Camping gut, alles gut (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
260 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98859-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Camping gut, alles gut -  Tim Eckhaus
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Humorvoller und turbulenter Familienroman um einen Campingurlaub am Wörthersee. Für alle LeserInnen von Tommy Jaud und David Safier. »Weißt du, wann wir das letzte Mal einen Familienurlaub gemacht haben?«, fragt sie mich. Ich mache eine vage Handbewegung, während sich mein Gehirn in den Regalen mit den Erinnerungen verläuft.« Endlich soll Joachim die PR-Abteilung in seiner Firma übernehmen. Aber genau jetzt fordert seine Frau Maria einen Urlaub ein und möchte raus aus Frankfurt. Ausgerechnet ins verschlafene Österreich will sie. Camping-Urlaub am schönen Wörthersee! Mit dabei seine beiden pubertierenden Kinder, die 13-jährige Umweltaktivistin Karla und der 16-jährige Games-Nerd Moritz. Der Urlaub gefährdet Joachims Karrierepläne. Aber auch Marias Familie, die aus Kärnten stammt, hat es in sich. Schwiegermutter und Schwiegervater sind schrulliger als schrullig. Joachims Nerven werden nicht nur durch die stundenlange Anreise mit dem Auto, anstrengende Nachbarn am Campingplatz, konstant unzufriedenen Nachwuchs, sondern auch von der Kärntner Verwandtschaft und dem österreichischen Humor auf die Probe gestellt. Kann Joachim das alles lebend überstehen und dabei vielleicht noch ein guter Familienvater werden? »Absolut top: witzig, spritzig und genau die richtige Lektüre für den Sommerurlaub.«  ((Leserstimme auf Netgalley))  »Ein temperament- und humorvoller Familienroman.«  ((Leserstimme auf Netgalley))  »Der Familienroman ist komisch,witzig und chaotisch angelegt und es gibt immer etwas zu schmunzeln.Es ist ein Wohlfühlbuch das mich sehr gut unterhalten und begeistert hat.« ((Leserstimme auf Netgalley))

Tim Eckhaus ist das Pseudonym eines 1971 in Graz geborenen Autors. Seit vielen Jahren schreibt er unterhaltende Romane, die thematisch von spannend bis humorvoll reichen. Immer im Mittelpunkt steht die menschliche Natur mit ihren oft skurrilen Eigenheiten. Eckhaus hat in mehreren renommierten Verlagen veröffentlicht. Weitere Informationen zum Autor unter www.timeckhaus.com oder auf Instagram.

Tim Eckhaus ist das Pseudonym eines 1971 in Graz geborenen Autors. Seit vielen Jahren schreibt er unterhaltende Romane, die thematisch von spannend bis humorvoll reichen. Immer im Mittelpunkt steht die menschliche Natur mit ihren oft skurrilen Eigenheiten. Eckhaus hat in mehreren renommierten Verlagen veröffentlicht. Weitere Informationen zum Autor unter www.timeckhaus.com oder auf Instagram.

Kapitel 1


»Jipiieh!«

Mit einem breiten Grinsen sause ich das Treppenhaus hinab, beschleunige wie ein olympiareifer Bobfahrer. Für Außenstehende mag es anders aussehen: Ein aufrecht sitzender Mann, erwachsen, aber offensichtlich kindisch, rutscht in überhöhtem Tempo das Treppengeländer hinunter. Den erstaunten Kollegen, denen ich begegne, ruft meine innere Stimme zu: Ich habe den Lift bewusst ignoriert! Dieser fahrende Sarg kann meiner Euphorie in keinerlei Weise gerecht werden.

In immer schnellerer Folge wechseln die Stockwerke. Da die Reibungshitze damit droht, meinen Anzug im Gesäßbereich zu entflammen, springe ich in Etage 3 gekonnt ab und lande mit einem formschönen Ausfallschritt. Bestnoten!

Während ich beschwingt und talentiert weiter die Stufen hinuntertanze, zwitschere ich ein Lied von Ruhm und Ehre. »Ein Hoch auf uns, auf dieses Lääääbän …!« Mein Herz schwingt die Hüften dazu.

Doch neben meiner adrenalingeschwängerten Blutpumpe ist auch mein Gehirn im Ausnahmezustand. Wieder und wieder spielt es sich in einer begeisterten Endlosschleife die Geschehnisse von heute Morgen ein: Wie Herr Schulze mich zu sich rufen hat lassen. Wie er in seinem faden Büro unerwartet Außergewöhnliches gesagt hat, nämlich dass er – Halleluja! – in einem Monat seine Koffer packen und nach Singapur verschwinden werde. Als Gebietsmanager für Asien. Das hätte ja schon für sich eine exorbitant erfrischende Nachricht dargestellt, da ich von seiner tödlich langweiligen Präsenz befreit sein würde. Aber was Mister »Mann-ohne-Eigenschaften« dann gesagt hat, schlug dem Fass den morschen Boden aus: Ich soll sein Nachfolger werden!

Mir schwinden fast die Sinne bei dem freudigen Gedanken daran. Oder vielleicht wird mir auch gerade schlecht, weil ich viel zu rasch um die Ecke biege. Ohne mich am Geländer festzuhalten, wäre ich sicherlich schon zentrifugal aus den großen Treppenfenstern des Gebäudes geflogen.

Meine Lebensperspektive zeigt ab heute steil nach oben: Das Abdanken meines Vorgesetzten bedeutet, dass ich, Joachim Meier-Katschnigg, vor dem größten Karriere-Boost meines Lebens stehe. Die legendäre Apollo-Rakete ist ein winzig kleiner Feuerwerkskörper neben mir, ein albernes Spielzeug, das vielleicht Ameisen zum Staunen bringt, aber sonst kein höher entwickeltes Lebewesen.

Ich schieße mit Druck aus dem Gebäude auf den Parkplatz hinaus, grelles Sonnenlicht wie aus hundert Scheinwerfern empfängt mich applaudierend. Ich drehe mich noch mal um und sehe hinauf zum gewaltigen Mehrstöcker, der von der Höhe her locker mitspielen kann mit den ganz langen, dicken Hochhäusern hier in Frankfurt. Mit leuchtenden Augen heftet sich mein Blick auf das Firmenschild: Joy-Max und die wunderbare Logline darunter: Wir machen Sie zufrieden.

Als ich mich lustvoll seufzend wieder umdrehe, spielt mir mein Gehirn ein anderes schönes Konstrukt ein. Ich schließe die Augen und gebe mich voll meinem Tagtraum hin.

In meiner Fantasie reite ich auf einem weißen Ross. Ich trage eine silberne Rüstung. Sie glänzt, als hätten sie sieben Zwerge sieben mal sieben Wochen mit Scheuermilch abgerieben. Im Trab nähere ich mich meinem Schloss mit den sieben Türmen. Im obersten Fenster erkenne ich die holdeste Frau im ganzen Königreich: meine geliebte Lady Mary. Sie lacht mir zu, sie winkt mir mit einem spitzenverzierten Seidentuch Herzen in die Luft. Es sind sechs. Jetzt malt sie noch einen Zwinker-Smiley dazu. Atemlos eile ich zu ihr und will ihr die Neuigkeit berichten: dass ich den Drachen erschlug und mich der König nun mit Gold überhäufen und zum neuen Herrscher machen will. Wie schön würde das für uns werden, wir könnten uns nun ein größeres Schloss leisten. In meinem Tagtraum lächelt meine holde Frau und umarmt mich. Sanft öffnet sie die Lippen zu einem süßen Kuss und dann …

»Herr Meier-Katschnigg?«, sagt eine langweilige männliche Stimme.

Immer noch kann ich nicht glauben, dass ich mit diesem Namen gemeint bin. Seit 16 Jahren, seit meiner Heirat mit Maria, schüttle ich den Kopf angesichts der Tatsache, dass sich an mein angeborenes Meier ein Katschnigg angedockt hat. Warum musste ich mich auch in eine Kärntnerin verlieben und zu einem deutsch-österreichischen Hybridwesen werden? Na, wenigstens keine Chinesin. Dann wäre ich vielleicht ein Meier-Chen, eine Verkleinerungsform könnte ich gerade noch brauchen. Och, guck mal, ist der niedlich, ein kleines Meierchen.

»Herr Meier-Katschnigg, ich muss noch mal mit Ihnen reden.«

Vor mir steht mein Chef. Mittlere Größe, unauffällige Bürokleidung, keine weiteren Eigenschaften. Perfekte Voraussetzungen, um in einem Konzern Karriere zu machen. Mir ist es gerade egal, dass er so spannend wie ein Busfahrplan ist, ich schließe ihn spontan in eine kurze, aber herzliche Umarmung.

»Das war echt eine erfreuliche Nachricht heute«, rufe ich laut aus, sodass sich auch vom gegenüberliegenden Ende des Parkplatzes noch jemand herdreht. »Ich meine: Beförderung! Das hat man ja nicht alle Tage, oder?«

Er kratzt sich verlegen am Hinterkopf und schließt die Tür seines grauen VWs. Offensichtlich wollte er schon fahren, hat mich gesehen und beschlossen, statt seine Karre anzuwerfen, lieber ein Schwätzchen mit mir zu halten. Ist es was Wichtiges, frage ich mich, oder will er mir bloß noch mal gratulieren?

»Es ist so«, beginnt er, nimmt seine Brille, die weder schön noch hässlich ist, von der Nase und wischt mit einem Taschentuch halb fest darauf herum. »Ich habe vor einer Stunde noch eine Nachricht erhalten, die vielleicht nicht ganz …«

Er sucht nach dem richtigen Wort. Ich kann nur wie hypnotisiert zusehen, wie er sogar seine Brille langweilt: Mir scheint, die Gläser werden trüber statt klarer. »Ja?«, frage ich schließlich.

»… nicht ganz ideal ist«, endet der Mann.

Hm, was soll ich nun damit anfangen? Erst mal so viel wie ein Fisch mit einem Fahrrad.

»Also, der Vorstand …«, fährt Schulze fort, »eigentlich dachte ich, dass Jones dort alle über Sie als meinen Nachfolger informiert hat. Hat er aber nicht.«

»Und?«, will ich immer noch grinsend wissen. Ist ja bekannt, dass in Konzernen gern alles kompliziert gemacht wird, wenn es auch einfach geht. Scheint Vorschrift zu sein. Da ist unser US-Unternehmen, das sich mit einem natürlichen Aphrodisiakum aus tibetanischen Raupenpilzen eine goldene Nase verdient hat, keine Ausnahme.

»Na ja, in Philadelphia wussten die nichts davon. Ich sagte, ich hätte das schon mit Jones vereinbart, aber ein paar Klugscheißer im Vorstand haben sich dann wichtig gemacht. Sie wissen ja.« Er setzt seine Brille wieder auf. Seine Augen sind hinter den verschmierten Scheiben kaum noch auszumachen. »Auf jeden Fall haben sie eine Gegenkandidatin für die Leitung der PR-Abteilung ins Spiel gebracht.«

Erstmals heute schieben sich Wolken vor meine sonnige Stimmung. Ein leichter Wind zieht auf, ein paar Blätter fallen, es riecht trotz der sommerlichen Wärme am asphaltierten Parkplatz plötzlich nach Herbst.

»Eine … Gegenkandidatin?«, frage ich.

Er nickt in mittlerer Geschwindigkeit.

So fad, wie er das macht, wundert es mich nicht, dass er die Leitung der PR-Abteilung nach nur einem Jahr abgibt. Vermutlich hat man ihn sanft gedrängt. Er war im Grunde aus Versehen von einem klassischen Verwaltungsposten hierher gespült worden. PR und spannende Kommunikation allgemein passen zu ihm wie das Kind zur Jungfrau – ich werde das viel besser machen.

»Bei der Gegenkandidatin handelt es sich um eine Amerikanerin.«

»Aha.«

»Beatrice Walker.«

»Nie gehört.«

»Sie arbeitet in der Konzernzentrale. Soll gut sein.«

Aber hallo, gut bin ich auch. Ist ja wieder typisch, dass die Fritzen in Philadelphia jemanden aus dem Hut zaubern, wenn meine Karriere mal bergauf stapft.

»Was bedeutet das nun?«, frage ich, während die Herbstwolken schon mit ersten Schneeflocken durchsetzt sind. Langsam kühlt meine heiße Begeisterung für den Tag merklich ab.

Schulze lässt ein doofes Räuspern vernehmen. So eines, das unnötig ist, weil da rein gar nichts im Kehlkopf klebt. Es dient nur dazu, Zeit zu gewinnen oder dem Gesagten mehr Gewicht zu verleihen.

»Das wird schon hinhauen«, sagt er, was mich hochgradig beunruhigt. »Ich habe mich ...

Erscheint lt. Verlag 31.3.2022
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bücher für den Sommer • Bücher für den Urlaub • bücher zum lachen • Camping • Camping Buch • camping roman • Chaos • Familie • Familienchaos • Familienroman • Frauenunterhaltung • Haar in der Sippe • Kärnten • Klugscheißer Royale • Kuh sei Dank • Leichte Lektüre • lustige bücher für männer • lustige Romane • Reise • Urlaub Wohnwagen • Wohnmobil • Wörthersee
ISBN-10 3-492-98859-8 / 3492988598
ISBN-13 978-3-492-98859-9 / 9783492988599
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