Penelope von der Polyantha (eBook)

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2017 | 1. Auflage
114 Seiten
e-artnow (Verlag)
978-80-268-8040-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Penelope von der Polyantha -  Edgar Wallace
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Dieses eBook: 'Penelope von der ?Polyantha?' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Aus dem Buch: 'Als sie am nächsten Morgen nach Stone House zurückkehrten, war Mr. Dorban ernst und in Gedanken versunken. Auch zu ihr war er sehr kurz, als er einige Minuten allein mit ihr im Büro war. Er machte einen sehr zerstreuten Eindruck und schien gar nicht mehr an den Vorfall im Motorboot zu denken, der sich zwischen ihnen abgespielt hatte. Er erwähnte überhaupt nichts davon, und am allerwenigsten rührte er an die Frage ihrer Rückkehr nach Kanada. Freilich hatte sich Penelope schon endgültig dafür entschieden, diesen entscheidenden Schritt im Augenblick nicht zu tun. Seine Offenherzigkeit hatte sie doch in gewisser Weise beruhigt, so daß sie sich etwas sicherer fühlte.' Edgar Wallace (1875-1932) war ein englischer Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur, Journalist und Dramatiker. Er gehört zu den erfolgreichsten englischsprachigen Kriminalschriftstellern.

»Aber meine liebe Penelope, Sie haben mich furchtbar erschreckt! Wo waren Sie denn nur?« empfing Cynthia ihre Sekretärin, als sie in das Hotel kam. »Ich dachte schon, Sie seien verlorengegangen. Ich habe auch schon in Borcombe angerufen.«

»Ich ging durch einen der Tunnel hinaus«, sagte Penelope ruhig. »Ich bin doch wirklich kein so kleines Kind, daß ich mich in London verirren könnte. Ich kannte doch Ihr Hotel.«

»Aber was haben Sie denn in der ganzen Zeit gemacht? Der Zug ist doch schon vor einer Stunde angekommen!«

Penelope fiel das Lügen schwer. Um Cynthia zu beruhigen, erzählte sie eine Geschichte, die halb wahr und halb falsch war, und erwähnte auch, daß sie durch den Hyde Park gegangen sei.

*

»Hoffentlich ist Arthurs Unterredung zufriedenstellend verlaufen«, sagte Cynthia am Abend. Als sie merkte, daß sie laut gedacht hatte, setzte sie schnell hinzu: »Arthur hatte nämlich Besuch.«

Penelope wußte natürlich, warum man sie fortgeschickt hatte.

Als sie am nächsten Morgen nach Stone House zurückkehrten, war Mr. Dorban ernst und in Gedanken versunken. Auch zu ihr war er sehr kurz, als er einige Minuten allein mit ihr im Büro war. Er machte einen sehr zerstreuten Eindruck und schien gar nicht mehr an den Vorfall im Motorboot zu denken, der sich zwischen ihnen abgespielt hatte. Er erwähnte überhaupt nichts davon, und am allerwenigsten rührte er an die Frage ihrer Rückkehr nach Kanada. Freilich hatte sich Penelope schon endgültig dafür entschieden, diesen entscheidenden Schritt im Augenblick nicht zu tun. Seine Offenherzigkeit hatte sie doch in gewisser Weise beruhigt, so daß sie sich etwas sicherer fühlte.

Sie sah ihn in den nächsten Tagen nur selten. Arthur Dorban hatte lange Konferenzen mit seiner Frau, und man ließ Penelope viel allein. Es war auch außergewöhnlich, daß die beiden am nächsten Nachmittag allein in dem Motorboot aufs Meer hinausfuhren. Penelope war froh darüber.

Sie kletterte zu den Klippen hinauf und pflückte einen Strauß wilder Blumen. Es war ein herrlicher Nachmittag, die Hitze wurde durch eine Brise von der See her gelindert, der Himmel war wolkenlos klar und dunkelblau, und die Bucht dehnte sich grünflimmernd vor ihr aus. Sogar den Möwen, die sonst vom frühen Morgen bis zum späten Abend über Stone Hause kreisten und ihre unmelodischen Schreie ertönen ließen, war es heute zu heiß.

Penelope hatte die Höhe erreicht und sich im Schatten eines großen Ginsterbusches niedergelassen, als sie den Duft einer Zigarre wahrnahm. Irgend jemand mußte in ihrer Nähe sein und rauchen. Sie sah sich um, konnte aber niemanden entdecken. Das Ufer von Borcombe lag verlassen da. Wer mochte es nur sein? Die Leute in Borcombe rauchten im allgemeinen keine Zigarren. Arthur Dorban hatte nur türkische Zigaretten im Hause, und außerdem konnte sie das Motorboot von hier aus auf dem Meer sehen und ihn an seiner weißen Wolljacke deutlich erkennen.

Sie stand auf. In demselben Augenblick erhob sich auf der anderen Seite des Gebüsches ein junger Mann. Sein Gesicht war rot, die blonden Haare hatte er nach hinten gebürstet.

»Ich bitte um Verzeihung«, begann er. »Ich fürchte, der Rauch meiner Zigarre hat Sie belästigt?«

Sie fand ihn wenig anziehend, denn er war etwas korpulent, aber sein gutmütiges Lächeln besänftigte sie. Er hatte auch zweifellos eine gute Erziehung genossen.

»Ich war neugierig, woher der Rauch kam«, erwiderte sie lächelnd. »Aber bitte, lassen Sie sich durch mich nicht stören.«

»Sie sind die amerikanische Dame«, sagte er schnell. »Ich dachte mir gleich, daß Sie es seien, als Sie hier heraufkamen. Es ist merkwürdig, daß ich bis heute noch nicht wußte, daß Sie in dem Hause dort wohnen.«

»Sind Sie ein Freund Mr. Dorbans?«

Das Lächeln verschwand aus seinen Zügen.

»Nein«, sagte er langsam. »Ich bin gerade kein Freund von Mr. Dorban – aber ich kenne ihn sehr gut. Sie wohnen doch dort?«

»Ich bin Mr. Dorbans Sekretärin.«

Er sah sie erstaunt an.

»Seine Sekretärin? So, das erklärt alles. Seine Dienstboten sind alle aus Frankreich«, fügte er hinzu.

Sie war verstimmt, und er fühlte das auch sofort.

»Entschuldigen Sie bitte mein unverzeihliches Betragen, aber ich interessiere mich sehr für Dorban. Mr. Whiplow ist nicht mehr da?«

»Mr. Whiplow?« fragte sie erstaunt.

»Ach, Sie werden ihn nicht getroffen haben. Sie waren ja in London. Das hatte ich im Augenblick ganz vergessen.«

Er sprach so naiv und jungenhaft, daß sie lächeln mußte.

»Mr. Whiplow ist gestern wieder abgefahren«, sagte sie. »Er blieb nur einen Tag hier.«

»Haben Sie nicht ein Bild von ihm? Ich habe ihn um zehn Minuten verfehlt, sonst hätte ich selbst schnell eine Aufnahme von ihm gemacht. Es ist natürlich nicht recht, daß ich all diese Fragen an Sie stelle – aber haben Sie nicht doch irgendein Foto, vielleicht ein Gruppenbild im Garten oder so etwas Ähnliches?«

Sie schaute ihn verwundert an.

»Ich kann doch hier nicht mit Ihnen über Mr. Dorbans Besucher sprechen«, erwiderte sie reserviert.

»Nein, natürlich nicht.« Er entschuldigte sich vielmals. »Es tut mir. leid, daß ich Sie so belästigt habe.«

Er wandte sich um, als ob er gehen wollte, blieb aber doch wieder stehen. Sie war gespannt, was er ihr noch mitzuteilen habe.

»Ich wohne im Hotel zur Krone in Torquay. Es ist wohl töricht von mir, Ihnen das vorzuschlagen, aber für den Fall … Mein Name ist Stamford –«

»Mills«, ergänzte sie.

Er sah sie verwundert an.

»Ja, Stamford Mills – Sie haben also von mir gehört?«

Sie antwortete ihm nicht.

Das war also der Mann, der nach Cynthias Erzählung der Todfeind Arthurs war! Er sah allerdings nicht so aus, als ob man vor ihm Angst haben müsse.

»Ich stehe gerade nicht sehr gut mit den Dorbans«, gab er zu. »Vermutlich hat man Sie schon vor mir gewarnt.« Er blickte auf das Meer hinaus. »Entschuldigen Sie mich«, sagte er dann plötzlich und eilte auf die andere Seite des Gebüsches.

Sie wunderte sich, was das alles bedeuten sollte. Aber plötzlich erschien er wieder mit einem großen Fernglas und schaute eine Minute lang auf die See hinaus. Dann ließ er mit einem Seufzer das Glas sinken.

»Ich hatte sie schon mit dem bloßen Auge erkannt«, sagte er dann zufrieden und zeigte auf das Wasser.

Penelopes Augen folgten der Richtung seines Fingers, und sie sah am Horizont einen kleinen Flecken.

»Hiermit können Sie besser sehen.«

Er reichte ihr das Fernglas. Sie stellte es ein, es dauerte aber einige Zeit, bis sie das lange schwarze Schiff mit den hohen Aufbauten erkannte. Es schien stillzustehen.

»Die hübsche ›Polyantha‹«, murmelte Mr. Stamford Mills.

Dann schlug er sich auf den Mund, als ob er eine ungeheure Indiskretion begangen habe.

»Ich habe dieses Schiff schon gestern gesehen«, sagte sie ruhig, während sie ihm das Glas zurückgab, »es ist eine Jacht.«

Er dachte einige Zeit nach, bevor er antwortete.

»Ja, Sie haben recht, es ist eine Jacht. Sie gehört einem guten Freund von mir, dem Herzog von Augille. Ich habe schon verschiedene Reisen auf ihr gemacht – es ist ein schönes Schiff.«

Er setzte seinen Hut auf, wandte sich plötzlich um und ging über die Wiesen. Sie hatte fast den Eindruck, daß dieser Mann nicht ganz richtig im Kopf war.

*

Beim Tee sagte sie noch nichts von ihrer Begegnung, aber später quälte sie ihr Gewissen, und sie erzählte doch von ihrem Erlebnis.

»Stamford Mills?« fragte Mr. Dorban heftig. »Was macht denn der hier? Hat er Sie irgend etwas gefragt?«

»Ja, er wollte allerhand von mir wissen.«

»Du sagtest doch, Mills sei in London«, wandte sich Arthur streng an seine Frau.

»Ich habe auch bestimmt gehört, daß er dort sei.«

»Was macht er denn hier? Hat er von irgend jemandem gesprochen?«

»Er fragte mich, ob Mr. Whiplow noch hier sei.«

Arthur wechselte einen kurzen Blick mit Cynthia.

»Sie haben ihm natürlich gesagt, daß kein Whiplow hier war?«

»Er schien überzeugt zu sein, daß Sie gestern Besuch hatten«, entgegnete Penelope.

Mr. Dorban quälte sie noch mit vielen Fragen. Aber je eindringlicher er wurde,...

Erscheint lt. Verlag 4.12.2017
Verlagsort Prague
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Schlagworte Agatha Christie • Der Tote im Strandkorb • Die Entscheidung • Die Zeit heilt keine Wunden • Durst • herman hesse • Im Wald • Neuntöter für Greetsiel • origin • Sherlock Holmes
ISBN-10 80-268-8040-4 / 8026880404
ISBN-13 978-80-268-8040-0 / 9788026880400
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