Ein Traum am Strand - Stonebridge Island 2 (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
480 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-24580-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Traum am Strand -  Stonebridge Island 2 -  Ella Thompson
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Summer Cooper hat ein ganz besonderes Händchen für traumatisierte Pferde. Doch als der Star-Reiter Matthew Walker nach einem Unfall mit seinem verstörten Hengst auf dem Gestüt der Coopers auf Stonebridge Island auftaucht, bezweifelt die Pferdetherapeutin, dass sie ihm helfen kann. Noch nie ist ihr ein Kunde mit derart großer Skepsis begegnet. Während Summer allmählich Vertrauen zu dem Pferd aufbaut, lässt Matthew sie nicht an sich heran. Und doch kann Summer nicht aufhören, an den risikofreudigen Cross-Country-Reiter zu denken ...

Hinter dem Pseudonym Ella Thompson verbirgt sich die SPIEGEL-Bestsellerautorin Jana Lukas. Nach Möglichkeit verbringt sie jeden Sommer an der Ostküste der USA. Ihre persönlichen Lieblingsorte sind die malerischen New-England-Küstenstädtchen. An den endlosen Stränden genießt sie die Sonnenuntergänge über dem Atlantik - am liebsten mit einer Hundenase an ihrer Seite, die sich in den Wind reckt.

1

Der 4. Juli war auf Stonebridge Island eine ernsthafte Angelegenheit. Nicht nur, weil die Insulaner ihre Parade zum Unabhängigkeitstag, die auf dem Wasser in der Fisherman’s Cove abgehalten wurde, liebten. Die meisten Einheimischen lebten vom Fischfang oder Blaubeeranbau. In den Sommermonaten kamen noch die Touristen dazu, die die kleinen Städte Home Port und Sandy Beach auf Trab hielten. Kleine Auszeiten wie dieser Tag waren also mehr als willkommen.

Summer lehnte an der Wand des Ranchhauses und sah dem bunten Treiben auf dem Patio zu. Rot-weiß-blaue Wimpel flatterten fröhlich im Wind. Lichterketten schwangen etwas gemütlicher hin und her. Sie waren bereits eingeschaltet und schienen nur darauf zu warten, dass die Sonne, die ihre Reise in Richtung Meer schon angetreten hatte, endlich hinter den Horizont kippte. Die Picknicktische bogen sich unter der Last von Köstlichkeiten, die die Haushälterin des Gestüts, Rose Walsh, gekocht hatte, und die von den Gästen mitgebracht worden waren.

Vor einer Weile hatten Abbys Freundinnen Misha, Teyla und Becky vorbeigeschaut und spontan ein paar Songs gespielt, schließlich waren sie die in der Gegend so bekannten Barn Cats. Die Partygäste hatten spontan angefangen, auf der Wiese zu tanzen.

Inzwischen kam die Musik aus der Bluetooth-Box. Cameron schwenkte Abby herum, und Megan ließ sich von Zac Bridges, dem Meeresbiologen, mit dem sie diesen Sommer teilte, lachend um die eigene Achse wirbeln. Summer nippte an ihrem Bier. Sie tanzte ebenfalls gern, aber ihr Freund, Alec, hatte zwei linke Füße. Auf dem Footballfeld war er ein Gott, doch wehe, es ging darum, sich im Takt eines Songs zu bewegen, ohne der Tanzpartnerin auf den Füßen herumzutrampeln. Summer unterdrückte einen resignierten Seufzer. Vielleicht würde sie sich später einfach Cameron für einen Tanz ausleihen.

»Hey!« Camerons Schwester Valerie ließ sich neben Summer gegen die Hauswand sinken. Sie war für das Feiertagswochenende aus Boston gekommen, um es mit ihrem Bruder und den Coopers zu verbringen. Überhaupt schien sie inzwischen mehr Zeit auf Stonebridge Island zu verbringen als zuhause. Seit sie begonnen hatte, mit Cameron das alte Herrenhaus auf Seal Rock Hall zu restaurieren und zu einem Hotel umzubauen, hatte sie sich in die Insel verliebt. »Ich kann nie genug bekommen von dieser Aussicht«, schwärmte sie prompt.

Summer schob ihre Sonnenbrille auf den Kopf und genoss die Wärme, die die Wand hinter ihr den Tag über gespeichert hatte und nun nach und nach abgab. Sie versuchte, ihr Zuhause mit Valeries Augen zu sehen. Ein Ausblick, den sie ihr Leben lang Tag für Tag genossen hatte, dem sie aber nie überdrüssig geworden war. Das Meer breitete sich, geteilt von unzähligen kleinen Inseln, dunkelblau und glatt bis zum Horizont aus. Nur der Himmel machte ihm mit seiner eigenen Version von strahlendem Azur Konkurrenz. »Ich habe es in dreiunddreißig Jahren nicht geschafft, mich daran sattzusehen«, sagte sie und stieß mit Valerie an. »Ich wünsche dir, dass es dir genauso gehen wird.«

»Da bin ich mir sicher.« Valerie grinste und nippte an ihrem Bier, bevor sie mit der Flasche in der Hand auf die beiden tanzenden Paare wies. »Da liegt ganz schön viel Liebe in der Luft.«

»Hmm.« Summer wusste, dass das nur zum Teil stimmte. Zwischen Abby und Cameron waren es die ganz großen Gefühle. Sie würde sich nicht wundern, wenn bald ein funkelnder Ring am Finger ihrer älteren Schwester stecken würde. Megan hingegen … amüsierte sich. Zac war ein süßer Typ, keine Frage. Und Summers jüngere Schwester mochte ihn. Aber er würde nur so lange auf Stonebridge Island bleiben, wie das Forschungsprojekt andauerte, das er betreute. Spätestens zum Labour Day würde er nach Portland zurückkehren. Megan genoss diese unverbindlichen Sommerlieben. Sie war glücklich mit diesen Konstellationen, also gönnte Summer ihr jeden dieser freien, unbändigen Momente. Manchmal wünschte sie sich, ebenso ungezwungen und offen zu sein, wenn es um den Umgang mit Männern ging. Alec jedenfalls erhoffte sich mehr Spontaneität von ihr, wie er in den letzten Monaten immer wieder hatte durchklingen lassen. Summer konnte ihn verstehen, aber sie hatte keine Ahnung, was sie anders machen konnte, um mehr gemeinsame Zeit herauszuschlagen. Statt sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was sie noch verändern konnte, um ihrer Beziehung mehr Raum zu geben, hoffte sie auf sein Verständnis. Auch wenn sie spürte, dass seine Geduld einem Eiswürfel in der Sonne glich: Sie schwand unaufhaltsam, und Summer wusste nicht, wie sie diesen Prozess aufhalten sollte. Sie entdeckte ihn an dem Tisch mit den Getränken, und er drehte sich genau in diesem Moment zu ihr um. Sein Blick hielt ihren fest. Wenn man vom Teufel sprach – oder über ihn nachdachte …

Valerie stieß sich von der Hauswand ab, als sie Alec auf sich zukommen sah. »Ich werde mal den Hummer probieren, den deine Mutter höchstpersönlich gefangen hat«, sagte sie und machte den Platz frei, damit Alec sich neben Summer an die Wand lehnen konnte. »Bis später.« Sie hob die Hand zu einem Winken und machte sich auf den Weg zu den Picknicktischen, von denen Alec gerade zu ihnen herübergeschlendert war.

»Hey, Baby«, sagte er und beugte sich vor, um Summer zu küssen. »Tolle Party«, ergänzte er, als er sich wieder von ihr löste.

»Danke. Ich werde es meiner Mutter ausrichten.« Summer lehnte sich an seine Schulter und atmete den vertrauten Geruch seines Rasierwassers ein. Seit fast zwei Jahren waren sie jetzt ein Paar. Sie hatten sich an der Machias High kennengelernt, der Highschool, an der er Footballtrainer war und Summer ehrenamtlich das Crosscountry-Laufteam betreute. Sie hatte es ihm nicht leicht gemacht, sie zu erobern, aber Alec war hartnäckig geblieben. Inzwischen fragte sie sich manchmal, ob er es bereute, sich so sehr um sie bemüht zu haben.

»Nachher steigt noch eine Party bei Carrie. Sollen wir hingehen und ein bisschen Dampf ablassen?« Er legte Summer den Arm um die Schulter und zog sie an sich, um sie auf den Scheitel zu küssen.

Dampf ablassen? Summer war seit fünf Uhr auf den Beinen, hatte Pferde gefüttert, geholfen, Ställe zu misten, und die Tiere bewegt, die auf dem Gestüt eingestellt waren, damit sie mit ihnen arbeitete. Was sie brauchte, waren ein Bett und sieben Stunden Schlaf. »Ja«, sagte sie stattdessen, weil Alec diese Antwort verdient hatte.

»Wenn wir gerade davon reden …«

Mist. Summer schloss die Augen und schluckte den resignierten Seufzer hinunter. Sie hatte gehofft, dass sie diesen wundervollen Tag ohne die Diskussion beenden könnten, auf die neuerdings jedes ihrer Gespräche hinauszulaufen schien.

»Wir könnten für ein paar Tage in das Sommerhaus meines Co-Trainers nach Camden abhauen. Eine kleine Auszeit. Miniurlaub. Nur du und ich.« Er strich mit der Hand an ihrem Arm hinauf und hinab. »Was hältst du davon?«

»Alec.« Summer löste sich aus seiner Umarmung und drehte sich zu ihm, dass sie ihm in die Augen sehen konnte. »Es tut mir wirklich leid, aber ich kann nicht. Ich habe dir doch von El Amor erzählt.«

»Das Pferd?« Er zog die Augenbrauen hoch, als könne er nicht glauben, dass sie ihm zugunsten eines Tieres einen Korb gab. Dabei wusste er ganz genau, wie sie tickte, und hatte ihr schon oft genug bei ihren Rettungsmissionen geholfen.

»Der preisgekrönte, wertvolle Zuchthengst«, korrigierte sie ihn. »Ihn zu kaufen ist ein finanzielles Risiko. Wir müssen das Loch ausgleichen, das sein Kauf in unser Budget reißt. Vor dem Herbst müssen wir unbedingt noch das Dach der Futterscheune decken. Dafür brauchen wir dringend Geld, wenn wir nicht noch einmal eine Hypothek aufnehmen wollen.«

»Dann können sich doch deine Schwestern mal ein bisschen ins Zeug legen. Warum hängt das alles an dir? Du brauchst mal ein paar freie Tage. Und ich brauche ein paar Tage mit dir.« Alec zog sie an sich und ließ seine Hand unter den Saum ihres Tops gleiten, wo er sie auf ihrem Rücken liegen ließ. Haut auf Haut. Er presste seine Lippen auf ihr Schlüsselbein und ließ sie dann an ihrem Hals hinaufgleiten. »Ich weiß schon gar nicht mehr, wie du nackt aussiehst«, raunte er in ihr Ohr.

Summer legte ihre Hände auf Alecs Brust und stemmte sich dagegen, bis sie ein wenig Abstand zwischen ihnen geschaffen hatte. »Meine Schwestern legen sich ins Zeug«, verteidigte sie ihre Familie. »Megan investiert ihre Zeit in die Zucht, und Abby hat angefangen, über die Reittherapie hinaus wieder als Psychotherapeutin zu arbeiten. Ich muss einfach meinen Teil dazu beitragen. Ich gebe den ganzen Sommer über Horsemanship-Kurse, die Pferdebesitzern helfen, ihre Tiere verstehen zu lernen. Und dann noch diese Workshops für Führungskräfte – du weißt schon, der letzte Schrei, bei dem man durch den Umgang mit Pferden begreift, wie man seine Mitarbeiter führt. Von den Problempferden und den ganz normalen Trainingseinheiten ganz zu schweigen.« Summer schüttelte den Kopf, weil sie den Ansturm der Klienten noch immer nicht fassen konnte. Sie hatte sich eigentlich schon vor Jahren aus diesem Geschäft zurückgezogen und erst jetzt wieder damit angefangen. Diese Kurse waren nicht gerade ihr Traumjob, halfen ihnen aber, in den schwarzen Zahlen zu bleiben. Kaum hatte Megan die Kursangebote auf die Homepage des Gestüts gesetzt, hatte das Telefon nicht mehr aufgehört zu klingeln. »Die Leute stehen auf diese Workshops und geben verdammt viel Geld dafür aus. Zusammen mit den Pferden, die ich zusätzlich noch betreuen und ausbilden muss, werde ich mir vor dem Labour Day mit Sicherheit keinen freien Tag rausschwitzen können.«

Die Wärme...

Erscheint lt. Verlag 9.8.2021
Reihe/Serie Die Stonebridge-Saga
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestseller Autor • Buch für den Urlaub • Debbie Macomber • eBooks • Familie • Familienunternehmen • Frauenromane • Geheimnis • Gestüt • Große Liebe • Liebesroman • Liebesromane • Lighthouse Saga • Maine • Meer • Nicholas Sparks • Nora Roberts • Pferde • Reiten • Romane für Frauen • romantisch • Schwestern • Strand • Strandlektüre • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-641-24580-X / 364124580X
ISBN-13 978-3-641-24580-1 / 9783641245801
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