Mister Bloomsbury (eBook)
336 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1733-8 (ISBN)
Als Boss ist er unausstehlich, aber privat unwiderstehlich
Arrogant, unfreundlich, kalt. So beschreiben selbst seine besten Freunde Andrew Blake. Auch Sofia Rossi kann ein Lied davon singen. Als seine neue persönliche Assistentin kann sie ihm nichts recht machen. Manchmal fragt sie sich, ob im attraktiven Körper ihres Chefs überhaupt ein Herz schlägt. Als Sofia am Feierabend im Pub genau diese Frage mit dem Barkeeper diskutiert, steht Andrew plötzlich hinter ihr - und hat jedes Wort mitangehört. Sie rechnet schon mit der Kündigung, doch erstaunlicherweise hat dieser Mann außerhalb des Büros nichts mit ihrem unausstehlichen Boss gemeinsam. Und sosehr Sofia sich auch dagegen wehrt, will sie diese andere Seite an ihm unbedingt kennenlernen ...
'Louise Bay schafft es immer wieder, mich in ihre Geschichten reinzuziehen und sie für mich unvergesslich zu machen.' LOVELYBOOKSANDTRAVEL
Band 5 der MISTER-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Louise Bay
<p><strong>Louise Bay </strong>schreibt Romane, wie sie sie selbst gern liest: sexy und romantisch. Die <strong>SPIEGEL</strong>-Bestseller-Autorin lebt in London und liebt neben Tagen ohne Make-up vor allem Elefanten und Champagner.</p>
Louise Bay schreibt Romane, wie sie sie selbst gern liest: sexy und romantisch. Die SPIEGEL-Bestseller-Autorin lebt in London und liebt neben Tagen ohne Make-up vor allem Elefanten und Champagner.
1. KAPITEL
SOFIA
Bislang ähnelte London in vielerlei Hinsicht New York, abgesehen von Moms Fleischbällchen am Sonntag. Natürlich gefielen mir die roten Busse und auch der Akzent, aber manche Probleme verschwinden nicht einfach, indem man einen Ozean überquert. Ich hatte noch immer keine eigene Wohnung, keine Ersparnisse für den Notfall, und ja, nicht einmal einen Job. Nur dass mir jetzt britische Pfund anstelle von Dollarnoten fehlten.
Aber ich musste mich auf das Positive konzentrieren. Ich war in London, dem Land von Mary Poppins. Der Heimat von Battenberg-Kuchen und Tee, dem Reich von Prinzen und Palästen.
Obwohl ich mich danach sehnte, auszugehen und in einer schicken Bar einen Cocktail zu trinken oder die Parks und Museen zu erkunden, verbrachte ich den Großteil meiner Zeit auf der Couch meiner besten Freundin und suchte im Internet nach Jobs. Meine Gehaltsvorstellungen aus der Zeit, als ich noch mit den Kommilitonen aus dem Studium des Master of Business Administration in den Hörsälen der Columbia University saß, hatte ich längst heruntergeschraubt. Einige Studierende hatten bereits während des Studiums einen Job gefunden, aber die meisten waren noch auf der Suche. Die Zahl der Studis ohne Anstellung wurde immer kleiner, je näher wir auf den Abschluss zusteuerten, und McKinsey, Bain und Google hatten sich die Jahrgangsbesten herausgesucht. Als wir mit unseren Umhängen und Doktorhüten für die Erinnerungsfotos posierten, hatten nur etwa fünf Prozent meines Jahrgangs noch kein Angebot bekommen.
Ich gehörte zu diesen fünf Prozent.
Ich klappte den Laptop zu und atmete tief durch, so wie es mir meine Meditations-App riet, um Panikattacken zu vermeiden. Zwei der vorgeschriebenen vier Atemzüge hatte ich bereits absolviert, da kam die Besitzerin der Couch, auf der ich derzeit übernachtete, zur Tür hereingestürmt. Außerdem war Natalie seit fünfzehn Jahren meine Freundin. Sie knallte die Tür zu, ließ ihre wunderschöne moosgrüne Tasche von Mulberry fallen und kickte sie über den Boden. Und noch einmal.
Dafür gab es nur eine Erklärung: Andrew Blake.
»Was hat er jetzt wieder angestellt?«, fragte ich und räumte meine Papiere zur Seite, um ihr Platz auf der Couch zu machen.
Sie verpasste der Tasche einen weiteren Tritt und stieß einen Schrei aus.
Wow. Offenbar hatte sich ihr Boss als noch größeres Arschloch erwiesen als ohnehin schon, und das wollte etwas heißen. Wenn sie mir beschrieb, wie mies er mit ihr umging, schien er Prinz William und sie ein Küchenmädchen zu sein. Wenn er überhaupt mit ihr sprach. Anscheinend sagte er manchmal tagelang kein Wort. Ich stand auf und ging zum Kühlschrank. Natalie brauchte keine Atemübungen, sie brauchte Wein.
Ich stellte zwei Gläser auf die Arbeitsplatte – schließlich konnte ich sie nicht allein trinken lassen. Sie brauchte dringend moralische Unterstützung. Ich warf einen Blick auf die Uhr: kurz nach drei.
Drei Uhr nachmittags. Natalie kam sonst nie vor acht nach Hause.
»Nat?« Ich rannte in den Korridor, wo Natalie inzwischen von ihrer Tasche abgelassen hatte und jetzt ihren Mantel traktierte. »Warum bist du so früh zu Hause?«
»Ich brauche Alkohol. Sofort!«
Verdammt, hatte dieser Idiot sie gefeuert?
Ich ging zurück in die Küche und goss beide Gläser voll, egal wie spät es war.
Als ich ins Wohnzimmer zurückkehrte, hatte sich Natalie auf die Couch fallen lassen und starrte mit glasigen Augen vor sich hin.
Ich drückte ihr ein Glas in die Hand, nahm neben ihr Platz und schlug die Beine übereinander. »Erzähl mir, was passiert ist.«
Sie schüttelte den Kopf wie ein verwirrter Welpe. Als hätte sie jetzt erst bemerkt, dass sie ein Glas Wein in der Hand hielt, nahm sie einen großen Schluck. »Mir reicht’s. Er hat gestern den ganzen Tag nicht mit mir gesprochen, und heute Morgen auch nicht. Als ich ihn gefragt habe, ob er sich den Bericht angesehen hat, den ich erstellt hatte, hat er mich einfach ignoriert. Und als ich aus der Mittagspause kam, ich war noch im Mantel, kam er aus seinem Büro gestürmt und motzte mich an, weil …« Sie verstummte. »Weißt du, ich habe keine Ahnung, was sein Problem war … abgesehen von seiner schweren Persönlichkeitsstörung und der Tatsache, dass er das sturste Arschloch ist, das mir jemals begegnet ist. Und das will was heißen, schließlich bin ich in New Jersey aufgewachsen.«
»Du hast keine Ahnung, warum er wütend war?«
»Nein. Und das Schlimmste ist, dass er nicht schreit oder brüllt. Wenn ich sage, dass er mich anmotzt, dann meine ich … na ja, er macht es auf diese unverwechselbare Andrew-Blake-Art. Er ist plötzlich ganz still, seine Augen werden immer dunkler, und dann senkt sich seine Stimme um zwei Oktaven. Als wäre er besessen. Es ist schrecklich.«
Ihre Beschreibung ließ mich schaudern. »Wie seltsam, dass solche Männer derart erfolgreich sind. Warum können sie sich nicht einfach ganz normal benehmen? Selbst wenn sie in ihrem tiefsten Inneren Psychopathen sind, könnten sie wenigstens so tun, als wären sie normale Mitglieder unserer Gesellschaft.«
»Ich bin fertig mit ihm. Ich kann nicht mehr, sechsstelliges Gehalt hin oder her. Ich habe ihm gesagt, er soll sich den Job sonst wohin schieben, und bin gegangen.«
»Gut gemacht«, sagte ich. Einerseits meinte ich es ernst, andererseits fragte ich mich, ob Natalie genug Ersparnisse hatte, um die Miete zu zahlen, bis sie einen neuen Job finden würde. Und dann ging mir auf, was sie gerade gesagt hatte. »Sechsstelliges Gehalt? Du meinst sechsstellig in dem Sinne, dass er dir über einhunderttausend Dollar im Jahr gezahlt hat?«
»Pfund«, antwortete sie. »Einhundertzwanzigtausend, um genau zu sein. Aber nicht mal zweihunderttausend wären genug, um diesen krassen Misttypen noch länger zu ertragen.«
Einhundertzwanzigtausend Pfund? Ich rechnete den Betrag im Kopf in Dollar um. Das waren über einhundertfünfzig Riesen im Jahr. »Und worin genau bestand dein Job?«, fragte ich.
Sie stöhnte. »Darin, alles zu tun, was Andrew Arschloch Blake von mir verlangte.«
»Und das heißt? Drück dich mal ein bisschen genauer aus.« Unsere Gespräche hatten sich immer nur darum gedreht, dass ihr Chef ein Arschloch war, aber ich hatte nie genau verstanden, was sie eigentlich tat. »Hast du ihm Kaffee gekocht?«
Sie seufzte. »Weißt du was? Das war das Einzige, das ich nicht gemacht habe. Ich habe auch nie seine Wäsche aus der Reinigung geholt oder private Termine für ihn gemacht. Also niemals etwas Persönliches. Es war, als hätte er überhaupt kein Privatleben. Als wäre er ein Roboter oder so. Ein dummer, unverschämter Roboter.«
Die meisten Assistenzstellen, die ich kannte, hatten eine Menge mit Kaffeekochen und Besuchen in der Reinigung zu tun. Eine Freundin von mir musste für ihren Boss sogar einmal mit dessen Freundin Schluss machen. Wie konnte Andrew ein mieser Chef sein, wenn er Berufliches und Privates strikt trennte und ihr einhundertfünfzigtausend Dollar im Jahr zahlte?
Ich bin in New York mit einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen, die drei Jobs hatte … oder zweieinhalb, falls meine Mitarbeit bei der Wochenendreinigung der Büros über der CVS-Apotheke an der 113th Street/Ecke Broadway zählte. Für einhundertfünfzig Riesen würde ich mich mit einem unfreundlichen, anspruchsvollen und verwöhnten Boss einfach abfinden. Verdammt, dafür würde ich mich sogar um seine Wäsche kümmern!
»Und du gehst definitiv nicht mehr zurück?«, fragte ich.
»Auf keinen Fall«, sagte sie und nahm noch einen Schluck Wein. »Kommt überhaupt nicht in Frage.«
»Schlaf lieber noch mal drüber«, sagte ich, während mein Gehirn nach dem richtigen Zeitpunkt suchte, um sie zu fragen, ob sie mir diesen Job zutrauen würde.
»Ich habe jetzt drei Monate lang jede Nacht darüber geschlafen. Ich kann nicht mehr. Habe ich dir erzählt, dass meine Vorgängerin in dieser Position nur einen Tag durchgehalten hat? Ach was, nicht mal einen Tag lang … sie kam einfach nicht aus der Mittagspause zurück.«
»Es war eine stramme Leistung von dir, so lange durchzuhalten. Aber einhundertzwanzigtausend Pfund sind eine Menge Geld.«
Natalie blickte auf meinen Laptop und fragte: »Immer noch nichts?«
»Nein.« Jobs waren Mangelware. »Aber es wird schon. Und wir sind ja nicht hier, um über meine Jobsuche zu reden.«
»Nein, jetzt können wir über meine Jobsuche reden.«
Ich bedachte sie mit einem solidarischen Lächeln, das besagte: »Tut mir leid.«
»Ach, macht nichts. Morgen früh bin ich vermutlich erleichtert, dass ich mich mit diesem Idioten nicht mehr herumschlagen muss.«
Es gab keinen besseren Zeitpunkt als diesen. Wenn sie sich absolut sicher war, dass sie den Job nicht mehr wollte, musste ich den Stier hier und jetzt bei den Hörnern packen. »Okay … Wenn das so ist, würde ich dich gern fragen … ob du mich für geeignet hältst, den Job als Andrew Blakes Assistentin zu übernehmen?«
Natalies riss ihre wunderschönen Kulleraugen auf. »Du. Willst. Meinen. Job?«
»Natürlich nicht, solange es noch dein Job ist. Aber wenn du damit fertig bist … wenn du es wirklich und wahrhaftig nicht mehr aushältst, wäre es dann nicht einen Versuch wert?«
Natalie rutschte auf dem Sofa zur Seite und griff mit der freien Hand nach meiner Schulter. »Nein, Sofia. Es ist keinen Versuch wert. Er ist schrecklich, absolut furchtbar. Und weißt du, womit...
Erscheint lt. Verlag | 24.2.2023 |
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Reihe/Serie | Mister-Reihe | Mister-Reihe |
Übersetzer | Anne Morgenrau |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Mr Bloomsbury |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Andrew Blake • April Dawson • Avery Flynn • billionaire • Boss • CEO • Chef • dramatisch • Emotional • Gefühle • Geneva Lee • Grumpy-meets-Sunshine • Kings of London • Kings of New York • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Louise Bay • Mister • Mister-Reihe • Mister,Suits • Nähe • Office romance • Park Avenue Prince • Penelope Ward • Persönliche Assistentin • Romance • Romantik • romantisch • Sofia Rossi • Suits • unausstehlich • Vi Keeland |
ISBN-10 | 3-7363-1733-6 / 3736317336 |
ISBN-13 | 978-3-7363-1733-8 / 9783736317338 |
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