens von Asperg in stolzer Hoheit. Er begrüßte jeden einzelnen seiner Gäste mit ein paar persönlichen Worten. Sein Charme, der ihn sogar in Augenblicken ernsthafter Auseinandersetzungen nicht verließ, bestrickte sofort alle, die ihn noch nicht persönlich kannten und zum ersten Mal einer Einladung auf Schloss Asperg gefolgt waren.

»Er sieht hinreißend aus«, stellte Baronin von Sotthaus fest, während sie am Arm ihres Gatten in den Speisesaal ging. An der Tür wendete sie sich noch einmal um und betrachtete den jungen Grafen mit einem prüfenden Blick. »Er hat viel Ähnlichkeit mit seinem Vater, als er jung war, findest du nicht?«

Baron von Sotthaus nickte. »Asperg war ein schöner Mann. Ebenso dunkelhaarig und schlank wie sein Sohn, mit feurigen Augen und einem leidenschaftlichen Temperament. Die Frauen lagen ihm zu Füßen!«

Die Baronin seufzte. »Ja, ich kann mich gut entsinnen!«, antwortete sie und schwelgte in Erinnerungen. »Auch Clemens hat schon manches Mädchenherz gebrochen oder besser gesagt: Viele Mädchen haben sich in ihn verliebt, ohne dass er sich bisher für eine entschieden hätte. Kannst du das verstehen?«

Baron von Sotthaus lächelte unmerklich und zog seine Frau beiseite. »Er ist eben wählerisch und lässt sich Zeit!«

Ein mittelgroßer, breitschultriger Mann, zu dem der elegante Abendanzug nicht recht passen wollte, durchquerte mit raschen, etwas schweren Schritten die Halle und ging direkt auf Clemens von Asperg zu.

»Ekkehard!«, rief der Graf freudig aus und schüttelte dem Ankommenden kräftig die Hand. »Wie schön, dass du rechtzeitig gekommen bist! Wie lange haben wie uns nicht gesehen?«

»Beinahe ein Vierteljahr!«, lachte Ekkehard von Veltheim, Clemens’ langjähriger Freund. »Dir scheint’s gut zu gehen, wie ich sehe? Braun gebrannt, strahlend und in alter Frische!«

»Das Gleiche kann man von dir wohl auch sagen!«, erwiderte Graf von Asperg und betrachtete die ­lebhaften Gesichtszüge des Freundes.

»Mit Einschränkungen«, antwortete Veltheim mit einem fast verlegenen Lächeln. »Aber die Freude, dich wiederzusehen, überwog den Ärger.«

»Ärger?«, forschte Clemens erstaunt.

»Nennen wir die Dinge beim Namen«, entgegnete Ekkehard und strich sich über das blonde Haar. »Es gibt wieder mal Spannungen mit meinem Vater – du weißt ja, wie verbissen er an der alten Tradition festhält.«

»Tut mir leid«, sagte Clemens von Asperg. »Wir müssen uns nachher mal darüber unterhalten, wenn der Trubel des Empfangs und das Essen vorüber sind.«

»Oh, da kommt ja unsere schöne Baronin Yvonne!«, rief Ekkehard von Veltheim mit unterdrückter Freude aus. »Ich ahnte gar nicht, dass man sie heute bei dir treffen würde!« Er blinzelte Clemens mit einem vertraulichen Seitenblick zu.

Clemens überhörte die Anspielung und ging der Baronin mit einem strahlenden Lächeln entgegen.

Baronin Yvonne von Ingstedt blieb stehen, als sie Clemens auf sich zukommen sah. Mit einer eleganten Handbewegung raffte sie ihr eng anliegendes türkisfarbenes Abendkleid hoch, das seitlich geschlitzt war und in einer kleinen Schleppe zu Boden fiel. Dann nahm sie ihr kostbares, mit Juwelen besetztes Abendtäschchen in die linke Hand und streckte dem Grafen ihre Rechte entgegen.

»Ich danke für Ihre Einladung, Graf«, sagte sie mit leiser vibrierender Stimme, die Clemens aufs Neue verwirrte.

Als er sich über ihre Hand beugte, um sie zu küssen, atmete er den Duft ihres schweren Parfüms. Er fühlte, dass sein Herz schneller schlug. Als er sich aufrichtete und ihr in die schimmernden Augen sah, fiel ihm das Sprechen schwer. »Ich schätze mich glücklich, dass Sie meiner Einladung Folge geleistet haben«, sagte er endlich, und der Ton, mit dem er diese förmlichen Worte sprach, war so vertraulich, dass die Baronin mit einem feinen Lächeln den Kopf zurückbeugte und ihn aus halb geschlossenen Augen ansah.

»Wirklich, Graf?«, fragte sie und zweifelte doch keinen Augenblick an der Ehrlichkeit seiner Worte.

Er nickte nur. In diesem Augenblick wusste er, weshalb er dieses Fest veranstaltet hatte. Sie wollte er wiedersehen!

Seit er sie vor einem Jahr auf einer Gesellschaft kennengelernt hatte, verfolgte ihn ihr Bild. In seinen sehnsüchtigen Träumen sah er ihr kastanienrotes Haar, ihre Augen, die die Farbe zu wechseln schienen und einmal grau und ein anderes Mal wieder grün waren. Er sah ihren vollen, etwas sinnlichen Mund und die leicht gebogene Nase. Ja, es hatte ihn gedrängt, sie wiederzusehen, dieser verwirrenden Stimme zu lauschen und in ihrer Nähe alle Seligkeiten auszukosten, die ihre Gegenwart für ihn bedeutete.

»Verzeihen Sie, Gnädigste«, entschuldigte er sich, indem er sich gewaltsam von ihrer faszinierenden Erscheinung losriss, »ich muss die anderen Gäste begrüßen. Ich hoffe, mich Ihnen später ausführlicher widmen zu können.«

Sie lächelte und antwortete nur mit einem verständnisvollen Blick.

Clemens von Asperg hatte, abgelenkt durch Yvonne, beinahe übersehen, dass eine kleine weißhaarige Dame den Saal betreten hatte, die nun mit forschen Blicken auf ihn zukam, obwohl sie sich auf einen Krückstock stützte und auf der anderen Seite sanft von einem zarten jungen Mädchen geführt wurde.

Asperg eilte hastig auf sie zu. Als er vor ihr stand, sah er schon an ihrem wachen Blick, dass sie ihn beobachtet haben musste und unzufrieden mit ihm war.

»Grüß Gott, Tante Tamara!«, sagte er mit seinem gewinnendsten Lächeln und beugte sich über ihre blaugeäderte Hand, die von kostbaren Ringen geschmückt war. »Ich hoffe, es geht dir gut?«

»Papperlapapp!«, fiel die alte Dame burschikos ein und musterte den Neffen wieder mit ihrem durchdringenden Blick, den Clemens schon immer als sehr unangenehm empfunden hatte und der ihn auch jetzt irritierte. »Und du, Clemens – du amüsierst dich, nicht wahr?«, fragte sie. Ihre Stimme war hart und laut, sie sprach mit leicht russischem Akzent, und man hörte ihrem Ton an, dass sie gewohnt war zu befehlen.

»Bisher hatte ich kaum Zeit, mich zu amüsieren«, erwiderte Clemens. »Die Pflichten des Gastgebers …«

Sie unterbrach ihn. »Ich weiß – ich weiß!« Ihre Hand machte eine herrisch abwehrende Geste. Dann wendete sie sich dem jungen Mädchen zu, das verlegen lächelnd neben ihr stand und schob es ein wenig vor.

»Ja, das ist er – mein lieber Neffe Clemens von Asperg, von dem ich dir schon viel erzählt habe!«, sagte sie, und die Falten um ihre Augenwinkel verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. »Er ist äußerst charmant, aber du darfst nur die Hälfte von allem glauben, was er dir erzählt.«

Das junge Mädchen lachte und verlor in diesem Moment zum ersten Mal die ängstliche Zurückhaltung. Ihr zartes Gesicht begann zu leuchten, in die blauen Augen kam ein heller Glanz. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Graf von Asperg«, sagte sie mit einer weichen, fast kindlichen Stimme.

Eine kleine warme Hand legte sich zögernd in die seine, während Gräfin Tamara von Steinhoff fortfuhr: »Du hast bei mir oft den Namen Henriette Wülken gehört, nicht wahr? Nun, das ist ihre Tochter Sabine, und ich vertrete jetzt ein wenig Mutterstelle an ihr, seit Henriette tot ist.«

»Wie schön, dass Sie meine Tante begleitet haben, gnädige Frau«, sagte Clemens. »Sie leben jetzt ständig auf Schloss Steinhoff?«

Sabine Wülken schickte einen unsicheren Blick zu der alten Gräfin. »Wahrscheinlich bleibe ich dort«, antwortete sie zögernd.

»Natürlich bleibst du da, Kind«, bestimmte Tamara von Steinhoff und stieß kurz mit dem Stock auf den Boden. »Ich habe meiner Freundin Henriette versprochen, dich zu mir zu nehmen, und so geschieht es.«

»Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl auf Schloss Steinhoff?«, erkundigte sich Clemens.

»Ja, sehr wohl«, erwiderte Sabine Wülken mit leichtem Erröten.

»Was soll die alberne Frage?«, fiel die alte Gräfin ein. »Meinst du, Sabine versauert neben einer alten Frau, wie ich es bin?«

»So habe ich es nicht gemeint, Tante Tamara!«, besänftigte Clemens die alte Dame.

Sie sah ihn von oben bis unten spöttisch an. »Na, dich kenne ich! Und ich weiß genau, was du denkst! Der alte Dragoner wird die Kleine ganz schön unter der Fuchtel haben und ihr kein Vergnügen gönnen … Waren das deine Gedanken, mein Freund?« Ihr Blick bohrte sich in Clemens’ Gesicht fest.

Er musste lachen. »So ähnlich, Tante Tamara!«

Sie nickte mit grimmiger Befriedigung. »Wusste ich’s doch! Aber du bist auf dem Holzwege, Junge. Mit Sabine werde ich noch mal jung! Ich bin nie so oft auf Gesellschaften und Bällen gewesen wie seit der Zeit, da Sabine zu mir kam. Stimmt es nicht?«

»Ja, Tante Tamara mutet sich allerhand zu«, bestätigte Sabine mit einem zärtlichen Lächeln, das der alten Dame galt. »Manchmal habe ich fast Angst um sie. Neulich hat sie sogar getanzt!«

»Mit Stock?«, neckte Clemens.

Tamara von Steinhoff strafte ihn mit einem verächtlichen Blick. »Natürlich nicht!«, erwiderte sie streng. »Du weißt ganz genau, dass ich den Stock in Wirklichkeit gar nicht brauche. Ich kann ganz gut ohne Hilfe gehen. Nur manchmal muss ich ganz einfach einen Stock in der Hand haben, sonst …«

»Brauchst du den Stock zum Zuschlagen, Tante Tamara?«, unterbrach Clemens lachend.

So klein sie war, sie richtete...

Erscheint lt. Verlag 7.5.2022
Reihe/Serie Fürstenkrone
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adel • adelig • Adelsgeschlecht • Familienroman • Familiensaga • Fürstenroman • Fürsten-Roman • Graf • Gräfin • Hochzeit • Leonie • Martin Kelter Verlag • Schloss
ISBN-10 3-7409-9529-7 / 3740995297
ISBN-13 978-3-7409-9529-4 / 9783740995294
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