Julia Best of Band 236 (eBook)

Lisa Jackson

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0280-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Julia Best of Band 236 - Lisa Jackson
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WILDER ZAUBER EINER NACHT
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Ihre Schwester animierte Lisa Jackson zum Schreiben. Mittlerweile zählt sie zu den amerikanischen Top-Autorinnen, ihre Romane erobern regelmäßig die Bestsellerlisten. Die Schriftstellerin hat zwei erwachsene Söhne und lebt im Bundesstaat Oregon.

1. KAPITEL

„Du willst kündigen?“ schäumte Victor Montgomery und hastete den Korridor entlang zum Fahrstuhl, dicht gefolgt von seiner Tochter.

Marnie musste sich zwingen, sich vom Ärger ihres Vaters nicht einschüchtern zu lassen. Victor Montgomery war einer jener Männer, die schon von ihrem Äußeren her Autorität ausstrahlten. Als Herrscher über ein riesiges Imperium war er ein Mann, der von seinen Leuten Loyalität verlangte und Rebellion nicht duldete.

„Ich möchte wissen, was in dich gefahren ist“, platzte er los, als die Fahrstuhltür sich lautlos schloss und die Kabine in atemberaubendem Tempo die sechzehn Stockwerke zur Tiefgarage hinabglitt.

„Gar nichts ist in mich gefahren“, wehrte sie sich. „Ich finde, es ist Zeit, dass ich endlich auf eigenen Füßen stehe.“

„Auf einmal?“

Sie warf ihm einen Blick zu. „So plötzlich kommt es gar nicht. Ich trage mich schon lange mit dem Gedanken.“

„Tatsächlich? Wahrscheinlich seit der Geschichte mit Drake“, mutmaßte er, und in seiner Stimme lag Abscheu.

„Nein, schon vorher“, versicherte sie ihm, obwohl wirklich nichts mehr so war wie früher, seit ihr Vater John Drake gefeuert hatte. Die Stimmung in den Büros von „Montgomery Hotels“ hatte sich seitdem verändert. Nichts Greifbares. Nichts, was man hätte benennen können. Der Betrieb war reibungslos weitergegangen, aber ohne den alten Kameradschaftsgeist, ohne Vertrauen. Jeder spürte es, auch Victor, obwohl er es nie eingestanden hätte.

Kopfschüttelnd sah er seine Tochter an. „Zuerst machst du mit Kent Schluss, und jetzt brichst du aus der Firma aus. Du verlässt ein Milliarden-Unternehmen, einfach so.“ Er öffnete ihr die Beifahrertür seines bordeauxroten Jaguar, bevor er sich ans Steuer setzte. „Du solltest dankbar sein …“

Marnie schloss die Augen. Wie konnte sie ihm erklären, dass sie sich wie eine Maus in der Falle fühlte? Dass sie sich nach einem eigenen Leben sehnte? „Ich bin dankbar, Dad. Wirklich …“ Sie wandte sich ihm zu und zwang sich zu einem Lächeln. „Aber es ist so wichtig für mich. Ich muss es tun.“

„Gerade jetzt? Haben deine Emanzipationsbestrebungen nicht noch Zeit?“ fragte er. Er schien zu spüren, dass sie schwach zu werden begann.

„Nein.“

„Nächste Woche wird das neue Hotel eröffnet. Dann brauche ich dich. Du bist für die Public Relations zuständig, zum Kuckuck!“

„Und ich habe einen sehr tüchtigen Assistenten. Du erinnerst dich sicher an Todd Byers – blond, Brille …“

Victor winkte ab. Er startete den Motor und schaltete in den Rückwärtsgang. „Ich verstehe dich überhaupt nicht mehr.“ Er lenkte leicht nach rechts und fuhr die Garagenausfahrt hinaus. „Was willst du eigentlich?“

„Ein eigenes Leben führen.“

„Das tust du doch. Die meisten Frauen würden dich beneiden.“ Sie fuhren jetzt durch die belebte Innenstadt von Seattle. „Vor ein paar Wochen dachtest du ans Heiraten“, hielt Victor ihr vor. „Aber auf einmal ist Kent dir nicht mehr gut genug. Es spielt wohl keine Rolle, dass er quasi meine rechte Hand ist …“

„Nein, es spielt keine Rolle“, sagte sie hastig und fühlte wieder diesen schmerzhaften Stich in ihrem Innern.

„Warum willst du mir nicht erzählen, was zwischen euch gewesen ist?“ fragte er, während er in die Straße einbog, die zum Hafen führte. „Es hat wohl mit deinem neuen Unabhängigkeits-Spleen zu tun, wie?“

Marnie antwortete nicht. Sie wollte nicht an Kent denken, und auch nicht daran, dass sie ihn mit seiner Sekretärin Dolores Tate überrascht hatte. Plötzlich saß ein Kloß in ihrem Hals. Sie presste die Hände zusammen. Nicht weinen, nicht jetzt. Nicht heute, da sie den ersten Schritt in ihr neues Leben tun würde.

Victor wechselte auf die linke Fahrspur, wo der Verkehr schneller floss. „Da wir schon mal von Kent reden …“

„Dad, bitte …“

„Er liebt dich.“

Marnie schluckte. „Lassen wir das Thema Kent, okay?“

Ausnahmsweise verzichtete ihr Vater auf eine Diskussion. Er sah sie nur nachdenklich von der Seite an, während er entlang der Hafenmole zum Yachthafen fuhr. Fischerboote, Schaluppen, Segelboote und Motoryachten lagen an den Piers. Ein scharfer Westwind trieb schaumgekrönte Wellen vor sich her, und nur wenige Segler hatten sich auf den Sund hinausgewagt. Riesige Tanker bewegten sich langsam dem Hafen zu. Die kleinen Fährschiffe, die zwischen den Ufern hin- und herpendelten, nahmen sich daneben wie Spielzeug aus.

Victor Montgomery parkte den Jaguar am Pier und stellte den Motor ab. „Und ich kann dich nicht umstimmen?“ fragte er. Als er Marnies entschlossenen Ausdruck sah, schien er endlich zu akzeptieren, dass sie es ernst meinte. „Ich verstehe es zwar nicht, aber wenn du meinst, dem Betrieb für eine Weile entfliehen zu müssen, werde ich versuchen, solange ohne dich auszukommen.“

„Für eine Weile?“ konterte sie. „Ich habe gekündigt, Dad.“

Er hob beschwichtigend die Hände. „Einen Schritt zur Zeit, okay? Nennen wir es eine … Beurlaubung, ja? Eine Besinnungspause sozusagen. Verlängerte Ferien.“

Sie wollte widersprechen, sagte aber nichts. Vielleicht brauchte er Zeit, um sich an den Gedanken zu gewöhnen. Ihr Ausdruck wurde weich, und sie berührte sanft Victors Arm. „Ihr werdet es überleben, du und die Firma.“

„Das will ich doch hoffen“, murmelte er. „Wer ziehen will, den soll man ziehen lassen, sagt man ja wohl. Aber ich akzeptiere keine offizielle Kündigung. Und ich möchte, dass du die paar Wochen bis zur Eröffnung des ‚Puget West‘ noch bleibst. Das ist wohl nicht zu viel verlangt, oder?“

Er zog den Zündschlüssel ab, stieß die Wagentür auf, und sie stiegen beide aus. Marnie atmete tief die salzige Meerluft ein, als sie über die verwitterten Planken des Piers gingen. Sie war mit Booten aufgewachsen, und der Geruch von Salz und Seetang, von Bootslack und Diesel riefen glückliche Kindheitserinnerungen zurück.

Die Schiffswimpel knatterten in der Brise. In das Tuckern der Dieselmotoren mischten sich die heiseren Schreie der Möwen, die über den Booten ihre Kreise zogen.

Marnie folgte den Möwen mit dem Blick und lächelte wehmütig. Sie sind frei, dachte sie. Frei und einsam …

„Ich kann mir schon denken, was du als Nächstes tun wirst“, knurrte ihr Vater. „Du tauschst dein neues Kabriolett gegen einen alten VW-Käfer.“

Sie unterdrückte ein Lächeln. Victor wusste noch nicht, dass sie in der vorigen Woche ihr BMW-Kabrio verkauft hatte. Nach einem alten Volkswagen hatte sie den Markt allerdings noch nicht abgesucht. Keine schlechte Idee, dachte sie, aber sie zog es vor, nicht zu antworten.

„Es bleibt also dabei“, sagte ihr Vater resolut, als hätte er eine mühselige Verhandlung beendet. „Wenn du zurückkommst, unterhalten wir uns in aller Ruhe.“

„Und wenn ich dann immer noch gehen will?“

„Dann unterhalten wir uns ausführlicher.“ Er grub in seiner Manteltasche nach dem Tabakpäckchen, stopfte seine Pfeife und blieb einen Moment mit dem Rücken zum Wind stehen, um sie anzuzünden. „Vielleicht tut dir eine Pause ganz gut. Du solltest die Zeit nutzen, um dir die Sache mit Kent nochmals gründlich zu überlegen.“

„Ich habe es mir überlegt“, antwortete sie beherrscht, obwohl sie beim Gedanken an Kent in Wut geriet. Er hatte sie einmal zur Närrin gemacht. Eine zweite Gelegenheit würde er nicht bekommen.

„Okay, okay. Kann ich mich wenigstens darauf verlassen, dass du bis zur Eröffnung des neuen Hotels bleibst?“

„Ich verspreche es. Aber meinen Entschluss wirst du mir nicht ausreden. Sobald das ‚Puget West‘ seine Pforten geöffnet hat, bin ich weg.“

„Eine Zeit lang.“ Er zog an seiner Pfeife und stieß kleine Rauchwölkchen in die Luft.

Marnie seufzte. „Vielleicht“, sagte sie ausweichend. Sie war nicht zum Nachgeben bereit, wollte ihrem Vater aber auch nicht wehtun. Marnie kletterte hinter ihrem Vater an Bord seines Lieblingsspielzeugs.

Victor Montgomery drehte sich zu ihr um. Seine blauen Augen leuchteten wie früher, wenn sie zusammen in den Sund hinausgesegelt waren. „Hast du Lust vielleicht auch zu einer kleinen Probefahrt?“

Der Wind fuhr ihr ins Haar, und sie schmeckte Salz auf den Lippen. Sie hatte das Gefühl, die Fahrt in die Freiheit anzutreten.

Dem „Seattle Observer“ nach war die Eröffnung des „Puget West-Hotels“ das gesellschaftliche Ereignis des Jahres. Die gesamte Prominenz von Seattle bis Los Angeles war eingeladen, und alle kamen.

John Drake war nicht eingeladen.

Vermutlich war er der Allerletzte, den der gute alte Victor an diesem Tag in der festlich dekorierten Hotelhalle zu sehen wünschte. Victor ahnte nicht, dass ihm die Überraschung seines Lebens bevorstand. Denn um nichts in der Welt hätte John sich die große Eröffnungsgala im „Puget West“ entgehen lassen.

Der Bug seines kleinen Bootes durchschnitt das nachtschwarze Wasser des Puget-Sunds. Wie ein überdimensionaler Weihnachtsbaum hob der hell erleuchtete, pyramidenförmige Bau sich gegen den Himmel ab. Das Boot nahm Kurs auf das Hotel.

Ein kalter Wind blies John ins Gesicht, aber er spürte die Kälte kaum. Alles, was er fühlte, war Wut. Er hatte zum Entstehen dieses Hotels beigetragen, war Projektleiter gewesen. Und zum Dank für seine Arbeit hatte er einen Tritt bekommen. Man hatte ihn eines Verbrechens bezichtigt, das er nie begangen hatte, der Unterschlagung von einer halben...

Erscheint lt. Verlag 12.2.2021
Reihe/Serie Julia Best of
Julia Best of
Julia Best of
Übersetzer Dorothee Halves, Elisabeth Hartmann
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Julia Best of • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-0280-7 / 3751502807
ISBN-13 978-3-7515-0280-1 / 9783751502801
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