10 zu Herzen gehende Arztromane März 2022 (eBook)

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2022 | 1. Auflage
1000 Seiten
Alfredbooks (Verlag)
978-3-7452-2343-9 (ISBN)

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10 zu Herzen gehende Arztromane März 2022 -  Thomas West,  Anna Martach
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Dieses Buch enthält folgende Arztromane: Thomas West: Hoffnung ist stärker als der Tod Thomas West: Jans Vater Thomas West: Ärztin mit Herz für Gangster Thomas West: Die falsche Ärztin Thomas West: Drei Schicksale und eine Ärztin Thomas West: Ein Schutzengel für Dr. Heinze Thomas West: Mobbing und Mord im Krankenhaus Anna Martach: Gefährliche wetten und heiße Liebeleien Anna Martach: Madln und Berge - geliebt und gefährlich Anna Martach: Ich will mein Herz nur dir schenken Oft sind es unerhebliche Nebensächlichkeiten, von denen Leben und Tod abhängen, denkt Dr. Alexandra Heinze. Doch in ihrem Fall ist es wohl eher ein Schutzengel, der ihr zu Hilfe eilt. Pit Baumleitner sucht nach seinem Vater und übernachtet in einem Park, weil sein Motorrad streikt. Obwohl ihm dort Schlimmes widerfährt, wartet zum Ende das Glück auf ihn ...

Hoffnung ist stärker als der Tod


Ärztin Alexandra Heinze

Arztroman von Thomas West

Der Umfang dieses Buchs entspricht 150 Taschenbuchseiten.

Auf dem Weg nach Mannheim erfährt Felix Söhnker von dem Verhältnis seiner Frau. Es kommt zum Streit, und auf der regennassen Straße verliert Edith die Gewalt über den Wagen. Im Krankenhaus kommen die beiden wieder zu sich. Während Edith mit ihren schweren Verletzungen hadert, wird Felix von Schwester Marianne betreut, die selbst noch nicht über den Tod ihres Verlobten hinweggekommen ist.

Copyright


Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

postmaster@alfredbekker.de

1


Es war immer das gleiche Bild: Der Rettungswagen mit blinkenden Blaulichtern mitten auf der Kreuzung, die den Verkehr umleitenden Polizisten, die Harley Davidson, nur halb zu sehen unter dem zertrümmerten Kühlergrill des LKW, daneben am Straßenrand der leblose, in Ledermontur gehüllte Körper, die drei weißgekleideten Gestalten, die um ihn knieten und sich hektisch an ihm zu schaffen machten, das blonde, blutverschmierte Langhaar auf dem Asphalt.

Und dann der Augenblick, den sie wohl ihr Leben lang nicht mehr vergessen würde: Eine der weißgekleideten Gestalten erhob sich und kam langsam mit hängenden Schultern auf sie zu, Alexandra Heinze, die Notärztin.

„Schwester Marianne“, presste sie mit belegter Stimme hervor, „Sie müssen jetzt ganz stark sein.“ Ein feuchter Schleier lag auf ihren graugrünen Augen. „Michael ist tot.“

Und dann zerbrach das Bild in tausend schmerzende Scherben. Und immer wachte sie mit dem Gefühl auf, als würden diese Scherben ihre Brust ausfüllen, sodass sie kaum zu atmen wagte.

Marianne Debras konnte nicht sagen, wie oft sie in dieser Nacht mit jenem Bild aufgewacht war. Ihre nackten Füße tasteten nach den Pantoffeln.

Sie griff nach dem kleinen Tablettenröhrchen auf dem Nachttisch. Mit der zitternden rechten Hand schüttelte sie das Röhrchen, bis zwei Tabletten in ihre linke Hand fielen. Sie stellte das Tablettenröhrchen zurück auf den Nachttisch, steckte sich die Tabletten in den trockenen Mund und spülte sie mit einem Schluck aus der Wasserflasche herunter.

Seufzend stand sie vom Bett auf und zog ihr schweißnasses Nachthemd aus. So heftig wie heute Nacht hatte sie der Albtraum lange nicht mehr gequält.

Doch sie kam nicht mehr dazu, über den Grund nachzudenken. Ihr Blick fiel auf den Wecker: 6.02 Uhr! Vor zwei Minuten hatte ihr Dienst begonnen!

Einen Augenblick kämpfte Schwester Marianne mit der Versuchung, auf der Intensivstation anzurufen, um sich krank zu melden. Doch der Gedanke an die fast voll belegte Station und vor allem an den frisch operierten Beatmungspatienten in der chirurgischen Einheit ließ ihr Pflichtgefühl die Oberhand gewinnen.

Sie war immerhin stellvertretende Stationsschwester. Sie hatte die Verantwortung für die Frühschicht. Sie hatte den Patienten gestern übernommen.

Auf keinen Fall durfte sie bei der Visite fehlen. Zumal der Oberarzt der Chirurgie seit einigen Wochen ein kritisches Auge auf sie hatte. Mit Dr. Höper war nicht zu spaßen.

Sie griff nach dem Hörer und wählte die Nummer, die ihr auch im Schlaf einfallen würde. Ihr Kollege Bert war am Apparat. „Hier Schwester Marianne, ich komme in zehn Minuten. Ich habe verschlafen.“

Duschen, Anziehen, noch schnell eine Tablette. Einmal mit der Bürste durch das kurzgeschnittene, schwarze Haar. Dann der Weg durch den Park vom Schwesternwohnheim in das Marien-Krankenhaus.

Es war noch dunkel, und es regnete in Strömen. Auf der Station, kurz vor dem Betreten des Personalraums, schnell ein Blick in die chirurgische Einheit. Dr. Höper studierte schon die Laborbefunde! Die Visite würde jeden Augenblick beginnen!

Beim Umziehen im Personalraum fiel Schwester Mariannes Blick auf den Kalender über dem Tisch mit der Kaffeemaschine. 11. November!

Ein kalter Schauer ließ ihren ganzen Körper erstarren. Deshalb waren die Albträume heute Nacht wieder so heftig gewesen. Auf den Tag genau vor einem Jahr war Michael tödlich verunglückt!

2


Als Schwester Marianne das Zimmer mit dem frisch operierten Beatmungspatienten betrat, hatte die Visite bereits begonnen. „Schön, dass Sie auch schon kommen, Schwester Marianne!“ Dr. Höpers Stimme klang kalt und gefährlich leise.

„Sie werden hoffentlich nicht böse sein, wenn wir schon mal angefangen haben!“ Spöttisch musterten seine blauen Augen Mariannes kleine, hagere Gestalt. Etwas verlegen stand sie im Türrahmen und mühte sich nervös mit dem obersten Knopf ihrer blauen Schutzkleidung ab.

„Guten Morgen, Schwester Marianne“, grüßte Dr. Lars Remmers, chirurgischer Stationsarzt der Intensivstation. Er versuchte seiner Stimme einen lockeren Unterton zu geben, um die angespannte Situation zu entkrampfen.

Die Assistenzärztin, Dr. Karin Döring, zog die Augenbrauen zusammen. Ihre Mimik zeigte eine Mischung aus Besorgnis und Missbilligung. Unwillkürlich fühlte sich Marianne an die gestrige Visite erinnert, bei der die Ärztin ihr einen Fehler vorgehalten hatte: Der Herzpatient aus Bett zwei bekam immer noch ein bereits seit drei Tagen abgesetztes Medikament.

Die Krankenschwester trat zum Kopfende des Bettes neben das Beatmungsgerät und nahm die Patienten-Verlaufskurve entgegen, die Bert ihr reichte. Auf dem Gesicht ihres Kollegen lag ein Ausdruck, als wollte er sie fragen, wann sie mal wieder pünktlich zum Dienst kommen würde.

„Wir überlegen gerade, ob wir Herrn Simons heute Mittag vom Beatmungsgerät nehmen“, sagte Dr. Remmers, immer noch an Marianne gewandt, „die Spontanatmung während der Nacht brachte ganz erfreuliche Sauerstoffwerte.“

Marianne nickte und warf dem Stationsarzt einen dankbaren Blick zu. Es war nicht das erste Mal, dass er ihr in einer peinlichen Situation beistand.

Während die Ärzte die Laborwerte des Frischoperierten diskutierten, versuchte Marianne sich einen Überblick über den nächtlichen Verlauf zu verschaffen.

Herr Simons hatte eine Rektumresektion hinter sich. Durch einen großen, bösartigen Tumor des Dickdarms war dieser schwerwiegende Eingriff nötig geworden. Über neun Stunden hatte die Totaloperation des Enddarmes gedauert. Vergeblich hatten Dr. Höper und sein Operationsteam versucht, dem Zweiundfünfzigjährigen einen Anus praeter zu ersparen.

Für einen Augenblick vergaß Schwester Marianne ihre Kopfschmerzen, den Kloß im Hals und das wunde Gefühl in ihrer Brust.

Mitfühlend betrachtete sie den bewusstlosen Patienten. Ein grünlich schimmernder Schlauch ragte aus seinem Mund, die daran angeschlossenen Spiralschläuche des Beatmungsgerätes lagen auf seiner Brust, die sich synchron zum rhythmischen Zischen des Beatmungsgeräts hob und senkte.

Die junge Krankenschwester seufzte. Der Mann tat ihr leid. Nun würde er doch lernen müssen, mit einem künstlichen Darmausgang zu leben.

Der Verlaufskurve entnahm Marianne, dass Herrn Simons Zustand sich während der Nacht stabilisiert hatte. Temperaturwerte, Blutdruck, Puls und Venendruck hielten sich im Normbereich. Die Flüssigkeitsbilanz war ausgeglichen. Der Mann schien ein gesundes Herz zu haben. Allerdings hatte er seit gestern Nachmittag drei Blutkonserven benötigt. Marianne erschrak. Eine Ahnung sagte ihr, dass irgendetwas nicht stimmte.

„Die Blutwerte sind ja gar nicht so schlecht.“ Dr. Höper sah vom Kurvenblatt mit den Laborwerten auf und musterte das bleiche Gesicht des Patienten. „Nur die Gerinnungswerte gefallen mir nicht.“

Der Oberarzt beugte sich herab und betrachtete die vier, an der Bettkante hängenden Vakuumflaschen. Sie waren gefüllt mit dem Blut, das seit dem Eingriff in die große Operationswunde nachgeblutet war. „Hat kräftig Saft gelassen, was?“

„Ja, er hat viel Blut verloren“, bestätigte Lars Remmers. Der Stationsarzt hatte seine eigene Art, dem Oberarzt der Chirurgie zu zeigen, wie wenig er dessen Redensarten schätzte.

„Wie viel Blutkonserven hat er während der Operation bekommen?“, wandte sich Dr. Höper an Schwester Marianne. „Drei“, antwortete sie. Ihr Mund war trocken. Die Ahnung begann sich zur beängstigenden Gewissheit zu verdichten.

„Und der letzte Hb-Wert?“

„Vier Komma acht“, sagte Dr. Döring, „erst zwei Stunden alt.“

„Gut“, der Oberarzt richtete sich auf, „dann geben Sie ihm im Verlauf des Vormittags die anderen drei Konserven, Schwester Marianne. Danach können Sie ihn langsam vom Beatmungsgerät entwöhnen.“

„Die drei anderen Konserven?“ Mariannes Stimme klang heiser. In ihrem schmerzenden Kopf vermischten sich das blasende Geräusch des Beatmungsgeräts, die Anweisung des Oberarztes, das Piepsen des Monitors und die Erinnerung an die Albträume dieser Nacht zu einem grellen...

Erscheint lt. Verlag 24.3.2022
Verlagsort Lengerich
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Deutsch • Romance • Sammelband
ISBN-10 3-7452-2343-8 / 3745223438
ISBN-13 978-3-7452-2343-9 / 9783745223439
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