Die Wallflowers - Daisy & Matthew (eBook)

Roman. - Die unwiderstehliche Romance-Reihe für alle Bridgerton Fans.

(Autor)

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2023
416 Seiten
Goldmann Verlag
978-3-641-29701-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Wallflowers - Daisy & Matthew - Lisa Kleypas
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Die lebenslustige Daisy Bowman hat es, anders als ihre Freundinnen, auch nach zwei Londoner Saisons nicht geschafft, einen Ehemann zu finden. Am Ende seiner Geduld stellt ihr Vater, ein reicher Industrieller, ihr ein Ultimatum: Sollte sie auch in dieser Saison keinen Erfolg haben, muss sie seinen Geschäftspartner heiraten. Matthew Swift ist clever, ernst und schrecklich langweilig - Daisy kann ihn nicht ausstehen. Jeder Mann wäre besser als er. Doch als Matthew nach England reist, ist Daisy überrascht, wie sehr sie sich plötzlich zu ihm hingezogen fühlt. Die Sache hat nur einen Haken: Matthew hat nicht vor, Daisy zu heiraten ...

Dieser Titel ist bereits auf Deutsch unter dem Titel »Verbotene Früchte« erschienen.

Lisa Kleypas ist eine Meisterin ihres Fachs: Mit ihren zahlreichen historischen Liebesromanen nimmt sie nicht nur die Herzen ihrer Leserinnen für sich ein, sondern auch die internationalen Bestsellerlisten. Die Autorin schreibt und lebt mit ihrer Familie in Washington State.

PROLOG


»Ich habe eine Entscheidung getroffen, sie betrifft Daisys Zukunft«, verkündete Thomas Bowman seiner Frau und seiner Tochter. »Obwohl die Bowmans nur ungern eine Niederlage eingestehen, dürfen wir die Realität nicht ignorieren.«

»Und welche Realität wäre das bitte, Vater?«, fragte Daisy.

»Du bist nicht für den britischen Adel bestimmt.« Stirnrunzelnd fügte Bowman hinzu: »Oder vielleicht auch umgekehrt. Jedenfalls hat sich meine Investition in deine Suche nach einem Ehemann nicht rentiert. Weißt du, was das bedeutet, Daisy?«

»Ich bin eine Aktie, die sich nicht gut entwickelt?«, spekulierte sie.

Niemand hätte vermutet, dass Daisy bereits eine erwachsene Frau von zweiundzwanzig Jahren war. Klein, schlank und dunkelhaarig war sie noch lebendig und ausgelassen wie ein Kind, während andere Frauen in ihrem Alter bereits zu ruhigen, jungen Matronen herangereift waren. Während sie mit angezogenen Knien auf dem Kanapee saß, sah sie aus wie eine achtlos abgelegte Porzellanpuppe. Es ärgerte Bowman, dass seine Tochter ein Buch auf dem Schoß hielt und einen Finger zwischen die Seiten gesteckt hatte, um die Stelle zu markieren. Offensichtlich konnte sie es kaum erwarten, dass er fertig war, damit sie weiterlesen konnte.

»Leg das Buch weg!«, befahl er.

»Ja, Vater.« Rasch warf Daisy noch einen Blick hinein, um sich die Seitenzahl einzuprägen, und legte es dann beiseite. Auch diese kleine Verzögerung ärgerte Bowman. Bücher, Bücher … Der bloße Anblick eines Buches war für ihn zum Symbol für das peinliche Scheitern seiner Tochter auf dem Heiratsmarkt geworden.

Bowman saß in einem gepolsterten Sessel im Salon der Hotelsuite, die sie seit mehr als zwei Jahren bewohnten, und paffte eine dicke Zigarre. Seine Frau Mercedes saß neben ihm auf einem schmalen Stuhl mit Rohrrücken. Bowman war ein stämmiger Mann, der ebenso stur war wie sein Körper rund. Er hatte eine Glatze, trug jedoch einen dichten Schnauzbart, als wäre die gesamte Energie für das Wachstum seines Haupthaars in seinen Oberlippenbart geflossen.

Mercedes Bowman war zu Beginn ihrer Ehe ein ungewöhnlich schlankes Mädchen gewesen und im Laufe der Jahre noch dünner geworden. Wie ein Stück Seife, das sich allmählich zu einem schmalen Scheibchen abgenutzt hatte. Das glatte schwarze Haar trug sie stets streng nach hinten gebunden, und die Manschetten ihrer Ärmel umschlossen derart zarte Handgelenke, dass Bowman sie wie Birkenzweige hätte knicken können. Selbst wenn sie wie jetzt vollkommen still dasaß, ging von Mercedes eine nervöse Energie aus.

Bowman hatte es nie bereut, Mercedes zur Frau genommen zu haben – ihr stählerner Ehrgeiz entsprach genau seinem eigenen. Sie war eine unerbittliche Frau, stets darauf bedacht, den Bowmans einen Platz in der Gesellschaft zu verschaffen. Es war Mercedes’ Idee gewesen, mit den Mädchen nach England zu gehen, da sie in New York nicht in die elitären Knickerbocker-Kreise der Gesellschaft vordringen konnten. »Wir handeln einfach über ihren Kopf hinweg«, hatte sie entschlossen verkündet. Und, bei Gott, bei seiner älteren Tochter Lillian waren sie äußerst erfolgreich gewesen.

Lillian hatte es irgendwie geschafft, die beste Partie von allen zu ergattern. Lord Westcliffs Stammbaum war pures Gold und der Earl eine sehr schmuckvolle Akquisition für die Familie. Doch jetzt konnte Bowman es kaum erwarten, nach Amerika zurückzukehren. Wäre Daisy in der Lage, sich einen Ehemann mit Titel zu angeln, wäre das längst geschehen. Es war Zeit, der Sache ein Ende zu machen.

Wenn Bowman über seine fünf Kinder nachdachte, fragte er sich, wie sie nur so wenig nach ihm schlagen konnten. Er und Mercedes waren beide ehrgeizig, und doch hatten sie drei Söhne gezeugt, die die Dinge gelassen hinnahmen und fest davon überzeugt waren, dass ihnen alles, was sie begehrten, wie reife Früchte in den Schoß fiel. Lillian schien als Einzige ein wenig von Bowmans aggressivem Geist geerbt zu haben. Doch sie war nun einmal eine Frau, und darum schien das reine Verschwendung.

Und dann war da Daisy. Von allen seinen Kindern hatte Bowman Daisy immer am wenigsten verstanden. Schon als Kind hatte Daisy nie die richtigen Schlüsse aus den Geschichten gezogen, die er erzählte, und stets Fragen gestellt, die ganz und gar am Kern seiner Aussagen vorbeigingen. Als er darüber doziert hatte, warum Anleger, die ein geringes Risiko und eine moderate Rendite anstrebten, ihr Kapital in Staatsanleihen investieren sollten, hatte Daisy ihn mit der Frage unterbrochen: »Vater, wäre es nicht wunderbar, wenn Kolibris Teepartys geben würden und wir klein genug wären, um eingeladen zu werden?«

Bowmans Bemühungen, Daisy im Laufe der Jahre zu ändern, waren auf ihren heftigen Widerstand gestoßen. Sie mochte sich, wie sie war, weshalb das Unterfangen, irgendetwas anderes aus ihr zu machen, dem Versuch glich, einen Schwarm Schmetterlinge zu bändigen. Oder Gelee an einen Baum zu nageln.

Da Bowman das unberechenbare Wesen seiner Tochter fast in den Wahnsinn getrieben hatte, wunderte er sich keineswegs darüber, dass kein Mann bereit war, sein Leben mir ihr zu verbringen. Was für eine Mutter wäre sie, die von Feen plauderte, die an Regenbögen hinunterglitten, statt ihren Kindern vernünftige Verhaltensregeln einzubläuen.

Ganz offensichtlich bestürzt, schaltete sich Mercedes in das Gespräch ein, sie klang angespannt. »Lieber Bowman, die Saison ist noch lange nicht vorbei. Ich bin durchaus der Meinung, dass Daisy bereits ausgezeichnete Fortschritte gemacht hat. Lord Westcliff hat sie mehreren vielversprechenden Gentlemen vorgestellt, die alle sehr an der Aussicht interessiert zu sein schienen, den Grafen als Schwager zu gewinnen.«

»Ich finde es bezeichnend«, erwiderte Bowman düster, »dass die Verlockung für diese ›vielversprechenden Gentlemen‹ darin besteht, Westcliff als Schwager zu gewinnen, und nicht Daisy als Ehefrau.« Er warf seiner Tochter einen strengen Blick zu. »Ist denn einer dieser Männer bereit, dir einen Antrag zu machen?«

»Das kann sie unmöglich wissen …«, begann Mercedes, aber Bowman unterbrach sie.

»Frauen wissen solche Dinge immer. Antworte, Daisy, besteht die Möglichkeit, einen dieser Gentlemen dazu zu bringen, dir einen Antrag zu machen?«

Seine Tochter zögerte, und ein besorgter Ausdruck erschien in ihren dunklen, leicht schräg stehenden Augen. »Nein, Vater«, gab sie schließlich freimütig zu.

»Dachte ich mir.« Bowman verschränkte die dicken Finger über dem Bauch und betrachtete die beiden stummen Frauen mit autoritärer Miene. »Dein Mangel an Erfolg ist allmählich lästig, Tochter. Mich stören die unnötigen Ausgaben für Kleider und diesen ganzen Firlefanz … Mir missfällt der Aufwand, dich von einem unergiebigen Ball zum nächsten zu karren. Mehr noch stört mich, dass dieses Unternehmen mich in England festhält, während ich in New York gebraucht werde. Deshalb habe ich beschlossen, einen Ehemann für dich auszusuchen.«

Daisy sah ihn verständnislos an. »Und an wen denkst du, Vater?«

»Matthew Swift.«

Jetzt starrte sie ihn an, als sei er verrückt geworden.

Mercedes holte schnell Luft. »Das ist doch unsinnig, Bowman! Völlig unsinnig! Eine solche Verbindung wäre weder für uns noch für Daisy von Vorteil. Mr Swift ist weder ein Aristokrat, noch verfügt er über ein nennenswertes Vermögen …«

»Er ist einer der Swifts aus Boston«, entgegnete Bowman. »Wohl kaum eine Familie, über die man die Nase rümpfen kann. Ein guter Name und dazu gutes Blut. Noch wichtiger ist, dass Swift mir ergeben ist. Und er ist einer der fähigsten Geschäftsmänner, die mir je begegnet sind. Ich will ihn als Schwiegersohn, denn ich möchte ihm zu gegebener Zeit meine Firma vermachen.«

»Du hast drei Söhne, die das Unternehmen aufgrund ihres Geburtsrechts erben werden!«, wandte Mercedes entrüstet ein.

»Keiner von ihnen schert sich auch nur einen Deut um das Geschäft. Sie haben nicht das geringste Interesse daran.« Dachte er dagegen an Matthew Swift, der fast zehn Jahre lang unter seiner Obhut gediehen war, verspürte Bowman einen Anflug von Stolz. Der Junge war mehr ein Abbild von Bowman als sein eigener Nachwuchs. »Keiner von ihnen besitzt den heißblütigen Ehrgeiz und die Rücksichtslosigkeit von Swift«, fuhr Bowman fort. »Ich werde ihn zum Vater meiner Erben machen.«

»Bist du von allen guten Geistern verlassen?«, rief Mercedes hitzig.

Daisy antwortete in ruhigem Ton, der das Getöse ihres Vaters gekonnt untergrub. »Ich darf wohl darauf hinweisen, dass in dieser Angelegenheit meine Mitarbeit erforderlich ist. Insbesondere, wenn wir davon sprechen, Erben in die Welt zu setzen. Und ich versichere dir, keine Macht der Welt kann mich zwingen, Kinder von einem Mann zu empfangen, den ich nicht einmal mag.«

»Ich darf ja wohl annehmen, dass du zu irgendetwas nutze sein willst!«, knurrte Bowman. Er hatte schon immer dazu geneigt, Rebellion mit aller Macht zu unterbinden. »Ich darf wohl davon ausgehen, dass du lieber einen Ehemann und ein eigenes Heim haben willst, als dein Schmarotzerdasein fortzusetzen.«

Daisy zuckte zusammen, als hätte er sie geohrfeigt. »Ich bin keine Schmarotzerin.«

»Ach? Dann erklär mir doch bitte, wie die Welt bisher von deiner Existenz profitiert hat. Was hast du jemals für irgendjemanden getan?«

Mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Existenz rechtfertigen zu müssen, starrte Daisy ihn nur mit versteinerter Miene an und schwieg.

»Ich nenne dir hiermit mein Ultimatum«, sagte Bowman. »Entweder du findest bis...

Erscheint lt. Verlag 22.3.2023
Reihe/Serie Die Wallflowers
Die Wallflowers-Reihe
Die Wallflowers-Reihe
Kleypas, Lisa
Übersetzer Babette Schröder, Wolfgang Thon
Sprache deutsch
Original-Titel A Scandal in Spring
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2023 • eBooks • England • Erotik • historisch • Historische Liebesromane • Historische Romane • Liebe • Liebesromane • Neuerscheinung • Neuerscheinung 2023 • Reihe vierter Band • Taschenbuch
ISBN-10 3-641-29701-X / 364129701X
ISBN-13 978-3-641-29701-5 / 9783641297015
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