Leith, 22, Baseball-Ass, Jurastudent und Südstaaten-Gentleman, versucht gerade sein gebrochenes Herz zu kitten, nachdem seine Langzeitfreundin ihn wegen eines anderen verlassen hat.
Jun, 20, brillante Schauspielstudentin mit japanischer Ex-Supermodell-Mutter, spielt auch im wahren Leben ständig eine Rolle, um nur ja nie ihre wahren Gefühle zu verraten. Denn hinter der glänzenden Fassade ihrer gutsituierten Familie verbirgt sich ein dunkles Geheimnis.
Als die beiden am selben Ostküsten-Ivy-League-College aufeinandertreffen, ist klar, dass sie NIE im Leben Freunde werden. Geschweige denn mehr. Leith stößt Juns unterkühlte Art ab und Jun kann mit Typen aus Sportteams nun wirklich nichts anfangen. Doch das Schicksal führt sie unverhofft auf den gleichen Uni-Ball und zwischen ihnen sprühen plötzlich Funken, die unerwartete Gefühle entflammen ...
Ein Ivy-League-College an der Ostküste, ein dunkles Familiengeheimnis und zwei stürmische Herzen auf der Suche nach der Liebe. Das aufsehenerregende Debüt des jungen Ausnahmetalents Amelia Cadan
Amelia Cadan ist in Deutschland als Kind einer Akademikerfamilie aufgewachsen und mit Anfang zwanzig nach Jordanien gezogen. Sie hat dort ein wunderschönes, einzigartiges Land lieben gelernt, das von Fremdherrschaft und jahrzehntelangen Kriegen in der Region nachhaltig geprägt wurde. Sie schreibt Fantasy und New Adult. In ihrer Freizeit treibt sie Sport und zockt Videospiele. Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie schwerpunktmäßig im bunten Leipzig.
2
LEITH
2 – LEITH
Vor acht Monaten
Ich: Bin in 10 Min da, hab Donuts dabei.
Ella: Du bist der Beste.
Ich liebe dich.
Vor sechs Monaten.
Mach dir keine Sorgen wegen des Spiels!
Du trainierst so hart, du schaffst das!
OMG! Homerun, Honey, du hast einen
Homerun geschlagen!
Ich bin so stolz auf dich ‹33
Ich drücke die Nachrichten weg.
Fuck, ich hätte sie längst löschen sollen.
Stattdessen habe ich sie immer wieder angestarrt. Wie ein hirnverbrannter Vollidiot, der die Bedeutung von: »Es tut mir so leid, Leith. Aber es ist vorbei. Ich liebe dich nicht mehr«, einfach nicht versteht.
Aber was zur verfluchten Hölle gibt es daran bitte auch zu verstehen?
Wir waren seit dem ersten Semester zusammen. Seit über drei Jahren. Wir sind immer eines dieser College-Pärchen gewesen, die alles gemeinsam machen und nirgendwo ohne den anderen auftauchen.
Auf dem Campus kursieren wir unter einem dieser superkitschigen Schachtelwortnamen. Lella oder Elth kommen hier direkt nach Brangelina und Kimye.
Wir beide sind sogar auf dem Werbefoto für den beschissenen Eröffnungsball des Lincoln Center, weil selbst die Marketingabteilung der Uni uns für unwiderstehlich hielt. Deswegen hängen wir jetzt an jedem zweiten Laternenpfahl auf dem Campus, jeder Eingangstür und in jedem Aufenthaltsraum der Wohnheime.
Wir hängen groß und fett über dem Baseballplatz und jetzt gerade grinst mein überdimensionales Selbst mir von der Wand der Mensa entgegen.
Fuck. My. Life.
Ich werfe meinem Papier-Ich von vor sechs Monaten mit seinem Heile-Welt-Plakatlächeln einen verächtlichen Blick zu und starre wieder hinab auf mein Smartphone. Kein wesentlich besserer Ausblick.
»Hey, Leith, sorry noch mal wegen Ella. Ich dachte wirklich, ihr wärt so ein furchtbares Vorzeige-Couple, das nach dem Abschluss heiratet und dann Modelbabys am Fließband produziert«, sagt Vin und schlägt mir auf die Schulter, bevor er sich auf dem letzten freien Platz am Tisch niederlässt. Den rechts neben mir. Der linke Platz bleibt leer. Weil es Ellas Platz ist. War. Diesen Vergangenheitsformmüll muss ich mir erst noch angewöhnen.
Ich grummle irgendwas, von dem ich selbst nicht genau weiß, was es eigentlich bedeuten soll, und ziehe das Lunchtablett zu mir heran. Nicht, dass ich wirklich Hunger hätte. Aber der Mist mit Ella ist jetzt über vier Monate her und ich sollte allmählich mal drüber hinwegkommen.
»Wouhou!«, johlt Greg und vollführt eine Art Regentanz um den Tisch herum, bevor er sich ungeniert auf den Platz zu meiner Linken fallen lässt. Und das erste Mal in meinem Leben bin ich froh über Gregs unverfrorenes Draufgängertum.
Er bewegt seinen Kopf rhythmisch hin und her, als käme noch immer sein furchtbarer Lieblings-Hip-Hop-Song aus den übergroßen, orangefarbenen Kopfhörern um seinen Hals, und rappt: »Ich gehe mit Betty zur Eröffnungsgala des Lincoln Center! Yeah-yeah.«
Vin zieht ein Gesicht, als leide er Schmerzen. »War sie betrunken?«
Greg zieht die Brauen zusammen. »Nope. Ich hab sie einfach gefragt, das ist alles.« Er grinst und legt mir seinen massigen Arm um die Schultern. Greg ist unser First Base, sieht aber eher aus wie ein Schwergewichtsboxer. »Warte nur, Leith, in zwei Wochen machen wir dir und deiner süßen Ella Konkurrenz auf dem Traumpaar-Treppchen.«
Der gesamte Mensa-Tisch der Baseballmannschaft verstummt abrupt. Ich verziehe das Gesicht und Greg hebt hilflos die Hände: »Was? Darf man so was heutzutage nicht mehr sagen, oder wie?«
»Sie hat mit ihm Schluss gemacht, Greg«, klärt Vin ihn auf.
»Was? Wann?«
»Kurz nach Beginn des Summer Break, du Genie.«
»Neeein, ernsthaft!?«
Ich verdrehe die Augen.
»Aber warum?« Er überlegt. Angestrengt. Dann platzt er hervor: »Du hattest doch etwas mit der Cheerleaderin von der Brown! Ich wusste es!«
Ich schüttle den Kopf. »Hatte ich nicht. Und jetzt lass uns über was anderes reden. Meinetwegen über deine Betty und wie du sie davon überzeugen konntest, dass ausgerechnet du die beste Ballbegleitung sein könntest. – Wieso gehst du überhaupt hin? Ich dachte, du wolltest nicht hingehen, weil du ungefähr so graziös tanzt wie ein betrunkenes Nilpferd?« Seine Worte.
»Vorhin in der Vorlesung haben sie gesagt, dass ihr Date abgesagt hat. Sie wollte mit diesem Futzi vom Acting-College gehen, weil sie da ja auch ist. Wie hieß der noch gleich? Lafayette? Lawrence?«
»Lemond«, knurre ich, »Lemond Smith.« Und ich weiß sogar, warum er der lieben Betty abgesagt hat. Damit er mit meiner … mit Ella hingehen kann. Weil die beiden sich eine Millisekunde angesehen und unsterblich ineinander verliebt haben – oder so. Was weiß ich denn …
»Lemond!«, wiederholt Greg triumphierend und hält mir die Faust hin. Ich erwidere die Geste sogar. Irgendwie schafft der Kerl es ja doch immer, einen aufzuheitern. Ich glaube fast, der Coach wechselt ihn nur deswegen ein, weil wir alle im selben Moment, in dem Greg mit seinem typischen Gang auf den Platz watschelt, schon ein halbes Grinsen auf den Lippen haben.
»Wer zur Hölle nennt sein Kind Lemond? Andererseits …« Greg grient zu Bronx hinüber. – Ja, Bronx wie der Stadtteil … – Letzterer wirft ihm eine leere Energydrinkdose gegen den Kopf, die allerdings von Gregs riesigem Afro abgefedert wird und stattdessen mein Bein trifft. An jedem anderen Tag hätte ich sie aufgehoben. Heute kicke ich sie weg, bis sie am Nachbartisch zu Claytons Füßen landet, dem Starspieler unserer Basketballmannschaft. Er hebt sie mit viel Getue auf und wirft sie affektiert in Richtung des nächsten Mülleimers, trifft perfekt, und sein ganzer Tisch johlt und klatscht, als wäre er gerade einen Homerun gelaufen.
Okay. Ich schätze, irgendwie hat er das auch. Auf seine Art – die eines Basketballers eben. Ich bin nur ein miesepetriger Scrooge, der vom Geist seiner Ex-Freundin heimgesucht wird und niemandem seinen Spaß gönnt. Fuck. Ich brauche Ablenkung. Bedauerlicherweise funktioniere ich nicht wie gefühlt neunzig Prozent der Männer auf diesem Planeten – allen voran meine Teamkameraden – und kann mir einfach das Hirn wegvögeln lassen. Solche emotionslosen Nummern haben mir noch nie besonders viel gegeben.
Ich seufze und schaufle mir einen Teil des Lunchs in den Mund. Keine Ahnung, was genau das sein soll. Lasagne? Bolognese? Arrabiata? Irgendwas mit Tomaten, Nudeln und Fleisch. Glaube ich.
»Jedenfalls«, fährt Greg kauend fort, »sollen die Schauspielstudenten alle mit Date kommen, weil sie ja das Programm an der Gala mitgestalten. Romeo und Julia und so.«
Bronx lacht. »Sie hat dir nur zugesagt, weil sie kalte Füße hatte, dass sie kein passendes Date findet!«
Anstatt beleidigt zu sein, grinst Greg selbstzufrieden. »Sie geht mit mir hin. Alles andere ist egal.«
»Du bist sowieso keine schlechte Partie, lass dich von dem New Yorker Stadtteil da drüben nicht schlechtreden«, murmle ich und klopfe Greg auf die mächtige Schulter.
Er nickt mir zu. »Hey, Leith, die anderen haben gesagt, ihre Freundin – die die Julia spielt – hat auch noch kein Date. Warum gehst du nicht mit ihr hin? Auf den Fotos sieht sie echt heiß aus. – Besser als Ella, wenn du mich fragst …«
Er wackelt mit den Augenbrauen und beinahe wäre mir ein Ich frag dich aber nicht rausgerutscht. Aber ich besinne mich eines Besseren und sage stattdessen: »Ich geh nicht hin.« Auch wenn meine Eltern mir seit Wochen mit dieser dämlichen Gala in den Ohren liegen …
»Wird Julia nicht von …«, Bronx schnippt mit den Fingern, »… Jun! Jun Sakura gespielt?«
Vin zieht die Augenbrauen in die Höhe. »Der Eisprinzessin? Ernsthaft? Kein Wunder, dass die noch kein Date hat. Mit der würde ich auch nicht hingehen.«
Greg schüttelt missbilligend den Kopf. »Ihr habt doch alle keine Ahnung. Ihre Mom ist Model, verdammt. Das Mädel ist heiß wie … wie …« Ihm scheint kein passender Vergleich einzufallen, bis er triumphierend »Frische Pizza!« ausruft. »Knackige, frische, duftende Pizza!«
Während ihn die anderen am Tisch zum dämlichsten Vergleich des Jahrhunderts beglückwünschen, stehe ich auf. »Ich denke wirklich nicht, dass ich Lust darauf habe, Ella und ihrem Romeo einen ganzen Abend lang beim Schmachten zuzusehen.«
Dabei müsste ich ehrlicherweise zugeben, dass ein Teil von mir das durchaus möchte. Ein masochistischer Teil. Der Teil, der sehen will, was zur Hölle an Romeo besser sein soll als an mir … Was hat er, das ich nicht habe? Warum hat sie ihn ausgesucht?
Fuck, ich bin wirklich armselig!
Vor der Fakultät für Politikwissenschaft steht mein bester Freund Ryder und zieht an seiner Zigarette. Und wie immer lehne ich mich neben ihn an die Wand und sehe zu, wie er sich die Lungenflügel verpestet.
So haben wir uns kennengelernt, im ersten Semester. Es ist die einzige Freundschaft außerhalb des Baseballteams, die überlebt hat.
Er bedenkt mich mit einem Seitenblick, nimmt einen letzten Zug von der Zigarette und tritt sie anschließend aus. »Du solltest echt aufhören, wegen Ella deine gesamte Umgebung in eine Depressionsstarre zu versetzen. Wo ist dein goldener Heiligenschein geblieben,...
Erscheint lt. Verlag | 1.3.2022 |
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Reihe/Serie | Die Blossom-Reihe | Die Blossom-Reihe |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre | |
Schlagworte | 2022 • ab 14 • Begin Again • Bianca Iosivoni • Cinder & Ella • Colleen Hoover • Don't Love Me • eBooks • Erotik • Jugendbuch • Jugendbücher • Kiss me once • Laura Kneidl • Lena Kiefer • Liebe • Liebesroman • Liebesromane • Mona Kasten • Neuerscheinung • New Adult • Pubertät • Romance • romancebooks • Romantik • romantisch • Save me • slowburn • slowburnromance • Stella Tack • Verbotene Liebe • Young Adult |
ISBN-10 | 3-641-28831-2 / 3641288312 |
ISBN-13 | 978-3-641-28831-0 / 9783641288310 |
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