Julia Royal Band 9 (eBook)
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0076-0 (ISBN)
GELIEBTE PRINZESSIN von NATASHA OAKLEY
Kaum hat Sebastian erfahren, wie leicht und leidenschaftlich das Leben sein kann, ruft die Pflicht. Um das Thronerbe von Andovaria anzutreten, muss er sein Kostbarstes zurücklassen: die Liebe einer Frau. Denn eine Bürgerliche kann niemals seine Prinzessin werden ...
DER FÜRST UND DAS SHOWGIRL von CHANTELLE SHAW
Liebe auf den ersten Blick? Gibt es für Mina nur auf der Bühne ... bis sie Erik Thoresen gegenübersteht. Mit dem Thronerben eines nordischen Fürstentums erlebt sie eine Nacht voller Sinnlichkeit. Doch am nächsten Morgen scheint ihr Liebestraum jäh zerstört, denn Erik fühlt sich von ihr verraten ...
KRÖNUNG DER LEIDENSCHAFT von CHARLENE SANDS
König Juan Carlos wird von heftigem Begehren erfasst, als ihm eine sexy Blondine während seiner Krönung verführerisch zuzwinkert. Kurz darauf wird Portia ihm vorgestellt - sie ist nicht nur bildschön und klug, sondern auch adelig. Die ideale Frau für ihn! Wäre da nicht ihr Familiengeheimnis ...
Alles begann damit, dass der Vater von Charlene Sands, ihr als Kind die schönsten, brillantesten und fantastischsten Geschichten erzählte. Er erfand Geschichten von plündernden Piraten, mächtigen Königen und Sagen von Helden und Rittern. In diesen Erzählungen war Charlene immer die Prinzessin, Königin oder Heldin um die gekämpft oder die gerettet wurde. Mit diesem Bild wuchs sie auf und inspirierte sie immer in diesen fantastischen Welten zu träumen. Die Romantik kam später, als Romane von verschiedenen anderen Autoren sie fesselten. 25 Jahre lang hat sie in Teilzeit als Lehrerin für Geburtshilfe in einem Krankenhaus gearbeitet. Momentan schreibt sie zeitgenössische romantische Literatur und auch historische Western. Mittlerweile hat sie 28 Bücher verfasst und hat mit dem Schreiben 'ihr Bild gefunden', wie sie es selbst bezeichnet. Sie ist mit dem Readers Choice Award 2006, dem Cataromance Reviewer's Choice Award 2007 und 2008 und dem Booksellers Best Award 2009 ausgezeichnet worden. Sie ist ein aktives Mitglied der 'Romance Writers of America', gehört zu dem 'Orange County Chapter', den 'Los Angeles Chapter of RWA' und verbringt dort auch ehrenamtlich viel Zeit, indem sie Verbindungen zu veröffentlichten Autoren hält. Sie ist mit ihrer Jugendliebe Don verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder und zwei Katzen. Wenn sie nicht gerade schreibt, findet man sie an sonnigen kalifornischen Stränden oder beim Bowling mit ihrem Team. Gerne verbringt sie auch ruhige Abende und Candlelight Dinner mit ihrem Ehemann. Selbst bezeichnet sie sich als hoffnungslose Romantikerin.
1. KAPITEL
„Du liest Tschechow? Hast du vielleicht auch Tolstoi gelesen?“
Marianne Chambers hielt mit dem Korrekturlesen inne. Diese Frage hatte ihr schon einmal jemand gestellt, vor sehr vielen Jahren. Es war ein warmer Sommernachmittag gewesen, und sie hatte auf der Treppe vor der Kathedrale in Amiens gesessen und ein Buch von Anton Tschechow gelesen. Es war Sebastian Rodier, der sie damals mit diesen Worten angesprochen hatte. Aber war das wirklich möglich? Was suchte er im Cowper Hotel in London, in dem am folgenden Tag ein wissenschaftlicher Kongress stattfinden sollte?
Marianne hob den Kopf und blickte in das Gesicht jenes Mannes, der ihr Leben vor zehn Jahren völlig auf den Kopf gestellt hatte – Fürst Sebastian II von Andovaria! Er trug einen edlen Designeranzug und wirkte ganz anders als der junge Mann, der damals in Jeans und T-Shirt vor ihr gestanden hatte. Und er sah sogar noch attraktiver aus als auf den zahlreichen Fotos in Zeitungen und Magazinen, die Marianne im Laufe der Zeit von ihm gesehen hatte.
„Hallo, Marianne“, sagte er mit einem so charmanten Lächeln, dass sie eine Gänsehaut bekam.
Dieses Lächeln versetzte sie schlagartig in die Vergangenheit zurück: Sie war achtzehn Jahre alt, unsterblich in Sebastian verliebt und wartete in ihrer Gastfamilie in Frankreich vergeblich darauf, dass er sich nach seinem Abschied telefonisch bei ihr melden würde …
Wie oft hatte Marianne sich seitdem vorgestellt, wie es wohl sein würde, ihn wiederzusehen. Dabei hatte sie es natürlich nie für möglich gehalten, dass dies tatsächlich einmal wahr werden würde. Seit Sebastian aus Frankreich abgereist war, hatten sich ihre Wege nicht mehr gekreuzt. Auch hatte er in all den Jahren nach ihrer Trennung niemals Kontakt zu ihr gesucht. Aber welches Interesse hätte der Herrscher des Fürstentums Andovaria auch an einer unbedeutenden Wissenschaftlerin aus England haben sollen?
„Sebastian“, brachte sie endlich hervor. „Oder soll ich … dich jetzt Eure Hoheit nennen?“
„Sebastian reicht völlig aus“, erwiderte er amüsiert. „Schön, dich zu wiederzusehen. Wie geht es dir?“
„Gut, sehr gut“, erwiderte sie ein wenig zu schnell, da sie nicht wollte, dass er ihre Verwirrung bemerkte. „Und dir?“
„Mir geht es auch gut.“ Sebastian betrachtete sie prüfend. „Es ist sehr lange her, seit wir uns zum letzten Mal gesehen haben. Du siehst fantastisch aus.“
„Du … auch“, antwortete Marianne stockend, da sie kaum noch klar denken konnte. Sebastians unerwartetes Auftauchen brachte sie völlig aus der Fassung.
„Darf ich mich zu dir setzen?“
Am liebsten hätte Marianne Nein gesagt, doch da sie nicht unhöflich sein wollte, schob sie ihre Unterlagen zusammen, um auf dem Tisch Platz zu schaffen. „Natürlich.“ Dann blickte sie sich um und entdeckte zwei kräftige Männer in grauen Anzügen, die in etwa zehn Metern Abstand im Foyer standen – die Leibwächter des Fürsten.
„Wer sind denn die beiden dort drüben?“, fragte sie leicht spöttisch. „Patt und Patterchen?“
„Das sind Georg und Karl“, erklärte Sebastian amüsiert und nahm neben ihr Platz. „Bei uns in Andovaria spricht man seine Mitarbeiter mit Namen an, selbst wenn sie für die Fürstenfamilie arbeiten.“
„Ach, wirklich?“
„Jawohl, Andovaria ist nämlich ein modernes Fürstentum“, erwiderte er schmunzelnd.
Ein modernes Fürstentum, dachte Marianne bitter. Diese Erfahrung hatte sie vor zehn Jahren allerdings nicht gemacht. Seit ihrer Trennung hatte sie seinen Werdegang genau verfolgt. Durch die Berichte in Zeitungen und Hochglanzmagazinen wusste sie alles von ihm. Sie hatte Bilder von Sebastian beim Skifahren und Bergwandern gesehen, auf seinem Wohnsitz in Schloss Poltenbrunn, bei hohen gesellschaftlichen Anlässen und bei seiner Hochzeit mit Amelie von Saxe-Broden. Marianne war ebenfalls bekannt, dass er sich einige Jahre später wieder hatte scheiden lassen, denn alles, was mit dem Fürsten zu tun hatte, ging durch sämtliche Medien, sodass Marianne immer über sein Leben informiert war.
Sie holte tief Luft, um sich etwas zu beruhigen. „Was führt dich nach England? Steht vielleicht ein royales Event bevor, von dem die Öffentlichkeit noch nichts weiß?“
„Nein, nur ein Privatbesuch.“
„Wie schön für dich“, antwortete Marianne sarkastisch und kannte sich selbst nicht mehr. Wieso war sie so rüde zu Sebastian? Brachte seine Gegenwart sie so sehr aus dem Gleichgewicht, dass sie ihre guten Umgangsformen vergaß? Zu ihrem Unmut spürte sie, wie ihr Tränen in die Augen traten, und um sich abzulenken, steckte sie schnell ihre Unterlagen in die Tasche. Nein, sie durfte nicht weinen, denn sie hatte seinetwegen schon genug Tränen vergossen!
„Bist du inkognito unterwegs?“, fragte sie, um Haltung bemüht, wobei sie mit dem Kopf auf die beiden Männer wies. „Wenn ja, hättest du die Bodyguards daheim lassen sollen, damit du mehr Bewegungsfreiheit hast.“
Da wurde Sebastian unvermittelt ernst. „Du bist mir immer noch böse, nicht wahr?“
Marianne schloss ihre Aktentasche. „Hättest du etwas anderes erwartet?“
„Ich hatte gehofft, dass …“ Sebastian schaute kurz über die Schulter, um sicherzugehen, dass Georg und Karl nicht mithörten. „Dass du …“
„Dass ich was?“, fiel Marianne ihm ins Wort. „Dass ich vergessen habe, dass du mich in Frankreich sitzen gelassen hast? Dass ich mich nicht mehr daran erinnere, wie schamlos du mich angelogen hast?“
„Marianne …“
„Es war schön, dich wiederzusehen, aber jetzt muss ich gehen. Ich habe noch sehr viel zu tun und muss … meine Gedanken ordnen.“
„Marianne, hör mir zu, ich …“
„Ich habe keine Lust, dir zuzuhören! Vor zehn Jahren hättest du mit mir sprechen sollen, aber jetzt ist es zu spät. Ich habe nämlich festgestellt, dass die Zeit mit dir reine Verschwendung war!“ Marianne sah, wie ein kleiner Muskel in seinem Gesicht bei ihren letzten Worten zuckte.
„Ich habe dich nicht angelogen.“
„Ach nein? Dann muss ich wohl nicht richtig zugehört haben, als du mir gesagt hast, wer du bist. Wie dumm von mir, wirklich zu dumm!“
Nun sah sie Sebastian deutlich an, dass er betroffen war. Offensichtlich hatte er mit einer solchen Reaktion von ihr nicht gerechnet.
„Und wie dumm bin ich gewesen, mir jahrelang den Kopf darüber zu zerbrechen, warum du mich verlassen hast!“, fügte sie verbittert hinzu.
„Ich habe dich nicht angelogen, sondern dir nur nicht die ganze Wahrheit gesagt“, rechtfertigte Sebastian sich. „Und dafür hatte ich gute Gründe.“
Marianne hätte beinahe hysterisch gelacht. Welche Gründe das gewesen waren, hatte sie schon sehr bald selbst herausgefunden. Nachdem sie durch die Medien erfahren hatte, dass ihr Freund Sebastian der Thronfolger des Fürstentums von Andovaria war, hatte sie begriffen, weshalb er sie verlassen hatte. Aber trotzdem hatte er nicht das Recht gehabt, sie so schäbig zu behandeln.
„Ich habe dir damals meinen richtigen Namen genannt“, beharrte Sebastian. „Diesbezüglich habe ich dich also nicht angelogen.“
„Natürlich nicht. Du hast mir dabei nur die unwichtige Nebensächlichkeit verschwiegen, dass du ein fürstlicher Spross bist“, gab Marianne spöttisch zurück. „Du wusstest genau, dass ich keine blasse Ahnung hatte, wer du wirklich bist, und du hast es mir absichtlich nicht gesagt. Ich wusste nicht einmal, dass du aus Andovaria kommst: Ich dachte, du seist Österreicher. Und deinem Freund Nick hast du auch eingebläut, mir nichts zu sagen!“
„Ich habe nie behauptet, aus Österreich zu kommen.“
„Du hast doch gesagt, du würdest in der Nähe von Wien leben.“
„Das stimmt ja auch. Ich …“
Marianne schüttelte den Kopf. „Bitte, Sebastian, lassen wir das, ja? Was vorbei ist, ist vorbei, und ich habe meine Lektion daraus gelernt. Und das bedeutet, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben will.“
„Marianne, bitte lass mich …“
„Ich muss jetzt gehen, Sebastian. Bitte akzeptiere das.“
Marianne konnte einfach nicht mehr, sie konnte es nicht länger ertragen, Sebastian zu sehen. Sie ließ ihn einfach stehen und lief davon – aus dem Gebäude hinaus und auf die Straße.
Nie hätte Marianne geglaubt, dass sie Sebastian je wieder begegnen würde. Auch der Gedanke, dass er Fürst von Andovaria war, mochte bis heute nicht in ihren Kopf gehen. In ihrer Erinnerung war Sebastian immer noch der neunzehnjährige Sprachstudent, den sie in Amiens kennengelernt hatte. Mit dem sie Crêpes gegessen hatte, am Seine-Ufer spazieren gegangen war und in den sie sich unsterblich verliebt hatte.
Marianne wartete ungeduldig, bis die Ampel auf Grün schaltete. Dann hastete sie in das kleine Café auf der gegenüberliegenden Straßenseite, nur um sich vor Sebastian zu verstecken. Aber weshalb lief sie überhaupt davon? Glaubte sie etwa, sie könne der schmerzlichen Erinnerung an diesen Mann dadurch entrinnen?
Sebastian schob frustriert die Hände in die Hosentaschen. Er hatte alles falsch gemacht und konnte sich nicht daran erinnern, wann er sich zum letzten Mal so hilflos gefühlt hatte wie in diesem Augenblick. Er hatte vorgehabt, sich in Ruhe mit Marianne zu unterhalten, es aber nicht einmal geschafft, drei vernünftige Sätze mit ihr zu sprechen.
Ein Glück, dass er sich auf seine beiden Leibwächter, die diese kleine Szene mitbekommen hatten, verlassen konnte. Sie waren absolut diskret...
Erscheint lt. Verlag | 3.12.2021 |
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Reihe/Serie | Julia Royal |
Julia Royal | Julia Royal |
Übersetzer | Roswitha Enright, Helga Meckes-Sayeban |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher |
ISBN-10 | 3-7515-0076-6 / 3751500766 |
ISBN-13 | 978-3-7515-0076-0 / 9783751500760 |
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