Die kleine Strandboutique im Sanddornweg (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
357 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-0338-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die kleine Strandboutique im Sanddornweg - Kerstin Garde
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Eine kleine Straße, in der die Herzen höher schlagen.

Louisa reist an die Ostsee, um in der Schneiderei ihrer Oma auszuhelfen. Doch das Geschäft im Sanddornweg steckt in finanziellen Schwierigkeiten, und es droht das Aus. Das will Louisa auf jeden Fall verhindern. Und sie hat auch schon eine zündende Idee: Die Schneiderei soll eine kleine Strandboutique werden. Mit Feuereifer stürzen Louisa und ihre Oma sich in den Umbau - natürlich mit der tatkräftigen Unterstützung der Sanddornweg-Bewohner und nicht ohne kleinere und größere Probleme. Und als wäre das nicht schon Aufregung genug, lernt Louisa auch noch den sympathischen Henrik kennen, der ihr Herz zum Hüpfen bringt ...

Liebeschaos, Renovierungschaos und mittendrin Louisa mit ihrem Traum vom eigenen Geschäft. Ein warmherziger Feel-Good-Roman an der Ostsee zum Wegträumen - der Auftakt zur Sanddornweg-Reihe von Kerstin Garde.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



<p><b>Kerstin Garde</b> schreibt über liebenswerte Heldinnen mit kleinen Schwächen und gefühlvolle Helden, die ihr Herz nicht verstecken. Wichtig ist ihr ein Augenzwinkern zwischen den Zeilen und eine ordentliche Portion Romantik. Die Autorin lebt mit Freund und Katzen in Berlin. Sie hat studiert und eine kaufmännische Ausbildung absolviert.</p>

Kerstin Garde schreibt über liebenswerte Heldinnen mit kleinen Schwächen und gefühlvolle Helden, die ihr Herz nicht verstecken. Wichtig ist ihr ein Augenzwinkern zwischen den Zeilen und eine ordentliche Portion Romantik. Die Autorin lebt mit Freund und Katzen in Berlin. Sie hat studiert und eine kaufmännische Ausbildung absolviert.

1. Kapitel


... müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir uns für einen anderen Bewerber entschieden haben ...

Mit voller Wucht drückte mir jemand seine Schulter ins Gesicht. Ich taumelte einen Schritt zurück, dabei fiel mir fast das Handy aus der Hand.

»Au«, zischte ich und rieb meine Wange, schaute zu dem Hünen auf, der sich an der Stange über seinem Kopf festhielt und mich verständnislos ansah, während die Straßenbahn ruckelnd zum Halten kam.

Mit einem mechanischen Laut öffneten sich die Türen, und noch mehr Leute stiegen ein. Wie Sardinen quetschten sie sich in der übervollen Tram aneinander, und ich mit meinen eins sechzig kam mir vor wie ein besonders kleiner Fisch. Wenigstens musste ich an der nächsten Station raus. Langsam fuhr die Bahn wieder an, beschleunigte dann und warf uns alle zur Seite. Saß da vorne ein Fahranfänger?

Ich rappelte mich ächzend auf, wartete noch einen Moment, bis alle standen, und klickte auf das Display meines Handys, das mir wie durch ein Wunder immer noch nicht runtergefallen war, um die E-Mail zu schließen und die nächste zu öffnen. Eine weitere Absage, wie frustrierend.

In zweieinhalb Wochen lief mein Vertrag am Theater aus. Unser Intendant hatte ihn nicht verlängert, und trotz zahlreicher Bewerbungen, die ich seit Wochen verschickte, hatte ich bisher nichts Neues gefunden. Allmählich machte ich mir Sorgen. Doch ich sah es auch als Neubeginn, denn nach der Zeit beim Theater wollte ich mich neu orientieren. Deswegen hatte ich mich als Schneiderin bei verschiedenen Modedesignern beworben. Mein Plan war es, so viel Erfahrung wie möglich in diesem Bereich zu sammeln und meine Ersparnisse gut anzulegen, um mir mit Anfang dreißig meinen Traum vom eigenen Mode-Geschäft zu erfüllen. Meine Mutter, die Gründer beriet, war begeistert, hatte mir bereits jetzt Unterstützung zugesagt, obwohl das ja noch alles Zukunftsmusik war. Allerdings eine, die nicht mehr ganz so fern klang. Daher hatte ich mich auch unglaublich gefreut, als ich die Stellenausschreibung der aufstrebenden Designerin Francesca Giuliani entdeckt hatte, deren Stil ich abgöttisch liebte. Der Fransenrock aus ihrer letzten Kollektion war mein ganzer Stolz. Sie war mein Vorbild, verkaufte sie doch eigene Mode in der eigenen Boutique. Wo sie war, wollte ich eines Tages auch hin. Natürlich hatte ich mich prompt beworben. Die Ausschreibung hatte zu verführerisch geklungen: kreatives Arbeiten, Einblicke in die Modewelt, gutes Betriebsklima. Doch noch hatte Francesca Giuliani nicht auf mein Bewerbungsschreiben reagiert. Was in diesen Zeiten wohl kein gutes Zeichen war. Aber die Hoffnung wollte ich nicht so schnell aufgeben. Ich warf noch einen Blick in mein Postfach, das nun keine ungelesenen Nachrichten mehr enthielt, und ließ das Smartphone seufzend in meiner gestrickten Umhängetasche verschwinden. Wie sagte man so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ich änderte meine Position, weil wieder jemand drängelte, in dem Moment hielt die M15 abermals abrupt, und ich verlor erneut das Gleichgewicht. Wäre es nicht so voll gewesen, wäre ich wohl hingeschlagen, doch so federte mich das üppige Dekolleté einer gutmütig lächelnden Dame ab.

»Tschuldigung«, murmelte ich und schob mich an ihr vorbei, da ich hier aussteigen musste, als sich die automatische Tür auch schon wieder schließen wollte. Himmel, dieser Tramfahrer stand wirklich unter Strom.

Ich schaffte es gerade noch raus und war froh, die stickige Luft und das laute Getöse hinter mir zu lassen. Ein ganz normaler Morgen in Berlin, wenn sich Louisa Baumeister auf den Weg zur Arbeit machte.

Ich war ein bisschen spät dran, also atmete ich tief durch und zog meine Lieblings-Strickjacke eng um mich, um dann eilig dem kleinen Pfad zu folgen, an dessen Wegesrand es um diese Jahreszeit herrlich blühte, bis ich das alte Backsteingebäude erreichte.

Mein Blick wanderte hoch zu den großen Buchstaben über dem Eingang des Gemäuers, die den Namen Schaupalast bildeten. Ein in die Jahre gekommenes Theater mitten im Grünen, fern der City. Ich hatte es immer gemocht. Aber schon bald würde ich nicht mehr jeden Morgen hierherkommen, was mich traurig stimmte.

Ich ging über den Hof. Auf dem kleinen Parkplatz im Innenhof entdeckte ich Maxims silbernen Mercedes, der gerade einparkte. Instinktiv hielt ich inne. Ich wollte Begegnungen mit meinem Ex-Freund soweit es ging vermeiden. Aber das war leichter gesagt als getan. Er war der Stellvertreter unseres Intendanten und somit einer meiner Chefs. Ein bisschen fühlte ich mich wie das Kaninchen vor der Schlange, als sich die Tür seines glänzenden Wagens öffnete und Maxim ausstieg. Er blinzelte erst in die Sonne, ehe er mir zunickte – ich nickte zurück. Was hätte ich auch sonst tun sollen?

Seine blauen Augen wirkten leer, jede Zärtlichkeit war aus ihnen gewichen. Ich ließ mir nicht anmerken, wie sehr mich das verletzte. Sie verschwanden hinter einer getönten Brille, die er aus seinen hellbraunen Haaren zog.

Auf der Beifahrerseite stieg Valentina Estos aus, Star unseres Hauses und der Grund, weshalb Maxim mich verlassen hatte. Ein triumphierendes Lächeln umspielte ihre feuerroten Lippen, als sie mich sah. Mit schwingenden Hüften lief sie um den Wagen herum und küsste Maxim innig vor meinen Augen, als wollte sie mir die Show ihres Lebens bieten – und irgendwie tat sie das ja auch.

Aber ansehen wollte ich es mir nicht, wie sie ihn fast auffraß. Rechtzeitig fiel mir ein, dass ich endgültig zu spät kommen würde, wenn ich mich jetzt nicht sputete. Ich ließ die beiden stehen, bog rasch nach links und lief die kleine Außentreppe in den Keller hinunter, wo sich seit einem Umbau vier Nähstuben und der Kostümfundus befanden. Das ratternde Geräusch der Nähmaschinen hallte durch den Gang, während ich versuchte, dieses gehässige Grinsen der Estos aus meinem Kopf zu kriegen. Und diesen Kuss!

Bestürzt wurde mir klar: Ich fühlte mich nicht mehr wirklich wohl an diesem Theater, an dem ich seit meiner Ausbildung war. Vielleicht war es also gut, dass man mich nicht länger als Kostümschneiderin beschäftigen wollte. Ich brauchte einen Tapetenwechsel.

»Alles auf Anfang!«, hallte es über mir.

Die Tontechnik im großen Saal zwei Etagen über uns testete die Lautsprecheranlage. Die wöchentliche Soundprobe fand statt. Schon bald fiel der Vorhang zum letzten Mal für unser aktuelles Stück. Wie es danach weiterging, wusste im Moment niemand so recht. Außer meinem wurden auch andere Saisonverträge nicht verlängert.

Ich betrat die kleine Kammer, die ich mir mit unserer Auszubildenden Kim teilte. Genau wie sie jetzt hatte auch ich meine Schneiderinnenkarriere hier gestartet, war irgendwann für die nächste, dann die übernächste Spielzeit übernommen worden und hatte einige Intendanten kommen und gehen sehen. Dann waren Jakob Oberding und Maxim Helling aufgetaucht, mit neuen Konzepten und frischen Ideen, mit denen sie das Theaterleben umgekrempelt hatten.

Und nicht nur dieses, auch mein Leben war aus den Fugen geraten. Zuerst hatte sich Maxim mir gegenüber sehr charmant verhalten, ich war sehr schnell auf Wolke sieben gelandet und genauso schnell abgestürzt. Denn kaum waren wir zusammengekommen, hatten ihn Dinge gestört, die ihm zuvor nicht mal aufgefallen waren. Kleinigkeiten, die sich hochgeschaukelt hatten.

Als wäre das nicht genug gewesen, hatte er angefangen, von unserer Diva Valentina zu schwärmen, wie anmutig sie sei, wie viel Präsenz sie auf der Bühne habe und dieses besondere Etwas, das sie stets umgebe ... Nein, daran wollte ich jetzt nicht denken. Denn schon sah ich wieder diesen Kuss im Innenhof vor mir ...

Ich hatte keine Lust mehr auf das Theater, auf alles hier, wollte etwas Neues machen. Modedesign – davon habe ich als Mädchen schon geträumt. Missmutig beobachtete ich Kim. Gerade zog sie zwei Stoffrollen aus dem Regal, breitete sie nebeneinander auf ihrem Arbeitstisch aus und fotografierte sie mit ihrem Handy für ihren Instagram-Account, wo sie einer nicht gerade kleinen Followerzahl Einblicke in unsere Arbeitswelt gewährte.

»Gut, dass du kommst, Lou«, sagte sie und steckte ihr Handy in ihre Hosentasche. »Welchen Stoff soll ich für das Ferdinand-Kostüm nehmen?«

»Braucht der ein neues?«, wunderte ich mich.

Kim nickte.

»Was machen die Schauspieler nur immer mit den Kostümen?« War es wirklich so schwer, etwas behutsamer mit ihnen umzugehen? In der Spielzeit war es bisher mindestens drei Mal vorgekommen, dass ein Kostüm komplett neu angefertigt werden musste.

Ich ließ meine Tasche neben meinen Stuhl gleiten und ging rüber zu Kim, um die Auswahl zu mustern.

»Jetzt haben sie dir also ein Kostüm anvertraut, Glückwunsch.« Bisher hatte Kim nur Zuarbeiten machen sollen. Aber sie war wirklich gut und verdiente diese Anerkennung.

»Ja, total aufregend.«

»Nimm die Gabardine für die Jacke. Am Infobrett steht, dass alle Herrenkostüme Gabardine als Basis haben sollen.«

»Wirklich? Ist Jersey nicht besser?«, fragte Kim und befühlte ihren bevorzugten Stoff mit Daumen und Zeigefinger. »Er ist weicher...

Erscheint lt. Verlag 25.6.2021
Reihe/Serie Herzklopfen im Sanddornweg
Herzklopfen im Sanddornweg
Herzklopfen im Sanddornweg
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Beziehung • Boutique • Das kleine Café an der Mühle • Die kleine Bäckerei am Strandweg • Familie • Feel-Good-Roman • Feel-Good-Romane • Gemeinschaft • Geschäft • Glück • Laden • Liebe • Louisa • Nähen • Ostsee • Sanddorn • Sanddornweg • Schneiderei • Sommer • Strand • Traum • Valerie Lane • Warnemünde • Zusammenhalt
ISBN-10 3-7517-0338-1 / 3751703381
ISBN-13 978-3-7517-0338-3 / 9783751703383
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