Heinrich Schliemann - Selbstbiographie -  Heinrich Schliemann

Heinrich Schliemann - Selbstbiographie (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
150 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-867-8 (ISBN)
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Mit zahlreichen Illustrationen Eine spannende und lehrreiche Autobiographie des Entdeckers von Troja, die auch Einblicke in seine Jugend und seine erfolgreichen Aktivitäten als Kaufmann vermittelt. Heinrich Schliemann (1822-1890) war ein deutscher Kaufmann, Archäologe und Pionier der Archäologie. 1873 erklärte Schliemann, Troja an der Westküste Anatoliens gefunden zu haben. Den eigentlichen Ruhm erlangte er allerdings durch den Fund des angeblichen Schatzes des Priamos im selben Jahr. Null Papier Verlag

Heinrich Schliemann (1822-1890) war ein deutscher Kaufmann, Archäologe und Pionier der Archäologie. 1873 erklärte Schliemann, Troja an der Westküste Anatoliens gefunden zu haben. Den eigentlichen Ruhm erlangte er allerdings durch den Fund des angeblichen Schatzes des Priamos im selben Jahr.

Heinrich Schliemann (1822–1890) war ein deutscher Kaufmann, Archäologe und Pionier der Archäologie. 1873 erklärte Schliemann, Troja an der Westküste Anatoliens gefunden zu haben. Den eigentlichen Ruhm erlangte er allerdings durch den Fund des angeblichen Schatzes des Priamos im selben Jahr.

Vorwort zur ersten Auflage
1. Kindheit und kaufmännische Laufbahn
2. Erste Reise nach Ithaka, dem Peloponnes und Troja
3. Troja
4. Mykenä
5. Troja
6. Tiryns
7. Letzte Lebensjahre

1. Kindheit und kaufmännische Laufbahn


1822–1866

An­kers­ha­gen – Sa­gen von An­kers­ha­gen – Her­ku­la­num und Pom­pe­ji – Tro­ja – Min­na Mein­cke – Pe­ter Hüp­pert – Schul- und Lehr­lings­jah­re – Schiffs­jun­ge auf der Brigg Do­ro­thea – Lauf­bur­sche in Ams­ter­dam – Stu­di­um mo­der­ner Spra­chen – Agen­tur in Pe­ters­burg – Brand in Me­mel – Stu­di­um des Grie­chi­schen – Rei­se nach dem Ori­ent – Rei­se um die Erde

Wenn ich die­ses Werk – so lei­tet Hein­rich Sch­lie­mann sein Buch »Ili­os« ein – mit ei­ner Ge­schich­te des eig­nen Le­bens be­gin­ne, so ist es nicht Ei­tel­keit, die dazu mich ver­an­lasst, wohl aber der Wunsch, klar dar­zu­le­gen, dass die gan­ze Ar­beit mei­nes spä­tern Le­bens durch die Ein­drücke mei­ner frü­he­s­ten Kind­heit be­stimmt wor­den, ja, dass sie die not­wen­di­ge Fol­ge der­sel­ben ge­we­sen ist; wur­den doch, so­zu­sa­gen, Ha­cke und Schau­fel für die Aus­gra­bung Tro­jas und der Kö­nigs­grä­ber von My­kenä schon in dem klei­nen deut­schen Dor­fe ge­schmie­det und ge­schärft, in dem ich acht Jah­re mei­ner ers­ten Ju­gend ver­brach­te. So er­scheint es mir auch nicht über­flüs­sig, zu er­zäh­len, wie ich all­mäh­lich in den Be­sitz der Mit­tel ge­langt bin, ver­mö­ge de­ren ich im Herbs­te des Le­bens die großen Plä­ne aus­füh­ren konn­te, die ich als ar­mer, klei­ner Kna­be ent­wor­fen hat­te. Ich wur­de am 6. Ja­nu­ar 1822 in dem Städt­chen Neu-Buc­kow in Meck­len­burg-Schwe­rin ge­bo­ren, wo mein Va­ter, Ernst Sch­lie­mann, pro­tes­tan­ti­scher Pre­di­ger war und von wo er im Jah­re 1823 in der­sel­ben Ei­gen­schaft an die Pfar­re von An­kers­ha­gen, ei­nem in dem­sel­ben Groß­her­zog­tum zwi­schen Wa­ren und Penz­lin be­le­ge­nen Dor­fe, be­ru­fen wur­de. In die­sem Dor­fe ver­brach­te ich die acht fol­gen­den Jah­re mei­nes Le­bens, und die in mei­ner Na­tur be­grün­de­te Nei­gung für al­les Ge­heim­nis­vol­le und Wun­der­ba­re wur­de durch die Wun­der, wel­che je­ner Ort ent­hielt, zu ei­ner wah­ren Lei­den­schaft ent­flammt. In un­serm Gar­ten­hau­se soll­te der Geist von mei­nes Va­ters Vor­gän­ger, dem Pas­tor von Ruß­dorf, »um­ge­hen«; und dicht hin­ter un­serm Gar­ten be­fand sich ein klei­ner Teich, das so­ge­nann­te »Sil­ber­schäl­chen«, dem um Mit­ter­nacht eine ge­spens­ti­sche Jung­frau, die eine sil­ber­ne Scha­le trug, ent­stei­gen soll­te. Au­ßer­dem hat­te das Dorf einen klei­nen, von ei­nem Gra­ben um­zo­ge­nen Hü­gel auf­zu­wei­sen, wahr­schein­lich ein Grab aus heid­nischer Vor­zeit, ein so­ge­nann­tes Hü­nen­grab, in dem der Sage nach ein al­ter Raub­rit­ter sein Lieb­lings­kind in ei­ner gol­de­nen Wie­ge be­gra­ben hat­te. Un­ge­heu­re Schät­ze aber soll­ten ne­ben den Rui­nen ei­nes al­ten run­den Tur­mes in dem Gar­ten des Gu­tei­gen­tü­mers ver­bor­gen lie­gen; mein Glau­be an das Vor­han­den­sein al­ler die­ser Schät­ze war so fest, dass ich je­des Mal, wenn ich mei­nen Va­ter über sei­ne Geld­ver­le­gen­hei­ten kla­gen hör­te, ver­wun­dert frag­te, wes­halb er denn nicht die sil­ber­ne Scha­le oder die gol­de­ne Wie­ge aus­gra­ben und sich da­durch reich ma­chen woll­te? Auch ein al­tes mit­tel­al­ter­li­ches Schloss be­fand sich in An­kers­ha­gen, mit ge­hei­men Gän­gen in sei­nen sechs Fuß star­ken Mau­ern und ei­nem un­ter­ir­di­schen Wege, der eine star­ke deut­sche Mei­le lang sein und un­ter dem tie­fen See bei Speck durch­füh­ren soll­te; es hieß, furcht­ba­re Ge­s­pens­ter gin­gen da um, und alle Dor­fleu­te spra­chen nur mit Zit­tern von die­sen Schreck­nis­sen. Ei­ner al­ten Sage nach war das Schloss einst von ei­nem Raub­rit­ter, na­mens Hen­ning von Hol­stein, be­wohnt wor­den, der, im Vol­ke »Hen­ning Bra­den­kirl« ge­nannt, weit und breit im Lan­de ge­fürch­tet wur­de, da er, wo er nur konn­te, zu rau­ben und zu plün­dern pfleg­te. So ver­dross es ihn denn auch nicht we­nig, dass der Her­zog von Meck­len­burg man­chen Kauf­mann, der an sei­nem Schlos­se vor­bei­zie­hen muss­te, durch einen Ge­leits­brief ge­gen sei­ne Ver­ge­wal­ti­gun­gen schütz­te, und um da­für an dem Her­zog Ra­che neh­men zu kön­nen, lud er ihn einst mit heuch­le­ri­scher De­mut auf sein Schloss zu Gas­te. Der Her­zog nahm die Ein­la­dung an und mach­te sich an dem be­stimm­ten Tage mit ei­nem großen Ge­fol­ge auf den Weg. Des Rit­ters Kuh­hir­te je­doch, der von sei­nes Herrn Ab­sicht, den Gast zu er­mor­den, Kun­de er­langt hal­te, ver­barg sich in dem Ge­büsch am Wege, er­war­te­te hier hin­ter ei­nem, etwa eine Vier­tel­mei­le von un­sern, Hau­se ge­le­ge­nen Hü­gel den Her­zog und ver­riet dem­sel­ben Hen­nings ver­bre­che­ri­schen Plan. Der Her­zog kehr­te au­gen­blick­lich um. Von die­sem Er­eig­nis soll­te der Hü­gel sei­nen jet­zi­gen Na­men »der War­tens­berg« er­hal­ten ha­ben. Als aber der Rit­ter ent­deck­te, dass der Kuh­hir­te sei­ne Plä­ne durch­kreuzt hat­te, ließ er den Mann bei le­ben­di­gem Lei­be lang­sam in ei­ner großen ei­ser­nen Pfan­ne bra­ten und gab dem Un­glück­li­chen, er­zählt die Sage wei­ter, als er in To­des­qua­len sich wand, noch einen letz­ten grau­sa­men Stoß mit dem lin­ken Fuße. Bald da­nach kam der Her­zog mit ei­nem Re­gi­ment Sol­da­ten, be­la­ger­te und stürm­te das Schloss, und als Rit­ter Hen­ning sah, dass an kein Ent­kom­men mehr für ihn zu den­ken sei, pack­te er alle sei­ne Schät­ze in einen großen Kas­ten und ver­grub den­sel­ben dicht ne­ben dem run­den Tur­me in sei­nem Gar­ten, des­sen Rui­nen heu­te noch zu se­hen sind. Dann gab er sich selbst den Tod. Eine lan­ge Rei­he fla­cher Stei­ne auf un­serm Kirch­ho­fe soll­te des Mis­se­tä­ters Grab be­zeich­nen, aus dem jahr­hun­der­te­lang sein lin­kes, mit ei­nem schwar­zen Sei­den­strump­fe be­klei­de­tes Bein im­mer wie­der her­aus­ge­wach­sen war. So­wohl der Küs­ter Pran­ge als auch der To­ten­grä­ber Wöl­lert be­schwo­ren hoch und teu­er, dass sie als Kna­ben selbst das Bein ab­ge­schnit­ten und mit dem Kno­chen Bir­nen von den Bäu­men ab­ge­schla­gen hät­ten, dass aber im An­fan­ge die­ses Jahr­hun­derts das Bein plötz­lich zu wach­sen auf­ge­hört habe. Na­tür­lich glaub­te ich auch all dies in kind­li­cher Ein­falt, ja bat so­gar oft ge­nug mei­nen Va­ter, dass er das Grab sel­ber öff­nen oder auch mir nur er­lau­ben möge, dies zu tun, um end­lich se­hen zu kön­nen, warum das Bein nicht mehr her­aus­wach­sen wol­le.

Ei­nen un­ge­mein tie­fen Ein­druck auf mein emp­fäng­li­ches Ge­müt mach­te auch ein Ton­re­li­ef an ei­ner der Hin­ter­mau­ern des Schlos­ses, das einen Mann dar­stell­te und nach dem Volks­glau­ben das Bild­nis des Hen­ning Bra­den­kirl war. Kei­ne Far­be woll­te auf dem­sel­ben haf­ten, und so hieß es denn, dass es mit dem Blu­te des Kuh­hir­ten be­deckt sei, das nicht weg­ge­tilgt wer­den kön­ne. Ein ver­mau­er­ter Ka­min im Saa­le wur­de als die Stel­le be­zeich­net, wo der Kuh­hir­te in der ei­ser­nen Pfan­ne ge­bra­ten wor­den war. Trotz al­ler Be­mü­hun­gen, die Fu­gen die­ses schreck­li­chen Ka­mins ver­schwin­den zu ma­chen, soll­ten die­sel­ben stets...

Erscheint lt. Verlag 12.12.2024
Verlagsort Neuss
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Schlagworte Hissarlik • Homer • Mykenä • Mykene • Odysseus • Orient • Priamos • Troja • Zeus
ISBN-10 3-96281-867-7 / 3962818677
ISBN-13 978-3-96281-867-8 / 9783962818678
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