Highway to Passion (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2020
496 Seiten
Heyne Verlag
978-3-641-23753-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Highway to Passion - Christine Feehan
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Aufgewachsen in einem Motorradclub hat Breezy nie erfahren, wie sich ein behütetes Leben anfühlt. Als sie ihre große Liebe Steele kennenlernt, fühlt sie sich zum ersten Mal geborgen. Doch Steele verlässt sie plötzlich, und für Breezy bricht eine Welt zusammen. Sie wird aus dem Motorradclub verbannt und bemerkt kurz danach, dass sie schwanger ist. Ganz auf sich allein gestellt schlägt sich Breezy durch, doch als ihr Sohn entführt wird, wendet sie sich in ihrer Verzweiflung erneut an Steele.

Christine Feehan wurde in Kalifornien geboren, wo sie heute noch mit ihrem Mann und ihren elf Kindern lebt. Sie begann bereits als Kind zu schreiben und hat seit 1999 mehr als siebzig Romane veröffentlicht, die in den USA mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden und regelmäßig auf den Bestsellerlisten stehen. Auch in Deutschland ist sie mit den »Drake-Schwestern«, der »Sea Haven-Saga«, der »Highway-Serie«, der »Schattengänger-Serie«, der »Leopardenmenschen-Saga« und der »Shadows-Serie« äußerst erfolgreich.

1. Kapitel

Breezy Simmons lehnte sich einen Moment lang gegen ihren Pick-up und schaute auf das große Gebäude des Torpedo-Ink-Motorradclubs. Das Herz hämmerte ihr heftig in der Brust, und die Welt schien sich unkontrollierbar zu drehen. Sie beugte sich rasch vor, legte den Kopf auf die Beine und atmete heftig ein. Dabei sah sie auf der anderen Seite des Gebäudes zwei Männer, die sie jedoch nicht kannte. Das ließ ihren Mut sinken.

Sie konnte doch nicht den falschen Club erwischt haben. Es musste dieser sein. Ihr lief die Zeit davon. Langsam richtete sie sich auf und sah sich noch einmal vorsichtig um. Die beiden Männer schauten vom Parkplatz aus zu ihr herüber. Sie vermied es, zu lange zu ihnen hinzusehen, denn sie wollte nicht, dass sie sich ihr näherten. Sie musste nur sehr schnell in das Haus hinein- und wieder herauskommen.

Das Torpedo-Ink-Gebäude war riesig und von einem hohen Maschendrahtzaun umgeben, der oben sogar mit Stacheldraht gesichert war, sodass es etwas an eine Festung erinnerte. Das Rolltor stand weit offen; sie war mit ihrem ramponierten Truck auf das Gelände gefahren und hatte möglichst nahe am Clubhaus geparkt. Die Tür des Wagens hatte sie bewusst offen und den Motor laufen lassen. Hoffentlich würde niemand sie erkennen, und sie konnte rasch in das Gebäude hinein und wieder heraus, sobald sie sichergestellt hatte, dass dies wirklich die Leute waren, nach denen sie suchte.

Es war noch früh am Morgen, der Club kam erst langsam in die Gänge. Hier war über das Wochenende unübersehbar heftig gefeiert worden. In dem riesigen Hof mit einem herrlichen Blick auf das Meer glühte in einigen ausgebrannten Lagerfeuern noch Asche, die vom Wind wieder angefacht wurde. Ein Mann, der ihr den Rücken zugewandt hatte, löschte sie mit einem Wasserschlauch. Er trug ein enges T-Shirt und Jeans, aber keine Abzeichen. Trotzdem war sie sich ziemlich sicher, dass dies das Gebäude des Clubs war, der sich Torpedo Ink nannte. Sie schickte ein stummes Gebet zum Himmel, dass sie sich nicht irrte.

Leere Flaschen lagen im Gras verstreut wie auch auf der Erde an der Seite des Gebäudes. Auf dem Parkplatz standen Autos, Motorräder und Trucks herum, fein säuberlich getrennt von dem Platz, wo die Mitglieder des Clubs ihre Fahrzeuge stehen hatten. Deren Maschinen waren in einer Reihe aufgestellt und wurden von einem Kandidaten bewacht. Er saß auf der Bordsteinkante und beobachtete Breezy. Sie hatte zu nahe an den kostbaren Bikes geparkt, doch das war ihr egal – nur dass sie damit eben die Aufmerksamkeit des Kandidaten auf sich gezogen hatte.

Ein Stück vom Clubhaus entfernt stand eine zweite lange Reihe Motorräder in akurater Linie und wurde ebenfalls von einem Kandidaten bewacht. Der schaute eher gleichgültig zu ihr herüber, was ihr sagte, dass diese Bikes einem Club gehörten, der zu Besuch war. Dieser Mann war nicht so daran interessiert, das Grundstück zu bewachen wie der andere beim Clubhaus.

Sie musste dies hinter sich bringen. Schon allein die Tatsache, in unmittelbarer Nähe eines Bikerclubs zu sein, verursachte ihr Übelkeit. Dass sie wusste, was auf der Party abgegangen war, machte es noch schlimmer. Und dass dies sein Club sein könnte und sie riskieren musste, ihm zufällig zu begegnen, machte es am allerschlimmsten.

Breezy straffte die Schultern und nahm den Umschlag vom Sitz im Inneren ihres Wagens. Der Kandidat sprang auf. Wenn sie sicher gewusst hätte, dass dies der richtige Club war, hätte sie ihm den Brief in die Hand gedrückt und wäre losgefahren, doch sie vermutete das eben nur.

Sie hatte ihn bewusst nicht im Auge behalten, vor allem, als ihr ein Jahr nach ihrem Weggehen zu Ohren kam, dass achtzehn Mitglieder der Swords deren internationalen Präsidenten ermordet haben sollten. Angeblich hatten sie auch einige Mitglieder umgebracht und waren dann verschwunden. Breezy wusste sofort, wer die achtzehn waren, und da sie sie kannte, wusste sie auch, dass das möglich war, auch wenn andere es abstritten. Sie war so weit von diesem Leben weggelaufen, wie sie nur konnte, doch nun war sie hier und wurde konfrontiert mit ihren Erinnerungen.

Die Partys. Die Gewaltorgien. Diese extreme Missachtung und Geringschätzung von Frauen. Sie schob die Gedanken beiseite, schritt mit forschem, entschlossenem Gang auf den Club zu, riss die Tür auf und ging hinein. Es roch genau so, wie sie es in Erinnerung hatte. Alkohol. Sex. Gras. Ihr Magen drehte sich. Gott. Gott. Sie hielt es kaum aus, dieses Clubhaus zu betreten.

Der Aufenthaltsraum war riesig. An einer Seite zog sich eine lange, geschwungene Bar hin, in der Mitte standen Tische und Stühle, auf der anderen Seite mehrere Sofas und Sessel. Überall lagen Schlafende. Zwischen den meist nackt auf dem Boden Herumlungernden sammelte eine Frau Flaschen, Pappteller und anderen Abfall in einen Müllsack. Sie schaute Breezy an, sagte jedoch nichts, sondern ging wie ferngesteuert ihrer Arbeit nach. Breezy erinnerte sich daran, wie das war. Diese Frau hätte sie sein können.

Sie erkannte keinen der auf dem Boden oder auf Sesseln Schlafenden, und ihr Mut sank. An der Bar blieb sie stehen und ließ den Blick von einem Gesicht zum nächsten wandern. Überall halb oder ganz nackte Männer und Frauen, die meisten schnarchten leise. Da war ein Mann mit wilden, blonden Haaren und eisblauen Augen. Von seinem Augenwinkel tropften drei tätowierte Tränen auf die Wange.

Er lag auf einem Sessel, fast gelangweilt, und hatte die Augen halb geschlossen, während die Frau zu seinen Füßen kniete und ihn mit dem Mund bearbeitete. Eine zweite verteilte Küsse über seine Brust. Dem Blonden gegenüber saß ein anderer Mann, der ihm aufs Haar glich, also offensichtlich sein Zwillingsbruder war. Er schaute zu, die Faust dabei um seinen beeindruckenden Schwanz gelegt. Mit einem Kopfnicken bedeutete der mit dem Tränen-Tattoo der zweiten Frau, zu seinem Bruder zu gehen, woraufhin sie sofort auf Händen und Knien zwischen dessen Beine kroch.

Sie waren es. Es war der richtige Club. Die Männer, die sie gesucht hatte. Sie hatte sie gefunden. Sie erkannte die Zwillinge, und ihr Herz begann zu rasen. Wie hätte sie sie auch nicht erkennen können? Sie waren hinreißende Männer. Eiskalt, aber wunderschön. Der mit den Tattoos, er hieß auch noch Ice, blickte plötzlich auf und sah sie an. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie bemerkte, dass er sie erkannte.

Breezy knallte den Umschlag auf die Theke. »Gib den Steele!« Sie wandte sich zum Gehen, ließ den Blick noch einmal durch den Raum schweifen.

Auf ihre Worte hin regten sich am anderen Ende des Raums drei Frauen; ihre schlafenden Körper wurden von dem Mann zur Seite geschoben, der unter ihnen lag. Er setzte sich halb auf, strich sich die dunklen, wilden Haare aus dem Gesicht und blinzelte schläfrig. Ihr Herzschlag stockte. Sie starrten einander an, und ihr Magen hob sich.

Breezy wollte nur noch weg und rannte, so schnell sie konnte. Sie hörte noch den scharfen Pfiff hinter ihr, doch da hatte sie sich bereits in ihren Pick-up geflüchtet, den Rückwärtsgang eingelegt, und nun trat sie voll aufs Gaspedal. Der Wagen schoss rückwärts durch das sich bereits schließende Tor nach draußen. Männer kamen aus dem Clubhaus gerannt, sie sah sie durch die Windschutzscheibe, doch da hatte sich das Tor bereits mit einem lauten Krachen hinter ihr geschlossen. Sie war auf der einen Seite, der Seite der Freiheit; die Männer waren auf der anderen – und damit zumindest für den Moment eingesperrt. Wenigstens einmal war das Glück auf ihrer Seite.

Sie setzte direkt auf die Straße zurück, froh, dass so früh am Morgen noch kein Verkehr war. Dann schaltete sie auf Drive, verlor beim heftigen Gegensteuern fast die Kontrolle über den Wagen und raste los Richtung Highway 1. Sie hatte einen Plan, nur für alle Fälle, und war froh, ihn gemacht zu haben. Ihr ganzer Körper zitterte so sehr, dass es ihr schwerfiel, das Steuer festzuhalten. Doch sie schaffte es, auch wenn ihre Fingerknöchel dabei weiß wurden.

Warum tat es so weh? Er hatte ihr völlig klar zu verstehen gegeben, dass sie ihm nichts bedeutete. Sie war eins von den Mädchen im Club gewesen. Nein, noch weniger sogar. Eine Nutte. Eine, die ihre Familie zum Anschaffen geschickt hatte. Ein Drogenkurier. Nichts. Sie war ein Nichts. Sie hatte gedacht, er sei ihre Welt, dabei hatte er hinter ihrem Rücken geplant, den Club ihrer Familie zu vernichten. Sie hatte ihn geliebt. Er hatte sie benutzt und dann weggeworfen, jeden Traum und alle Hoffnung zerstört, die sie je gehabt hatte.

Ihre Sicht wurde trüb, und sie wischte sich über die Augen, wütend, dass er sie wieder zum Heulen gebracht hatte. Dass er sie immer noch zum Weinen bringen konnte. Sie hatte genug Tränen seinetwegen vergossen. Dieser Lügner. Er war nicht anders als all die anderen Männer in den Clubs. Frauen bedeuteten ihnen nichts. Nichts. Sie benutzten sie. Demütigten sie. Sie war in dieses Leben hineingeboren worden, doch sie musste dort nicht bleiben. Sie war nicht so ein Mädchen. Nicht mehr. Nie mehr.

Breezy bog in die kleine Schotterstraße ein, die sie zuvor ausfindig gemacht hatte, nur für den Fall, dass man sie erkannte. Sie wusste, dass man sie verfolgen würde; schließlich war sie die Tochter ihres Todfeindes. Sie fuhr, so weit es auf der engen Straße ging, und hielt dann in einem Wäldchen an. Die Piste wurde seit Langem nicht mehr befahren und war von Gesträuch, Kletterpflanzen und Bäumchen überwuchert. Sie parkte, stieg hastig aus und bedeckte den Pick-up mit den Ästen und dem Grünzeug, das sie zuvor hergerichtet hatte.

Sobald der Wagen nicht mehr zu sehen war,...

Erscheint lt. Verlag 14.9.2020
Reihe/Serie Die Highway-Serie
Die Highway-Serie
Übersetzer Almuth Reich
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Vengeance Road (Torpedo Ink Series 2)
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestseller • Biker • Dunkle Vergangenheit • eBooks • Erotik • Kalifornien • kleine geschenke für frauen • Liebe • Liebesromane • Magie • Romantik • Spannung • Thriller • Torpedo Ink Biker Club
ISBN-10 3-641-23753-X / 364123753X
ISBN-13 978-3-641-23753-0 / 9783641237530
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