Try & Trust (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
464 Seiten
Penguin Verlag
978-3-641-25913-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Try & Trust -  Nena Tramountani
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Matilda & Anthony: In ihrem Leben ist die Liebe ein unbeschriebenes Blatt. Bis er die Konturen ihres Herzens zeichnet ...
Matilda hat das Drama um die Liebe satt. Die Psychologie-Studentin ist sich sicher, dass man keinem Mann trauen kann. Davon versucht sie auch ihre Mitbewohnerin Briony zu überzeugen, die sich in den gut aussehenden Künstler Anthony verliebt hat. Denn Matilda durchschaut sofort, dass er mit ihrer besten Freundin spielt. Um Briony noch größeren Herzschmerz zu ersparen, geht sie einen gefährlichen Deal mit Anthony ein: Wenn er endlich aufhört, Briony falsche Hoffnungen zu machen, lässt Matilda sich von ihm malen - und zwar nackt. Doch mit jedem Pinselstrich erinnert er sie nicht nur an ihren längst begrabenen Traum, sondern auch an den Menschen, der sie früher war. Und plötzlich beginnt ihre Fassade zu bröckeln ...

Aufwendig ausgestattet und hochwertig veredelt: Die Soho-Love-Reihe zieht alle Blicke auf sich!

Nena Tramountani, geboren 1995, liebt Kunst, Koffein und das Schreiben. Am liebsten feilt sie in gemütlichen Cafés an ihren gefühlvollen Romanen und hat dabei ihre Lieblingsplaylist im Ohr. Nach ihrem Studium der Sprachwissenschaften arbeitete sie als freie Journalistin und zog anschließend nach Wien. Inzwischen lebt sie wieder in ihrer Heimat Stuttgart, wenn sie gerade nicht auf Inspirationsreisen ist.

1. KAPITEL
All the good girls go to hell


MATILDA


»Du bist ein Kontrollfreak. Du kommst in die Hölle. Und davor wirst du eingewiesen, weil du mit dir selbst redest.«

»Hallo? Alles in Ordnung?«

Ich fuhr herum und setzte mein überzeugendstes Lächeln auf.

Na immerhin. Er sah ganz süß aus. Und war eher in meinem Alter als sein Kollege, der vor zehn Minuten zum Rauchen in den Hof gekommen war. Fast hätte ich den ausgewählt. Die Ironie eines rauchenden Fitnesstrainers war der perfekte Gesprächsöffner, aber dummerweise hatte er die ganze Zeit über telefoniert.

»Hi …« Mein Blick zuckte zu dem Namensschild auf dem türkisfarbenen Shirt. »Nick. Wie schön.« Beim letzten Wort musterte ich ihn extra offensichtlich von oben bis unten.

Der arme Kerl runzelte die Stirn und fuhr sich durchs sandfarbene Haar. »Das hier ist der Mitarbeitereingang«, sagte er und deutete auf die Tür hinter sich.

Darauf wäre ich nie gekommen, Nick.

PureGym London stand in fetten Lettern darauf. Zutritt nur für Personal.

»Kann ich dir helfen?«

Mein Grinsen wurde breiter. »Das hoffe ich doch.« Als würde ich einen spontanen Hitzeanfall erleiden, befreite ich mich von meinem dicken Schal und stopfte ihn in meine Handtasche. »Ich interessiere mich für eine Mitgliedschaft«, sagte ich und zog mir auch die schwarze Beanie vom Kopf, bevor ich meine Locken schüttelte. Die Mütze war der essenziellste Teil meiner Tarnung gewesen, da meine Haare das Erste waren, was man bemerkte, wenn ich den Raum betrat. Und sie waren auch das Erste, was meiner besten Freundin auffallen würde, wenn sie mich im Hinterhof ihres Fitnessstudios herumlungern sah. Zum Glück war sie inzwischen über alle Berge.

»Ähm, also, ich hab gerade Mittagspause«, sagte Nick und hob das Sandwich in seiner Hand, doch mir entging nicht, wie er dabei ebenfalls meinen Körper scannte. »Am besten wendest du dich an einen meiner Kollegen, du musst einfach hier ums Eck zum Eingang und …«

»Ich hätte aber gerne deine Hilfe«, unterbrach ich ihn und biss mir auf die Unterlippe.

Wow, ich würde es ihm echt nicht verdenken, wenn er mich zum Teufel schickte. Die Erfolgschancen bei solcher Dreistigkeit standen fifty-fifty, vor allem, wenn er Hunger hatte. Entweder ich war sein Typ und er ein Fan von plumpen Anmachen oder …

Eine zarte Röte breitete sich unter seinen Sommersprossen aus, und er erwiderte – wenn auch ein wenig ungläubig – mein Lächeln.

Okay, alles klar. Sorry, Nick.

Ich trat einen Schritt auf ihn zu. »Wie wär’s, wenn ich dir in deiner Pause ein bisschen Gesellschaft leiste, und du erzählst mir was über die verschiedenen Abos, die man bei euch abschließen kann?«

»O-Okay.«

Zehn Minuten später lag sein Sandwich noch immer verpackt auf dem Boden, aber mein schlechtes Gewissen hielt sich in Grenzen. Nachdem ich den ersten Schritt gemacht hatte, wurde seine Unsicherheit von Erregung abgelöst, und wir knutschten ziemlich hemmungslos rum.

Nach ein paar Minuten wich ich zurück und drückte ihn mit einer Hand gegen die rote Ziegelwand. »Ich brauche einen Gefallen«, begann ich, ein wenig außer Atem.

»Wegen … Wegen der Mitgliedschaft?« Er sah mich mit glasigen Augen an, ohne die Hände von meinen Hüften zu nehmen.

Lächelnd beugte ich mich vor und biss leicht in seine Unterlippe.

Er schauderte.

»Nee, das war gelogen«, hauchte ich. »Du musst was in eurem System nachschauen.«

»Ich muss was?«

Ich ließ meine Hand über seinen Oberkörper gleiten und langsam immer tiefer wandern. »Es ist keine große Sache. Ehrlich.«

Er grub seine Finger in meine Haut und schob mich eine Armlänge von sich. »Hast du mich deswegen geküsst?«

Offensichtlich gab er sich Mühe, ernst zu klingen, doch sein Blick, der zu meinen feuchten Lippen zuckte, verriet ihn.

»Yep. Und weil du so heiß bist.« Mit diesen Worten drückte ich mich an seinen Körper und küsste ihn erneut.

Als wir uns das nächste Mal voneinander lösten, seufzte er tief. »Ich darf keine Daten rausgeben.«

»Ich brauche weder einen Namen noch eine Adresse. Nur eine kleine Info.«

»Was für eine Info?«

»Wie oft Briony Clifford die letzten Wochen hier war.«

Mein fünfzehnminütiger Heimweg vom Fitnessstudio in Marylebone nach Soho war der reinste Walk of Shame. Und das, obwohl ich Nicks Angebot, ihn in den Umkleideräumen zu vögeln, ausgeschlagen hatte. Was vermutlich mein Fehler gewesen war. Unverbindlicher Spaß war wohl kaum ein Grund für Schamgefühle. Allerdings hatte ich keine große Lust mehr auf Sex gehabt, nachdem er meiner Bitte nachgekommen war. Nein, meine Scham hatte einen anderen Grund – unnötige Spionage.

Seufzend wich ich drei schnatternden Teenagern mit Einkaufstüten aus und bog in die weniger belebte Broadwick Street ein.

Natürlich war ich erleichtert, dass ich mich getäuscht hatte. Dreimal die Woche Sport zu treiben, war weder außergewöhnlich noch besorgniserregend. Eher etwas, das ich ebenfalls in Erwägung ziehen sollte, um meine Zeit sinnvoll zu nutzen, anstatt sie damit zu verbringen, grundlos meiner Freundin hinterherzuspionieren, verflucht noch mal.

»Darling, was ziehst du denn für ein Gesicht?«

Ich blickte auf. Nur noch wenige Meter trennten mich von der Ginger Cat Bar – dem urigen Pub, über dem sich meine WG befand. Zwei Häuser weiter saß eine zusammengekauerte Gestalt mit einem Pappbecher in den runzeligen Händen im Schutz des Eingangs, die Kapuze ihres schmutzigen Anoraks tief ins Gesicht gezogen.

»Hi, Regina.« Hastig lief ich zu ihr und ließ mich neben ihr auf die Stufen fallen.

Im Haus hinter uns befand sich eine Anwaltskanzlei, aber die Mitarbeiter fingen früh an und verließen häufig erst spät am Abend das Büro. Die Wahrscheinlichkeit, dass man uns in den nächsten Minuten verscheuchen würde, war also nicht besonders hoch.

»Raus mit der Sprache«, sagte sie mit heiserer Stimme und wandte mir ihr verknittertes Gesicht zu. Unter der Kapuze blitzten silbergraue Haare hervor, und zwei ihrer Backenzähne fehlten, dafür strahlten ihre braunen Augen all die Wärme aus, an der es London heute fehlte. Oder mir. Für Ende März war es wirklich arschkalt.

»Ich hab was richtig Dummes getan«, murmelte ich und kramte eine Fünfpfundnote aus meiner Jeanstasche, die ich ihr in den Becher steckte. »Es war gut gemeint, jedenfalls rede ich mir das ein, damit ich mir nicht eingestehen muss, dass ich langsam, aber sicher den Verstand verliere und einfach nur das krankhafte Bedürfnis habe, Kontrolle über meine Mitmenschen auszuüben. Der Ursprung dafür ist klar, ich …«

»Und selbst psychoanalysiert hast du dich auch schon, wie ich höre«, fiel sie mir sanft ins Wort und lachte ihr Schmirgelpapierlachen. »Sei nicht so hart zu dir, Liebes. Du hast ein gutes Herz.«

Ich sprang auf und begann mich rückwärts Richtung Wohnung zu bewegen. »Du meinst den harten schwarzen Klumpen in meiner Brust?«, rief ich ihr zu und ignorierte die argwöhnischen Blicke der anderen Passanten gekonnt.

Erneutes Lachen. »Bis später, Matilda.«

»Bis später!«

Links von der Bar schlüpfte ich in den Gang, dessen Wände beinahe vollständig von Efeu berankt waren, und fischte den Schlüsselbund aus meiner Handtasche. Nachdem ich mich mehrmals gegen die Haustür geworfen hatte, ging sie mit einem Ächzen auf. Gemächlich schlurfte ich das Treppenhaus nach oben.

Du wirst dich zusammenreißen und dein bestes Verhalten an den Tag legen. Das waren für heute genug Schwachsinnsaktionen.

Im zweiten Stock angekommen, schlug mir der Duft von süßem Gebäck entgegen. Ich beschleunigte meine Schritte und schloss die Tür auf, während mir bereits das Wasser im Mund zusammenlief.

Bingo! Der Geruch stammte tatsächlich aus unserer Wohnung. Das war einer der wenigen Vorteile, wenn man mit einem ekelhaft verliebten Paar zusammenwohnte – das Liebesglück mit Liv hatte die Back- und Kochmotivation unseres Ex-WG-Arschlochs Noah angekurbelt. Vor ihrem Einzug hatten Briony und ich nicht einmal gewusst, dass Seymour einen Herd bedienen konnte. Geschweige denn ein normales Gespräch mit uns führen … Tja, und dann war seine Kindheitsfreundin Schrägstrich große Liebe durch einen Zufall, an dem ich nicht ganz unbeteiligt gewesen war, in die WG gezogen, und nach anfänglichem Drama waren die zwei unzertrennlich und aus ihm fast ein anständiger Kerl geworden. Fast.

Ich kickte meine Schuhe von den Füßen und lief geradewegs in die Küche. Zwei Bleche Zimtschnecken lachten mich aus dem Ofen an, die Ränder der aufgegangenen Gebäckstücke schon ein bisschen zu braun.

»Habt ihr nicht was vergessen?«, rief ich, während ich sie auf die Anrichte hievte.

Meine Stimme ging in verdächtig lauter Rockmusik unter, die aus dem Flur durchs Wohnzimmer bis in die offene Küche scholl. Arctic Monkeys – ihr persönlicher Soundtrack.

Ich verdrehte die Augen und lief in Richtung unserer Schlafzimmer – und blieb auf halbem Weg wie angewurzelt stehen. Natürlich. Wie hatte ich auch nur für einen Moment etwas anderes annehmen können? Die Musik diente lediglich dazu, das Ächzen der Matratze und ihre keuchenden Atemzüge zu übertönen.

Ich grinste und klopfte an Seymours Tür. »Hi Leute, ihr könnt die Musik auch einfach weglassen,...

Erscheint lt. Verlag 10.5.2021
Reihe/Serie Die Soho-Love-Reihe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte ab 14 • beste freundin geschenke • Bianca Iosivoni • College • eBooks • Frauenromane • Geschenke für Frauen • geschenke für freundin • Laura Kneidl • Liebesroman • Liebesromane • Liebesromane deutsch • London • Mitbewohner • Mitbewohnerinnen • Mona Kasten • New Adult • new adult liebesroman deutsch • Romance • Romane Bestseller 2021 Frauen • Romane für Frauen • Studium • Trilogie • Valentinstag • Valentinstag Geschenk • valentinstag geschenk für sie • WG
ISBN-10 3-641-25913-4 / 3641259134
ISBN-13 978-3-641-25913-6 / 9783641259136
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