Don't LOVE me (eBook)
432 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-26272-3 (ISBN)
SIE ist tabu für ihn.
Haben sie eine Zukunft?
KENZIE ist nicht gerade begeistert davon, in den schottischen Highlands ihr Design-Praktikum zu absolvieren. Doch als sie bei ihrem ersten Auftrag dem jungen Erben der Luxushotelkette begegnet, ändert sich alles. Der attraktive Lyall fasziniert sie von der ersten Minute an. Doch welches Geheimnis verbirgt er hinter seinem abweisenden Verhalten?
LYALL bleibt ein Sommer, um sich am Stammsitz seiner altehrwürdigen Familie zu bewähren. Gelingt ihm das nicht, ist seine Zukunft in Gefahr. Als er der Designstudentin Kenzie begegnet, gerät sein Plan ins Wanken. Denn ihrer Anziehungskraft kann er einfach nicht widerstehen. Doch keiner weiß besser als er, wie verhängnisvoll eine Beziehung zu ihm für sie enden könnte.
Alle Bände der Don't-Trilogie:
Band 1 - Don't Love Me
Band 2 - Don't Hate Me
Band 3 - Don't Leave Me
Shortstory - Don't Kiss Me (Nur als E-Book verfügbar)
Lena Kiefer war schon als Kind eine begeisterte Leserin und Geschichtenerfinderin. Einen Beruf daraus zu machen, kam ihr jedoch nicht in den Sinn. Nach der Schule verirrte sie sich in die Welt der Paragrafen, fand dann aber gerade noch rechtzeitig den Weg zurück zur Literatur und studierte Germanistik. Bald darauf reichte es ihr nicht mehr, die Geschichten anderer zu lesen - da wurde ihr klar, dass sie Autorin werden will. Heute schreibt sie in jeder freien und nicht freien Minute und ihre Romane stürmen regelmäßig die Bestsellerlisten.
1
Kenzie
»Wie wäre es denn hiermit?« Ich zog einen hübschen türkisblauen Stoff aus dem Regal und legte ihn vor mir auf den Tisch. »Die Farbe würde perfekt zu den Schrankfronten in Ihrem Wohnmobil passen. Wenn wir dann noch mit den hellen Kissen einige Akzente setzen, wirkt das Ganze absolut harmonisch.«
Mister und Mrs Colby musterten den Ballen, als wäre er ein Wesen von einem fremden Planeten. Ich ahnte nichts Gutes.
»Ja … also …« Mister Colby rieb sich seine Glatze. »Ich glaube, das ist nicht ganz das Richtige für uns.«
Seine Frau befühlte den beigefarbenen Stoff, der direkt neben meiner Empfehlung lag. »Der hier gefällt mir sehr gut. Den sollten wir nehmen.«
Ich konnte gerade noch verhindern, das Gesicht zu verziehen. »Für die Sitzgruppe oder auch für die seitliche Bank?«
»Für alles. Auch die Kissen.« Mrs Colby strahlte. »Dann ist es einheitlich.«
»Ja, einheitlich todlangweilig«, murmelte ich.
»Was haben Sie gesagt?«, fragte Mister Colby nach.
Jetzt war die Frage – sollte ich den Mund halten oder nicht? Was soll’s. »Ich habe nur überlegt, ob Sie tatsächlich ein so einheitliches Design möchten«, sagte ich ehrlich. »Beige, das ist nun wirklich nicht gerade originell.«
Die beiden wechselten einen irritierten Blick. »Wir wussten nicht, dass ein Wohnmobil originell sein sollte«, antwortete Mrs Colby etwas spitz.
Himmel, wieso hatte ich diese Diskussion überhaupt angefangen? Warum hatte ich nicht gelächelt, genickt und die Bestellnummer des beigefarbenen Stoffs in das Formular eingetragen, so wie jeder Mitarbeiter meines Vaters es getan hätte? Ach ja, richtig. Weil ich seine Tochter war. Und er auch versucht hätte, diese eigentlich sehr netten Leute von dem Look Fahrendes Seniorenheim abzubringen.
»Wissen Sie«, startete ich mein Plädoyer für kräftige Farben, »ein Wohnmobil ist ja mehr als nur ein rollendes Haus. Es ist ein Lebensgefühl. Und –«
»Kenzie?« David, einer von Dads Leuten, streckte den Kopf in unseren Showroom. »Telefon für dich.«
»Kannst du die Nummer aufschreiben und ich rufe zurück?« Unauffällig deutete ich auf die Colbys. Wenn ich jetzt ging, hatten die Gebrüder Langweilig & Beige gewonnen, das stand fest.
»Es scheint dringend zu sein«, meinte David. »Ich kann hier für dich übernehmen.«
Sofort schnellte mein Puls in die Höhe, ohne dass ich ihn mit Vernunft daran hindern konnte. Kalter Schweiß kroch mir in den Nacken, meine Hände verkrampften sich. So war es immer: Wenn jemand davon sprach, dass ein Anruf dringend war, machte mein Körper eine grauenhafte Zeitreise – zu dem Tag, als ein solcher Anruf unserer Familie einen schweren Schlag versetzt hatte. Einen Schlag, von dem wir uns niemals erholen würden.
David schien mir anzusehen, woran ich dachte. »Oh Gott, nein«, sagte er schnell und berührte mich an der Schulter. »Es ist nur jemand von dieser Agentur … Olsen oder so. Nichts Schlimmes.«
Die Erleichterung schwemmte meine Panik weg, aber ihr Echo blieb. Tief atmete ich ein und nickte tapfer, brachte sogar ein Lächeln zustande. »Danke«, murmelte ich, dann entschuldigte ich mich bei den Colbys und verließ den Raum.
Quer durch die Halle waren es nur dreißig Meter bis zum Büro, sie reichten jedoch aus, um mich zu beruhigen. Olsen, das war die Londoner Agentur, in der ich den Sommer über arbeiten würde – eine wichtige Referenz, wenn ich nächstes Jahr die Chance haben wollte, einen Platz für Interior Design an der University of the Arts in London zu bekommen. Wahrscheinlich gab es noch irgendwelche Details zu klären.
In der Halle war es laut, aber die Mischung aus Radiomusik, dem Klang eines Trennschleifers und dem Kreischen der Tischkreissäge war für mich wie das Zusammenspiel eines Orchesters, dessen Schönheit nur wenige zu schätzen wussten – so wie ich. Das lag vermutlich daran, dass ich hier quasi aufgewachsen war.
Links von mir wurde gerade ein Van von Ford ausgebaut, rechts stand ein Pick-up und daneben ein US-amerikanischer Schulbus – das aktuelle Premiumprojekt meines Vaters. Ich lächelte, als ich sah, wie Dad mit seinem ältesten Mitarbeiter George über den Ausbau sprach und dabei wild gestikulierte. Als er mich entdeckte, verschwanden die Falten auf seiner Stirn und er grinste breit. Dann winkte er mich mit der Hand zu sich, aber ich gab ihm ein Zeichen, dass ein Anruf auf mich wartete, und eilte ins Büro.
Ich nahm den Hörer. »Hallo?«
»Ist dort Kenzie Stayton?«, fragte eine fremde, weibliche Stimme.
»Ja, genau, ich bin dran. Brauchen Sie noch irgendwelche Daten von mir wegen des Jobs?«
Stille am anderen Ende. Uh-oh.
»Nun …«, begann die Frau. »Mein Name ist Kendra Lancaster, ich bin die Assistentin von Mister Harrison, dem Leiter der Abteilung für Innendesign. Und ich muss Ihnen leider sagen, dass ein Fehler passiert ist. Die Stelle wurde zweimal vergeben.«
»Okay«, antwortete ich, obwohl das überhaupt nicht klang, als wäre es okay. »Und was bedeutet das für mich? Wenn jetzt nur ein Teilzeitjob drin ist, macht das nichts.« Schließlich brauchte ich nur ein oder zwei interessante Projekte. So wie dieses alte Schulhaus außerhalb von London, das von Olsen gerade in ein Tagungszentrum umgestaltet wurde. Oder die Kirche draußen in Harlow, aus der sie Wohnungen machen wollten. Ich hatte die aktuellen Aufträge genau studiert.
»Nein, leider ist es kein Teilzeitjob«, sagte da Kendra Lancaster. »Eigentlich ist es gar kein Job. Die andere Bewerberin steht der Familie der Olsens sehr nahe, daher müssen wir Ihnen leider absagen.« Sie räusperte sich. »Wir können Ihnen aber für das nächste Jahr eine Stelle anbieten, wenn Sie möchten.«
»Ist das Ihr verdammter Ernst?«, entfuhr es mir. »Dieser Job ist wichtig für mich!« Und irgendeine reiche Trulla mit Beziehungen hatte ihn mir weggeschnappt. Einen Job, den ich für meine Zukunft dringend brauchte, während dieses andere Mädchen sicher mit einem Fingerschnippen von Papi an jeder Uni unserer Welt angenommen wurde. Gott, wie ich das hasste.
»Es tut mir wirklich leid, Miss Stayton. Ich verstehe, dass Sie verärgert sind.« Miss Lancaster klang unangenehm berührt. Kein Wunder. Sie war vermutlich auch nicht einer dieser privilegierten Menschen, die alles bekamen, was sie sich wünschten.
»Nein, ich … mir tut es leid«, brachte ich heraus. »Sie können ja nichts dafür.« Dann kam mir eine Idee. »Könnte ich nicht einfach unbezahlt für Sie arbeiten? Oder zu ein paar Projekten mitkommen und zuhören? Mister Harrison würde mich gar nicht bemerken.« Du bettelst? Bist du so verzweifelt, Kenzie? Und wie.
»Das geht aus versicherungstechnischen Gründen leider nicht«, antwortete die Assistentin. »Wäre denn nicht nächstes Jahr eine Idee für Sie?«
»Nein, nächstes Jahr ist es leider zu spät für meine Bewerbung. Aber danke für das Angebot.« Ich atmete aus.
»Mister Harrison bedauert außerordentlich, dass es diese Überschneidung gegeben hat.«
Sicher. Ich bedankte mich für das Mitgefühl, von dem ich mir nichts kaufen konnte, murmelte eine Verabschiedung und legte auf. Dann lehnte ich mich im Stuhl zurück und sah an die Decke. Meine Augen begannen zu brennen, als mir klar wurde, dass mein Plan für den Sommer soeben zum Teufel gegangen war. Dieser Job war wie ein Sechser im Lotto gewesen, den ich nur mit sehr viel Glück und Hartnäckigkeit hatte ergattern können. Und es war Anfang Juli. Niemals würde ich innerhalb von zwei Wochen eine andere Stelle oder auch nur ein brauchbares Praktikum bekommen.
»Kenzie, ist alles in Ordnung?« Die Stimme meines Vaters schreckte mich auf.
»Nein, gar nicht.« Ich sah ihn an. »Mein Job für den Sommer ist geplatzt«, sagte ich und biss die Zähne aufeinander. Wut stieg mir in den Kopf. »Die haben jemand anderen vorgezogen. Irgendein reiches Gör, das bessere Beziehungen hat als ich.«
»Oh nein.« Er sah mich bestürzt an. »Das tut mir leid, Schatz. Kann man da wirklich nichts machen? Die hatten dir doch fest zugesagt.«
»Nope.« Ich schüttelte den Kopf. »Keine Chance.«
Mein Vater kam herein und setzte sich auf den Sessel gegenüber. »Es gibt bestimmt eine Lösung dafür«, lächelte er, und sein Blick fiel auf das Foto auf seinem Schreibtisch. Sofort erstarb sein Lächeln. Die Aufnahme war uralt, sicher zehn Jahre, aufgenommen an der Küste von Cornwall in einem unserer Urlaube. Wir waren alle nebeneinander aufgereiht, meine drei jüngeren Schwestern und ich, daneben mein Vater, der meine Mutter im Arm hielt. Ihre Haare, deren rötlich-hellbraunen Farbton ich geerbt hatte, flatterten im Wind und sie lachte aus vollem Hals. »Sie hätte eine Lösung gefunden«, murmelte Dad leise. »Ganz sicher.«
»Ist halb so wild«, sagte ich schnell. Eigentlich hätte ich gerne gejammert, die Ungerechtigkeit der Welt eine Weile verflucht und reiche Menschen und ihre guten Beziehungen noch ein bisschen mehr. Aber wenn mein Vater diesen Ausdruck im Gesicht hatte, dann war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. »Zur Not werde ich eben die Colbys doch davon überzeugen, dass ihr Camper mit türkisblauen Sitzen besser aussieht. Dann nehme ich das für mein Portfolio.«
Dad lachte nur halbherzig, trotzdem hoffte ich, dass ich ihn aus seinem Tal herausgeholt hatte. Das war schließlich mein Job, und ich machte ihn...
Erscheint lt. Verlag | 1.10.2020 |
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Reihe/Serie | Die Don't Love Me-Reihe |
Die Don't-Love-Me-Reihe | Die Don’t-Love-Me-Reihe |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
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ISBN-10 | 3-641-26272-0 / 3641262720 |
ISBN-13 | 978-3-641-26272-3 / 9783641262723 |
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