Bis zum Licht (eBook)
308 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7529-1276-0 (ISBN)
Tom Harden ist ein deutscher Schriftsteller und wurde 1989 in Rheinland-Pfalz geboren. Im Jugendalter verfasste er bereits Geschichten und Bücher. Seit 2010 veröffentlicht Harden regelmäßig unter verschiedenen Pseudonymen. Früher mehr im Kinder- & Jugend-Genre, heute Romane, Thriller und Horror. www.tomharden.de www.facebook.com/tomhardenautor www.twitter.com/tomhardenautor www.instagram.com/tomhardenautor
14
Es verstrichen knapp zwei Wochen, bis Robert sich mit den ersten Ergebnissen zurückmeldete. Er rief Harry an und berichtete davon, wie die Verhandlungen mit dem BSB Verlag verlaufen waren. Direkt nach dem Telefonat wählte er Ekrems Nummer. Er war zuhause und blätterte gelangweilt durch das Buch aus dem heutigen Unterricht.
»Ekrem, gute Neuigkeiten! ...«, Harry spannte ihn auf die Folter und pausierte absichtlich das Gespräch.
»Alter, jetzt mach, sag schon! Was ist Sache?!«, drängelte Ekrem ungeduldig.
»Der Verlag verlegt unser Buch!«
»Ui, toll, ja das dachte ich mir schon vorher, da die ja schon lange auf ein neues Buch von dir warten! Was kam beim Rest raus?«
»Sei nicht so ungeduldig!«, brummte Harry.
»Der Verlag verlegt das Buch. Auf unsere Prozentanteile sind sie ebenfalls eingegangen. Das ist schon mal ein großartiger Erfolg!«
»Ja, ja, weiter, wie sieht der Rest aus?«, drängte Ekrem voller Ungeduld.
»Unsere Vorschusszahlung wird noch verhandelt, aber Robert sieht da wenig Probleme, dass es eine angemessene Summe wird. Und wie lange, beziehungsweise, über wie viele Bücher der Vertrag laufen wird, muss auch noch verhandelt werden. Ebenso, ob du den Vertrag erfüllen kannst.«
»Aha, also ist der Vertrag noch nicht fertig?«, fragte Ekrem mit einer hörbaren Enttäuschung in der Stimme.
»Nein, ganz fertig ist er noch nicht. Sowas dauert manchmal. Auch müssen manchmal beide Seiten über gewisse Punkte nachdenken. In diesem Fall muss der Verlag über die Vorschusssumme und darüber, ob du den Vertrag alleine erfüllen kannst, sollte mehr als nur dieses eine Buch im Vertrag stehen, nachdenken. Aber dafür, dass ich fünfzehn Jahre nichts veröffentlicht habe und du ein Neuling bist, läuft das Ganze bisher super.«
»Okay, Harry. Ich muss weitermachen, sitze am Schulkram. Aber freut mich alles!«
»Okay, prima, ich melde mich wieder, sobald ich mehr weiß.«
Am Abend telefonierte Ekrem mit seinem Kumpel Burim.
»Und du bist sicher, dass du mit Büchern heute noch Geld verdienen kannst? Ich glaube da ist Musik oder Film besser!«, meinte Burim.
»Quatsch! Bei Büchern und Musik ist es ähnlich, ein paar verdienen sehr gut, werden sogar reich, so wie Harry zum Beispiel und viele andere können davon leben und andere können das Ganze bloß als Hobby betreiben. So ist es halt, aber Bücher werden nach wie vor genug gelesen. Laut dem Internet in den letzten Jahren sogar immer mehr und stetig wachsend.«
»Okay, Alter, wenn du dann reich bist, vergiss deine Freunde nicht und wo du herkamst!«
»Burim, ich vergesse nichts, glaub mir! Aber ich bin dann nicht für jeden der Geldautomat! Gibt Leute, die lassen sich über Jahre nicht sehen und hören, aber wenn du dann wer bist, kommen sie alle aus ihren Löchern gekrochen. Das hört man immer wieder von Menschen, die es geschafft haben.«
»Ja, stimmt. Sagen die ganzen Rapper auch oft.«, pflichtete Burim ihm bei.
»Ja, nicht nur die.«
»Ich hoffe für dich, dass das echt was wird und du dir keine Gedanken mehr machen brauchst.«
»Gedanken muss man sich immer machen, nur das macht mir echt Spaß, hätte ich selbst nie gedacht, dass es geil ist Bücher zu schreiben. Und wenn du dann tatsächlich erfolgreich wirst, muss das doch doppeltgeil sein!«
Während die beiden Freunde über Erfolg und vor allem das Reichsein philosophierten, rief Robert Harry erneut an. Die Verhandlungen waren bestens verlaufen. Sofort nach dem Telefonat mit Robert, rief Harry Ekrem an, der noch mit Burim in der Leitung hing.
»Oh, Harry ruft an, ich muss da rangehen! Bis dann, Burim!«, Ekrem wartete keine Sekunde auf eine Antwort von Burim, sondern hing sofort ein und hob bei Harry ab.
»Und?«, platzte es aus ihm heraus.
»Dir auch hallo!«, brummte Harry.
»Ja, hallo. Was kam raus?«, drängte Ekrem nach wie vor aufgeregt und ungeduldig.
»Robert hat im Grunde alles herausgeholt, was möglich war und es schaut gut aus!«
»Ja, ja, nun erzähl es doch!«, bettelte Ekrem.
»Dir trauen sie keine fünf Bücher zu, daher haben sie den Vertrag nur auf dieses eine Buch ausgelegt, sollte dieses Buch jedoch ein großer Erfolg werden, erhältst du vielleicht die Chance auf einen eigenen Vertrag. Dieser hier läuft auf uns beide. Auch die Vorschusszahlung hat es in sich.«
»Na endlich! Sag schon, was springt dabei heraus?«
»Ekrem, es geht hier nicht zwangsläufig um Geld! Du solltest froh sein, dass du einen Top-Vertrag bei einem der größten Verlage der Welt bekommst! Das passiert nicht jeden Tag und schon gar nicht bei einem Neu-Autor! Dir ist das glaube ich nicht bewusst. Dafür würden andere Autoren töten!«
»Okay, ja, ich weiß. Ich habe dir viel zu verdanken!«, Harry sagte nichts darauf. Er ließ die Erkenntnis kurz wirken.
»Die Vorschusszahlung ist wirklich hoch, wenn man alles berücksichtigt. Da ich mich für den kleineren Prozentsatz entschieden habe, bekommst du natürlich den höheren Anteil und damit auch den höheren Prozentsatz an Tantiemen durch die Verkäufe.«, spannte ihn Harry weiterhin auf die Folter. Ekrem rannte nahezu einen Pfad in sein Zimmer und biss sich beinahe alle Fingernägel einzeln ab, aber er drängte nicht mehr. Harry ließ sich noch etwas Zeit.
»Dein Anteil von der Vorschusszahlung beträgt vierhundertfünfzigtausend Euro, meiner ist einhundertfünfzigtausend Piepen. Du erhältst fünfundzwanzig Prozent für jedes verkaufte Buch, ich fünfzehn Prozent. Auch das sind Prozentsätze, die man als Neu-Autor nicht bekommt! Ich hoffe, du bist dir dessen bewusst.«, Ekrem schwieg auf der anderen Seite der Leitung. Sein Mund stand offen. Er musst sich aufs Bett setzen, bevor er aus den Socken kippte.
»Ekrem?«
»Ja ...«
»Ist dir bewusst, welches Glück du damit als Neu-Autor hast?«
»Vierhundert ...«, flüsterte Ekrem perplex.
»Nein, Vierhundertfünfzigtausend Euro, nur als Vorschusszahlung. Für einen Neu-Autor, wie gesagt, eine Menge. Aber vergiss die Steuer nicht. Du musst dir einen guten Steuerberater suchen, aber dabei helfe ich dir gerne.«
»Wann wird das ausgezahlt?«, fragte Ekrem leise und überwältigt.
»Wir fahren für die Vertragsunterzeichnung persönlich nach Hamburg zu meinem Verlag, ... oder besser gesagt, unserem Verlag. Danach bekommen wir ein paar Tage oder Wochen später die Auszahlung.«
»Es ist so unfassbar krass!«, staunte Ekrem.
»Ja, der Verlag bezahlt wirklich viel dafür, dass ich so lange nichts rausgebracht habe. Aber sie versprechen sich davon einen großen Bestseller, sonst würden wir nicht so viel Geld als Vorschuss bekommen.«
»Schon klar.«
»Pack deine Sachen, wir fahren Morgen direkt nach Hamburg. Ich fahre zum Bahnhof und buche uns Tickets. Mit dem Auto ist mir das zu weit.«
»Aber, ... Harry, ich hab morgen Schule! Da kann ich nicht einfach nach Hamburg fahren!«
»Du unterschreibst einen Buch-Vertrag?! Verdienst mit der Unterschrift vierhundertfünfzigtausend Piepen! Ich denke, da kannst du mal schwänzen!«
Als Ekrem beim Abendessen mit seiner Familie zusammensaß, fragte sein Vater, wie sein Tag war.
»Sehr gut, ehrlich gesagt, ... der beste Tag meines Lebens!«, sprühte Ekrem vor Freude.
»Oh, das freut mich, was ist denn der Grund dafür?«, fragte der Vater. Seine Mutter schaute ihn auch fragend an.
»Oh ja, das interessiert mich auch, aber sowas von.«, scherzte seine Schwester und lachte.
»Schnauze!«, konterte Ekrem die Aussage seiner Schwester.
»Ich habe eben mit Harry telefoniert. Unser Buch kommt tatsächlich in den Buchhandel und wir haben einen Top-Vertrag bei seinem alten Verlag!«, sein Vater atmete tief ein und zog die Augenbrauen nach oben.
»Ekrem, du konzentrierst dich auf die Schule und lässt dich nicht von einem Hirngespinst ablenken! Du wirst kein bekannter Autor! Du als Türke wirst keinen Bestseller schaffen!«
»Baba, der Verlag hat die Vorschusszahlung genannt, ... dazu kommen die Verkäufe ...«
»Hör auf, es interessiert mich nicht! Der alte Mann nutzt deine Ideen und Jugend aus, er kassiert ab und du gehst leer aus!«
»Vierhundertfünfzigtausend Euro bekomme ich als Vorschusszahlung, er nur einhundertfünfzigtausend! Er hat mir den großen Batzen gegeben und auch bei den Verkaufstantiemen bekomme ich mehr als er. Er hilft mir, er nutzt mich nicht aus! Das wird ein Bestseller werden! Und Harry ist mein bester Freund!«
»Das wird sich verkaufen, weil sein Name draufsteht! Steht da nur Ekrem Akbulut, wird das keiner mehr kaufen!«
»Baba, vierhundertfünfzigtausend Euro bekomme ich so oder so! Wann hast du in letzter Zeit so viel verdient!? Hm? ... Du hast...
Erscheint lt. Verlag | 18.8.2020 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Comic / Humor / Manga ► Humor / Satire |
Kinder- / Jugendbuch ► Sachbücher | |
Schlagworte | beste • Freunde • Freundschaft • Friedhof • Jugendbuch • Köln • lustig • Melaten • Migration • Ziemlich |
ISBN-10 | 3-7529-1276-6 / 3752912766 |
ISBN-13 | 978-3-7529-1276-0 / 9783752912760 |
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Größe: 301 KB
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