Die große Liebe kann mich mal (eBook)

Roman. Eine feel-good-friends-to-lovers Romance - »Die neue Queen der RomComs.« (Evening Standard)
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2022 | 1. Auflage
560 Seiten
Penguin Verlag
978-3-641-28153-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die große Liebe kann mich mal -  Sophia Money-Coutts
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Ein Traummann hat ihr gerade noch gefehlt!
Einsam ist Florence auf gar keinen Fall. Sie ist zwar schon ziemlich lange Single - ok, eigentlich hatte sie noch nie eine Beziehung, wenn es jemand ganz genau wissen will. Aber ihr Job in einem quirligen Londoner Buchladen hält sie ziemlich auf Trab, und nach Feierabend leistet ihr der geliebte, aber übergewichtige Kater Gesellschaft. Florence ist mehr als zufrieden mit ihrem Leben, vielen Dank auch! Nur ihre nervige Stiefmutter sieht Optimierungsbedarf und schickt sie zu einem Liebes-Coach. Als erste Übung muss sie eine Liste schreiben mit all den Eigenschaften, die ihr Traummann in sich vereinen soll. Florence kann so eine Liste keinesfalls ernst nehmen: Jemand, der Katzen mag, einen Oberkörper hat wie James Bond und gleichzeitig bei ihrer nervigen Zähl-Marotte die Augen zudrückt? Unmöglich! Bis sie sich ein paar Tage später ungläubig die Augen reibt: Ein gutaussehender junger Mann betritt den Buchladen, der wie von Zauberhand alle Kriterien auf der Liste erfüllt. Zudem ist er adlig und besitzt ein schickes Herrenhaus auf dem Land. Kann das wahr sein?

»Ein Roman mit Witz, Wärme und ganz viel Herz.« Beth O'Leary

Sophia Money-Coutts ist Tochter eines englischen Barons. Ihre Familie führt die englische Privatbank »Coutts«, wo unter anderem die Queen ihr Geld anlegte. Sophia ist erfahrene Royal- und Promi-Redakteurin: Sie arbeitete für den »Evening Standard« und die »Daily Mail« und lebte zwei Jahre lang in Abu Dhabi. Heute schreibt sie freiberuflich und ist als Expertin für Adelsthemen gefragt - so gab sie der BBC ein Interview, als Harry und Meghan sich verlobten.

1


»Zwei, vier, sechs, acht, zehn …«, murmelte ich und nahm dabei immer zwei Stufen auf einmal. Mist. Elf Stufen. Eine ungerade Zahl bedeutete, dass das Abendessen schlimm werden würde.

Es war jener absurde Abend im Claridge’s, an dem die ganze Sache ihren Anfang nahm. So kam die Liste zustande. Als ruhigstes Mitglied meiner lauten, streitlustigen Familie drückte ich mich gerne vor den Abendessen mit ihnen, und heute hatte ich so eine Vorahnung, dass dieses Dinner ganz besonders qualvoll werden würde. Deshalb zählte ich auch akribisch meine Schritte, als ich aus der Hyde-Park-Unterführung in das abendliche Sonnenlicht hinaustrat. Es war ein Spiel, das ich »Konsequenzen« nannte. Falls die Anzahl von Stufen gerade wäre, würde das Abendessen gut verlaufen, ohne Dramen. Meine Familie würde beweisen, dass sie sich ganz normal benehmen konnte. Aber nein … elf verdammte Stufen. Dieses Dinner würde in jedem Fall ein Reinfall werden.

Eigentlich war es ein feierlicher Anlass, da Mia sich mit Hugo verlobt hatte. Meine Halbschwester hatte sich tatsächlich bereit erklärt, einen Mann mit der Intelligenz und Sensibilität eines Pfannenwenders zu heiraten, und alle sollten sich gefälligst mit ihr darüber freuen. Patricia, meine Stiefmutter, war vor Stolz beinahe explodiert. Immerhin würde ihre Tochter einen Mann ehelichen, der einen Siegelring trug, einen Mercedes fuhr, Mitglied in einem Surreyer Golfclub war und über zweihunderttausend Pfund pro Jahr in einer Versicherungskanzlei namens Wolf & Partners scheffelte.

Ich war weniger entzückt. Ich wusste nämlich, warum Mia Ja gesagt hatte. Heutzutage schienen doch alle Ja zu sagen. Die Leute sagten Ja, im ganz privaten Rahmen, an einem Strand oder auf einem Berggipfel, nur um gleich darauf ihr Handy zu zücken und die sechshundertzweiundfünfzig engsten Freunde auf Instagram daran teilhaben zu lassen, dass sie Ja gesagt hatten – manchmal zusammen mit einem #IchhabeJagesagt-Hashtag. Ein völlig bekloppter Hashtag, da doch sowieso nie irgendwer ein Foto mit dem Hashtag #IchhabeNeingesagt hochladen würde, oder?

Mia hatte vor einer Woche ihr Verlobungsfoto von der Terrasse eines teuren Restaurants in Italien gepostet. Der Schnappschuss zeigte hauptsächlich ihre linke Hand vor ihrer Brust, damit wir auch alle den augapfelgroßen Diamanten an ihrem Finger bewundern konnten. Ihre Nägel waren fuchsiarot lackiert, ihr blonder Bob tadellos frisiert und ihr Gesicht durch eine ebenmäßige Make-up-Schicht geglättet, die ganz natürlich wirken sollte, deren Auftragen Mia an jenem Morgen aber in Wahrheit eine ganze Stunde gekostet hatte – sie hatte nämlich schon einen Monat zuvor den Verlobungsring in der Unterhosenschublade von Hugo gefunden und kapiert, dass er ihr praktisch jeden Moment einen Antrag machen würde.

Hugo selbst konnte man auf dem Bild gerade so hinter Mias Schulter erkennen, sodass es aussah, als versuche er, sein eigenes Verlobungsfoto zu crashen. Darunter hatte Mia nicht nur #IchhabeJagesagt geschrieben, sondern auch #funkelnd, #Träumewerdenwahr, #HePutARingOnIt, #ShineBrightLikeADiamond, #Freudentränen, #fürimmerzusammen und zu guter Letzt einfach nur #love. Ich starrte eine ganze Weile auf den Post, um zu entscheiden, welcher Hashtag wohl der schlimmste war. Musste man das heutzutage so machen – sowohl Beyoncé als auch Rihanna in einem Social-Media-Post zitieren, um die ganze Welt auf seine Verlobung aufmerksam zu machen? Ich war zweiunddreißig Jahre alt, aber Schwachsinn wie dieser sorgte dafür, dass ich mich wie neunhundert fühlte.

Wieder musste ich den Kopf schütteln, als ich an diese Hashtags dachte. Meine Halbschwestern und ich waren nun mal verschieden. Das war mir schon immer klar gewesen. Mia und Ruby verfügten über ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, Haare, die machten, was sie sollten, sowie ein ausgeprägtes Wissen über jede einzelne der Kardashian-Schwestern. Ich hatte nichts von alldem. Dennoch waren wir zusammen aufgewachsen und lebten bis heute zusammen in dem schmalen, hohen Haus unserer Kindheit in Südlondon. Die beiden hatten ein engeres Verhältnis untereinander als zu mir, fast so wie eine kleine Zweier-Clique für sich. Es gab Tage, da wurmte es mich, wenn ich sie im Zimmer der anderen lachen hörte oder wenn sie auf dem Sofa vor dem Fernseher ganz selbstverständlich die Beine über die der anderen legten, während ich immer allein in einem Sessel für mich saß. An besseren Tagen sagte ich mir, dass es bloß an der Biologie lag: Sie waren eben richtige Schwestern, da konnte ich nicht mithalten. Aber auch wenn es womöglich nicht in gleichem Maß auf Gegenseitigkeit beruhte, so liebte ich die beiden doch, als ob sie meine richtigen Schwestern wären; außerdem war ich zu dem Schluss gekommen, dass es allemal besser war, mich mit ihren schlechten Angewohnheiten anzufreunden (Wimperntusche auf dem Handtuch verschmieren, nie eine Tasse in den Geschirrspüler stellen, immer meinen Joghurt auffuttern), als woanders einzuziehen und das Risiko einzugehen, an Mitbewohner zu geraten, die noch schlimmer waren.

Ich hätte jedoch nie gedacht, dass eine von ihnen ernsthaft beschließen könnte, den langweiligsten Mann von ganz England zu heiraten. Und doch befanden wir uns nun alle auf dem Weg zum exklusiven Claridge’s Hotel, um darauf anzustoßen, dass genau dieses Hotel die Location sein würde, in der in weniger als vier Monaten ihre Hochzeit stattfinden würde. Es schien etwas überstürzt – so als wolle sie Hugo so schnell wie möglich hinter Schloss und Riegel bringen –, doch Mia behauptete, Winterhochzeiten hätten schlicht mehr »Stil« als Sommerhochzeiten. Sie würde kleine rote Beeren in ihren Blumenarrangements haben und beim Empfang der Gäste fein gewürzten Glühwein servieren lassen. Sie hatte zudem beschlossen, dass Ruby und ich ihre Brautjungfern sein sollten, daher rechnete ich in düsterer Vorahnung bereits damit, ein Kleid in Kotzfarben tragen zu müssen.

Und so begaben wir uns an jenem Abend alle ins Claridge’s – das heißt, alle bis auf meinen Vater, der britischer Botschafter in Argentinien war und seit nunmehr sechs Jahren in einer edwardianischen Villa in Buenos Aires lebte. Er könne nicht für das Dinner nach Hause fliegen, hatte er mir entschuldigend gemailt, da er ein Treffen mit einem der größten Sojabohnen-Exporteure Argentiniens habe.

Wenn Dad da gewesen wäre, wäre ich voller Freude über den Bürgersteig gehüpft. Obwohl wir uns alle zwei Wochen schrieben (ich gab ihm Updates zu neu erschienenen Geschichtsbüchern; er schickte mir kurze Updates zurück, meist über das Wetter), vermisste ich seine physische Anwesenheit doch und wünschte, er wäre mehr in der Nähe, mehr in meinem Leben. Der Sojabohnenmagnat jedoch hatte Vorrang, und so wären da an diesem Abend versammelt: ich, das glückliche Paar sowie Patricia und Ruby. Wenn sie denn auftauchte. Ruby – gesegnet mit den Wangenknochen einer Kate Moss und den Brüsten einer Barbiepuppe – war Model. Oder versuchte zumindest, Model zu sein. Sie war seit Jahren bei einem Agenten unter Vertrag, bisher jedoch nur für Zeitschriftenreklame für Waschmittel und Zahnpasta gebucht worden. Erst neulich war sie von Dulcolax, der Abführmittelmarke, angefragt worden, eine Plakatserie für die U-Bahn zu machen, doch sie hatte abgelehnt. »Kylie Jenner würde man auch nie bei so einer Kampagne sehen, Flo«, hatte sie mir in unserer Küche erklärt.

Trotzdem betrachtete sie sich als »kreative Künstlerin«, was offenbar bedeutete, dass sie auf einer anderen Zeitskala lief als der Rest von uns – ganz so, als wäre die Uhrzeit ein bürgerliches Konstrukt, mit dem sie sich nicht weiter abgeben müsse.

Einmal, an Weihnachten, kam Ruby erst nach Hause, als wir anderen schon längst den Truthahn verputzt hatten; zu dem Zeitpunkt hatte Patricia bereits eine halbe Flasche Baileys intus und forderte von Dad, einen seiner Kontakte bei der Regierung anzuhauen, um herauszufinden, wo sie steckte. Diese abwegige Idee war erst vergessen, als Ruby irgendwann nach siebzehn Uhr durch die Tür spaziert kam und behauptete, ihr Handyakku wäre leer, die Busse würden nicht fahren und man hätte ihre Kreditkarte gesperrt, was wiederum bedeutete, dass sie ihren Uber-Account nicht nutzen konnte. »O mein armer Schatz«, hatte Patricia gelallt und Ruby an ihre Brust gezogen. »Wir müssen dir umgehend eine neue Kreditkarte besorgen. Henry? HENRY! Kannst du Ruby eine neue Kreditkarte bestellen?«

Wieder schüttelte ich den Kopf. Patricia würde es am heutigen Abend mit ziemlicher Sicherheit übertreiben und eine Flasche Champagner nach der anderen ordern, während über das einzige Thema des Abends diskutiert wurde – die Hochzeit. Zu Hause, in Kennington, war praktisch von nichts anderem mehr die Rede, seit Mia aus Apulien zurückgekehrt war und mit ihrem Verlobungsring in der Küche herumgefuchtelt hatte wie mit einem Miniaturstaubwedel. Es hieß »die Hochzeit« da und »die Hochzeit« dort, als hätte es in der Geschichte der Menschheit noch nie eine Hochzeit gegeben. Sollten Ruby oder ich je beschließen ebenfalls zu heiraten, überlegte ich, so würde in unserer Familie immer noch Mias Hochzeit als »die Hochzeit« ins Feld geführt werden. Nicht dass das sehr wahrscheinlich wäre, rief ich mir selbst in Erinnerung.

Denn obwohl ich zweiunddreißig war und über zwei Arme und zwei Beine sowie ein Gesicht verfügte, dessen Züge sich grob am rechten Platz befanden (ich hasste bloß meine schmale Oberlippe), hatte ich nie einen Freund gehabt. War nie verliebt gewesen. Ja, gut, da war diese fünfwöchige Sache in Edinburgh gewesen, als ich mich in einen Geschichtsstudenten aus dem dritten...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2022
Übersetzer Ivana Marinovi?
Sprache deutsch
Original-Titel The Wish List
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2022 • Adel • Bunte • Darf ich dich jetzt behalten? • eBooks • Englisches Königshaus • falling hard • Frauenromane • Gala • Happy End • Kann ich jetzt bitte mein Herz zurückhaben? • king charles • kleine geschenke für frauen • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • London • megan clawson • meghan markle • Mhairi McFarlane • Neuerscheinung • Romane für Frauen • romcom • secret billionaire • Sophie Kinsella • The Crown
ISBN-10 3-641-28153-9 / 3641281539
ISBN-13 978-3-641-28153-3 / 9783641281533
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