Ein Cottage für zwei (eBook)

Cornwall-Träume - Roman

(Autor)

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2023
320 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-28131-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Cottage für zwei - Kathryn Taylor
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Zwei Tierärzte sind einer zu viel! Eine turbulente, charmante und romantische Geschichte rund um eine kleine Tierarztpraxis in Cornwall.
Mit großen Hoffnungen reist Tierärztin Julia ins malerische Cornwall. Nur zu gerne möchte sie die Praxis im verschlafenen Örtchen Carywith übernehmen. Doch anstatt wie geplant in das hübsche Cove Cottage zu ziehen, landet sie im Gartenhaus - zusammen mit dem attraktiven Henry, der ihr den Job streitig macht. Zwei Wochen sollen sie zur Probe arbeiten. Zwischen der Perfektionistin und dem Chaoten fliegen sofort die Fetzen - und bald auch die Funken. Julia verliert mehr und mehr ihr Herz an ihren Konkurrenten. Allerdings hat sie ihm verschwiegen, weshalb sie London so überstürzt verlassen musste. Und auch er scheint ihr etwas zu verheimlichen ...
In Cornwall werden Träume wahr! Der neue große Wohlfühlroman von SPIEGEL-Bestsellerautorin Kathryn Taylor!

Kathryn Taylor begann schon als Kind zu schreiben - ihre erste Geschichte veröffentlichte sie bereits mit elf. Von da an wusste sie, dass sie irgendwann als Schriftstellerin ihr Geld verdienen wollte. Nach einigen beruflichen Umwegen und einem privaten Happy End ging ihr Traum in Erfüllung. Mittlerweile wurden ihre Romane in 15 Sprachen übersetzt und haben Stammplätze auf den Bestsellerlisten.

1


Verdammt, sie kam zu spät! Julia nahm eine Hand vom Steuer und schob ihre Brille ein Stück nach oben. Sie hasste es, unpünktlich zu sein. Das passierte ihr sonst fast nie, und es machte sie noch nervöser, als sie ohnehin schon war.

Dabei konnte sie gar nichts dafür! Sie war heute Morgen so rechtzeitig in London losgefahren, dass sie eigentlich wie verabredet zum Tee in Cornwall hätte sein können. Aber dann war sie auf der M3 in gleich drei lange Staus geraten, und als sie die Autobahn endlich verlassen hatte, war kurz hinter Amesbury der Verkehr noch einmal komplett zusammengebrochen. Zahllose Besucher hatten versucht, auf den Parkplatz des berühmten Steinkreises von Stonehenge zu gelangen, und die anderen waren extrem langsam an dem Feld vorbeigefahren, um die eindrucksvoll angeordneten Felsbrocken zu bestaunen. Und so hatte Julia jetzt, kurz vor dem Ziel, fast vier Stunden Verspätung.

Die Sonne sank längst wieder über den grünen Hügeln und tauchte die raue Küstenlinie in ein goldenes Licht. Nach einem kurzen, aber heftigen Regenschauer war es kühler geworden, und in den ausgefahrenen Spurrillen stand noch Wasser. Ein kräftiger Wind wühlte das Meer auf, setzte helle Schaumkronen auf die Wellen, die unterhalb der Steilküste an die Strände rollten, und bewegte das hohe Gras und die Wildblumen am Straßenrand.

Gelegentlich säumten niedrige Mauern die Straße. An einer davon war ein Schild angebracht, und es verriet Julia, dass ihr Ziel, die kleine Ortschaft Carywith, jetzt nur noch ein paar Meilen entfernt lag. Während sie abbog, warf sie einen prüfenden Blick auf ihr Handy, das in einer an der Windschutzscheibe befestigten Halterung steckte. Laut Navigations-App erreichte sie das Dorf in etwa fünfzehn Minuten. Das bedeutete, sie würde um kurz nach acht ankommen. Unwahrscheinlich, dass Isobell Chegwin dann noch mit dem Tee auf sie wartete.

Julia überlegte, ob sie erneut im Cove Cottage anrufen sollte. Sie hätte so gerne Bescheid gesagt, dass sie sich verspätete, aber bei ihren bisherigen Versuchen war niemand rangegangen, was ihre Nervosität nur noch steigerte. Hatte sie sich etwa im Datum vertan? Oder ignorierte die alte Tierärztin das Klingeln des Telefons, weil sie es sich anders überlegt hatte? Der Gedanke ließ Julia das Gaspedal durchtreten. Nein, es musste klappen. Wenn sie den Zuschlag nicht bekam, dann …

Der Saugnapf der Handyhalterung gab ohne Vorwarnung nach und fiel mitsamt Handy auf den Schaltknüppel, rutschte von dort in den Fußraum des Beifahrersitzes.

»Nein!« Aus einem Reflex heraus beugte Julia sich vor und tastete danach, bekam das Handy jedoch nicht zu fassen. Als sie sich wieder aufrichtete und nach vorn blickte, sah sie voller Schrecken, dass der Mini viel zu weit nach links geraten war. Er rumpelte bereits über die Böschung und hielt auf einen kleinen runden Findling zu, der am Straßenrand aus dem Boden ragte. Entsetzt trat Julia die Bremse durch und riss das Steuer nach rechts, aber sie konnte nicht mehr ganz ausweichen. Der Wagen prallte mit einem hässlichen Krachen gegen den Stein, blieb jedoch nicht stehen, sondern fuhr weiter. Julia wurde in den Gurt gedrückt und durchgeschüttelt, als auch der Hinterreifen über den Stein rumpelte. Sie versuchte zu lenken, aber das Steuer reagierte kaum, ließ sich nur sehr schwer bewegen. Dann griffen endlich die Bremsen, und der Mini kam am Rand der Straße zum Stehen. Der Motor soff ab, und es wurde still.

Für einen langen Moment saß Julia mit wild klopfendem Herzen hinter dem Steuer und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Das ist nicht passiert, dachte sie verzweifelt. Sie war nicht so kurz vor dem Ziel gegen einen blöden Stein gefahren!

Vielleicht ist es ja nicht so schlimm, beruhigte sie sich und stieg aus, um sich den Schaden anzusehen. Aber leider war es sogar sehr schlimm. Die gesamte linke Front des Wagens war beschädigt. Die Stoßstange hing herunter, und der Kotflügel war verbogen. Außerdem stand das Vorderrad schräg, was vermutlich bedeutete, dass irgendetwas mit der Achse nicht mehr stimmte. In diesem Zustand würde sie damit nicht weiterfahren können.

»So ein Mist«, murmelte Julia und nahm die Umgebung in Augenschein. Es war noch ein gutes Stück bis Carywith, und hier gab es nichts außer Hügeln und Wiesen. Sie sah kein Haus und keinen Hof, nur die Straße, die ein paar Hundert Meter weiter über einen Hügel führte.

Was mach ich denn jetzt?, überlegte sie und entdeckte zu ihrer großen Erleichterung, dass sich aus der Richtung, aus der sie gekommen war, ein roter Sportwagen näherte.

»Hallo?« Julia trat einen halben Schritt auf die Straße und hob die Hand, winkte dem Fahrer zu. »Hallo, ich brauche Hilfe!«

Der Sportwagen, ein Aston Martin DB11, wurde nicht langsamer und rauschte an ihr vorbei. Dabei durchpflügte er die Pfütze in der Fahrrinne. Eiskaltes Wasser spritzte hoch und traf Julia, durchtränkte den Rock ihres geblümten Sommerkleides und sprenkelte das Oberteil. Dann brauste das Auto weiter den Hügel hinauf, bis es dahinter verschwand.

»Nein, nein, nein!« Entsetzt starrte Julia auf das Fleckenmuster, das sich auf ihren hellen flachen Pumps und dem Kleid abzuzeichnen begann. Tränen schossen ihr in die Augen, ohne dass sie es verhindern konnte.

Ganz ruhig, dachte sie und zwang sich, ein paarmal tief durchzuatmen. Es war nicht ihre Art zusammenzubrechen, egal was das Leben ihr in den Weg schleuderte. Andererseits war das in den letzten Wochen schon eine Menge gewesen, deshalb fiel es ihr schwerer als sonst, sich zusammenzureißen. Na ja, wenigstens konnte sie sich damit trösten, dass es nach den ganzen Desastern heute nicht mehr viel schlimmer werden konnte …

Ein weiteres Auto näherte sich, diesmal ein alter grauer Land Rover Defender mit weißem Dach. Julia trat instinktiv einen Schritt zurück, um nicht noch einmal unfreiwillig zu duschen. Doch das Auto hielt an, und ein Mann mit blonden Haaren streckte den Kopf aus dem heruntergekurbelten Fenster.

Er schien groß zu sein, und seinem Arm nach zu urteilen, den er quer auf das offene Fenster gelegt hatte, war er auch recht durchtrainiert. Julia sah die Sehnen, die sich unter seiner gebräunten Haut seines Unterarms abzeichneten, und den beeindruckenden Bizeps unter dem aufgekrempelten Hemdärmel.

»Brauchen Sie Hilfe?«, fragte er und musterte sie mit einer Mischung aus Sorge und Belustigung, was Julia sehr unangenehm war. Hastig verschränkte sie die Arme vor der Brust.

»Ich hatte einen Unfall«, sagte sie. »Und jetzt fährt mein Auto nicht mehr.«

»Unfall?« Das Lächeln des Mannes erlosch. Er fuhr den Defender ein Stück weiter und parkte ihn vor Julias Mini. Dann stieg er aus, und während er auf sie zukam, fand Julia ihre Vermutungen bestätigt.

Er war tatsächlich groß und sportlich, mit breiten Schultern und Muskeln an den richtigen Stellen. Sein Alter schätzte sie auf Anfang dreißig, und seine blonden Haare waren für ihren Geschmack etwas zu lang. Aber er sah gut aus mit seinen strahlend blauen Augen, die einem sofort auffielen, und dem gepflegten Dreitagebart. Kleidungstechnisch war er eher der Holzfällertyp, mit Jeans, kariertem offenem Baumwollhemd über einem weißen T-Shirt und ausgetretenen Sneakers. Also nichts für mich, dachte sie, weil sie auf elegant gekleidete Männer stand. Nicht dass das eine Rolle spielte. Nach der Katastrophe mit Rob war sie definitiv nicht mehr auf der Suche …

»Wow, das sieht echt übel aus«, meinte der Mann, und Julia nahm wahr, dass er einen schottischen Akzent hatte. Er starrte auf die beschädigte Front des Mini und musterte dann Julia mit neuer Sorge. »Sind Sie verletzt?«

Sie schüttelte den Kopf. »Aber der Wagen fährt nicht mehr. Und ich muss dringend nach Carywith.«

Der Mann überhörte ihre Bemerkung, war offenbar immer noch mit dem Wagen beschäftigt. »Wie ist das denn passiert?«

»Ich bin gegen den Stein da gefahren.« Julia deutete auf den Findling, der ihr zum Verhängnis geworden war.

»Gegen den großen da?« Der Mann runzelte die Stirn. »Warum?«

Julia spürte, wie ihre Wangen warm wurden, weil ihr der Findling jetzt, wo sie ihn noch mal betrachtete, auch ziemlich unübersehbar vorkam.

»Ich … war abgelenkt«, erklärte sie ausweichend.

»Und wieso ist Ihr Kleid nass?« Der Mann blickte zum Himmel. »Es regnet doch gar nicht mehr.«

»Ein Sportwagen ist vorbeigerast und hat mich nass gespritzt«, erklärte sie und löste die Arme, um noch einmal an sich hinunterzublicken. Dabei fiel ihr auf, wie viel der nasse Stoff von ihrer Figur enthüllte, deshalb verschränkte sie die Arme gleich wieder.

»Können Sie mich vielleicht ein Stück mitnehmen?«, bat sie den Mann.

Er nickte. »Ich kann Sie sogar nach Carywith bringen. Dahin bin ich nämlich unterwegs.«

»Aber ich habe ein paar Sachen dabei«, wandte Julia ein, als er schon wieder in Richtung Jeep gehen wollte. »Die müssen wir auch mitnehmen.«

»Wenn ich sie noch reinkriege, gerne«, erwiderte er und folgte Julia zum Kofferraum des Minis.

»Nicht wundern«, erklärte sie, bevor sie die beiden Hecktüren öffnete, aber der Mann stieß trotzdem überrascht die Luft aus, als er den großen rechteckigen Käfig sah, der mit mehreren Handtüchern abgedeckt war. Die Tücher waren verrutscht, vermutlich durch die Erschütterungen eben.

»Was ist denn das?«, wollte er wissen.

»Das ist mein Goldhamster«, erklärte Julia. »Also sein Käfig. Aber er ist da irgendwo drin.«

Sie hob das Handtuch an und warf einen Blick durch die Gitterstäbe. Doch von Bungee war nichts zu sehen,...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2023
Reihe/Serie Cornwall Träume
Cornwall Träume
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2023 • Contemporary Romance • Cornwall • cottagecore • "Der Doktor und das liebe Vieh" • eBooks • Familie • Frauenromane • Frauenunterhaltung Neuerscheinung 2023 • Freundschaft • Hart of Dixie • Katharina Herzog • Konkurrenzkampf • Krankheit • Landleben • Landlust • Liebe • Liebesroman • Liebesromane • Meike Werkmeister • mitfühlend • Neuanfang • Neuerscheinung • one bed • Rivalität • Romane für Frauen • Ruhestand • Schicksalsschlag • Spiegel-Bestseller-Autorin • Tierärztin • Tiere • Veterinärmedizin • warmherzig • Wettbewerb • Zweite Chancen
ISBN-10 3-641-28131-8 / 3641281318
ISBN-13 978-3-641-28131-1 / 9783641281311
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