Gucumatz (eBook)

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2017 | 1. Auflage
138 Seiten
e-artnow (Verlag)
978-80-268-8047-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gucumatz -  Edgar Wallace
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Dieses eBook: 'Gucumatz' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Kurz nachdem die Schauspielerin Ella Creed überfallen wird, wird ihr Freund Joe Farmer erschossen. In beiden Fällen wird ein Kärtchne mit einer gefiederten Schlange hinterlassen, die auch Leicester Crewe und Paula Staines bekommen haben. Der Reporter Peter Dewin und der Polizeiinspektor Clarke beginnen mit ihren Untersuchungen und Recherchen und versuchen, den Fall aufzuklären. Die Sekretärin Daphne Olroyd, Privatsekretärin von Leicester Crewe, ist bei dem Mord zugegen, und nimmt eine Geldbörse in Verwahrung, die sie kurz darauf an den Reporter Dewin übergibt. Dieser findet darin einen kleinen Schlüssel mit der Nummer 7916 und einen Pappstreifen, auf dem sich untereinander zwei Buchstabenfolgen befinden... Edgar Wallace (1875-1932) war ein englischer Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur, Journalist und Dramatiker. Er gehört zu den erfolgreichsten englischsprachigen Kriminalschriftstellern.

Unfreundliche Leute sagten Mr. Leicester Crewe nach, daß er sich früher auf höchst verdächtige Weise sein Geld verdient hätte. Manche erinnerten sich auch noch an die Tage, an denen er sich auf der Effektenbörse herumtrieb. Damals hieß er einfach Billy, hatte nur sehr wenig Geld, kannte sich dafür aber ausgezeichnet in Minenaktien aus.

Mr. Crewe dachte an diese Zeit zurück … Er sah sich mit einem düsteren Blick in der schönen Bibliothek seines Hauses um, das durch besondere Umstände sein Eigentum geworden war. Wie lange würde es ihm noch gehören? Hatte dieses unheimliche Schlangenbild irgendeine unheilvolle Vorbedeutung?

Es war sechs Uhr abends. Kurz vorher war Daphne Olroyd von dem Besuch bei ihrem neuen Chef zurückgekommen. Mr. Crewe wußte noch nichts von dem bevorstehenden Stellungswechsel seiner Sekretärin. Er war heute früh nach Hause gekommen, weil er noch eine sehr wichtige Verabredung hatte. Als er daran dachte, öffnete er den in die Wand eingebauten Tresor und nahm ein schmutziges Stück Papier heraus, auf dem einige ungelenk geschriebene Worte standen. Er überlas sie, faltete das Papier wieder zusammen und steckte es in die Westentasche. Der Diener kam herein, um Kohlen nachzulegen, und Mr. Crewe fragte ihn: »ist der Mann noch nicht da?«

»Nein, Sir.«

Mr. Crewe zog nachdenklich die Stirn kraus.

»Sagen Sie mir sofort Bescheid, wenn er kommt. Ich möchte nicht, daß Sie ihn unbeobachtet lassen; er ist ein entlassener Sträfling, ich kannte ihn früher einmal – hm –, bevor er ins Gefängnis kam.«

»Sehr wohl, Sir.«

Zehn Minuten verstrichen, dann schlug die kleine Uhr auf dem Kamin halb. Im gleichen Augenblick wurde angeklopft, und der Diener kam mit einem kahlköpfigen kleinen Mann in abgerissenen Kleidern zur Tür herein. Auffallend an ihm waren seine sauber geputzten alten Schuhe und die langen Narben, die sein unrasiertes Kinn verunzierten.

»Hugg – Harry Hugg«, stellte er sich vor.

Mr. Crewe winkte dem Diener, sich zu entfernen.

»Vor zwei Monaten erhielt ich von Ihnen einen Brief«, begann er, nachdem sich die Tür geschlossen hatte. »Ich antwortete damals nicht darauf, weil ich mich nicht auf den Mann besinnen konnte. Seitdem hat sich einiges ereignet … Ich erinnere mich jetzt – Lane – war es nicht dieser Name?«

Mr. Hugg nickte. Mit hängendem Kopf stand er in der Mitte des Zimmers. Anscheinend waren Mr. Crewe seine Stühle für diesen schmutzigen Menschen zu schade.

»Lane – William Lane – kriegte sieben Jahre für Falschmünzerei …«, murmelte der kleine Mann verlegen.

»Falschmünzerei?«

»Hat Banknoten gefälscht, und die Polente erwischte ihn dabei. Er bekam sieben Jahre – es war seine erste Straftat. Ein ruhiger Mensch war er – wir lagen beide in demselben Flügel in Dartmoor. Merkwürdigerweise war er die ganze Zeit, die er absitzen mußte, niemals krank oder traurig. Wir waren beide an demselben Tag ins Gefängnis gekommen – ich wurde wegen eines Einbruchs verknackt – und kamen zur gleichen Zeit wieder heraus.« – »Hat er einmal meinen Namen genannt?«

Hugg schüttelte den Kopf.

»Nein, Sir, niemals. Wir gingen beide nach London; ich hatte Verwandte in Reading und lud ihn ein, mit mir zu kommen, denn er hatte kein Zuhause. In Reading erfuhr ich, daß meine Verwandten fortgezogen waren, und wir wanderten weiter auf der Landstraße nach Newbury. Er starb in Thatcham – fiel tot auf der Straße um.«

Er kramte ein Stück Papier aus der Tasche, nach dem Mr. Crewe hastig griff. Es war ein amtliches Dokument, das den Tod William Lanes bestätigte.

»Was mir am merkwürdigsten vorkam, war, daß er kurz, bevor er starb, sagte: ›Harry, wenn mir etwas zustoßen sollte, dann geh zu Mr. Leicester Crewe und sage ihm, er soll nicht die gefiederte Schlange vergessen!‹«

»Die gefiederte Schlange?« Crewe atmete schwer. »Sind Sie sich auch ganz sicher?« Harry Hugg nickte. »Ich bin mir ganz sicher – und er sagte auch weiter nichts als dies.«

Niemals vorher hatte Crewe sich mit Schlangen beschäftigt, mit gefiederten oder ungefiederten. Nervös ging er im Zimmer auf und ab – es bestand also eine gewisse Verbindung zwischen dem toten William Lane und der phantastischen Warnung …

»Ist dieser Lane auch wirklich tot?« unterbrach Mr. Crewe plötzlich das Schweigen. »Wissen Sie es auch ganz bestimmt …? Sie kannten ihn doch?«

»Kannten ihn!« entgegnete Hugg verächtlich. »So gut wie ich meine rechte Hand kenne. Ich war bei ihm, bis sie ihn begraben haben.«

»Hat er irgendwelche Verwandte hinterlassen?«

Hugg schüttelte den Kopf.

»Ich glaube nicht. Als er gestorben war, hat mich diese Sache mit der gefiederten Schlange geradezu beunruhigt. Er war so, ernst, als er es mir auftrug – eigentlich gar nicht wie ein Verrückter …«

Mr. Crewe ging unablässig im Zimmer auf und ab. Diese Karten waren also keine Scherze! Der Überfall auf Ella hatte seine tiefe und unheimliche Bedeutung. Angenommen, Lane wäre noch am Leben – gegen wen würde er etwas unternehmen? Doch nur gegen Ella, Paula Staines, Joe Farmer – und ihn selbst!

Ungeduldig zuckte er die Schultern und sah den früheren Sträfling mißtrauisch an.

»Hat er sonst wirklich nichts gesagt? Hat er nicht Ihnen und Ihren Freunden noch allerhand über mich vorgeflunkert? Hören Sie zu, Hugg – ich werde Ihnen ein hübsches Sümmchen geben, wenn Sie mir die Wahrheit sagen!«

Aber Huggs Gesicht blieb ausdruckslos; er schüttelte nur den Kopf.

»Aber Sir, was sollte er denn auch von einem Gentleman wie Ihnen erzählen? Übrigens war auch er ein gebildeter Mann, nicht so einer wie ich und die andern – er hätte zu unsereinem gar nichts gesagt.«

Crewe zog seine Brieftasche heraus und ließ nachlässig einige Banknoten durch die Finger gleiten.

»Was würden Sie zu hundert Pfund sagen?«

Hugg lächelte schmerzlich.

»Das wäre die Rettung für mich – aber ich kann Ihnen wirklich nichts sagen, obgleich ich wünschte, daß ich es könnte.«

Leicester nahm zwei Noten und reichte sie dem Mann. Er fühlte, daß er die Wahrheit sagte – daß Lane tot war. Aber was hatte es mit der gefiederten Schlange auf sich?

»Hier sind zwanzig Pfund.«

Der kleine Mann steckte das Geld hastig ein.

»Ich habe Ihre Adresse«, fuhr Crewe fort. »Wenn Sie die Wohnung wechseln, dann lassen Sie es mich wissen. Den Totenschein werde ich behalten.«

Als Mr. Crewe nach dem Diener läutete, trat Hugg einen Schritt vor und sagte plötzlich noch etwas recht Unmotiviertes.

»Dieser Lane war ein guter Kerl. Er hat mir in Dartmoor sogar das Leben gerettet …« In seiner Stimme klang jetzt etwas Herausforderndes.

»Ja, ja, schon gut«, winkte Crewe ungeduldig ab. »Sehr interessant – nun, leben Sie wohl!«

Harry Hugg verließ das Zimmer; er murmelte einige unzusammenhängende Worte vor sich hin.

So war das also. Leicester Crewe richtete sich auf, als ob ihm eine Last von den Schultern gefallen wäre. Lange stand er vor dem Kamin, schaute ins Feuer und dachte über den verstorbenen William Lane nach – ein Gespenst, das ihn die letzten Jahre verfolgt hatte, war nun verschwunden.

Schließlich ging er zum Schreibtisch und drückte auf einen Klingelknopf. Gleich darauf trat Daphne Olroyd in den Raum.

Mr. Crewe schaute sie abschätzend an. Sie war wirklich sehr schön, und er hatte ihr auch schon verschiedentlich zu verstehen gegeben, daß sie ihm gefiel. Zu seinem Ärger hatte sie seine Komplimente bis jetzt allerdings nur sehr kühl quittiert.

»Haben Sie sich die Sache inzwischen überlegt, Miss Olroyd? Die Angelegenheit, die ich noch regeln mußte, ist jetzt – hm – beigelegt. Am 14. dieses Monats möchte ich abreisen. Wir fahren zuerst einige Wochen nach Capri – dann dachte ich daran, nach Istanbul …«

»Sie werden sich eine andere Sekretärin suchen müssen, Mr. Crewe«, unterbrach sie ihn ruhig.

Er lächelte gezwungen.

»Aber Miss Olroyd – halten Sie es etwa für unschicklich, als meine Privatsekretärin mit mir zu verreisen?«

»Vielleicht«, erwiderte sie trocken. »Auf jeden Fall habe ich keine Lust dazu.«

Er sah sie ungeduldig an, und sie dachte, wie schon oft, daß er in manchen Augenblicken wirklich eine unverkennbare Ähnlichkeit mit einem Geier habe.

»Ist ja alles Unsinn«, erklärte er dann laut. »Mrs. Paula Staines wird uns begleiten.«

Sie schüttelte lächelnd den Kopf.

»Auch das...

Erscheint lt. Verlag 4.12.2017
Verlagsort Prague
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Schlagworte Agatha Christie • Der Tote im Strandkorb • Die Entscheidung • Die Zeit heilt keine Wunden • Durst • herman hesse • Im Wald • Neuntöter für Greetsiel • origin • Sherlock Holmes
ISBN-10 80-268-8047-1 / 8026880471
ISBN-13 978-80-268-8047-9 / 9788026880479
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