Kinder verändern die Welt -  Jenny Strömstedt

Kinder verändern die Welt (eBook)

Beeindruckende Geschichten von klugen und entschlossenen jungen Menschen, die sich für eine bessere Zukunft engagieren; Louis Braille, Anne Frank, Lionel Messi, Greta Thunberg, Malala Yousafzai; mit hochwertiger Ausstattung und vielen Illustrationen
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
160 Seiten
Edition Michael Fischer (Verlag)
978-3-7459-0522-9 (ISBN)
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Die Erde zu einem lebenswerteren Ort machen - beeindruckende Geschichten von klugen und entschlossenen Kindern, die sich für eine bessere Zukunft engagieren

Kinder sind nicht nur unsere Zukunft, viel öfter als gedacht bewirken sie auch große Veränderungen in der Gegenwart. Mutige und entschlossene junge Menschen mit großen Idealen und Kinderträumen, die aus unserem Planeten einen besseren und lebenswerteren Ort gemacht haben, davon handelt dieses Buch. Das Sachbuch für Kinder stellt die Portraits von 17 Kinder und Jugendlichen vor, die Mut machen und inspirieren, selbst aktiv zu werden. Von Louis Braille über Muzoon Almellehan bis zu Greta Thunberg.

  • 17 Portraits von Kindern und Jugendlichen, die Großes erreichten und die Welt zum Besseren veränderten
  • Geschichten zum Vor- und Selberlesen
  • mit wundervoll collagierten Illustrationen

Um die Kleinsten auf der Welt geht es in diesem Buch. Mutige, intelligente und starke Kinder, die mit ihren Idealen und Träumen die Welt verbessert haben. Die schwedische Journalistin und Fernsehmoderatorin Jenny Strömstedt hat die Portraits von 17 jungen Weltverbesserern zusammengestellt, die unseren Planeten in der Vergangenheit besser, gerechter und nachhaltiger gemacht haben. Da ist der heute weltberühmte Louis Braille, der im Alter von fünf Jahren erblindete und mit 16 Jahren die Blindenschrift erfand. Oder Muzoon Almellehan aus Syrien, die mit ihrer Familie vor dem Krieg nach Jordanien floh und sich dort in Flüchtlingslagern dafür einsetzte, dass mehr Mädchen zur Schule gehen können. Ihr Engagement machte sie zur jüngsten Unicef-Botschafterin weltweit. Und selbstverständlich darf in einem Buch über starke Kinder, die den Planeten verändern, auch nicht Greta Thunberg fehlen, die mit ihrem alleine begonnenen Schulstreik für das Klima und der Fridays for Future Bewegung ein politisches und gesellschaftliches Erdbeben losgetreten hat. 

Mit Willensstärke, Selbstbewusstsein, Einfallsreichtum, einem großen Sinn für Gerechtigkeit und noch größeren Kinderträumen haben die portraitierten Kinder und Jugendlichen wegweisende Veränderungen bewirkt und bleibende Spuren in unserer schnelllebigen Zeit hinterlassen. Die Portraits dieser Young Rebels und Weltverbesserer erinnern daran, dass der Wandel zu einer besseren Zukunft immer vor der eigenen Haustüre beginnt. Denn niemand ist zu klein, um Großes zu bewirken!

 



<p>Jenny Str&ouml;mstedt ist eine schwedische Journalistin und Fernsehmoderatorin. Als Unicef- Botschafterin setzt sie sich seit 2015 unter anderem f&uuml;r Kinderrechte ein. Gleichberechtigung liegt ihr besonders am Herzen, sie hat bereits an mehreren B&uuml;chern zum Thema mitgewirkt.</p>

<p>Jenny Str&ouml;mstedt ist eine schwedische Journalistin und Fernsehmoderatorin. Als Unicef- Botschafterin setzt sie sich seit 2015 unter anderem f&uuml;r Kinderrechte ein. Gleichberechtigung liegt ihr besonders am Herzen, sie hat bereits an mehreren B&uuml;chern zum Thema mitgewirkt.</p>

Erfinder Blindenlehrer

Louis Braille

Geboren 1809 Frankreich

wenn das schlimmste im Leben von Louis Braille nicht passiert wäre, wäre auch das Beste nie passiert! Ein Unfall in jungen Jahren führte nämlich dazu, dass er eine Schrift entwickelte, die es Blinden auf der ganzen Welt bis heute ermöglicht zu lesen – mit den Fingern.

Unfall in der Werkstatt

Louis Braille kam 1809 im französischen Dorf Coupvray vor den Toren von Paris zur Welt. Es waren harte Zeiten. Die Reichen beuteten die Armen aus. Frauen durften nur bestimmte Arbeiten ausführen und landeten für den kleinsten Fehltritt im Gefängnis. Kinder waren Gewalt und Misshandlungen ausgesetzt. Viele Männer wurden zwangsverpflichtet, in Kaiser Napoleons Armee in den Krieg zu ziehen.

Louis Brailles Familie hatte es da noch verhältnismäßig gut: Der Vater war ein erfolgreicher Sattler, der in seiner Werkstatt unterschiedliche Lederwaren herstellte. Als Louis gerade drei Jahre alt war, schlich er einmal allein in die Werkstatt. Er war neugierig, wie alle Kinder, und wollte wissen, womit sein Vater tagtäglich herumwerkelte. Da standen Bürsten in Eimern, und Sattlernadeln lagen auf der Werkbank. Schabemesser hingen an Haken. Louis wollte nur zu gern mithelfen, Pferdesättel herzustellen. Er kletterte auf eine Bank, um an das Werkzeug heranzukommen. Womöglich bekam er eine spitze Ahle zu fassen (damit sticht man Löcher ins Leder) – niemand weiß genau, wie sich der Unfall zutrug, aber wie es der Teufel wollte, stürzte Louis so unglücklich, dass er sich mit der Ahle am Auge verletzte.

Seine Eltern waren verzweifelt und wollten ihrem Sohn helfen, aber damals wussten die Ärzte noch nicht, wie sie Louis’ Auge heilen konnten. Stattdessen wurde es immer schlimmer: Die Verletzung entzündete sich und griff auch auf das gesunde Auge über. Kein Medikament wollte helfen. Penizillin kannte man damals noch nicht, das wurde erst später entdeckt. Mit fünf war Louis vollständig erblindet.

Im 19. Jahrhundert war eine Behinderung keine leichte Sache. Wer nicht normal gehen, hören oder sehen konnte, wurde als minderwertig angesehen. Wer nicht so flink denken konnte wie andere, galt als Idiot. Louis’ Eltern hörten von allen Seiten, dass es keinen Sinn hätte, den Jungen auf eine Schule zu schicken. Blinde wolle man nicht, sagte der Dorfschullehrer; sollten sie doch betteln gehen oder von Almosen leben (also von Geld, das reichere Leute den Ärmsten der Armen schenkten).

Doch Louis’ Vater wollte für seinen Sohn eine bessere Zukunft. Er wollte nicht aufgeben, ehe Louis genauso gut lesen und schreiben konnte wie er selbst. Statt ihm Stift und Papier in die Hand zu drücken, schnitt er Holzklötze zu und versah sie mit Buchstaben aus Nagelköpfen. Damit konnte Louis die Buchstaben ertasten und zu Hause auf dem Küchenboden ganze Wörter legen. Als der Dorfpfarrer von Louis’ Fortschritten erfuhr, bot er an, ihn zu unterrichten. Ihm war schnell klar, dass Louis genau wie andere Kinder zur Schule gehen sollte, und nach einigem Hin und Her sagte der Dorflehrer schließlich Ja.

Nur gab es da ein Problem. Damals existierten noch keine Schulbücher für Menschen mit Sehbehinderung. Stattdessen musste der Lehrer im Unterricht alles laut vorlesen. Zu Hause halfen Louis’ Eltern und Geschwister ihm bei den Hausaufgaben – aber das meiste schaffte er ganz allein. Wer nicht selbst lesen kann, wird nämlich unerhört gut darin, zuzuhören und sich Dinge zu merken. Obwohl Louis – anders als seine Schulkameraden – nicht aus Schulbüchern lernen konnte, gehörte er zu den Besten der Klasse.

Schule in Paris

Louis war ein so guter Schüler, dass die Eltern beschlossen, einen Brief an eine der wenigen Blindenschulen in Frankreich zu schreiben und um Louis’ Aufnahme zu bitten. Das Institut Royal des Jeunes Aveugles („Königliche Lehranstalt für blinde Jugendliche“) in Paris hieß ihn daraufhin herzlich willkommen. Louis’ Eltern wollten nur das Beste für ihr Kind. Die Ausbildung kostete keine Schulgebühren und ermöglichte es Louis, künftig für sich selbst zu sorgen.

Damals wollten viele nach Paris. Denn Paris war nicht nur die Hauptstadt Frankreichs, sondern der Mittelpunkt von ganz Europa. Hier kamen alle großen Denker zusammen, debattierten neue Ideen – oder vergnügten sich. Hier lag das Zentrum der Macht. Ein geflügeltes Wort aus jener Zeit lautet: „Wenn Frankreich hustet, erkältet sich Europa.“; durch die Blume heißt das: Wenn jemand in Paris einen Streit anfängt, wird ganz Europa mit hineingezogen. Wie viel Louis von der Stadt mitbekam, als er dort lebte, ist schwer zu sagen. Was man allerdings weiß: Seine neue Schule war kein angenehmer Ort.

Louis war gerade mal zehn Jahre alt, als er seine Eltern in ihrem Heimatdorf zurückließ, um gemeinsam mit 60 anderen Jungen und 30 Mädchen zur Schule zu gehen. Das Schulgebäude war während der Französischen Revolution ein Gefängnis gewesen und lag unweit des Flusses Seine. Drinnen war es kalt und feucht, die Klassenzimmer waren stockfinster. Es gab kaum Lampen, obwohl viele der Kinder hell und dunkel unterscheiden konnten. Das Essen schmeckte weder lecker noch war es nahrhaft. Baden durfte man nur einmal im Monat. Manchmal war der Gestank unerträglich. Viele wurden krank.

Der Schuldirektor – Sébastien Guillié – war einer der führenden Augenärzte der Zeit. Aber er war auch ein grausamer, gemeiner Mann. Louis und die anderen Kinder hatten täglich 15 Stunden Unterricht, und sowohl in den Klassenzimmern als auch draußen auf dem Hof gab es Eisenketten, mit denen ungehorsame Schüler angekettet wurden. Ein Mädchen wurde so schlimm misshandelt, dass es monatelang nicht zur Schule gehen konnte. Erst ein paar Jahre später wurde der Direktor deswegen gefeuert. Hoffentlich wurde es für Louis und seine Schulkameraden danach etwas besser; aber man kann sich schon denken, dass er sich oft zu seinen Eltern und Geschwistern zurücksehnte.

Die Kinder wurden in allen möglichen Fächern unterrichtet: in Geschichte, Naturwissenschaften und in französischer Grammatik. Sie lernten, Körbe zu flechten, Bürsten zu binden und Musikinstrumente zu spielen. Louis war ein Musterschüler. Den Lehrern zufolge war er gewissenhaft und fantasiebegabt – leider gab es an der ganzen Schule nur 14 Bücher.

In sein Tagebuch schrieb Louis: „Ich bin blind. Ich kann nichts sehen. Die schwierige Frage ist doch: Was kann ich da tun? Wie soll ich das lesen, was von Sehenden geschrieben wurde? Über Geschichte? Über Kunst? Über Medizin? Über Politik? Über Frauen und Männer? Über mich selbst?“

Nachtschrift

Als Louis zwölf Jahre alt war, kam ein ausgedienter Hauptmann der französischen Armee zu Besuch. Er hieß Charles Barbier und war ein Bekannter des neuen Schuldirektors. Charles hatte an mehreren Kriegen teilgenommen, und er hatte in kalten, dunklen Nächten auf dem Schlachtfeld erlebt, wie schwierig es da war, mit den Soldaten zu kommunizieren. Zettelchen konnte man nachts nicht lesen, und laut zu reden hätte die Aufmerksamkeit der Feinde erregt. Daraufhin hatte Charles ein System mit erhöhten Punkten auf Papier entwickelt: Je nachdem, wie die Punkte angeordnet waren, bedeuteten sie unterschiedliche Dinge. Jetzt konnten die Soldaten mit ihren Fingerkuppen „lesen“. Die Schrift nannte sich Sonografie oder Nachtschrift.

Als der Hauptmann davon erzählte, war Louis Feuer und Flamme. Die Idee mit den Punkten war genial!

Mit den Fingerspitzen kann man Punkte nämlich viel leichter ertasten als die durchgezogenen Linien einer Reliefschrift. Doch in der Schulbibliothek waren hauptsächlich Bücher in Reliefschrift vorhanden: Da sind die Buchstaben ins Papier gepresst, sodass sie sich von der Buchseite abheben. Allerdings war auch Barbiers Sonografie aus Louis’ Sicht alles andere als perfekt. Zum einen bestand die Schrift aus zu vielen unterschiedlichen Zeichen. Zum anderen standen diese Zeichen nicht für Buchstaben, sondern für spezielle Laute der französischen Sprache. Wenn Blinde auf der ganzen Welt in ihrer jeweils eigenen Sprache lesen und schreiben wollten, benötigten sie ein Alphabet.

Louis überlegte, wie er die Blindenschrift vereinfachen konnte. Dann nahm er allen Mut zusammen, sprach den Hauptmann an und schlug ein paar Verbesserungen an der Nachtschrift vor. Der Hauptmann war stinksauer. Niemand sollte von ihm verlangen, auch nur die kleinste Kleinigkeit zu verändern! Louis schrieb in sein Tagebuch: „Wenn meine Augen mir nicht von Menschen und Ereignissen, Überzeugungen und Kenntnissen erzählen wollten, musste ich einen anderen Weg finden.“

Jede freie Minute dachte Louis weiter über eine verbesserte Punktschrift nach. Als er in den Sommerferien nach Hause fuhr, beobachteten Nachbarn, wie er experimentierte, indem er mit einer Nadel ein Blatt Papier bearbeitete. Es sollte ganze drei Jahre dauern, bis Louis die neue, einfachere Nachtschrift entwickelt hatte. Unterdessen grassierte in Frankreich die Cholera, der beide Eltern zum Opfer fielen.

Jetzt hatte Louis kein Elternhaus mehr, in das er in den Sommerferien zurückkehren konnte. Ab sofort war die Schule sein einziges Zuhause.

Sechs Punkte

Im selben Jahr, in dem Louis 16 wurde, stellte er endlich die erste Version seiner Schrift fertig. Jedes Zeichen bestand aus bis zu sechs erhabenen Punkten in einem senkrechten Rechteck. Die Punkte konnten auf insgesamt 63 unterschiedliche Arten arrangiert werden. Louis benannte die Schrift nach sich selbst – Braille –

und...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2021
Übersetzer Leena Flegler
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Barn som förändrat världen
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Kinder- / Jugendbuch Sachbücher Geschichte / Politik
Schlagworte Fridays For Future • Greta Thunberg • Kinder • nachhaltig • verbessern • Welt • Weltverbesserer • World • young rebels
ISBN-10 3-7459-0522-9 / 3745905229
ISBN-13 978-3-7459-0522-9 / 9783745905229
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