Geheimagent Nr. 6 (eBook)

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2017 | 1. Auflage
65 Seiten
e-artnow (Verlag)
978-80-268-8043-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Geheimagent Nr. 6 -  Edgar Wallace
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Dieses eBook: 'Geheimagent Nr. 6' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Aus dem Buch: 'Um halb zwölf kam er zurück. Ein Mann, der das Gebäude beobachtete, sah ihn und gab dem anderen Beamten ein Zeichen, der Smith den ganzen Abend gefolgt war. Die beiden verglichen ihre Aufzeichnungen. Vielleicht wußte Smith, daß er überwacht wurde, vielleicht auch nicht. Nach Halletts Warnung mußte er mit dieser Maßnahme eigentlich rechnen. Er ging auf sein Zimmer und legte sich sofort zu Bett. Als er sich gerade ausziehen wollte, hörte er ein leises Geräusch. Es war ihm, als ob die Tür im nächsten Zimmer geschlossen worden wäre.' Edgar Wallace (1875-1932) war ein englischer Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur, Journalist und Dramatiker. Er gehört zu den erfolgreichsten englischsprachigen Kriminalschriftstellern.

Smith saß in der Halle des Hotels, las eine Abendzeitung und beobachtete unauffällig Mr. Ross, der aus dem Speisesaal kam und mit dem Fahrstuhl zum zweiten Stock hinauffuhr. Nach einiger Zeit folgte er ihm, ging in sein eigenes Zimmer und wartete, bis er das Knipsen des Lichtschalters hörte. Das war für ihn das Zeichen, daß sich Mr. Ross zurückgezogen hatte und daher an diesem Abend nicht mehr mit seinen Rechtsanwälten zusammenkommen würde. Smith verließ nun das Hotel und besuchte ein Theater, um sich zu zerstreuen.

Um halb zwölf kam er zurück. Ein Mann, der das Gebäude beobachtete, sah ihn und gab dem anderen Beamten ein Zeichen, der Smith den ganzen Abend gefolgt war. Die beiden verglichen ihre Aufzeichnungen. Vielleicht wußte Smith, daß er überwacht wurde, vielleicht auch nicht. Nach Halletts Warnung mußte er mit dieser Maßnahme eigentlich rechnen. Er ging auf sein Zimmer und legte sich sofort zu Bett. Als er sich gerade ausziehen wollte, hörte er ein leises Geräusch. Es war ihm, als ob die Tür im nächsten Zimmer geschlossen worden wäre. Er drehte das Licht aus, ging zur Tür und öffnete sie vorsichtig. Aber obgleich er ziemlich lange lauschte, konnte er nichts hören.

Zimmer Nr. 40, das Mr. Ross bewohnte, bestand eigentlich aus drei zusammengezogenen Räumen: einem Schlafzimmer, einem Bad und einem Wohnzimmer. An der Korridortür des Wohnzimmers stand: Nummer 40a. Smith trat in den langen Gang hinaus, ging leise zu Nummer 40 und lauschte. Er konnte aber nicht den geringsten Laut hören. Dann schlich er zu der Tür von Nummer 40a, horchte angestrengt und vernahm nach einiger Zeit Stimmengemurmel.

Er ging bis zum Ende des Korridors, um zu sehen, ob Angestellte in der Nähe wären. Aber in dem vornehmen Bilton-Hotel verkehrten meist nur ältere Ehepaare, die frühzeitig schlafen gingen. Smith schlich wieder zurück und versuchte, die Tür von Nummer 40 zu öffnen. Zu seinem Erstaunen gab sie nach, und er trat ein. Er sagte sich, daß er seine Anwesenheit leicht erklären könnte, falls man ihn überraschte. Er war ein Neuling im Hotel und hatte sich eben in der Zimmernummer geirrt.

Ein Lichtschein auf dem Boden verriet ihm die Stelle, wo sich die Verbindungstür befand. Kühn schaltete er für eine Sekunde das Licht ein und entdeckte, daß das Zimmer leer und das Bett unberührt war, wie er erwartet hatte. Geräuschlos drehte er den Schalter wieder ab, schlich auf Zehenspitzen durch das Zimmer und lauschte an der Tür zu dem zweiten Raum. Zwei Leute sprachen dort miteinander. Die eine Stimme klang rauh und hart, die andere leise und sanft – die Stimme einer Frau. Und diese Stimme kam ihm bekannt vor, obwohl er kaum ein Wort verstehen konnte.

Er bückte sich und schaute durch das Schlüsselloch, konnte aber nur die Lehne eines Sessels sehen. Wieder lauschte er angestrengt und hörte nun einige Worte, die Ross mit erhobener Stimme sprach.

»Wenn sie tatsächlich auf dieser Erde leben, dann werden wir sie auch finden. Es ist doch merkwürdig, daß ich getäuscht worden sein soll …«

Dann drückte plötzlich höchst unerwartet eine Hand die Türklinke nieder, und Smith eilte davon. Er stand draußen auf dem Gang, ehe jemand das Schlafzimmer betreten haben konnte. Es blieb ihm keine Zeit, die Tür zu schließen. Deshalb ließ er sie angelehnt und schlüpfte in sein eigenes Zimmer zurück.

Geduldig wartete er hinter der Tür und lauschte, aber er hörte kein Geräusch. Nach fünf Minuten wagte er es, die Tür wieder zu öffnen. Nahezu eine halbe Stunde stand er im Dunkeln, dann kamen die beiden heraus. Er hörte, wie der Mann sagte: »Gute Nacht, mein Liebling« und die Frau küßte. Behutsam machte er die Tür etwas weiter auf. Draußen im Korridor brannten alle Lichter, so daß ein Irrtum vollkommen ausgeschlossen war.

Die Gestalt, die gleich darauf an seiner Tür vorbeikam, war nicht eine Dame, wie er erwartet hatte, sondern Ross selbst! Der alte Mann war also ausgegangen und hatte die Frau in seinem Zimmer zurückgelassen. Smith war sekundenlang so verwirrt und bestürzt, daß er sich nicht rühren konnte. Dann nahm er hastig seinen Hut und eilte den Korridor entlang, um den alten Mann einzuholen. Aber als er an der Treppe ankam, fuhr der Fahrstuhl bereits nach unten, und als er die Stufen hinunterraste, kam er gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Mr. Ross durch die Schwingtür hinausging. Draußen wartete ein Auto auf den Millionär. Er stieg ein, und der Wagen fuhr sofort ab.

Smith rief ein vorüberfahrendes Taxi an.

»Folgen Sie dem Wagen«, sagte er schnell.

Der Chauffeur hatte keine Schwierigkeiten, den Auftrag auszuführen, denn die Straßen waren leer. Die Fahrt ging die Regent Street hinauf zum Portland Place.

Dort hielt das Auto vor einem großen Haus. Der alte Herr stieg aus und schloß die Tür auf. Smith merkte sich die Nummer – 409. Von seinem eigenen Auto aus beobachtete er, daß der Wagen, in dem Mr. Ross gekommen war, nicht abfuhr. Er stieg aus, bezahlte den Chauffeur, trat in einen dunklen Hausflur und wartete.

Nach einer halben Stunde öffnete sich die Tür von Nr. 409, und eine junge Dame in langem, schwarzem Mantel kam heraus.

Smith schlüpfte aus seinem Versteck und eilte auf sie zu.

Sie ging schnell zu dem Wagen, aber im Licht einer Straßenlampe konnte er ihr Gesicht deutlich sehen. Es war Stephanie – Cäsars Tochter!

»Was ist mit dem alten Mr. Ross geschehen?« fragte sich Smith verwirrt, als er zum Hotel zurückkehrte. Aber er mußte sich zur Ruhe legen, ohne dieses Rätsel gelöst zu haben.

Am nächsten Morgen schickte ihm Cäsar in seinem befehlshaberischen Ton eine neue Nachricht, daß er ihn im Green-Park treffen sollte.

Es war ein heller, sonniger Tag, und Cäsar trug einen eleganten weißgrauen Anzug. Er winkte Smith, neben ihm auf einem Gartenstuhl Platz zu nehmen.

»Ich hatte eigentlich nicht die Absicht, Sie hierherkommen zu lassen, aber es ist verschiedenes passiert, und deshalb hielt ich es für ratsam, mit Ihnen zu sprechen. Ich wollte Ihnen sagen, wie Sie sich im Notfall mit mir in Verbindung setzen können.«

»Ich weiß, wie ich mit Ihnen in Verbindung kommen kann, ob es sich um einen Notfall handeln mag oder nicht«, erwiderte Smith ruhig. »Die Adresse ist Portland Place 409.«

Cäsar sah in scharf an.

»Woher wissen Sie das? Mein Name ist in keinem Adreßbuch zu finden.«

»Ich weiß es eben«, erklärte Smith leichthin.

»Sie sind mir gefolgt! Ich bin gestern abend ausgewesen«, sagte Cäsar vorwurfsvoll.

Smith lachte.

»Ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich Ihnen niemals gefolgt bin. Ich wüßte auch gar nicht, wie ich Mr. Ross und Sie zu gleicher Zeit beobachten könnte.«

»Aber wie haben Sie es erfahren?«

»Lassen Sie mir doch auch meine kleinen Geheimnisse.«

»Sie sind mir also doch gefolgt«, entgegnete Cäsar und nickte. Dann sprach er nicht mehr über diesen Punkt. »Was halten Sie eigentlich von Ross?«

»Ein würdiger alter Herr. Er gefällt mir.«

Er erwähnte nicht, daß er gesehen hatte, wie Mr. Ross Cäsars Haustür öffnete. Das hatte noch Zeit.

»Sein Vermögen wird auf zehn bis zwanzig Millionen Pfund geschätzt«, sagte Valentine ernst. »Er hat keine Erben, und er hat auch kein Testament gemacht. Wenn er stirbt, fällt sein Eigentum an den Staat.«

Smith sah ihn erstaunt an.

»Woher wissen Sie denn das?«

»Das weiß ich eben. Es ist mein Geheimnis.«

Beide schwiegen eine Weile.

»Männer und Frauen arbeiten von morgens bis abends im Schweiß ihres Angesichts jahrein und jahraus«, fuhr Cäsar dann fort. »Und sie sind froh, wenn sie gerade soviel verdienen, daß sie leben und weiterarbeiten können. Ich strenge mich nicht an, weil ich genug Verstand besitze, und weil ich das menschliche Leben nicht unter demselben Gesichtswinkel betrachte wie die gewöhnlichen Leute. Das tun Sie auch nicht. Nun stellen Sie sich einmal vor, daß Mr. Ross ein paar Zeilen auf einen Bogen schriebe, seine Unterschrift darunter setzte und diese von einem Zimmermädchen und dem Kammerdiener beglaubigen ließe. Durch diese Zeilen könnten wir reiche Leute werden …«

»Sie meinen, wenn Mr. Ross ein Testament zu unseren Gunsten machte und dann das Zeitliche segnete?«

»Sie sind immer so direkt und geradezu«, entgegnete Cäsar und lachte leise. »Aber haben Sie nicht schon einmal darüber nachgedacht, wie leicht man Eigentum übertragen kann, wenn eine der beiden Parteien stirbt? Wenn wir beide in die Bank von England einbrechen wollten, hätten wir auch nach jahrelangen Vorbereitungen nicht die mindeste Aussicht auf Erfolg. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach würden wir gefaßt werden.«

Smith nickte.

»Und auch wenn wir einen kleinen Scheck fälschten, zum...

Erscheint lt. Verlag 4.12.2017
Verlagsort Prague
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Schlagworte Agatha Christie • Der Tote im Strandkorb • Die Entscheidung • Die Zeit heilt keine Wunden • Durst • herman hesse • Im Wald • Neuntöter für Greetsiel • origin • Sherlock Holmes
ISBN-10 80-268-8043-9 / 8026880439
ISBN-13 978-80-268-8043-1 / 9788026880431
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