Worte über Orte (eBook)

Die Reisen des FiL

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
304 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2295-7 (ISBN)

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Worte über Orte -  Fil
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Er ist Urberliner, Ex-Punk, Liedermacher, Comic-Zeichner und Bühnenheld: FiL begeistert seit Jahren auf vielen Ebenen - als Erfinder von Sharky, der Haifischpuppe und dem Duo 'Didi & Stulle' (bekannt aus der Zitty) und als Impro-Komiker von wahnsinnig lustigen Bühnenshows, mit denen er erfolgreich durch die Republik tourt, zuletzt mit den Programmen 'Triumph des Chillens' und 'The Fil on the Hill'. In seinem neuen Buch gewährt der Chaos-Comedian einen Einblick in seine Erlebnisse on the road und schildert in ironisch-bissigen Einträgen sein Leben zwischen Aachen und Berlin, zwischen Flensburg und Rosenheim: irgendwie schräg, aber auch schreiend komisch.

FiL, eigentlich Philip Tägert, geboren 1966 ist Urberliner, im Märkischen Viertel aufgewachsen, ein Ex-Punk. Seine Bühnenshow mit SHARKEY, dem Handpuppen-Hai aus Plüsch, ist eine Offenbarung. Bereits mit zehn Jahren gewann FiL den Schreibwettbewerb der Berliner Morgenpost, 1980, mit vierzehn veröffentlichte er seine ersten Comics im Berliner Stadtmagazin Zitty, das seitdem in zweiwöchigem Rhythmus die Abenteuer seiner Helden Didi & Stulle präsentierte. Nach einer abgebrochenen Ausbildung zum Kunstmaler konzentrierte er sich hauptsächlich auf seine Arbeit als Zeichner, ist seit 1992 allerdings mindestens genauso erfolgreich als Bühnen-Entertainer und Sänger tätig. Auch die Bühnenkarriere hatte sich schon früher abgezeichnet, als er - ebenfalls bereits mit vierzehn - als Gitarrist der Punkband »Kollektiv Antiserum« fungierte. Ständiger Begleiter seiner Bühnenshows ist der Handpuppenhai Sharkey. Dem erfolgreichen One-Pager bei Zitty folgte ein umfangreiches Oeuvre weiterer Comic-Werke wie der Reihe Always Ultra und den kleinformatigen Geschichten Teufel und Pistolen, der Kultheftreihe von Berlin Comix. Im Verlag Reprodukt sowie im Zitty Verlag sind bislang zehn vierfarbige Sammelbände von »Didi & Stulle« erschienen. Seit 2009 gibt es eine DVD von FiL: »Die FiL & Sharkey Show«, einen Mitschnitt der gleichnamigen Show aus dem Kölner Wohnzimmertheater. Im Oktober 2013 veröffentlicht Fil seinen neustes Werk »Mädchenworld«. Im Oktober 2014 erschien sein esrter autobiographischer Roman »Pullern im Stehen« (rororo) und 2016 sein zweiter Roman »Mitarbeiter des Monats« (Rowohlt Hundert Augen). Seine aktuelle Bühnenshow heißt 'The FiL on the Hill'.

Er ist Urberliner, im Märkischen Viertel aufgewachsen, Ex-Punk, und seine Bühnenshow mit SHARKEY, dem Handpuppen-Hai aus Plüsch, ist eine Offenbarung. Bereits mit zehn Jahren gewann FiL den Schreibwettbewerb der Berliner Morgenpost, 1980, mit vierzehn veröffentlichte er seine ersten Comics im Berliner Stadtmagazin Zitty, das seitdem in zweiwöchigem Rhythmus die Abenteuer seiner Helden Didi & Stulle präsentierte. Nach einer abgebrochenen Ausbildung zum Kunstmaler konzentrierte er sich hauptsächlich auf seine Arbeit als Zeichner, ist seit 1992 allerdings mindestens genauso erfolgreich als Bühnen-Entertainer und Sänger tätig. Auch die Bühnenkarriere hatte sich schon früher abgezeichnet, als er – ebenfalls bereits mit vierzehn – als Frontman der Punkband "Kollektiv Antiserum" fungierte. Ständiger Begleiter seiner Bühnenshows ist der Handpuppenhai Sharkey. Dem erfolgreichen One-Pager bei Zitty folgte ein umfangreiches Oeuvre weiterer Comic-Werke wie der Reihe Always Ultra und den kleinformatigen Geschichten Teufel und Pistolen, der Kultheftreihe von Berlin Comix. Im Verlag Reprodukt sowie im Zitty Verlag sind bislang zehn vierfarbige Sammelbände von "Didi & Stulle" erschienen. Seit 2009 gibt es eine DVD von FiL: "Die FiL & Sharkey Show", einen Mitschnitt der gleichnamigen Show aus dem Kölner Wohnzimmertheater. Im Oktober 2013 veröffentlicht Fil seinen neustes Werk "Mädchenworld". Im Oktober 2014 erschien sein esrter autobiographischer Roman "Pullern im Stehen" (rororo) und 2016 sein zweiter Roman "Mitarbeiter des Monats" (Rowohlt Hundert Augen). Seine aktuelle Bühnenshow heißt "The FiL on the Hill".

Worte über Fulda

Friends! Ich spiel auch in Fulda. Hab ich letztes Jahr schon mal gemacht, und es war eine zweistellige Zahl von Leuten da. Und jetzt komm ich schon wieder zu euch. Vielleicht heißt es ja bald Filda? Hihi, neinnein, das machen die bestimmt nicht, so ne Namensänderung, bloß weil einer mal da auftritt. Das kann ich mir nicht vorstellen.

Da muss man ja auch die ganzen mittelalterlichen Stadtchroniken umschreiben und das neu bei Google Earth eingeben, das ist doch n Riesenaufriss, das machen sie bestimmt nicht.

Am nächsten Tag

Ich hab mir jetzt überlegt: Es ist mir EGAL, ob sie es in Filda umbenennen. Ich hab da eh keinen Einfluss drauf, also warum soll ich mich verrückt machen? Nö. Mach ich nicht. Ich hab meine Gesundheit und mein Talent, das weiß ich, dass ich die hab und das ist mir wichtiger.

Zwei Tage später

Heute ist dieser Tag: Fulda, Alta. Filda werden sie es ja SOWIESO nicht nennen, ich will da auch gar nicht mehr drüber nachdenken, das macht mich nur traurig. Klar wärs nur ein zu tauschender Buchstabe und klar würds mich freun, aber es gibt auch wichtigere Sachen.

Ich find zum Beispiel wichtiger, dass meine Freunde, dass die zu mir stehn. Und – hey! – ich bin gesund.

Aber ich bin nicht sauer, gar nicht. Vielleicht … ernüchtert. Ernüchtert ist, glaub ich, das richtige Wort. Manchmal sieht man kurz die Welt, so wie sie wirklich ist, und das ist kein schöner Anblick. Aber is egal, komm, lasst uns nicht mehr drüber reden.

Ist doch egal, gibt so viel wichtigere Sachen. Pff.

Nur weil manche mich trösten wollen und meinen, es gibt ja noch Filderstadt: Ich finde da haben sie es eben nicht so toll gemacht. Lieb gemeint, aber herausgekommen ist ein grammatikalisch bedenkliches Wortungetüm des Jahres. Filda wär halt kurz, sexy und direkt, Attribute, die ich und Leute, die mich kennen, auch mit mir verbinde/n. Aber soll anscheinend nicht sein.

Ich weiß ja nicht mal, obs da jetzt n Kommitee für gibt oder wie das behördlich vor sich gehn müsste und was für Schwierigkeiten es da rechtlich gebe. Wär halt schön, wenn wir Deutschen mal n bisschen spontaner wärn bei den Städtebenennungen. Aber wir sind halt doch unterm Strich eher deutsch. Schade. Jammerschade. Aber so isses eben, hat kein Sinn zu lamentiern.

Sorry, aber die Welt stinkt. Schön, dass wir wenigstens alle in einem Boot sitzen. In dem Boot der Ungebrauchten und Verhassten. Am liebsten würden sie uns doch alle absaufen lassen, dann brauchen sie ihre hochheiligen Fickstädte nich umbenennen. Könn sie alles schön lassen wie es is, am besten noch wiedern Führer und Deckel drauf. Hör uff, ey.

Am nächsten Tag

Es ist vorbei. Sie habens nicht umbenannt, war mir eh klar. Und wisst ihr was? Es macht mir gar nichts aus. Heut morgen hab ich aus dem Fenster geschaut, und es war Frühling. Es gab Kaffee, Hundegebell, kleine Leute gingen ihren Besorgungen nach – DAS sind die wichtigen Dinge des Lebens. Und schlagartig wurde mir klar, wie glücklich und frei ich bin und wie viel ich noch vor mir habe, und da musste ich so schallend lachen, dass die Leute am Nebentisch zusammenzuckten. Armselige Spießer, ich hätte sie umarmen können.

Dass sie ihr bescheuertes Fulda nicht nach mir benannt haben, ist wirklich das Beste, was mir passieren konnte. Ich geh seitdem so viel gelassener durchs Leben, freu mich an den Blumen, spiele mit meinen Kindern. Ich hab sogar wieder mit Nordic Walking angefangen. Und morgen pflanz ich einen Baum. Aber ich sag keinem, wo. Und einen Namen geb ich ihm auch nicht. Wozu braucht ein Baum einen Namen? Wozu eine Stadt, wozu ein Mensch? Nennt mich doch einfach Mensch, so will ich euch ab heute auch nennen. Verbeißt euch nicht in die Dinge, wir leben die ganze Zeit im Paradies, nur auf der Überholspur unserer Gedanken haben wir dieses Wissen vergessen. Ich bin Mensch. Ich schicke euch volltönend lachende Grüße aus der Mitte des Lebens.

Worte über Hamburg (musst du Bock drauf haben)

Digggers!! Hoitee issäs souwaiet, weissu nech??! Hoit fohr ech mol näch Augenbrauenziehhausen, nach Popperlockistan, in die Pressefresse der Republiek: nach HÄMMbuärch, Nuddee. Spex statt Sex, Digger, kain Mardin Ludder aufm Kudder, was hat Udo unnerm Hudo, kann der Didäh Bouln Judo? SOU mok wi dat.

NUllbockotronik! Die Stirne! Blum fällt immer was ain! Bregencity, here I come, endlich verstehn mol welche die Schläueäe von mainee Witzee. Augenbrauen HOUCHziehhausen mussas haissen, siessu, ich sprech schoun gonz verküerzt und verknäppt. Goiol. Goioel, es is goeiouhoueäll, Magggä und zwar NUR und SOU goioueel.

Haäuämburgenhausen, Magggeeea!! Old Hardbody back in Breegentown! Mönsch, do moch ich dann woul ja man n büschen Alsternativrock, weissu, Egggart? Sou Indi-Fresse-Musik, wie sich das man füär Sankt Georg gehöärt! Das kannnsu abeer mol sou annehm dass ech do bei die fish gein tou. Man nennt mich hieär auch Budder bei. Haueha!


Wou finnstu kaine Perleee?

In der Alster.

Worte über Magdeburg

Freun.de, heut Abend spiel ich in Magdeburg. Wir dürfen den Osten nicht fallenlassen. Falls das Osten ist. Das eine war MARburg, da sind die ganzen Studenten, oder? Und MAGDEburg war das andere, oder? Magde. Haben sie wahrscheinlich im Mittelalter Frauen als Sklaven verkauft oder verbrannt oder verdingt und dann gleich die ganze Stadt danach genannt, der kranke Klerus damals. Ich mag eh nicht diese ganzen mittelalterlichen Städte: Machst dir die Felgen kaputt auf dem Kopfstein. Dass sie überhaupt die Assoziation hatten: Wir gehen über Köpfe hier. Diese Vögel waren so evil und dark, puh. Berlin wurde ja erst 1823 erbaut von Humboldisten mit Ethik im Gepäck. Da fahr ich auch wieder hin zurück. Aber heute noch nicht. Heute erstmal M-castle, bin sicher, das wird trotzdem heiter. Schätze, sie werden mich mögen, weil ich so viel über die Geschichte ihrer Stadt weiß.

Worte über die Studentenstadt Marburg

In Marburg solls ja viele Studenten geben. Seufz. Ich war in den 90ern schon mal da und erinner mich noch an die schlechten Betten in der zugigen Künstlerwohnung, nebst der spärlichen Gage. Ey, ich bin fast 50 und kein Student, Alta. Kann ich wenigstens irgendwo duschen diesmal?

Marburg, ey, euer Karl Marb, nach dem ihr euer rotes StudiVz-Nest nennt, hat auch nicht wirklich unluxeriös gelebt. Lest des mal nach. Engels war sogar Fabrikbesitzer, und Mao badete in jungen Frauen aus den Provinzen. Ich finde, ihr geht die Sache falsch an. Kuck mal, jetz is doch auch rausgekommen, wie schäbig die Nazis so wohnen, wollt ihr sein wie die?

Worte über Bremen

Woher nehmen, wenn nicht Bremen?

Fragte einst ein weiser Mann.

Wie? Sich wegen Bremen schämen?

Bremen ist des Nordens Cannes.

Es ist das New York der Fischer;

Bremen ist das Priem-Paris.

Mein Auge brauch n Scheibenwischer.

Weil ich mein Herz in Bremen ließ.

Wo muss man sich benehmen?

Auf keinen Fall in Bremen!

Weise Worte

Jetz is alles wieder so ernst, business business, ich burn noch out, ey.

Meine Alte heißt Bianca, dann sind wir Burnout und Bianca.

Worte über das Ostseebad Prerow

Prerow near the eastern sea

Will soon be my destiny.

Because in the holiday,

Or the »Ferjen«, as we say,

I will go there, I will sing.

And some jokes I’ll try to bring.

The french call it »Animatéùr«

The turkish say: »Alta, ischschwör:

Gehdanischhin, Lan, nischnachPrerow.

Türkisch community dort: zero.«

And will they understand me there?

Will it not be very shwere?

Will they not say: »This western dick

Will only try to make a trick

And steal us our little town

He is a Prerow-stealing clown.

He comes here in his western jeans

Not even stonewashed, as it seems.

With his jokes he makes us tired

When we wake up there stands a Hyatt

Right on the beach and FKK

Is now forbidden – kennwaja.«

The Eastgirls with their Moreorgasms

Will curl around in happy spasms:

»Oh, what a man, how good he smells!

And how he super storys tells!

From foreign countrys far away

He always has something to say!«

They go with me into the dunes,

Under the shining of the moons.

But – oh ! – the MEN, they like it not.

They say: »This Westner is too hot.

He spoils the prices

And that ’s why this

Asshole must vanish

like the Spanish.«

(Früher warn sehr viele Spaanja auch in Prerow jewesn, aber heutzutage nich mehr. Makes you think …)

Is there also an »Afterrow«?

There is so many, I don’t know.

Worte über Wiesbaden

Dann noch Wiesbaden, ein verträumter Name für ne Stadt, oder? Wie’s baden, so schallts aus der Saunalandschaft heraus, wa? Die Wiesel wurden da erfunden und das Wieso. Das Wieso ist so n bisschen nicht das wichtigste Wort, find ich. What’s wrong with Warum? Kommt kleinmütig daher. Wiesel sind allerdings spitze.

(Entschuldigende) Worte über die Schweiz

Swizzers!!!! (Pronounced like Mr Burns yelling at his assistant.) Vergesst bitte nicht oder lernt, falls ihrs noch nicht wisst, dass ich demnächst in euerm Zürich spiel. Lasst mich da nicht wieder mit zehn Rentnern, einer...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2020
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Schlagworte Berlin • Comic • Didi und Stulle • Haupstadt • Humor • Ironie • Kabarett • Kookabura • Lesebühne • Mehringhoftheater • Prenzlauer Berg • schräg • schräge Geschichten • Schräge Orte • Skarky • Zitty
ISBN-10 3-8437-2295-1 / 3843722951
ISBN-13 978-3-8437-2295-7 / 9783843722957
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