Ein Gläschen Sehnsucht -  Lia Haycraft

Ein Gläschen Sehnsucht (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
392 Seiten
MAXIMUM Verlag
978-3-948346-92-8 (ISBN)
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Miranda & Alexis 'Ich muss lächeln und in meinem Bauch flattert es vor Aufregung und Glück. Und vor Sehnsucht nach Griechenland, nach Zweisamkeit, nach etwas Neuem.' Miranda Stansbury lebt ihren Traum. Sie wohnt in London, bietet aber als freiberufliche Yogalehrerin Kurse in Unternehmen und Luxushotels auf der ganzen Welt an. Bei ihrem Kurs im Londoner Royal Bailey Hotel lernt sie den gutaussehenden Griechen Alexis kennen. Sofort liegt ein Knistern in der Luft. Doch beiden ist ihre Unabhängigkeit wichtig. Auf keinen Fall wollen sie sich auf eine Beziehung einlassen, wurden sie doch schon sehr verletzt. Als Alexis Miranda eröffnet, dass er verheiratet ist, ist sie gleichzeitig erleichtert und enttäuscht. Umso mehr freut sich Miranda über ein Jobangebot im luxuriösen Zeus Palace Hotel in Afytos auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki. Beim Strandspaziergang mit einer Freundin stolpert sie buchstäblich über Alexis, der das Wochenende bei seinen Eltern verbringt und ganz froh über die Abwechslung scheint. Als Miranda herausfindet, dass Alexis doch nicht verheiratet ist, ist er nicht mehr nur gutaussehend, sondern auch noch geheimnisvoll, eine Kombination, der Miranda schwer widerstehen kann. Doch warum hat Alexis gelogen? Haben die beiden vielleicht doch eine Chance? Der dritte Teil der 'Love & Feelings'-Reihe!

Lia Haycraft, geboren 1980 in Nordfriesland, verbrachte ihre Kindheit in Portugal, im Rheinland und in Mittelengland. Die Zeit dort hat sie sehr geprägt, und ein Häuschen in England wäre noch immer ihr Traum. Am liebsten mit offenem Kamin, einem netten Hund und einer Bibliothek mit so hohen Regalen, dass man dafür eine Leiter braucht. Schon als Jugendliche fing sie an zu schreiben, aber erst mit dreißig wurde aus dieser Leidenschaft ihr zweiter Beruf - neben einem Bürojob mit viel Englisch. 2015 wurde sie Mitglied bei DELIA, der Autorenvereinigung deutscher Liebesromanautor*innen. Sie hat ein großes Herz für Tiere, liebt die britischen Inseln, außerdem Spaziergänge in der Natur, gute Filme und skurrile englische Sitcoms, Yoga, Musik und sie kocht leidenschaftlich gerne. Zu ihren Lieblingsorten gehören Waldlichtungen, Wälder voller Moos, das Meer und sanfte Hügel mit Gras und Felsen. Aktuell lebt sie mit ihrer Familie und einigen Wellensittichen mit schönstem Blick auf das Siebengebirge im Bergischen Land.

Lia Haycraft, geboren 1980 in Nordfriesland, verbrachte ihre Kindheit in Portugal, im Rheinland und in Mittelengland. Die Zeit dort hat sie sehr geprägt, und ein Häuschen in England wäre noch immer ihr Traum. Am liebsten mit offenem Kamin, einem netten Hund und einer Bibliothek mit so hohen Regalen, dass man dafür eine Leiter braucht. Schon als Jugendliche fing sie an zu schreiben, aber erst mit dreißig wurde aus dieser Leidenschaft ihr zweiter Beruf - neben einem Bürojob mit viel Englisch. 2015 wurde sie Mitglied bei DELIA, der Autorenvereinigung deutscher Liebesromanautor*innen. Sie hat ein großes Herz für Tiere, liebt die britischen Inseln, außerdem Spaziergänge in der Natur, gute Filme und skurrile englische Sitcoms, Yoga, Musik und sie kocht leidenschaftlich gerne. Zu ihren Lieblingsorten gehören Waldlichtungen, Wälder voller Moos, das Meer und sanfte Hügel mit Gras und Felsen. Aktuell lebt sie mit ihrer Familie und einigen Wellensittichen mit schönstem Blick auf das Siebengebirge im Bergischen Land.

Miranda


Obwohl London nicht zu den zehn regenreichsten Städten Europas gehört, tropft, nieselt und schüttet es heute abwechselnd aus den dicken grauen Wolken über mir. Regen rinnt über meinen Schirm und trifft bei jedem zweiten Schritt entweder meine Schuhspitze oder meine Socken an der Ferse. Straßen und Gehwege bestehen quasi nur noch aus Pfützen, schade, dass ich keine Gummistiefel besitze. Für Anfang Juni ist die Luft außerdem viel zu kühl, aber meiner Laune kann das Wetter nichts anhaben. Unter dem Vordach vom Royal Bailey Hotel schüttele ich meinen Schirm aus und fädele mir einen Weg durch die Drehtür. Drinnen finde ich noch einen Platz, wo ich meinen Schirm zwischen den anderen zum Trocknen aufspannen kann. Langsam wäre ich wieder bereit für Sonne.

„Guten Abend, Miranda!“ Kate kommt gerade aus dem Hinterzimmer und lächelt so entspannt, als hätte sie den ganzen Tag in einer Hängematte verbracht. „Kann deinen Kurs heute kaum erwarten, du glaubst nicht, was hier manchmal für Leute reinkommen.“

Ich mag Kates lebhafte Art, ihre vielen Fragen und ihre Geschichten machen den Alltag viel unterhaltsamer.

„Ein älterer Herr mit weißem Weihnachtsmannbart hat das ‚The Old Bailey‘ gesucht und darauf beharrt, es stünde draußen an der Mauer. Dass da neben dem Wort ‚Bailey‘ außerdem noch die Worte ‚Hotel‘ und ‚Royal‘ stehen, wollte er einfach nicht gelten lassen. Er hat eine geschlagene Stunde mit mir diskutiert, obwohl er mir auch nicht verraten konnte, wo hier Gerichtsverhandlungen stattfinden sollen!“

Ich falle in ihr Lachen mit ein und als ich im Aufzug bin, hält Kate ihren Chip vor den Sensor, bis es piept und ich den Knopf fürs Untergeschoss drücken kann.

„Schade, würde gerne weiterplaudern, aber ich muss wieder an den Empfang. Da kommen neue Gäste.“ Kate winkt, während die Türen des Aufzugs langsam zufahren. Es ruckelt ein wenig und als sich die Türen erneut mit einem Ping öffnen, ist alles ruhig. Ich mag den Hotelkeller, seinen runden Flur, von dem fünf Türen abgehen. Mein Ziel ist die mittlere. Hinter den anderen liegen die Wäschekammer mit Bergen von flauschigen Handtüchern und schneeweißer Bettwäsche, der Heizungskeller und Lagerräume. Für Kartons voller in Papier eingepackten Seifenstückchen, vielleicht kleinen Schokoladen für die Kopfkissen, für Wolkenkratzer von Druckerpapier, Stapel von Toilettenpapier und Kanister voller Flüssigseife, und alles andere, was man in einem fünfstöckigen Hotel braucht.

Ich drücke die Klinke hinunter und gehe im Halbdunkel in den großen Raum, in dem ich meine Yogakurse gebe. Es duftet noch immer nach Sandelholz von den Räucherstäbchen, die ich nach der letzten Stunde angezündet habe. Ich gehe nach links, um die erste der hohen Lampen mit einem Geflecht aus hellem Holz anzuschalten. Nacheinander knipse ich die drei anderen im Raum verteilten Lampen an und sie erhellen die matt gelben Wände. Mit etwas gutem Willen kann ich mir vorstellen, ich stünde auf einem Strand und die Sonne schiene mir auf den Strohhut, vor mir das türkisblaue Meer, hinter mir ein malerisches Fischerdorf. Meine Seele seufzt. Hier gibt es nur ein großes Wandbild mit einer Waldszene. In der hinteren Ecke steht eine Holzkiste voller Yogamatten, acht davon verteile ich auf dem Boden. Vor jedes platziere ich ein Meditationskissen und zwei Yogablöcke.

Der Kurs für die Hotelangestellten fängt erst in zwanzig Minuten an, also kann ich mir Zeit lassen. Ich schlüpfe aus meinen dunkelblauen von Regen durchweichten Ballerinas und verschwinde in dem angrenzenden Umkleideraum, um die Sachen dort zu deponieren und meine Yogahose anzuziehen. Noch wird die Stille nur von dem entfernten Rauschen der Heizung ausgefüllt.

Im Yogaraum setze ich mich auf das rote Yogakissen am Kopf des Raumes und schließe die Augen. Nach drei tiefen Atemzügen spüre ich, dass jemand reinkommt, mehr als dass ich es höre. Leise gesetzte Schritte nähern sich mir, derjenige ist barfuß, das kann ich jetzt hören. Langsam öffne ich die Augen und schrecke zusammen.

„Kalispera“, flüstert ein fremder Mann, der genau vor mir hockt. Eine schwarze Locke fällt ihm verwegen in die Stirn. Er riecht nach Pfefferminz und einem holzig-würzigen Aftershave. In diesem Moment kann ich nichts anderes tun, als ihn anzustarren, während mein Herz schneller schlägt.

„Hoffentlich habe ich Sie nicht erschreckt. Signomi. Verzeihung. Ist es okay, wenn ich heute eine Schnupperstunde mache? Kate meint, das ist möglich.“

„Ja, natürlich.“ Die Worte kommen nicht richtig heraus, also räuspere ich mich. „Herzlich willkommen. Es ist allerdings meine letzte Kurseinheit für dieses Mal, fürchte ich.“

„Schade“, sagt der Mann. „Oh, Verzeihung! Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Alexis Passadakis, ich arbeite nur vorübergehend in London.“ Er streckt mir seine Hand hin. Es ist ein merkwürdig vertrauter Moment, als ich seine Hand ergreife. Ich im Yogasitz auf meinem Kissen, er in der Hocke direkt vor mir. So nah, dass ich seinen warmen Atem durch den dünnen Stoff meines T-Shirts spüre.

„Freut mich, Miranda Stansbury“, sage ich. „Dann kommen Sie ursprünglich aus einem anderen Hotel?“

„Ich arbeite normalerweise in Thessaloniki, bin jetzt aber für ein paar Monate hier, weil der Spa-Bereich ausgebaut werden soll. Da brauchten sie einen Spa-Manager, den es hier bislang nicht gab. In London bin ich zum ersten Mal, und ich finde es großartig, riesig und trotzdem familiär.“

Bei seiner Beschreibung meiner Heimatstadt muss ich lächeln. „Sie kommen aus Griechenland? Da haben Sie ja die Sonne gegen den Regen eingetauscht.“ Klar. Das beste Thema, wenn man nicht weiter weiß ist immer das Wetter. Ich sehe auf seine Hand, die meine noch immer festhält. Ruckartig lässt er los und zwinkert irritiert, als ob ihm vorher gar nicht aufgefallen wäre, dass sein Händeschütteln etwas lang ausgefallen ist.

„Das macht mir nichts aus. Ich jogge am liebsten im Regen. Sonne habe ich zu Hause genug. Ein bisschen Abkühlung zwischendurch tut schließlich gut.“ Er steht auf und sieht sich um.

„Suchen Sie sich einfach eine Matte aus, meistens kommen nicht alle.“ Ich deute auf die Kiste mit den Yogamatten. „Wenn doch, habe ich noch Ersatz.“

Er wählt eine der vordersten seitlichen Matten und ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll oder nicht. Er ist mir auf Anhieb sympathisch. Außerdem sieht er in seinen schwarzen Yoga-Klamotten verboten gut aus und bewegt sich mit geschmeidiger Eleganz. Dass er Grieche ist, habe ich schon geahnt, bevor er mir seinen Namen genannt hat. Das Problem ist, dass ich sowohl das Land als auch den Akzent liebe. Denn der erinnert mich an einige sehr schöne Momente, wenn auch genauso an einen schmerzhaften. Ich wische die kurz aufblitzende Erinnerung an Christos weg, indem ich konzentriert überlege, was ich nachher kochen könnte.

Da noch niemand außer ihm da ist, fühle ich mich allerdings verpflichtet, ein wenig mit Alexis zu reden. Zuerst ist da leider keine einzige geeignete Frage in meinem Kopf, weil ich schon wieder seine Bewegungen beobachte: wie er die Matte mit dem Fuß ein wenig zur Seite schiebt und sich dann darauf in einem perfekten Yogasitz niederlässt.

„Haben Sie schon Erfahrung mit Yoga?“, frage ich.

„Leider nein, aber ich wollte es unbedingt mal ausprobieren.“ Er hebt seine Hand und streicht sich eine Locke aus dem Gesicht, dabei fällt mir ein goldener Ehering auf.

Irgendwie erleichtert mich diese Tatsache. Er ist verheiratet. Es ist nicht so, dass ich mich gleich in jeden gutaussehenden Mann mit einer so wunderbar tiefen Stimme wie seiner verliebe, natürlich nicht. Aber er erinnert mich einfach viel zu sehr an meinen Ex-Freund Christos, mit dem ich siebzehn nahezu perfekte Monate verbracht habe. Bis er England satt hatte und nach Hause wollte, in die Sonne. Ich weiß also, wohin das führt, wenn man sich in jemanden verliebt, der seine Heimat woanders hat. Aber warum denke ich jetzt überhaupt ans Verlieben?

„Einen Cent für Ihre Gedanken.“ Alexis sieht mich mit schiefgelegtem Kopf an, als ich ihn wieder wahrnehme.

„Nur einen Cent?“ Ich muss über seinen Gesichtsausdruck lachen.

Er winkt ab und hat wohl gemerkt, dass ich seiner Frage ausgewichen bin. Was gehen ihn meine Gedanken an? Es sind keine, die man jedem einfach so erzählt, auch wenn ich in diesem Moment das Gefühl habe, ich könnte ihm alles sagen. Wie merkwürdig, wir kennen uns schließlich überhaupt nicht. In Büchern und Filmen rege ich mich permanent über unangebrachtes Vertrauen auf. Daran ist nur die entspannte Atmosphäre hier unten schuld. Die Tür geht erneut auf und Kate kommt herein, dicht gefolgt von Breedge und Rose, dann Robbie und Pete.

Alexis seufzt leise, als ob er traurig darüber wäre, dass wir nicht mehr ungestört sind. Was für eine irrwitzige Idee. Schnell stehe ich auf und schalte die Musik ein. Bereits zu den ersten beruhigenden Klängen haben sich auch die anderen auf ihren Yogamatten eingefunden. Mit ruhiger Stimme führe ich meine Schülerinnen und Schüler durch die Anfangsmeditation, dann machen wir zusammen den Sonnengruß und einen Flow mit der Kriegerposition und auch einige Hüftöffner, die besonders gut für den Rücken sind, genau das Richtige nach einem anstrengenden Arbeitstag.

Bei der Schlussmeditation lausche ich dem ruhigen Atem der anderen, gehe durch die Reihen, löse hier und da noch eine verspannte Haltung und setze mich schließlich auf mein Yogakissen, um auch einen Moment zu meditieren. Wie immer fliegen meine Gedanken schnell...

Erscheint lt. Verlag 3.6.2024
Reihe/Serie Love & Feelings - Reihe
Love & Feelings-Reihe
Verlagsort Langwedel
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte COSY • Cozy • Ein Gläschen Sehnsucht • Ein Kännchen Glück • Ein Tässchen Liebe • Gefühle • Griechenland • Große Gefühle • Lia Haycraft • Liebe • Liebesroman • Liebesroman Reihe • Love • Love & Feelings • Love and Feelings • Love und Feelings • New Adult • Romance • Sehnsucht • Strandurlaub • Suche • Thessaloniki • Young Adult
ISBN-10 3-948346-92-5 / 3948346925
ISBN-13 978-3-948346-92-8 / 9783948346928
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