Die Liebesschule (eBook)

(Autor)

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2022 | 1. Aufl. 2022
228 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-0312-3 (ISBN)

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Die Liebesschule - Georgette Heyer
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Der junge Philip ist unsterblich in die wunderschöne Cleone verliebt, die mit ihren exquisiten Reizen den Herren des englischen Landadels gehörig den Kopf verdreht. Und obwohl die junge Dame dem gutaussehenden Philip durchaus zugetan ist, möchte sie keinen ungehobelten Bauernlümmel ehelichen! Um seine gesellschaftlichen Umgangsformen aufzupolieren und so die Gunst seiner Herzensdame zu gewinnen, stürzt Philip sich in die beste aller Liebesschulen: das mondäne Leben in Paris. Doch seine Verwandlung in einen Gentleman könnte ihn alles kosten, auch Cleones Liebe ...

In ihrem frühen Roman 'Die Liebesschule' (im Original: 'Powder and Patch') entführt Georgette Heyer ihre Leserinnen in das Zeitalter des Rokoko.

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<p>Georgette Heyer, geboren am 16. August 1902, schrieb mit siebzehn Jahren ihren ersten Roman, der zwei Jahre später veröffentlicht wurde. Seit dieser Zeit hat sie eine lange Reihe charmant unterhaltender Bücher verfasst, die weit über die Grenzen Englands hinaus Widerhall fanden. Sie starb am 5. Juli 1974 in London.<br></p>

Georgette Heyer, geboren am 16. August 1902, schrieb mit siebzehn Jahren ihren ersten Roman, der zwei Jahre später veröffentlicht wurde. Seit dieser Zeit hat sie eine lange Reihe charmant unterhaltender Bücher verfasst, die weit über die Grenzen Englands hinaus Widerhall fanden. Sie starb am 5. Juli 1974 in London.

Erstes Kapitel


Das Haus der Jettans


Wenn man in Sussex irgendwo zwischen Midhurst und Brighthelmstone ein wenig landeinwärts die Downs durchforschen würde, träfe man auf Little Fittledean, ein Dorf, das sich in bescheidener Zurückgezogenheit zwischen zwei Hügelwellen eingenistet hat. Rund um dieses Dorf hatten drei Landjunker ihre Sitze erbaut. Der eine wählte zu diesem Zweck einen Abhang der Downs eine halbe Meile nördlich. Das war Mr. Winton, ein langweiliger Mensch, unbeweibt, aber mit zwei Kindern, James und Jennifer. Der zweite hatte sein Haus westlich des Dorfes errichtet, unweit der London Road und Great Fittledean. Sein Name war Sir Thomas Jettan. Er hatte den Platz sorgfältig gewählt, an einem Waldrand, und hatte Gärten in holländischem Stil angelegt. Das war schon im letzten Jahrhundert gewesen, unter König Karl II., und was damals als blendend weißer Bau splitternackt und dreist vor der Waldkulisse stand, war nun, etliche siebzig Jahre später, ein schönes, von Kletterpflanzen überwuchertes, dank dem Lauf der Jahre freundlich gewordenes Haus. Jener Jettan, der es erbaut hatte, war von grenzenlosem Stolz auf den Besitz erfüllt. Es verging kein Tag, an dem er nicht auf den Gründen umherstolzierte und den kahlen Bau von hundert verschiedenen Standorten aus betrachtete. Das Haus war zum Alterssitz der Jettans bestimmt; sie sollten ihm die gleiche Sorgfalt angedeihen lassen wie ihren Kindern. Es sollte nie verkauft werden; es sollte zahllose Jahrhunderte lang vom Vater auf den Sohn und vom Sohn auf den Enkel kommen. Es durfte auch nicht von einer Tochter geerbt werden, und stammte sie aus noch so direkter Linie, denn der alte Tom bestimmte, dass der Name Jettan mit dem Haus auf immerdar verknüpft bleiben sollte.

Der alte Tom setzte diese Ideen der ganzen Nachbarschaft auseinander. Er zeigte das Haus allen seinen Freunden und Bekannten und erzählte ihnen die Geschichte der einstigen Missetaten seines Eigentümers und dessen gegenwärtiger Tugendhaftigkeit – einer Tugendhaftigkeit, die, wie er ihnen versicherte, einzig einem so prächtigen Besitz zuzuschreiben war. Er wollte das flatterhafte Dasein nicht mehr führen, das alle seine Ahnen vor ihm geführt hatten. Dieses Haus war sein Hort und sein einziges Interesse; er würde seine beiden Söhne zur Ehrfurcht vor dem Haus erziehen, und vielleicht konnte mit der Überlieferung, dass jeder Jettan im Grunde ein wüster Bursche war, endlich gebrochen werden.

Die Nachbarn lachten verstohlen über den kindischen alten Tom. Sie nannten das Haus, das bisher noch keinen Namen trug, in gutmütigem Spott «Tom's Pride» – «Toms Stolz».

Tom Jettan dachte noch angestrengt über eine passende Bezeichnung für sein Heim nach, als ihm der Spitzname aus der Nachbarschaft zu Ohren kam. Trotz seiner Eitelkeit fehlte es ihm nicht an Humor, und als das sobriquet in sein Gehirn eingesickert war, kicherte er und schlug sich anerkennend aufs Knie. Kaum einen Monat später entdeckten die Nachbarn entsetzt eine vergoldete Rolle mit der Inschrift «Jettan's Pride», kunstvoll in das schmiedeeiserne Eingangstor des weißen Hauses eingefügt. Sie waren nicht wenig verlegen, dass ihr heimlicher Witz entdeckt und auf diese Weise ausgenutzt worden war, und wenn sie Tom ihre Aufwartung machten, taten sie es mit einer Miene beschämter Nervosität. Tom stellte jedoch bald klar, dass er ihnen, keineswegs beleidigt, dankbar war, dass sie einen passenden Namen für sein Heim gefunden hatten.

Seine hoffnungsvolle Prophezeiung hinsichtlich des Bruchs mit der Überlieferung erfüllte sich bei keinem seiner beiden Söhne. Der ältere, Maurice, trachtete sich nach Möglichkeit auszutoben, ehe er seinen Wohnsitz im Pride aufschlug; der zweite, Thomas, hörte nie auf, sich auszutoben, und bekundete keinerlei Liebe zu dem Haus. Als der alte Tom starb, hinterließ er ein Testament, das Maurice klarmachte, dass der Besitz, sollte sich der Ältere bis zu seinem fünfzigsten Geburtstag noch nicht endgültig im Pride niedergelassen haben, auf seinen Bruder und dessen Erben übergehen würde.

Thomas gab Maurice den Rat, zu heiraten und etliche Kinder zu zeugen.

«Denn ich denke nicht daran, mein Junge, der alte Herr muss den Verstand verloren haben, wenn er von einem Jettan erwartete, in diesem Loch zu leben! Ich sage dir offen, Maurice, ich will das Haus nicht haben. Du bist der Ältere, und du musst die – die Pflichten übernehmen!» Daraufhin fing er zu kichern an, denn er war ein unverbesserlicher Taugenichts.

«Ganz gewiss werde ich hier leben», antwortete Maurice. «Drei Monate hier und neun Monate nicht hier. Was soll mich davon abhalten?»

«Gestattet es das Testament?», fragte Tom zweifelnd.

«Es verbietet es nicht. Und ich werde mir eine Frau zulegen.»

Darüber brach Tom in Gelächter aus, beherrschte sich jedoch schnell, als er den missbilligenden Blick des Bruders bemerkte.

«Gott helfe uns, und dabei ist der alte Herr erst drei Tage tot! Nicht dass ich irgendeine Unehrerbietigkeit damit beabsichtigt hätte – du weißt ja. Meiner Seel, der Alte wäre der Erste, der mit mir lachen würde, weiß Gott!» Er unterdrückte ein neuerliches Lachen und zuckte die Achseln. «Oder zumindest hätte er es getan, bevor er wegen dieser verteufelten Riesenscheune von Haus tugendhaft wurde. Du wirst nie das Geld haben, das Haus zu erhalten, Maurry, geschweige denn eine Frau», fügte er heiter hinzu.

Maurice wirbelte stirnrunzelnd sein Lorgnon herum.

«Vater hat sogar mehr hinterlassen, als ich erwartete», sagte er.

«O ja! Aber das wird nach einer Woche Kartenspiel weg sein! Barmherziger Gott, Maurry, hoffst du, damit haushalten zu können?»

«Nein, ich hoffe mit einer Frau Haus zu halten. Das übrige überlasse ich ihr.»

Tom erhob sich schwerfällig. Er starrte seinen Bruder mit großen Augen an.

«Verdammich, ich glaube, dieses Haus verändert dich genauso wie den alten Herrn! Maurry, Maurry, halt doch den Nacken steif!»

Maurice lächelte.

«Es wäre mehr vonnöten als das Pride, um mich zu bessern, Tom. Ich glaube nur, der Besitz ist zu gut, um verkauft oder verschleudert zu werden.»

«Wenn ich meine Hand auf zweitausend Guineen legen könnte», sagte Tom, «könnte von mir aus jeder das Pride haben!»

Maurice blickte rasch auf.

«Aber, Tom, alles, was ich bekommen habe, gehört doch auch dir, das weißt du doch! Nimm dir, was du brauchst – zweitausend oder zwanzigtausend.»

«Verdammt nett von dir, Maurry, aber noch habe ich nicht die Absicht, bei dir zu schmarotzen. Nein, fang nicht mit mir zu streiten an, denn mein Kopf ist im Großen und Ganzen nicht stark genug. Erzähl mir mehr über diese deine Zukünftige. Wer soll's denn werden?»

«Ich habe mich noch nicht entschieden», erwiderte Maurice. Er gähnte leicht. «Die Auswahl ist so groß.»

«Ja – du bist verflucht attraktiv, auf mein Wort, wirklich! Was würdest du zu Lucy Farmer sagen?»

Maurice erschauerte.

«Verschone mich mit der! Ich hatte an Marianne Tempest gedacht.»

«Was, die Tochter des alten Castlehill? Die würde dich in einem Monat umbringen, Bürschchen!»

«Aber ihre Mitgift ... ist nicht ohne.»

«Stimmt. Aber bedenke bloß, Maurry! Bedenke doch! Eine Keifzange schon mit zwanzig!»

«Was hältst du von Jane Butterfield?»

Thomas zupfte unentschlossen an seiner Lippe. «Ich will das Mädchen nicht herabsetzen, Maurice, aber du lieber Gott! Könntest du mit ihr leben?»

«Ich habe es noch nicht versucht», antwortete Maurice.

«Nein, und die Ehe ist etwas so verdammt Endgültiges! Ihr könnt ja nicht einen Monat oder so miteinander leben, bevor ihr euch endgültig entscheidet. Ich zweifle, ob das Mädchen dem zustimmen würde.»

«Und wenn es so wäre, dann würde ich sie nicht heiraten», bemerkte Maurice. «Ein Jammer. Nein, ich glaube nicht, dass ich mit Jane leben könnte.» Thomas setzte sich wieder hin.

«Leider ist es so, Maurry, dass wir Jettans aus Liebe heiraten müssen. Kein einziger von uns, der je ohne Liebe geheiratet hätte, Geld hin oder her.»

«Es ist so unmodern», wandte Maurice ein. «Man heiratet aus Vernunft. Man kann fünfzig verschiedene Lieben haben.»

«Was! Alle gleichzeitig? Ich glaube, das fändest du doch etwas unbequem – oh, zum Teufel! Drei allein genügen, um einen verrückt zu machen, verdammich, wenn das nicht wahr ist!»

Maurices dünne Lippen zuckten verständnisvoll. «Himmel, nein! Fünfzig Lieben über ein ganzes Leben ausgedehnt, aber nicht an eine einzige gebunden. Reine Seligkeit, Tom, du Schurke!»

Thomas drohte ihm weise mit dem Finger, und sein rundes, gut gelauntes Gesicht wurde plötzlich ganz feierlich.

«Und keine einzige unter ihnen die echte Liebe, Maurry. Denn wenn sie es wäre, meiner Treu, dann gehörte sie nicht zu den fünfzig. Hör auf meinen Rat, Bürschchen, und warte....

Erscheint lt. Verlag 24.6.2022
Reihe/Serie Liebe, Gerüchte und Skandale - Die unvergesslichen Regency Liebesromane von Georgette
Übersetzer Emi Ehm
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Powder and Patch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Ball • Beziehung • Bridgerton • Charmant • England • feine Gesellschaft • Georgette Heyer • Herrenhaus • High Society • Historische Liebesromane • Hof • Julia Quinn • Lady • Liebesromane • Liebhaber • London • Lord • Paris • Regency • Rokoko • Romance • Romantik • Skandal • Sophia Farago • späte Liebe • Starke Frauen • Tee • Teegesellschaft • Trennung • witzig
ISBN-10 3-7517-0312-8 / 3751703128
ISBN-13 978-3-7517-0312-3 / 9783751703123
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