Die letzte erste Nacht (eBook)

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2018 | 1. Auflage
400 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-0779-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die letzte erste Nacht -  Bianca Iosivoni
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Eine einzige Nacht kann dein ganzes Leben verändern ...

Sie hätten niemals miteinander im Bett landen dürfen - das ist Tate und Trevor klar. Und schon gar nicht sollten sie den Wunsch verspüren, das Ganze zu wiederholen. Doch für die beiden ist es unmöglich, das Kribbeln zwischen ihnen zu ignorieren. Dabei kann Trevor auf keinen Fall erneut bei Tate schwach werden. Zu nah kommt die junge Studentin seinem dunkelsten Geheimnis: Während sie versucht, herauszufinden, warum ihr Bruder starb, setzt er alles daran, die Antwort auf diese Frage für immer vor ihr zu verbergen ...
'Frech, humorvoll, sexy!' Mona Kasten über Der letzte erste Blick

Die Firsts-Reihe:

1. Der letzte erste Blick

2. Der letzte erste Kuss

3. Die letzte erste Nacht





Schon seit frühester Kindheit ist Bianca Iosivoni, geboren 1986, von Geschichten fasziniert. Mindestens ebenso lange begleiten diese Geschichten sie durch ihr Leben. Den Kopf voller Ideen begann sie als Teenager mit dem Schreiben und kann sich seither nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören.

Schon seit frühester Kindheit ist Bianca Iosivoni, geboren 1986, von Geschichten fasziniert. Mindestens ebenso lange begleiten diese Geschichten sie durch ihr Leben. Den Kopf voller Ideen begann sie als Teenager mit dem Schreiben und kann sich seither nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören.

Kapitel 1


Tate

Trevor Alvarez war absolut nicht mein Typ. Nope. Nie gewesen und würde er auch nie sein. Nicht einmal dann, wenn er so dicht an mir vorbeiging wie jetzt und mir dabei einen Blick zuwarf, den ich nicht recht deuten konnte. Sein Duft hing noch in der Luft, während er sich bereits setzte, und ich musste mich zusammenreißen, um nicht ein weiteres Mal tief einzuatmen.

Zugegeben: Trevor war attraktiv. Nicht auf eine modelmäßige Weise, sondern wenn man auf den geheimnisvollen Latinotyp mit vollem Haar, gepflegtem Bart und Augen stand, die so dunkel waren, dass sie beinahe schwarz wirkten. Dazu eine große Statur, breite Schultern und schöne Hände. Ja, ich gehörte zu den Frauen, die auf wohlgeformte Hände mit langen Fingern standen und die sich nur zu gern ausmalten, was ihr Besitzer alles damit anstellen konnte. Und vielleicht starrte ich einen Moment zu lange auf Trevors Hände, als er seine Unterlagen auspackte und sich mir gegenüber an unserem Stammplatz in der Bibliothek breitmachte.

Seine Finger waren ein bisschen rau, obwohl ich mir nicht ganz erklären konnte, woher das kam. Ich wusste nur, dass sie ein heißes Prickeln auf meiner Haut hinterließen und sich die Härchen auf meinen Armen aufstellten, als er darüberstrich. Und als er die Hände unter meinen Pullover schob …

»Gehst du oder bleibst du?« Trevor sah stirnrunzelnd von meiner gepackten Tasche zu mir hoch.

»Charmant«, murmelte ich und begutachtete eine der roten Strähnen in meinem ansonsten dunkelbraunen Haar, während ich demonstrativ weiter neben dem Tisch stehen blieb. Sie waren nicht mehr ganz so knallig wie noch vor den Ferien. Kommt sofort auf die To-Do-Liste. Eigentlich war ich gerade im Begriff gewesen zu gehen, da man nur ein gewisses Maß an Informationen über die verschiedenen Obduktionsverfahren sammeln konnte, bis einem der Kopf platzte. Aber statt abzuhauen, stützte ich mich nun mit beiden Händen auf die Tischplatte, lehnte mich vor und schenkte Trevor ein provozierendes Lächeln. »Willst du denn, dass ich bleibe?«

Etwas flackerte in seinen Augen auf, doch genauso schnell, wie es aufgetaucht war, veränderte sich sein Blick wieder, wurde distanziert und ausdruckslos.

»Kein Interesse.«

Ich beugte mich noch ein Stück näher, bis ich seinen Duft überdeutlich wahrnahm. Trevor roch nach etwas, das mich an lange Nächte vor einem Kaminfeuer denken ließ, dazu kam etwas Zitrusartiges und ein Hauch von etwas Scharfem.

»Lügner«, flüsterte ich.

Dieser Kerl war so verdammt schwer zu knacken – dabei könnte alles so einfach sein. Vor allem dann, wenn er damit aufhören würde, den Retter für mich zu spielen. Ich hatte einen Aufpasser und großen Bruder gehabt und brauchte keinen zweiten. Doch Trevor schien das nicht einsehen zu wollen und kam mir immer dann zu Hilfe, wenn ich überhaupt keine wollte. Aber wenn ich ihm mehr oder weniger subtil etwas anderes anbot, etwas, das nichts mit Büchern und Lernen oder damit zu tun hatte, auf mich aufzupassen, schaltete er auf blind, taub und stur.

Kopfschüttelnd richtete ich mich wieder auf. »Dann noch viel Spaß.«

Und damit machte ich auf dem Absatz kehrt. Während ich die Bibliothek durchquerte, hätte ich schwören können, dass er mir mit seinem Blick folgte, doch als ich mich kurz vor dem Ausgang noch einmal umdrehte, war Trevor bereits in sein Buch vertieft.

Mistkerl.

Ich stieß die Tür mit mehr Gewalt auf als nötig und hätte sie damit fast einem Kommilitonen an den Kopf geknallt, der gerade hereinkommen wollte. Ich ignorierte seinen verdutzten Gesichtsausdruck und rauschte wortlos an ihm vorbei, raus aus der gut beheizten Bibliothek in den eisigen Januarnachmittag. Dunkle Wolken hingen am Himmel und tauchten alles in ein graues Licht, aber die Sonne würde ohnehin bald untergehen, und es würde wieder Nacht sein.

Ich mochte den Winter nicht. Zu viel Dunkelheit. Zu viele Abende, die man nur im Haus verbringen konnte, mit zu viel Zeit zum Nachdenken. Ich wünschte, ich hätte meine miese Laune auf diese dämliche Jahreszeit schieben und damit abhaken können. Aber ich hatte an jenem Tag aufgehört, mir selbst etwas vorzumachen, als Mom, Dad und ich zu Hause auf dem Sofa saßen und zwei Polizisten uns mitteilten, dass mein Bruder gestorben war.

Im Gehen zupfte ich an meinem bordeauxfarbenen Pullover und zog den Reißverschluss meiner Lederjacke ganz hoch. Die Hände schob ich in die Taschen der Jacke und beschleunigte meine Schritte. Als ich heute Morgen in meinen ersten Kurs im neuen Jahr gegangen war – ausgerechnet Soziologie –, hatte ich wieder mal Handschuhe und Schal in der WG vergessen. Wahrscheinlich lagen sie dort inzwischen öfter, als dass ich sie trug – aber hey. Immerhin besaß ich so etwas überhaupt.

In den Winterferien hatte es ordentlich geschneit, und auch wenn heute keine dicken Flocken mehr vom Himmel fielen, lag noch genug Schnee, um alles wie ein Winterwunderland aussehen zu lassen. Oder um meine Kommilitonen wieder in Kinder zu verwandeln, die sich gegenseitig mit einer Handvoll Schnee einseiften. Ich kam nicht gegen mein Lächeln an, als ich Luke und Mason schon von Weitem auf der Grünfläche zwischen den Wohnheimen entdeckte. Zwischen den vier Gebäuden standen Tische und Bänke, die in den wärmeren Monaten mehr zum Chillen als zum Lernen genutzt wurden. Jetzt dienten sie diversen Leuten als Deckung, und der Platz darum herum hatte sich in ein Schlachtfeld verwandelt.

Unbeeindruckt von dem Gejohle und Gefluche ging ich daran vorbei, hob jedoch warnend die Augenbrauen, als Luke mich entdeckte, in den Händen einen frisch geformten Schneeball. Selbst im tiefsten Winter und vor dem grauen Himmel war er mit seinem dunkelblonden Haar und der guten Laune ganz der Sunnyboy. Er holte aus. Ich blieb stehen und starrte ihn finster an. Grinsend zwinkerte Luke mir zu, machte eine halbe Drehung und warf den Schneeball auf Mason. Der kniete hinter einer Bank, starrte allerdings abgelenkt auf sein Handy und schrie auf, als ihn der Schneeball im Nacken erwischte.

Treffer und versenkt.

Kopfschüttelnd lief ich weiter. Aber noch bevor ich die Glastür erreicht hatte, die in mein Wohnheim führte, fing es plötzlich an zu regnen. Hinter mir begann ein Gekreische der ganz anderen Art, als der eisige Schneeregen die Schneeballschlacht unterbrach und alle Leute an mir vorbei in die Gebäude stürmten. Ganz toll. Ich schob mir eine feuchte Haarsträhne aus den Augen und ging weiter.

Mein Atem kondensierte in der kalten Luft. Ich wollte dieses ganze verdammte Thanksgiving-Essen zu Hause nur noch vergessen und mich in meine Bücher stürzen. Genau wie Trevor offenbar, der vor den verschlossenen Türen der Bibliothek stand. Regen prasselte auf uns herab, während wir wie ausgesperrte Kinder vor dem Haus mit den dunklen Fenstern darauf warteten, dass uns jemand reinließ. Anscheinend hatte keiner von uns damit gerechnet, dass die Bibliothek wegen des Feiertags noch geschlossen sein würde.

»Kaffee?«, fragte ich und wischte mir das feuchte Haar aus dem Gesicht.

Er nickte, und wir machten uns auf den Weg zum nächsten Coffee Shop.

Obwohl wir uns seit etwas mehr als zwei Jahren kannten, war es das erste Mal, dass wir wirklich allein waren. Ohne unsere Freunde. Ohne Bücher und Mitschriften aus den Seminaren, auf die wir uns konzentrierten. Ohne, dass einer von uns – meistens ich – angetrunken war. An einem verregneten Nachmittag auf dem völlig verlassenen Campus …

Jemand rempelte mich von hinten an. Ich kam nicht mal dazu, ihm eine Beleidigung hinterherzurufen, weil er schon im Wohnheim verschwunden war. Mit zusammengebissenen Zähnen folgte ich den anderen hinein.

Es war, als würde ich eine Sauna betreten. Auf keinen Fall würde ich mich mit all den Leuten in diese Streichholzschachtel von Aufzug quetschen, wenn die Luftfeuchtigkeit dort drinnen der im kolumbianischen Dschungel glich. Stattdessen nahm ich widerwillig die Treppe nach oben, zog mir währenddessen bereits die Jacke aus und schob die Ärmel meines Pullovers hoch. Trotzdem war ich nicht nur klitschnass, sondern auch verschwitzt, als ich endlich unser Stockwerk erreichte und die Schlüsselkarte hervorkramte.

»Hey«, begrüßte mich Elle, die gerade aus ihrem Zimmer kam, als ich die WG betrat. Sie hatte ihre Tasche umgehängt und schien auf dem Sprung zu sein, blieb jedoch stehen und betrachtete mich aus zusammengekniffenen Augen. »Was ist passiert? Abgesehen davon, dass du aussiehst, als wärst du in einen See gefallen, meine ich.«

»Nichts.« Ich pfefferte Tasche und Jacke neben das Sofa, schüttelte mich, stapfte zu unserer Kochnische hinüber und riss den Kühlschrank auf.

»Sicher?«, hakte Elle nach. »Du bist noch grimmiger als sonst im Winter. Und das will was heißen.«

Ich schnaubte und schloss die Kühlschranktür wieder, ohne etwas herausgenommen zu haben. Doch Elle war noch nicht fertig. Das Mädchen konnte wie ein Pitbull sein, wenn sie eine Story witterte – oder es einem ihrer Freunde nicht gut ging. Genau das, was ich jetzt gebrauchen konnte. Nicht.

Wortlos kehrte ich zum Sofa zurück, ließ mich darauf fallen und begann mir die Stiefel auszuziehen. Sie waren nass, dreckig und kleine Kieselsteine hingen in den Sohlen fest. Noch ein Grund mehr, den Winter zu hassen.

»Warst du in der Bibliothek?«, fragte Elle, während sie ihre eigene Tasche ablegte und zwei Tassen aus dem Schrank nahm, als hätte sie alle Zeit der...

Erscheint lt. Verlag 25.5.2018
Reihe/Serie Firsts-Reihe
Firsts-Reihe
Sprache deutsch
Original-Titel Die letzte erste Nacht
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Abbi Glines • After • Anna Todd • Begin Again • beste Freunde • best friends • College • Cora Carmack • der erste letzte blick • der erste letzte kuss • der letzte erste blick • Elle Kennedy • Estselle Maskame • feelgood • Firsts Reihe • Gefühle • Happy End • Herzschmerz • Hollywood • Josivoni • Junge Liebe • Laura Kneidl • Liebe • Liebe / Beziehung • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesroman (modern) • Mona Kasten • New Adult • Nicholas Sparks • PS ich liebe dich • Romance • romantisch • Romantische Komödie • Sexy • Studenten • tatsächlich liebe • the deal • Uni • USA • was auch immer geschieht • West Virginia • wohlfühlen
ISBN-10 3-7363-0779-9 / 3736307799
ISBN-13 978-3-7363-0779-7 / 9783736307797
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