Cats and Crime (eBook)

(Autor)

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2021 | 3. Auflage
214 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7534-6956-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cats and Crime - Brigitta Rudolf
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Kleine Schmumzelkrimis, in denen Katzen eine grosse Rolle spielen.

Brigitta Rudolf lebt und arbeitet mit ihrem Mann und Kater Tiger in Bad Oeynhausen, bisher sind bereits 18 Bücher erschienen, weitere sollen folgen. Viele ihrer Geschichten sind auch in Anthologien zu finden.

War es Mord?


Mit Mats, dem jungen Kommissar, ist wieder neues Leben in die Geistervilla eingezogen. Unser Mats heißt eigentlich Matthias, aber alle Welt nennt ihn Mats. Ihr kennt ja unsere Vorgeschichte. Lady Mouse und ich sind eigentlich richtig froh, dass wir jetzt mit Mats einen Menschen gefunden haben, der sich auch für uns und die beiden Jungs, Titus und Panino, verantwortlich fühlt. Man kann ja nie wissen, wann man mal die Hilfe der Menschen braucht, und regelmäßig Futter angeboten zu bekommen, das ist ja keinesfalls zu verachten. Seitdem sind vor allem Panino und Titus richtig faul geworden. Auf Mäusejagd gehen sie höchstens noch aus Spaß. Lady Mouse und ich wollten uns für ihre Wohltaten bei Henrike und Mats erkenntlich zeigen, aber wie sich rausgestellt hat, wollten sie unsere Geschenke gar nicht, seitdem lassen wir es sein, ihren Speisezettel bereichern zu wollen. Da kannste nix machen, Menschen eben – auch gut. Davon abgesehen kommen wir prima mit Mats aus, und seine Freundin Henrike mögen wir ebenfalls gern. Für Mats war es gar nicht so einfach, die Besitzer unserer Geistervilla ausfindig zu machen. Wie wir inzwischen erfahren haben, hat unser Haus früher einem reichen Fabrikanten und seiner Familie gehört. In der Zeit des Krieges mussten diese Leute ihr Heim überstürzt verlassen, weil sie sonst, wie so etliche andere Juden, gewaltsam daraus vertrieben worden wären. Das ist ein ganz trauriges Kapitel, sagt Mats. Er und Henrike finden, dass niemand wegen seiner Herkunft, seiner Hautfarbe oder seines Glaubens benachteiligt oder gar verfolgt werden darf. Das denken wir auch; so einen Blödsinn können sich nur sehr dumme Menschen ausdenken! Und mit welchem Recht eigentlich? Ich selbst habe mich in meinem langen Leben durchaus mit einigen Gegnern geprügelt, aber niemals, weil mir die Farbe ihrer Augen oder ihrer Pelze nicht gefallen haben. Jedenfalls wissen wir nun, warum so viele Dinge im Haus zurückgeblieben sind, als die damaligen Besitzer Hals über Kopf ausgezogen und nach Amerika geflüchtet sind. Mats hat ihre Erben dort ausfindig machen können, und das Haus von ihnen gekauft. Das hat ihn eine schöne Stange Geld gekostet, und die anschließende Renovierung fast noch mehr. Nun ist sein Sparkonto komplett leer, und er muss Monat für Monat einen Teil seines Gehaltes an die Bank abdrücken, weil sie ihm das fehlende Geld für die Instandsetzung des Hauses erst mal vorgestreckt hat. Aber es hat sich absolut gelohnt, meint er. Wir finden auch, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nachdem Henrike zu ihm gezogen ist, haben die beiden auch den Garten wieder in Schuss gebracht. Zuerst haben sie die Büsche beschnitten, die Beete vom Unkraut befreit und dann neue Rosen angepflanzt. Das sind nämlich Henrike´s Lieblingsblumen. Im nächsten Sommer wollen die beiden heiraten, und dann gibt’s hier ein großes Gartenfest, jedenfalls, wenn es nach Henrike´s Wünschen geht. Weil die beiden dringend Knete brauchen, und unser Haus wirklich sehr groß ist, möchten sie für eine Weile eine nette Untermieterin oder einen Untermieter zu sich nehmen. Es gibt nur eine kleine Bedingung:

Er oder sie muss Katzen mögen!

Im Scherz hat Mats schon mal gesagt, er hätte doch ein Bündel von dem Falschgeld für sich abzweigen sollen, das „Blüten-Charly“ und seine Bande im vorletzten Jahr hier im Keller fabriziert haben. Aber nun ist die Gelddruckmaschine ja längst fort, und das ist auch gut so. Ehrlich währt immer noch am längsten, sagt Henrike. Sie arbeitet übrigens auch bei der Polizei und ist dort als Sekretärin angestellt. Daher kennt sie die Geschichte von damals fast genauso gut wie wir. Das war wirklich ein Ding! Davon haben die Leute in der Stadt noch lange gesprochen, und wir sind alle froh, nun endlich wieder unsere Ruhe zu haben. Clara und Hanna von nebenan kommen uns immer noch oft besuchen, aber seitdem sie ihre eigene Katze haben, nicht mehr jeden Tag. Und wenn sie und ihre Eltern länger fortbleiben, dann gehen Mats oder Henrike rüber, um Ylvie, so heißt der Neuzugang, zu versorgen. Stellt Euch vor, ausgerechnet unser schüchterner Panino war der Erste, der sie zu Gesicht bekommen hat. Er kam eines Tages ganz aufgeregt nach Hause und erzählte, dass er nebenan eine junge Katze gesehen hatte.

„Sie hat einen dreifarbigen Pelz und grüne Augen. Sie ist eine echte Schönheit“, schwärmte er.

Klarer Fall von Liebe auf den ersten Blick, aber ich kann den Jungen verstehen. Natürlich musste ich mir daraufhin die neue Nachbarin auch anschauen, obwohl ich ja Lady Mouse an meiner Seite habe und sie über alles schätze, wie Ihr wisst. Natürlich waren wir alle neugierig und wollten wissen, ob die Kleine wirklich dort eingezogen oder vielleicht nur für ein paar Tage zu Besuch gekommen war. Unsere Neugierde wurde schneller gestillt als wir gedacht hatten, denn am gleichen Abend kam Clara mit ihr zu uns rüber. Sie trug ihre neue Katze auf dem Arm und stellte sie Mats und Henrike als Ylvie vor. Dann setzte sie das winzige Wesen auf den Fußboden und erzählte: „Wir haben uns so sehr eine eigene Katze gewünscht, dass Papa endlich nachgegeben hat. Ylvie ist erst ein Vierteljahr alt. Sie ist noch ganz tapsig, aber ist sie nicht süß?“

Henrike und Mats fanden das natürlich auch. Lady Mouse ging gleich zu ihr, hat sie mütterlich abgeschleckt und uns eingeschärft, dass wir uns ihr nur ganz vorsichtig nähern sollten, damit sie keine Angst vor uns bekam. Aber Ylvie ist ein mutiges kleines Ding, daher war das kein Problem, und inzwischen kommt sie oft allein hierher oder wir besuchen sie drüben. Lady Mouse und ich haben sie sozusagen adoptiert, so wie seinerzeit Panino und Titus, als die beiden zu uns gestoßen sind. Da waren sie nicht viel älter als Ylvie jetzt. Nun haben sie mit ihr sozusagen eine kleine Schwester.

Weil Mats eine Annonce aufgegeben hat, um einen Untermieter zu finden, sind in den letzten Tagen schon mehrere Leute hier gewesen, die bei uns einziehen wollten. Er und Henrike haben sich letztlich dazu entschieden, eine junge Frau aus Namibia bei sich aufzunehmen. Sie hat eine dunkle Hautfarbe und dickes, schwarzes Kraushaar. Wir mögen sie alle sehr, weil sie unglaublich nett und so gut wie immer gut gelaunt ist. Wenn sie lacht, und das tut sie oft, dann schallt es durchs ganze Haus. Sie hat auch eine Katze, die heißt Libby, aber weil sie zum Studieren nach Deutschland gekommen ist, musste sie Libby schweren Herzens zuhause lassen. Stimmt, wir Katzen mögen es nicht, durch die Weltgeschichte gescheucht zu werden. Aber Shari, so heißt die junge Frau, vermisst ihre Libby sehr. Nun hat sie ja uns zum Verwöhnen, das tröstet sie ein bisschen über ihr Heimweh hinweg. Und wir lassen uns das natürlich gern gefallen.

Wie gesagt, wir haben sie wirklich gern, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmt. Lady Mouse wollte das gar nicht glauben, aber seitdem wir in Shari´s Zimmer diesen kleinen Beutel mit dem weißen Pulver gefunden haben, das ganz komisch schmeckte und mir leider gar nicht bekommen ist, denkt sie anders darüber. Als wir Shari besuchen wollten, war sie nämlich gerade dabei, selbst etwas von diesem Zeug durch die Nase zu ziehen. Dann sah sie uns und war sichtlich erschrocken. Ein bisschen so, als hätten wir sie bei etwas Verbotenem erwischt. Dabei fiel ihr das Tütchen auf den Fußboden, und wir haben ein bisschen von dem weißen Pulver probiert, einfach so. Wir waren eben neugierig. Das war Shari gar nicht recht, und sie hat uns mächtig ausgeschimpft deswegen. Das hat sie noch nie gemacht. Wir haben uns gleich aus ihrem Zimmer verzogen, und sie hat die Tür hinter uns zugeknallt. Ich würde dieses Zeug nie wieder anrühren, denn wie gesagt, es ist mir ganz und gar nicht bekommen. Nach einer kurzen Weile fühlte ich mich schwindlig, sah regelrecht Sterne und habe mich stundenlang im Garten unter dem großen Jasminbusch verkrochen, weil ich so wacklig auf den Beinen war. Ich glaube nicht, dass Mats weiß, dass Shari so etwas nimmt. Aber wie sollen wir ihn darauf aufmerksam machen? Als Shari zu Mats und Henrike in den Garten kam, tat sie so, als wäre nichts geschehen. Lady Mouse mochte diese Kostprobe auch nicht besonders, aber ihr ging es wesentlich besser als mir. Ihr war nur ein bisschen schwindlig. Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, Shari bei nächster Gelegenheit eines von diesen kleinen Päckchen zu stibitzen und es Mats oder Henrike zu bringen. Kann bestimmt nicht schaden, denn ein komisches Gefühl habe ich immer noch.

Aber erst mal bekamen wir andere Probleme. Eines Tages kam Mats nämlich nach Hause und erzählte, dass in dem kleinen Wäldchen am Fluss eine Leiche gefunden wurde. Natürlich waren wir gleich in höchstem Maße alarmiert. Eine Tote? Das hatte es in dieser Gegend ja noch nie gegeben!

„Die junge Frau ist höchstens Mitte zwanzig“, erzählte Mats, als er mit Henrike und Shari beim Abendessen saß. Shari wohnt inzwischen nicht nur hier, sie gehört praktisch schon zur Familie und nimmt mit Mats und Henrike auch die Mahlzeiten ein. Als sie das hörte, wurde sie totenblass und verschluckte sich heftig an ihrem Butterbrot. Sofort klopfte...

Erscheint lt. Verlag 29.3.2021
Reihe/Serie Die schwarze Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Cats • Crime • Katzen • Krimi • Spannung • Tiere
ISBN-10 3-7534-6956-4 / 3753469564
ISBN-13 978-3-7534-6956-0 / 9783753469560
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