Victorian Rebels - Mein Ende und mein Anfang (eBook)

(Autor)

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2019 | 1. Aufl. 2019
429 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-1041-4 (ISBN)

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Victorian Rebels - Mein Ende und mein Anfang - Kerrigan Byrne
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In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt ...

Samantha Masters wird zur Gejagten, als sie ihren skrupellosen Ehemann erschießt, um der jungen Schottin Alison Ross das Leben zu retten. Diese bietet ihr jedoch eine einmalige Chance, ihrer Notlage zu entkommen: Sam soll sich als die junge Adlige ausgeben, um das Anwesen der Familie Ross zu retten, das sich der Highlander Gavin MacKenzie mit allen Mitteln aneignen will. Weder Drohungen noch Verführung können Sam beeindrucken, ganz gleich, wie sehr Gavin ihr Blut insgeheim in Wallung bringt. Doch als ihre Vergangenheit sie einholt, begreift sie, dass er ihr einziger Verbündeter sein könnte ...
'Kerrigan Byrne ist eine Naturgewalt des Genres!' Romantic Times

Band 5 der VICTORIAN REBELS

Prolog


Ravencroft Keep, Wester Ross,
Schottland.

Der Junge, den sie Thorne nannten, verlor seine Jungfräulichkeit mit fast sechzehn Jahren. Seine Unschuld hatte er lange vorher verloren. So früh jedenfalls, dass er sie nie vermisste.

Es war in der Nacht, in der sein Vater Tessa McGrath nach Ravencroft Keep geholt hatte. Er war nicht der Erste, der eine Prostituierte bezahlte, um seine Söhne zu Männern zu machen. Aber Thorne war damals zu jung gewesen, um zu erraten, dass Hamish Mackenzie gar nicht die Absicht hatte, seine Söhne in die Kunst der körperlichen Liebe einzuweihen.

Er wollte sie zu Monstern machen, wie er selbst eines war.

Das Mädchen war dafür bekannt, sich auf die dunklen Seiten der Erotik spezialisiert zu haben. Aber als sie das Angebot des Laird der Mackenzies angenommen hatte, hatte sie nicht geahnt, wie bodenlos tief seine Grausamkeit war.

Sie hatte vorsorglich eine Tasche mit Spielzeug mitgebracht. Weiche Peitschen, Lederriemen für Fesselspiele und andere originelle Gerätschaften, deren Anwendung sich selbst ein triebhafter Junge von Thornes Alter nicht vorstellen konnte.

Wobei er es versuchte, als er neben seinen älteren Brüdern stand und reglos und fasziniert dabei zusah, wie sein Vater die nackte, schnurrende Hure ans Bett fesselte. Er hob den Blick zu Liam und Hamish, suchte nach Hinweisen, was er erwarten oder fühlen sollte.

Hamish, der Jüngere, der Bastard, der den Namen seines Vaters trug, hatte einen lüsternen Glanz in seinen schwarzen Augen. Eine bösartige Vorfreude, die Thorne verwirrte. Er wusste, dass Hamish keine Jungfrau mehr war. Er war zwanzig und prahlte damit, dass sich ihm schon viele Frauen hingegeben hatten – freiwillig wie unfreiwillig.

Liam, Ravencrofts Erbe, würdigte die nackte Frau kaum eines Blickes. Stattdessen betrachtete er düster seinen Vater. Liam war zwischen Hamish und Thorne geboren. Seine Mutter war Laird Mackenzies erste Frau gewesen. Die gestorben war.

Von der alle sagten, ihr Vater habe sie umgebracht.

Thornes Blick sprang von Liam zum Laird und wieder zurück. Ihre Züge waren fast identisch. Langes Haar, so schwarz wie die Flügel eines Raben. Augen, dunkel wie die Nacht. Ein hartes, brutales Gesicht. Überrascht bemerkte Thorne, dass Liam schon fast so groß war wie ihr Vater. Wie die Eichen, die Inverthorne Forest beherrschten. Ob Liam eine Frau … oder Frauen … gehabt hatte, wusste er nicht. Sie redeten nicht mehr oft miteinander. Aber Thorne liebte seinen Bruder mit all der sanften Wildheit seiner Jugend.

Liam war mutig. Er war stark und ernst und beschützte ihn. Als Thorne noch sehr jung gewesen war, hatte Liam ihm manchmal gezeigt, wo er sich verstecken konnte, wenn der Laird wieder einen seiner Wutanfälle hatte – und ein paar Peitschenhiebe und Schläge kassiert, die eigentlich Thorne gegolten hatten.

Und dafür würde er seinen Bruder immer lieben. Was auch geschehen mochte.

Inzwischen war Thorne zu groß für die Verstecke und Schlupfwinkel in Ravencroft Keep, und deshalb suchte er draußen Zuflucht, wann immer es möglich war.

Tessa McGrath war schön gewesen in jener Nacht. Gertenschlank mit glatter, heller Haut und faszinierenden Schönheitsflecken an Stellen, die er vorher nie richtig gesehen, sich aber immer vorgestellt hatte. Die Unterseite der üppigen Brüste. Das Innere der Schenkel, und direkt darüber das weiche Haar zwischen ihren Beinen.

Die Hure hatte ihn erregt. Sie hatte sich gewunden und gebettelt, die Dinge, die Frauen sonst nur in seiner Fantasie sagten, wirklich gesagt.

Morgen würde er es Callum erzählen, dachte er, seinem besten Freund. Der Sohn des Stallmeisters war ein oder zwei Jahre jünger als er, aber seit Jahren trieben sie sich gemeinsam in Wester Ross herum, galoppierten über den Gresham Peak in die Freiheit der Moore von Erradale. In letzter Zeit stibitzten sie manchmal etwas von dem duftenden Tabak aus der Dose von Callums Vater und rauchten ihn hinter den Viehweiden der Ross’. Sie betrachteten die Wellen, die gegen die schwarzen Klippen schlugen, und lachten über die Possen der flauschigen, roten Hochlandkälber, während sie besonders über ein Thema ausführliche Vermutungen anstellten.

Wie sah eine nackte Frau aus? Wie fühlte sie sich an? Was würden sie eines Tages mit ihr machen, und was hofften sie, dass sie mit ihnen machen würde? Manchmal spionierten sie Ms Ross hinterher, einer hübschen, jungen, dunkelhaarigen Frau mit funkelnden, blauen Augen und einem Gang, der sie beide fesselte. Sie war eine kräftige und üppige Person mit einem Lachen, das weit über das Moor hallte und den Jungen jedes Mal ein Lächeln entlockte. Auch wenn sie die Frau eines Viehzüchters war, kleidete sie sich immer wie eine feine Dame.

An einem besonders sonnigen Tag hatten sie mit offenen Mündern über einen der zerklüfteten Felsen am Fuße des Gresham Peak gespäht, als James Ross seine hübsche Frau an der Wand der Scheune genommen hatte, vor Gott und dem ganzen Vieh. Sehr zur Enttäuschung der Jungen hatte sie ihr Kleid und alles noch angehabt, und die Details des Aktes waren unter endlosen Unterröcken verborgen geblieben. Die ganze Sache war schnell und laut vor sich gegangen, und im Anschluss hatte das Paar geseufzt und gelacht.

»So eine Frau könnte ich heiraten«, hatte Callum mit seinem auffälligen irischen Akzent verkündet.

»Aye«, hatte Thorne bereitwillig zugestimmt. Obwohl er sich nicht so sicher war … vielleicht wollte er lieber eine Frau wie seine Mutter. Die leise sprach, elegant war und immer freundlich. Ms Ross schrie ihren Mann manchmal an, und einmal hatte sie sogar einen Schuh nach ihm geworfen.

Sie hatte ihn direkt auf dem Hintern getroffen.

Was für eine Frau tat so etwas? Seine Mutter niemals.

Sein Vater würde sie umbringen, wenn sie auch nur die Stimme gegen ihn erheben würde, geschweige denn einen Schuh.

Gott, wie er seinen Vater hasste. Fast so sehr, wie er ihn fürchtete.

Warum war er nicht der Sohn von Leuten wie den Ross’? Einfache, glückliche Menschen. Sie waren wohlhabend, besaßen Land, so hatte er jedenfalls gehört, waren aber kein bisschen adlig. Sie lebten in ihrem eigenen grünen Königreich, das Thorne so oft besuchte, wie er seinem eigenen entfliehen konnte.

Wenn er und Callum sich das nächste Mal heimlich davonmachten, würde er damit prahlen, dass er in dieser Nacht ein Mann geworden war. Dass er all die Dinge getan hatte, die sie sich in ihrer kindlichen Fantasie vorgestellt hatten. Und noch einige mehr.

Manchmal hasste er Callum. Neidete ihm den knurrigen, aber gerechten und gütigen Vater und die endlosen Tage der Freiheit, an denen er jagen und sich herumtreiben konnte wie es ihm gefiel. Thorne war seit seinem siebten Lebensjahr Earl. Damals war der Onkel seiner Mutter gestorben und er der nächste männliche Erbe in der Linie der St. James’ gewesen. Seitdem gehörte ihm Inverthorne Keep im Norden, auch wenn sein Vater es als sein Vormund für ihn verwaltete.

Aber der Titel bedeutete Thorne nichts. Er freute sich nur, dass er klug war und mit Worten umgehen konnte, denn morgen würde er Callum seine Erfahrung mit Tessa McGrath in allen saftigen, Neid erregenden Details beschreiben.

Das war der letzte Gedanke, den er für längere Zeit an Callum richtete. Denn wie sollte er sich auf etwas anderes konzentrieren, als auf den Anblick des willfährigen Mädchens vor ihm.

Dann holte der Laird seine eigene Peitsche hervor, und Thornes Freude schrumpfte gleichzeitig mit seiner Erregung wie eine mit Salz bestreute Nacktschnecke.

Das liebste Instrument seines Vaters, um Angst und Schmerz zu erzeugen, stammte noch aus der Zeit der Römer. Der Legende nach hatte einer seiner piktischen Ahnen die Peitsche einem römischen Legionär entrissen, bevor er ihn damit erschlug.

Thorne wusste nicht, ob die Geschichte der Wahrheit entsprach. Aber er wusste, wie sehr die Hiebe schmerzten, denn bei so mancher Gelegenheit hatte sie Haut von seinem Rücken gerissen.

Ein verzweifeltes »Nein« löste sich von seinen Lippen, als der Laird mit der Peitsche über den Rücken der schnurrenden Hure strich. Sie wölbte den Rücken und stöhnte erwartungsvoll …

Dann zerrissen die ersten zwei Hiebe ihre perfekte Haut.

Thorne ließ die Schultern sinken, als sein Vater um das Bett herumging und seinen Söhnen die verhasste Peitsche hinhielt.

»Für jeden von euch zwei Hiebe«, befahl er.

»Das überlebt sie nicht«, hatte Thorne wider besseren Wissens protestiert. Er hasste seine hohe, sich überschlagende Stimme und die leichte Hysterie beim Anblick des Blutes, das auf dem zarten Rücken der Frau hervortrat.

Er hatte den Schlag seines Vaters nicht vorausgesehen, obwohl er zu erwarten gewesen war, wie er kühl überlegte, als er auf dem Rücken lag, die Sterne vor seinen Augen wegblinzelte und Blut in seinem Mund schmeckte.

»Für jeden. Zwei. Hiebe«, wiederholte der Laird. »Mir ist egal, wer von euch wie oft zuschlägt, aber sie wird erst losgebunden, wenn sie sechs weitere Hiebe erhalten hat.«

Keiner der Mackenzie-Jungen sprach. Sie atmeten kaum. Auch wenn Thorne zu Liam hinsah, der seinen Vater mit einem Hass anblickte, der sich mit seinem eigenen messen konnte.

»Ihr tut es«, befahl der Laird mit einem bösen Lächeln. »Sonst tue ich es selbst.«

Hamish, der Jüngere, hatte die Hand nach der Peitsche ausgestreckt, eine beängstigende Vorfreude zeigte sich unter der Angst in seinen noch nicht ganz so furchteinflößenden Zügen.

»Nay.« Liam war...

Erscheint lt. Verlag 31.10.2019
Reihe/Serie The Victorian Rebels
The Victorian Rebels
The Victorian Rebels
Übersetzer Inka Marter
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Scot beds his wife (Victorian Rebels 05)
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 18. - 19. Jahrhundert • Alison • Außenseiterin • Beziehung • Denver • enemies to lovers • Erinnerung • Familienanwesen • Frauenroman • Gavin MacKenzie • Gefühle • gefühlvoll • herzzerreißend • Highland • Highlander • Highlands • Historische Liebesromane • Hochzeit • Laramie County • Leidenschaft • Leidenschaftdüster • Liebe / Beziehung • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Mackenzie • Outlaw • Romantik • romantisch • Samantha Masters • Schicksal • Schottland • sinnlich • Sippe • Unterhaltung • viktorianisch • Viktorianisches London
ISBN-10 3-7363-1041-2 / 3736310412
ISBN-13 978-3-7363-1041-4 / 9783736310414
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