Ein Leben voller Leichen (eBook)

ECHTE Fälle - Fotos von Tatorten - Brutale Realität - Als Polizei-Reporter für Tageszeitungen und Fernsehen hautnah erlebt

(Autor)

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2022 | 5. Auflage
179 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7549-4231-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Leben voller Leichen -  Gernot Heigl
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Wenn Du glaubst, DEIN Leben ist kompliziert; wenn Du glaubst, DIR wächst alles über den Kopf; wenn Du glaubst, DU leidest an Kummer und Sorgen, dann solltest DU dieses Buch lesen, um zu erfahren, wie gut es DIR geht... Alle Opfer dieses Buches hätten nämlich gerne DEIN kompliziertes Leben, DEINE massiven Probleme, DEINE großen Sorgen, denn dann wären sie noch am Leben... Morde, Raubüberfälle, Vergewaltigungen, Drogen, Unfälle... Schockierende Tatsachenberichte, tragische Schicksale und erschreckende Erlebnisse die unter die Haut gehen. Mit ORIGINAL-Akten und echten TATORT-FOTOS. Nichts für schwache Nerven. Erlebt als Polizei-Reporter für Tageszeitungen und Fernsehen. Ungeschminkt. Ungeschönt. Unzensiert. TRUE CRIME mit bis dato teils unveröffentlichten Dokumenten.

Polizei-Reporter für Tageszeitungen und Fernsehen • Chefredakteur • Herausgeber • Buchautor

Polizei-Reporter für Tageszeitungen und Fernsehen • Chefredakteur • Herausgeber • Buchautor

KAPITEL 01 Kind in Teich ertrunken

Das ist einer jener Jobs, den definitiv niemand machen möchte. Um den dich niemand beneidet. Bei dem man bereits bei der Anfahrt zum Unglücksort ein mulmiges Gefühl in sich trägt. Umso mehr als mein Auftrag lautet, die Mutter zu interviewen und nach Möglichkeit ein Foto des verstorbenen Kindes zu organisieren...

Klingt furchtbar, ist es auch. Aber, das menschliche Schicksal ist ebenso fixer Bestandteil der Boulevard-Berichterstattung wie die Beschreibung des Unfallherganges an sich. Während ein Kollege die offiziellen Fakten mit der Exekutive abklärt, parke ich vor dem Haus der betroffenen Familie. Es ist kurz vor Mittag. Noch einmal tief durchatmen. Los geht‘s. Ich läute an.

Vieles geht mir durch den Kopf. Als erstes natürlich die Frage, wie die Mutter auf einen Journalisten vor der Türe reagieren wird. Hat sie doch gerade erst vor wenigen Stunden ihren Sohn verloren. Ertrunken beim Spielen in einem Löschteich. Was für eine Ausnahmesituation. Was für ein Leid. Unvorstellbar. Schlimmer geht‘s kaum...

Von Türe zuknallen bis Beschimpfungen ist alles möglich. Und alles verständlich. Ich male mir verschiedene weitere Reaktionen aus. Keine davon ist eine gute für mich. Da beendet ein Knarren im Eingangsbereich meine gedankliche Achterbahn. Verweinte Augen starren mich an. Verzweiflung ohne Worte. Betretene Stille.

Ich stelle mich vor - und werde Nachfolgendes nie vergessen. Habe ich doch mit allem gerechnet, aber damit... niemals!

Die Frau stürzt sich auf mich. Umklammert mich. Lehnt ihren Kopf an meine Schulter und weint bitterlich. Wir verharren bewegungslos. Minuten die zu Stunden mutieren.

Schließlich geleite ich die vom Schicksal gebeutelte Mutter ins Wohnzimmer, wo sie wie ein Häufchen Elend in ihr Sofa sinkt. Und mir erzählt, dass sie bis jetzt alleine zu Hause war und mit niemandem über den Tod ihres Kindes sprechen konnte.

So wurde ich zu ihrem „Trauer-Ventil“. Unglaublich, aber wahr: sie entschuldigt sich nicht nur ob ihres Gefühlsausbruches, sie bedankt sich sogar dafür, dass ich ihr zuhöre und sie mir ihr Herz ausschütten kann.

Gemeinsam schmökern wir in einem Fotoalbum, ehe ich mich nach neuerlichen Umarmungen und beruhigenden Worten auf den Weg in die Redaktion mache. *

 

Am Folgetag erscheint der Artikel mit den offiziellen Unfalldaten, einem Foto des ertrunkenen Jungen und dem bewegenden Interview mit der Mutter. Auftrag erfüllt. Job erledigt... Könnte man meinen.

Aber gerade bei dieser Story ist das nur die halbe Wahrheit. Denn diese bitterlich weinende, völlig verzweifelte, sich hilflos an mich klammernde Frau ist unvergessen. Eine bewegende und sehr spezielle Ausnahmesituation - auch für mich.

Bewusst habe ich deshalb den tragischen „Tod eines Kindes im Teich“ an den Beginn meines journalistischen Streifzuges gestellt. Ehe Berichte über Opfer und Hinterbliebene aus Mord und Verbrechen folgen.

Weil ich erstens damit verhindern möchte, dass dieses Buch auf die kalte, rationale Auflistung von Schicksalen reduziert wird. Ganz besonders deshalb, weil hier auch menschliche Reaktionen, Wahrnehmungen und Ereignisse ans Tageslicht kommen, die im Rahmen der Berichterstattung nicht in den Medien zu lesen bzw. zu sehen waren.

Und zweitens, ich meinen oft angeprangerten Boulevard-Journalismus zurechtrücken möchte. Verstehe ich meinen Polizei-Reporter-Job doch als Dienst an LeserInnen bzw. ZuseherInnen. Verlangt sind detaillierte Storys, persönliche Schicksale sowie Bilder von Opfern, Tätern und Tatorten. Ich recherchiere vor Ort - und liefere.

Im Wissen um den Wert von „Breaking News“. Denn was interessiert LeserInnen bzw. ZuseherInnen mehr: problemlose Starts und Landungen von täglich 200.000 Flugzeugen weltweit oder aber wenn eines der Flugzeuge abgestürzt ist... Und wie verhält es sich bei Skirennen, bei der Formel 1?

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KAPITEL 02 Zerstückelte Leiche unter meinen Füßen

„Über Leichen gehen!“ Wenn aus einem Spruch erschreckende Realität wird... Gleich zweimal ist mir diese Unglaublichkeit passiert. Hätte ich es nicht selbst erlebt, würde ich es zumindest im ersten Moment für ein „Stammtisch-Geschichterl“ halten - wie viele andere auch. Denn die rechnerische Möglichkeit, dass einem so etwas widerfährt, ist grundsätzlich schon verschwindend gering. Aber dann auch noch im Doppelpack...

Es ist bereits dunkel. Beim Eintreffen am Tatort ist die Faktenlage noch dünn. Von einem Zugunglück ist die Rede und von einer Leiche auf den Geleisen. Ein Blaulichtszenario. Rettung, Feuerwehr, Polizei. Alles da. Es wimmelt von Uniformierten. Zielorientiert gehen mein Fotograf und ich zur Lokomotive. Dieser Bereich wird von den Einsatzkräften hell ausgeleuchtet.

„Da wurde jemand von einem fahrenden Zug erfasst“, erzählt uns ein Beamter. „Kein schöner Anblick“. Mit versteinerter Mine zeigt er auf die Schienen. Wir sehen, was wir nicht zu sehen glauben. Es ist so surreal. Unwirklicher geht nicht. Die Reste eines Menschen, zerstückelt in bis zu faustgroße Teile, verteilt auf eine Länge von mehreren Metern. Wirr verstreut entlang der Bahnstrecke, gleich einem skurrilen Puzzle.

Notizen notierend gehe ich rücklings aus dem Scheinwerferkegel. Weiche einem Polizisten aus und bleib nach einigen Metern stehen. Mein Fotograf schlägt die Hände zusammen und ruft meinen Namen. Ich drehe mich um, während er bereits wild gestikulierend auf mich zu kommt und mir ins Ohr flüstert: „Du stehst auf einem Fuß...!“ Was soll ich sagen... Der Schreck sitzt mir noch heute in den Gliedern.

 

Besonders erschütternd war die Ursache dieser Tragödie. Kein Selbstmord, wie man vermuten könnte, sondern ein Unfall. Beim Überqueren der Geleise hat die Person das Vorbeifahren eines Zuges abgewartet und ist dann über die mehrspurige Schienenanlage gegangen. Tragischerweise hat sie dabei den Zug aus der entgegenkommenden Richtung übersehen...

Die zweite „Begegnung mit einer Leiche“ betrifft einen privaten Ausflug mit meinem Vater. Als begeisterte Fliegenfischer spähen wir in der steirischen Mur nach Forellen, Äschen und Huchen. Werfen die Köder aus und stapfen in unseren Wathosen entlang des Ufers. Ein sonniger Tag. Die Fische beißen. Alles scheint perfekt. Bis wir zu einer Stelle kommen, wo wir einen Seitenarm durchqueren, um an eine Insel zu gelangen.

Das Wasser ist glasklar und niedrig. Deshalb können wir ausnahmsweise diese Stelle wählen und ersparen uns einen sonst üblichen Umweg. Ich gehe voraus und wate durch die überschaubar starke Strömung. Nach einer bauchtiefen Flussquerung stoppe ich im knietiefen Uferbereich. Während ich auf meinen Vater warte, werfe ich meinen Köder. Die „Gier“ des Anglers... Zwar vergebens, aber einen Versuch war es wert. So weit, so gut.

Raus aus dem Wasser, das ist der Plan. Dazu mache ich einen Schritt zwischen ein Gebüsch, packe ein paar Äste und will mich gerade hochziehen. Doch irgendwie... Mein Unterbewusstsein hindert mich daran. Nehme ich doch eine eigenartige Bodenstruktur wahr. Anders als sonst üblich. Weicher. Dieses „komische“ Gefühl veranlasst mich, genauer ins Wasser zu schauen. Ich warte einen Wellengang ab, schiebe ein paar lange Grashalme auf die Seite - und schaue in das Gesicht einer Leiche.

Es dauert ein paar Augenblicke, bis ich das richtig einordnen und realisieren kann. Dann drehe ich mich um und sage meinem Vater, ohne Mine zu verziehen: „Ich stehe auf einer Leiche!“

Der über meinen „eigenartigen Scherz“ gar nicht amüsiert, meint kurz und knapp, ich möge ihn nicht verarschen, sondern endlich die Böschung raufklettern, immerhin wollen wir ja noch angeln.

Daraufhin zeige ich mit meiner Hand ins Wasser und untermauere meine Geste mit: „Dann schau mal...!“ Sein Gesichtsausdruck spricht Bände, als er den reglosen Körper sieht.

Um das Abtreiben durch die Wasserströmung zu verhindern, breche ich einen dickeren Strauchzweig ab und ramme diesen nahe der Leiche in den Boden, ehe wir auf die andere Flussseite zurück waten. Über Notruf alarmiere ich Polizei und Feuerwehr, die dann per Boot die Bergung vornehmen.

Aufgrund dieser „eigenartigen Begegnung“ fragt mich einer der Exekutivbeamten, ob er mir ein Einsatz-Foto schicken soll, immerhin steigt man ja nicht täglich auf eine Leiche...

Noch am Tatort erfahre ich, dass die Identität des Opfers geklärt ist - und es sich um eine seit Tagen vermisste Person handelt. Die Frau dürfte beim Spazierengehen am Ufer ausgerutscht und einige Kilometer flussaufwärts ins Wasser gefallen sein. Eine damals durch Regenfälle verursachte starke Strömung hat die Frau mitgerissen und abgetrieben. Sofort durchgeführte Suchaktionen im Bereich des Unfallortes brachten keinen Erfolg.

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KAPITEL 03 Kokain wie Sand am Meer

Davon träumen Süchtige. Dealer würden vor Freude einen Purzelbaum schlagen. Gar manche aus dem Milieu hätten sich in diesem Moment gewünscht, an meiner Stelle zu sein. Kokain so weit das Auge reicht. Und ich mitten drinnen. Auf einem „Pulverschnee“...

Zeit für ein Plauderstündchen. In der Reportersprache „Kontaktpflege“ genannt. Ein formloser Austausch zwischen Kriminalbeamten und Journalist. Vertrauensbildend und informativ. Ich besuche eine Sondereinheit, die dafür...

Erscheint lt. Verlag 19.1.2022
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte EXKLUSIVE Polizei-Protokolle • FOTOS von TATORTEN • LIVE-Verfolgungsjagden • Nichts für schwache Nerven • Original-Geständnis eines Mörders • Polizei-Reporter im Einsatz • VERTRAULICH Akten
ISBN-10 3-7549-4231-X / 375494231X
ISBN-13 978-3-7549-4231-4 / 9783754942314
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