Das Biest von Beswick (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 2. Auflage
420 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-151-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Biest von Beswick - Amalie Howard
Systemvoraussetzungen
2,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Lord Nathaniel Harte, Duke of Beswick, verbringt seine Tage damit, Porzellan zu zerschlagen, seine Diener zu schikanieren und jeden zu beleidigen, der ihm zu nahekommt. Zurückgezogen und allein lebt er auf seinem Anwesen, immer bemüht, sein verunstaltetes Gesicht vor der Außenwelt zu verbergen. Niemanden lässt er an sich heran, schon gar nicht die unzähligen Mitgiftjägerinnen, die es auf sein Vermögen abgesehen haben. Denn wer könnte schon ein Monster wie ihn wirklich lieben?

Lady Astrid Everleigh ist fest entschlossen, sich weder von Gerüchten noch Gerede von ihrem Plan abbringen zu lassen. Um ihre jüngere Schwester vor der Heirat mit einem berüchtigten Schurken zu bewahren, würde sie alles tun. Auch, wenn das bedeutet, dass sie sich Lord Nathaniel Harte, dem Biest von Beswick, auf dem Silbertablett anbieten muss - als seine Braut ...

Für alles Fans von 'Bridgerton'!




Amalie Howard ist USA Today- und Publishers Weekly Bestsellerautorin. Ihre Wurzeln liegen in Westindien und ihre Artikel über multikulturelle Belletristik sind in The Portland Book Review und auf Diversity in YA erschienen. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Colorado.

Kapitel Eins


England, 1819

Mit hämmerndem Puls stürmte Lady Astrid Everleigh durch die Eingangstüren des Herrenhauses ihres Onkels in Southend. Die protzige Kutsche in der Einfahrt war genauso unverkennbar wie ihr Besitzer – der arrogante und zutiefst aufdringliche Graf von Beaumont. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit, als sie ihre Blicke durch die Eingangshalle schweifen ließ. Niemand sah sie an, nicht der Butler, nicht die Dienstboten, nicht einmal ihr Onkel Reginald, dessen blasse Wangenknochen eine hässliche rote Farbe angenommen hatten.

»Du s-solltest doch auf dem Markt sein«, stammelte er überrascht.

»Was hast du getan, Onkel?«, fragte sie ihn und zog an ihrem Umhang. »Hast du das ohne mein Wissen oder meine Einwilligung arrangiert?«

Das Gesicht ihres Onkels wurde noch roter. »Jetzt hör mir einmal zu«, legte er los. »Es ist höchste Zeit, dass deine Schwester heiratet, und das weißt du auch …«

Aber nicht ihn. Auf gar keinen Fall.

Das üble Gefühl in Astrids Magen wurde noch schlimmer bei dem Gedanken daran, dass die süße, unschuldige Isobel in die Klauen eines solchen Mannes geriet. Der Graf von Beaumont hatte die letzten Möglichkeiten ausgeschöpft, was Astrid betraf, auch wenn er nun ein Ebenbürtiger war.

Die grässlichen Erinnerungen hinunterschluckend, die alleine sein Name bei Astrid auslöste, drehte sie sich von ihrem Onkel weg und ihrer Dienstmagd zu, die erschienen war, als sie ihre Stimme gehört hatte. »Wo sind sie, Agatha?«

»Im Frühstückssalon, Mylady. Mit der Viscountess.«

Beim Anblick der geschlossenen Türen rutschte Astrid das Herz in die Hose. Tante Mildreds Begleitung war zumindest fragwürdig. »Wie lange sind sie schon dort drin?«

»Keine fünf Minuten, Mylady.«

Das war nur ein Augenblick, aber doch genug Zeit, um ihrer lieben Schwester zu schaden. Isobel war knapp sechzehn Jahre alt. Sie war für ihre Eltern eine sehr willkommene Überraschung gewesen, und Astrid hatte sie stets beschützt. Für sie war Isobel immer noch ein Kind, egal, ob ihr Onkel behauptete, es sei an der Zeit für sie zu heiraten. Sie hatte noch nicht einmal eine Bräutigamschau gehabt, und trotzdem wollte er sie an den Höchstbietenden verheiraten.

An einen Lügner und Lustmolch noch dazu.

Edmund Cain hatte den Titel des Grafen vor ein paar Jahren von seinem Onkel geerbt. Obwohl ihn ein Titel für die meisten Frauen heiratswürdig machte, war er nach wie vor ein herzloser Bastard, der ohne Skrupel Astrids Ruf zerstörte, als sie während ihrer ersten – und einzigen – Bräutigamschau die Dreistigkeit besessen hatte, ihn abzuweisen. Er hatte sich mit einer schrecklichen Lüge über ihre mangelnde Tugend an ihr gerächt und somit ihre gesamte Zukunft zerstört.

Als ihre Eltern ein Jahr später von einer Krankheit dahingerafft wurden, mussten sie und Isobel sich in die Obhut ihrer einzig lebenden Verwandten in England begeben. Nach dem Trauerjahr hatte Astrid beschlossen, dass alles Geld, das sie übrig hatte, besser für Isobels Zukunft aufgespart werden sollte. Sie war die Tochter eines Viscounts, und wenn es an der Zeit war, sollte Isobel das bekommen, was ihr rechtmäßig zustand.

Doch das war, bevor ihr Onkel ihr Erbe in die Hände bekam. Das meiste davon war weg, außer bestimmte, noch nicht freigegebene Fonds, die sie erst erhalten sollten, wenn sie heirateten oder im Alter von sechsundzwanzig Jahren. Astrid war noch ein paar Monate davon entfernt, Isobel ein Jahrzehnt – es sei denn, eine Heirat käme zuerst, was hier ganz offensichtlich das Ziel war. Aber jetzt, acht Jahre nach dem Tod ihrer Eltern, waren die Mädchen fast mittellos. Zumindest behauptete das ihr Onkel.

Mittellos genug, um eine Verbindung mit einem völlig ungeeigneten Grafen einzugehen? Wenn es um Geld ging, war das für Onkel Reginald keine Frage. Er würde seine eigene Seele verkaufen, wenn er dafür einen Farthing bekäme.

»Lord Beaumont ist nun ein Ebenbürtiger«, sagte ihr Onkel und zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. »Er ist nicht mehr der Mann, den du kanntest.«

»Ein Leopard kann seine Flecken nicht verändern.«

»Hör zu, Astrid«, sagte er und versperrte ihr den Weg. »Es ist beschlossene Sache. Lord Beaumont hat versprochen …«

»Komm mir nicht näher, Onkel. Mir ist es völlig egal, was er versprochen hat. Er wird niemals …« Astrid hielt inne und sprach die leere Drohung, die gar keine war, nicht aus.

Die Wahrheit war, da Astrid selbst keinen Ehemann hatte, konnte ihr Onkel Isobel an einen von Syphilis befallenen Bettler verheiraten, wenn er das wollte. Und keine von beiden konnte etwas dagegen tun. Das war der Stand der Frauen in ihrer Welt.

Astrid änderte ihre Taktik und wendete sich mit sanfterer Stimme an ihn. »Onkel Reggie, sei doch vernünftig. Isobel hatte noch nicht einmal die Chance, sich nach einem heiratswürdigen Mann umzusehen. Vielleicht kann sie einen viel besseren Fang machen und bekommt einen Mann, der viel wohlhabender ist.« Sie ließ den Vorschlag in der Luft hängen, denn sie wusste, dass das Versprechen von mehr Geld ihren Onkel zum Nachdenken bringen würde.

Der Viscount sagte schmallippig: »Besser heute ein Ei als morgen eine Henne.«

»Sagte der Hahn, der nichts zu verlieren hat«, murmelte Astrid vor sich hin, und ihr Magen verkrampfte sich. Hatte er mit Beaumont bereits alles besiegelt?

Eine vernünftige Diskussion brachte sie hier anscheinend nicht weiter.

Sie warf ihrem Onkel noch einen angewiderten Blick zu, drehte sich zu den Salontüren um und riss sie auf, um nach ihrer Schwester zu suchen.

Isobels Gesichtsausdruck war verkniffen und ihre Haltung steif. Ob aus Angst oder Schock konnte Astrid nicht sagen. Zum Glück saß ihre Schwester mit im Schoß verschränkten Händen auf dem Sofa, während Beaumont in kurzer Entfernung vor ihr stand. Nicht weit genug weg, was Astrid betraf. Sonst war niemand im Raum. Um Gottes willen, wo war ihre Tante?

»Ich dachte, ich hätte Ihnen gesagt, dass ich wünsche, alleine zu sein, Everleigh«, schimpfte Beaumont mit verärgertem Blick über seine Schulter hinweg, bevor ihm bewusst wurde, dass es nicht ihr Onkel war, der ins Zimmer gestürmt war. »Ah, es ist die alte Jungfer. Sind Sie gekommen, um uns zu gratulieren?«, sagte er gedehnt, und in seinem trügerisch schönen Gesicht konnte man Befriedigung erkennen. »Ich nehme an, Ihnen ist zu Ohren gekommen, dass ich Ihrer Schwester den Hof machen will?«

Sie stieß laut die Luft aus, aber bevor sie eine Antwort formulieren konnte, tauchte ihre Tante aus der hinteren Ecke des Raumes auf und machte ein verärgertes Gesicht. Astrid runzelte die Stirn. Grundgütiger, Tante Mildreds Absichten waren so offensichtlich. Obwohl sie nicht in London waren, kannte ihre Tante die Regeln der Aristokratie nur allzu gut … vor allem in Bezug auf die Gesellschaft unverheirateter junger Damen.

Astrid schluckte ihre Wut hinunter, als sie daran dachte, wie leicht Isobel etwas hätte geschehen können. Sie kniff die Augen zusammen.

War es das, was ihre geldgierigen Verwandten vorgehabt hatten?

Astrids Frustration wurde größer, als ihr Blick auf dem selbstzufriedenen Gesicht des Grafen von Beaumont landete. Sie biss sich auf die Unterlippe, presste ihre Finger in die Hüften, und ihr Magen drohte, der Übelkeit nachzugeben. Wenn sie ihre Marktliste heute nicht vergessen hätte, wäre sie nie rechtzeitig wieder hier gewesen … und wer weiß, was dann passiert wäre. Jetzt war Isobel sicher, und das war alles, was zählte. Sie war doch sicher, oder? Sie versuchte, ihre Furcht zu verbergen, und warf ihrer Schwester einen besorgten Blick zu.

»Isobel, geht es dir gut?«, fragte sie.

Ihre Schwester nickte, obwohl ihre sonst so rosige Haut ganz blass war. »Ja, aber ich habe das Gefühl, es ist eine Migräne im Anzug.«

»Vielleicht solltest du dich hinlegen.«

Mit dankbarem Blick stand Isobel nickend auf, machte einen flüchtigen Knicks in die Richtung des Grafen und floh mit Tante Mildred auf den Fersen aus dem Raum.

Beaumont winkte lässig ab, als sie weg war. »Wir werden uns bald wiedersehen, Liebste.«

»Das werden Sie nicht«, sagte Astrid.

Er begutachtete sie von Kopf bis Fuß und gab ihr das Gefühl, weitaus weniger anzuhaben als das robuste graue Wollkleid mit passendem Umhang, das bis obenhin zugeknöpft war. »Sagen Sie mir, Lady Astrid, wie wollen Sie mich denn davon abhalten?«

»Sie ist sechzehn«, entgegnete sie.

Er nickte. »Dann ist sie im heiratsfähigen Alter.«

Astrid schluckte ihre aufsteigende Wut hinunter. Im selben Alter, in dem sie selbst gewesen war, als er zum ersten Mal in London einen Blick auf sie geworfen hatte. Sein Interesse, seine Absichten und sein Timing waren kein Zufall. Der frisch gebackene Graf war zurück, um eine offene Rechnung zu begleichen.

»Isobel wird in London eine Bräutigamschau haben«, sagte Astrid.

»Nicht, wenn Ihr Onkel schon vorher ein Angebot akzeptiert. Sie wird eine reizende Gräfin abgeben – finden Sie nicht auch?«

Astrid warf ihm einen bösen Blick zu und sagte mit klopfendem Herzen: »Warum fassen Sie ausgerechnet sie als Ehefrau ins Auge? Sie kennen sie doch gar nicht.«

»Vielleicht, weil ich vor neun Jahren abgewiesen wurde.«

Und da war es – laut und deutlich ausgesprochen. Es ging hier einzig und allein um Rache.

Beaumont näherte sich ihr mit...

Erscheint lt. Verlag 7.11.2021
Reihe/Serie Die Regency Rogues
Die Regency Rogues
Die Regency Rogues
Übersetzer Christina Kagerer
Sprache deutsch
Original-Titel The Beast of Beswick
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte adult romance • Alpha Male • amalie howard • arranged marriage • Beauty and the Beast • Biest • Bridgerton • Bridgerton - Wie bezaubert man einen Viscount? • Die Schöne und das Biest • duchess • Duke • enemies to lovers • Evie Dunmore • From Enemies to Lovers • grumpy hero • Hannah Conrad • Historical Romance • Jane Austen • Julia Quinn • König • Königin • Liebe • Lisa Kleypas • marriage of convenience • Narben • Narben+ • Netflix • Neuerzählung • New Adult • Queen Charlotte • Regency • Regency Romance • regency romance deutsch • Retelling • Rokesby • Romance • Royal • Royals • Slow Burn • Somerset • Sophie Irwin • Stacey Reid
ISBN-10 3-96797-151-1 / 3967971511
ISBN-13 978-3-96797-151-4 / 9783967971514
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 751 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von T.C. Boyle

eBook Download (2023)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
20,99