Schottische Versuchung (eBook)

Roman
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2020 | 1. Auflage
560 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-24156-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schottische Versuchung -  Stephanie Laurens
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Der zweite aufregend-prickelnde Roman der neuen Cynster-Reihe!
Thomas Carrick hat das Glück gepachtet. Er ist wohlhabend, führt ein florierendes Unternehmen und kann sich vor Verehrerinnen kaum retten. Bislang aber konnte keine der Damen sein Herz entflammen - zumindest nicht so, wie es Lucilla Cynster einst getan hat. Die schöne und eigensinnige Rothaarige lebt aber weit entfernt in den Highlands, und Thomas hatte sich geschworen, nie wieder in diese raue Gegend, geschweige denn zu seiner dort ansässigen Verwandtschaft, zurückzukehren. Doch dann ereilt ihn ein dringender Hilferuf, und Thomas sieht sich erneut der betörenden Anziehungskraft Lucillas ausgeliefert. Wird er der Versuchung widerstehen können?
Die Reihe »Cynster, eine neue Generation« bei Blanvalet:
1. Eine Liebe in den Highlands
2. Schottische Versuchung
3. Verführt von einer Highlanderin
4. Eine skandalöse Leidenschaft
5. Ein verheißungsvolles Abenteuer
6. Wie zähmt man eine Lady?
7. Der irische Gentleman

Alle Bände können auch unabhängig voneinander gelesen werden.

Stephanie Laurens begann mit dem Schreiben, um etwas Farbe in ihren wissenschaftlichen Alltag zu bringen. Ihre Bücher wurden bald so beliebt, dass sie ihr Hobby zum Beruf machte. Stephanie Laurens gehört zu den meistgelesenen und populärsten Liebesromanautorinnen der Welt und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in einem Vorort von Melbourne, Australien.

Kapitel 1

April 1848


Glasgow

»Guten Morgen, Mr. Carrick.«

Thomas, der gerade seinen Regenschirm zusammenrollte, blickte auf und lächelte Mrs. Manning an. Die Empfangsdame saß an ihrem Schreibtisch im Foyer von Carrick Enterprises, das seinen Firmensitz im ersten Stock eines Gebäudes an der Trongate hatte, ganz in der Nähe des geschäftigen Herzens der Stadt.

Fast schon gebieterisch streckte sie die Hand aus.

»Geben Sie her, lassen Sie mich das machen, Sir.«

Während die Tür zum Treppenhaus, durch das er gerade heraufgekommen war, hinter ihm ins Schloss fiel, ging Thomas zu Mrs. Manning und reichte ihr wie ein folgsamer Junge den Schirm.

Die langjährige Mitarbeiterin, eine verwitwete Frau mittleren Alters, verzog die schmalen Lippen zu einem zufriedenen Lächeln, als sie den Regenschirm entgegennahm. Trotz ihres strengen Auftretens hatte sie eine Schwäche für Thomas und herrschte mit fester, aber liebevoller Hand über ihr Reich.

»Sie haben heute Morgen keine Termine, Mr. Carrick, nur die Unterredung mit den Colliers am späten Vormittag.« Mrs. Manning sah sich um. »Und heute Morgen ist auch nichts reingekommen, was Sie erledigen müssten.«

Gegenüber dem Empfang stand ein langer, blank polierter Tresen an der Wand, hinter dem ein Regal mit Fächern eingelassen war, wo Dobson gerade Briefe und Lieferungen sortierte.

Er war ein ehemaliger Soldat und kein Mann vieler Worte, und so nickte er Thomas bloß schweigend zu, als der in seine Richtung blickte, bevor er sich wieder Mrs. Manning zuwandte.

»Wenn das so ist, werde ich die Gelegenheit nutzen und mir die Geschäftsbücher und -berichte des vergangenen Monats ansehen.«

»Sie finden alles auf dem Sekretär hinter Ihrem Schreibtisch, Sir.«

Das Foyer war mit fein gemaserter Eiche verkleidet. Auf der im oberen Teil verglasten Eingangstür waren auf einem kunstvoll gearbeiteten, vergoldeten Schild der Name und das Logo der Firma zu sehen – der Umriss eines Dampfschiffs auf einer quadratischen Kiste. Von der Stuckdecke hingen an schweren Ketten Gaslampen herab, Schalen aus marmoriertem Glas, die einen warmen Schein verbreiteten. Das ganze Ambiente vermittelte einen Eindruck zurückhaltenden Wohlstands, bei dem niemand auf die Idee kam, hier wolle jemand großspurig etwas zur Schau stellen.

So etwas hätte Thomas Carrick auch völlig ferngelegen, denn es stand kein ererbtes Geld hinter Carrick Enterprises. Niall, sein verstorbener Vater, hatte die Import-Export-Firma vor fünfunddreißig Jahren gegründet, da er als zweitgeborener Sohn ohne Anspruch auf das Familienerbe seinen eigenen Weg hatte finden und gehen müssen. Dabei hatte er Unterstützung von seinem Schwager Quentin Hemmings, dem Bruder seiner Frau Katherine, erhalten, der seitdem Miteigentümer der Firma war.

Just in dem Moment, als Thomas sich in Richtung der Büroräume begeben wollte, tauchte er plötzlich im Türrahmen auf, den Blick auf ein Bündel Papiere gerichtet, das er in den Händen hielt.

Quentin war fast so groß wie Thomas und hatte das Auftreten eines betuchten Gentleman, der rundum zufrieden mit seinem Leben war. Und tatsächlich konnte Quentin sich in puncto Ehe, Familie und Geschäft kaum beklagen. Er war erfolgreich, nach wie vor energisch, tatkräftig und in hervorragender körperlicher Verfassung. Lediglich sein braunes Haar war ein wenig schütter geworden.

Seine Miene erhellte sich, als er Thomas sah.

»Thomas, mein Junge. Guten Morgen.« Quentin schwenkte die Papiere, die er in den Händen hielt. »Die Verträge mit der Bermuda Sugar Corporation. Allerdings gibt es da eine Sache …«, fügte er ernst hinzu.

Nachdem Thomas mit ihm gesprochen und der Meinung des Onkels zugestimmt hatte, dass hinsichtlich der Lieferungen von Bermuda Sugar noch weitere Sicherheiten und Zusagen eingeholt werden sollten, ging er fünfzehn Minuten später endlich den schmalen Korridor entlang, der an einer eindrucksvollen Tür endete, die wiederum in ein großes Eckbüro führte. Sein Büro. Das von Quentin befand sich am anderen Ende des Flurs und nahm ebenfalls eine Ecke des Gebäudes ein.

Er war lediglich ein paar Schritte von seinem Büro entfernt, als eine andere hochgewachsene Gestalt mit Papieren in der Hand aus dem angrenzenden Büro kam. Es war Thomas’ Cousin Humphrey, der einzige Sohn von Quentin. Grinsend blieb er stehen.

»Du musst dich entscheiden, welche von Glasgows bezaubernden Damen du bevorzugst«, erklärte er süffisant, »und zwar schnell. Sonst haben wir hier bald einen Krieg unter den Frauen. Und wenn es um Feindseligkeiten geht, sind die Ladys einfallsreicher, als Napoleon es je war. Blut wird auf den Tanzflächen vergossen werden, metaphorisch gesprochen. Merk dir meine Worte, mein Lieber.«

»Wo hast du das denn aufgeschnappt? Oder sollte ich besser sagen, von wem?«, hakte er lachend nach.

»Von der alten Lady Anglesey. Sie hat mich am Kragen gepackt und weichgekocht – es ging um dich und dein reges Interesse an der Damenwelt. Zum Glück«, fuhr Humphrey fort, »war Andrea bei mir und fungierte als mein Schutzschild, sodass ich mir nicht auch einen ihrer Vorträge anhören musste.«

Andrea war Humphreys Zukünftige, obwohl die beiden noch nicht offiziell verlobt waren.

Die beiden jungen Männer hatten am Abend zuvor mit Quentin und seiner Ehefrau Winifred eine Abendgesellschaft besucht. Als einer der begehrtesten Junggesellen Glasgows war Thomas das Ziel von vielen Kupplerinnen und noch mehr von umtriebigen jungen Damen, die sich von seinem Äußeren und seiner Persönlichkeit ebenso angezogen fühlten wie von seinem Wohlstand.

Thomas seufzte. »Ich schätze, ich werde mich irgendwann entscheiden müssen, aber ich hoffe noch immer, dass ich jemanden wie Andrea finde. Eine junge Dame, die nicht allein auf die gesellschaftliche Stellung schaut, sondern mit der ich was anfangen kann und die es vermag, mein Interesse zu wecken.«

»Aha.« Noch immer grinsend, schlug Humphrey Thomas auf die Schulter. »Nicht alle können eben so viel Glück haben wie ich.«

Der Cousin lachte und deutete auf die Papiere in Humphreys Hand.

»Eine Ladung Palisanderholz ist unterwegs nach Bristol.« Aufregung schwang in Humphreys Stimme mit. »Ich denke, ich könnte die Lieferfirma davon überzeugen, dass Glasgow das bessere Ziel wäre.«

»Das wäre in der Tat eine schöne Ergänzung für das Mahagoniholz, das wir bekommen.« Thomas nickte. »Sag Bescheid, wenn es geklappt hat.«

»Oh, das wirst du mitbekommen – das wirst du definitiv mitbekommen.«

Humphrey winkte noch einmal mit den Papieren und machte sich auf den Weg in Richtung Foyer. Zweifellos würde er sich mit einem ihrer Zwischenhändler beratschlagen, wie er den Konkurrenten aus Bristol das Geschäft abjagen, um nicht zu sagen klauen konnte.

Thomas ging unterdessen in sein Büro, hängte seinen Mantel an den Kleiderständer hinter der Tür und begab sich zu seinem Schreibtisch. Bevor er allerdings Platz nahm, blickte er noch eine Weile versonnen aus dem Fenster auf die belebte Durchgangsstraße, die bereits von Kutschen, Pferdekarren und Fußgängern bevölkert war. Der Straßenlärm drang bis zu ihm hinauf, und die Rufe und das Geschrei mischten sich mit dem Knallen der Peitschen. Am Himmel zeigten sich erste Sonnenstrahlen, die vom grauen Wasser des Clyde gespiegelt wurden.

Dieses Büro, dieser Ort …

Thomas hatte sich entschieden, dass dies hier sein Lebensmittelpunkt werden sollte. Zumindest beruflich. Immerhin nahm er als einer der beiden Besitzer von Carrick Enterprises eine wichtige Position ein, die es noch auszubauen galt. Nicht allein geschäftlich, sondern desgleichen gesellschaftlich.

Insofern musste sein nächster Schritt darin bestehen, sich eine passende Ehefrau zu suchen. Eine, die von ähnlicher Herkunft war wie er, die zu repräsentieren verstand, die ihm Glanz verlieh, die ihm Kinder schenkte und sie in seinem Sinne aufzog. Er malte sich das alles schon aus, einschließlich eines seiner Position angemessenen Hauses in der besten Wohngegend und vielleicht einer Jagdhütte in den Highlands.

Das alles sah er deutlich vor sich.

Bis auf eines, das Erste und Wichtigste.

Egal wie viele Damen aus gutem Hause mit einem annehmbaren oder sogar hübschen Äußeren und mit einwandfreien gesellschaftlichen Referenzen seine Tante ihm vorstellte – er sah keine von ihnen an seiner Seite. Es wollte einfach nicht passen.

Nicht solange Lucilla Cynster noch immer so lebhaft und fast mit Händen greifbar vor ihm zu stehen schien und seine Gedanken beherrschte.

Und das, wenngleich er ihr absichtsvoll seit mehr als zwei Jahren aus dem Weg ging. Er hatte gehofft, sich auf diese Weise aus den unsichtbaren Fesseln lösen zu können, mit denen sie ihn gefangen hielt. Selbst wenn seine Augen sie nicht sahen, wenn seine Ohren ihre Stimme nicht hörten, wenn sein Bewusstsein nicht durch ihre Nähe gereizt, aufgewühlt und beeinflusst wurde. Doch diese Erwartung hatte sich nicht erfüllt.

Ihr Bild hatte sich ihm eingebrannt, die Erinnerung an ihr wunderschönes Gesicht mit den leicht schräg stehenden, smaragdgrünen Augen, das von feuerrotem Haar umgeben war und von ihrem makellosen, porzellanfarbenen Teint noch unterstrichen wurde, wollte nicht weichen. Jede andere junge Frau verblasste im Vergleich zu ihr. Gegen sie wirkten die anderen fade.

Farblos.

Und nicht nur äußerlich. Lucillas Leuchtkraft umfasste auch ihre Seele und war etwas,...

Erscheint lt. Verlag 20.1.2020
Reihe/Serie Cynster, eine neue Generation
Übersetzer Christiane Meyer
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Tempting of Thomas Carrick (Cynster Next Generation 2)
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Beißer • Bridgerton • Cynster • eBooks • Erotik • Highlands • Historische Liebesromane • Historischer Liebesroman • Julia Quinn • kleine geschenke für frauen • Liebesroman • Liebesromane • New-York-Times-Bestsellerautorin • Schottland • Versuchung
ISBN-10 3-641-24156-1 / 3641241561
ISBN-13 978-3-641-24156-8 / 9783641241568
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