Der Ring des Salomo (eBook)

Historischer Krimi
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Aufl. 2017
750 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-5299-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Ring des Salomo - Barbara Goldstein
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Ein Labyrinth tief unter den Mauern Roms. Ein Ring, der Macht verheißt. Eine atemlose Jagd ...

1447. Blut regnet auf Rom herab. Düstere Omen deuten auf den nahen Tod des Papstes hin. Dieser beauftragt Alessandra d'Ascoli, einen legendären Ring zu suchen, den Schlüssel zu unermesslicher Macht. Plötzlich sterben Alessandras Freunde wie unter einem Fluch. Sie selbst wird lebendig begraben, als ein Gewölbe über ihr einstürzt. Alessandra entkommt, doch die Gefahr ist nicht gebannt. Die Inquisition beschuldigt sie und ihren Geliebten Yared, den Papst ermordet zu haben. Schon brennen die Scheiterhaufen ...

Auch in den folgenden weiteren historischen Romanen von Barbara Goldstein bei beTHRILLED löst Alessandra d'Ascoli spannende Rätsel:

Der vergessene Papst * Der Gottesschrein * Das Testament des Satans * Das letzte Evangelium.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



<p><b>Barbara Goldstein</b>, geb. 1966, arbeitete zunächst in der Verwaltung von Banken und nahm dann ein Studium der Philosophie und der Sozialen Verhaltenswissenschaften auf. Später machte sie sich als Autorin historischer Romane selbstständig und nahm ihre Leser u.a. mit in die Welt von Alessandra d'Ascoli, einer florentinischen Buchhändlerin. Barbara Goldstein verstarb im März 2014 nach langer Krankheit.</p>

Barbara Goldstein, geb. 1966, arbeitete zunächst in der Verwaltung von Banken und nahm dann ein Studium der Philosophie und der Sozialen Verhaltenswissenschaften auf. Später machte sie sich als Autorin historischer Romane selbstständig und nahm ihre Leser u.a. mit in die Welt von Alessandra d'Ascoli, einer florentinischen Buchhändlerin. Barbara Goldstein verstarb im März 2014 nach langer Krankheit.

Prolog

Im Kreuzgang von San Giovanni in Laterano

Dienstag, 21. Februar 1447

Kurz nach der Mitternachtsmesse

Frierend zerrt der Mönch den flatternden Habit enger um sich, während er nach dem Nachtoffizium durch die Schneeverwehungen im Kreuzgang stapft.

Die Nacht ist kalt. Und stürmisch. Der Schneesturm, der während der letzten Tage von Norden über Rom hereingebrochen ist und die Stadt knietief im Schnee versinken ließ, scheint sich gelegt zu haben. Nun fegen die Böen von Süden heran. Über dem Kreuzgang des Benediktinerklosters brodeln majestätische Gewitterwolken in flammendem Purpur und düsterem Violett. Flackernde Blitze lassen ihr Inneres unheilvoll lodern.

Als ob die Pforten der Hölle sich öffnen …

Schaudernd wendet Fra Giordano Savelli den Blick vom sturmdurchtosten Himmel und umklammert sein Brustkreuz. Das gleißende Licht der Blitze scheint die Adler und Löwen, Sphingen und Dämonen auf den Säulenkapitellen des Kreuzgangs zum Leben zu erwecken. Mit hochgezogenen Schultern hastet der ehrwürdige Benediktiner durch die Säulenarkaden. Gerade als er das Portal aufschieben und die Lateranbasilika betreten will, lässt ihn ein greller Blitz jäh zusammenzucken. Zwei, drei rasende Herzschläge später folgt ein ohrenbetäubender Donner. Der Gewittersturm hat Rom erreicht.

Fra Giordano schlüpft in die Basilika, schließt das Portal hinter sich und lehnt sich einen tiefen Atemzug lang dagegen. Die allerheiligste Kathedrale des Papstes als Bischof von Rom liegt in tiefer Finsternis. Die Glut der Kohlenbecken neben dem Altar, an dem schon der heilige Petrus die Messe zelebrierte, lässt nur die Apsis mit dem goldglitzernden Mosaik über dem Papstthron aus Marmor düster aufleuchten.

Der Frater tastet sich durch das Seitenschiff, wo sich die zerlegten Holzgerüste, die Kisten mit Marmorsplittern für die Bodenmosaiken und die Werkzeuge der Arbeiter stapeln, die in den letzten Monaten die Basilika des Kaisers Konstantin restauriert haben. In wenigen Tagen wird Papst Eugenius in San Giovanni in Laterano sein Thronjubiläum feiern. Bis dahin muss alles fertig sein.

Der Benediktiner geht zum Hochaltar. Vor der Confessio mit dem Grab von Papst Martin kniet er nieder und bekreuzigt sich demütig. Der Amtsvorgänger von Papst Eugenius, auf dessen Grabplatte die Römer immer wieder Münzen werfen, hatte das jahrzehntelange Schisma von drei Gegenpäpsten beendet und war im Triumph nach Rom zurückgekehrt. Ächzend erhebt der Frater sich wieder. Steifbeinig quält er sich die Altarstufen empor, facht mit dem Schürhaken die Glut der Kohlenbecken neben dem Altar an und legt einige Handvoll Kohlen nach.

Mit geschlossenen Augen genießt er einen Moment die brennende Hitze auf seinem kalten Gesicht. Welch eine Wohltat nach dem Stundengebet in der Kapelle, wo der eisige Luftzug die Altarkerzen auszulöschen drohte! Fra Giordano reibt seine steifen Hände über der knisternden Glut. Ob Seine Heiligkeit die Wärme ebenso genießen wird, wenn er, durchgefroren vom langen Ritt vom Vatikan zum Lateran, in wenigen Stunden seine Kathedrale betreten wird? Eugenius ist vierundsechzig. Sein jahrelanges Ringen um die Vereinigung der römischen, griechischen, syrischen, armenischen und koptischen Gläubigen zu einer Kirche mit einem Glauben und einem Papst haben ihn erschöpft. Seine Hände zittern so stark, dass er nur noch seinen engsten Vertrauten den Fischerring zum Kuss darbietet.

Seufzend wendet sich Fra Giordano ab und geht weiter zu den Kohlenbecken neben dem Marmorthron des Papstes, um auch dort die Glut zu schüren. Von hier aus regiert Eugenius seine Kirche, die von der Küste Portugals bis zu den Dschungeln Indiens und von den schottischen Highlands bis zur ägyptischen Wüste reicht. Doch wie lange noch? Was wird sein, wenn er trotz seines eisernen Willens nicht mehr in der Lage ist, die vereinigte Kirche zusammenzuhalten? Wenn Eugenius eines Tages stirbt …

Erschrocken zuckt Fra Giordano zusammen, als zwischen dem bedrohlichen Donnergrollen des Gewittersturms ein metallisches Sirren durch die Basilika hallt.

Die Portale sind doch längst verschlossen!, denkt er entsetzt. Einsam und verlassen liegt die Basilika zwischen antiken Ruinen, verfallenen Kirchen und dichtem Dornengestrüpp, das den schmalen Pilgerpfad vom Forum Romanum bis hierher säumt. Die Pilger wagen sich nie allein in diese Einsamkeit, weil sie fürchten, dass sie beraubt oder gar ermordet werden.

Schaudernd erinnert sich Fra Giordano an die Gesetzlosen, die es gewagt hatten, Kardinal Scarampo und dessen bewaffnetes Gefolge aus dem Hinterhalt zu überfallen. Seit mehreren Tagen hängen sie steif gefroren am ausgestreckten Arm der antiken Reiterstatue vor der Basilika. Der Regent von Rom, der durch den Mordanschlag nur leicht verletzt wurde, weil er den Vatikan niemals ohne Helm, Harnisch und Schwert verlässt, hat die Assassini ohne Prozess hinrichten lassen.

Mit pochendem Herzen umklammert der Benediktiner den Schürhaken, hält die glühende Spitze wie eine Waffe vor sich und starrt mit aufgerissenen Augen in die Finsternis jenseits des Hochaltars. Um Gottes willen! Wer ist dort?

Fra Giordano lauscht mit geneigtem Kopf.

Vom anderen Ende der Kathedrale dringt ein Rascheln zu ihm, gefolgt von einem Stöhnen. Jemand keucht leise.

Dem Frater gefriert das Blut in den Adern. Eine furchtbare Vorahnung beschleicht ihn. Er weiß, was diese grauenhaften Geräusche zu bedeuten haben. Der Teufelspapst! Die Gebeine von Papst Silvester II. rumoren in ihrem Grab – der Legende nach ein düsteres Omen für den nahenden Tod des Pontifex! Allmächtiger Gott, liegt Eugenius im Sterben?

Fra Giordano umklammert den Schürhaken und steigt langsam die Altarstufen hinab. Nein, er bebt nicht vor Angst, aber eine gewisse Unruhe kann er nicht leugnen. Er muss Gewissheit haben. Vor vielen Jahren hat er das Klappern der Knochen schon einmal gehört.

»Alessandra?«, flüstert er in die Finsternis.

Keine Antwort.

Fra Giordano bleibt stehen.

»Alessandra!« Seine Stimme hallt durch die stille Kathedrale.

Als Kind hatte Alessandra die Benediktiner mit den rasselnden Gebeinen des Teufelspapstes in Angst und Schrecken versetzt. Doch der Gedanke, Alessandra könnte ihm erneut einen Streich spielen, ist unsinnig. Die Tochter des ehemaligen Inquisitors von Rom ist eine angesehene Gelehrte, die in den letzten Jahren aufsehenerregende Forschungsreisen nach Alexandria und Jerusalem unternommen hat. In den nächsten Tagen will sie zu einem geheimnisumwitterten Ort in der Wüste aufbrechen, um die verschollenen Handschriften der Bibliothek von Alexandria zu suchen. Nein, die Vertraute des Papstes wird wohl kaum nach Mitternacht in die Lateranbasilika schleichen, um wie damals, als ihr Cousin, Papst Martin, Pontifex war, die Mönche zu erschreck…

Da ist es wieder.

Mit angehaltenem Atem lauscht er den leisen Geräuschen, die aus dem dunklen Seitenschiff dringen – vom Grab des Teufelspapstes, das durch das unablässige Flackern der Blitze immer wieder in helles Licht getaucht wird.

Fra Giordano bekreuzigt sich, eilt zurück zum Altar und entzündet eine Kerze. Dann hastet er durch das Mittelschiff zum Portal der Kathedrale.

Es ist verriegelt. Fra Giordano ist allein in der Basilika.

Zu Tode erschrocken wirbelt er herum, als erneut ein leises Rascheln aus dem Seitenschiff dringt – ein Flüstern, ein sardonisches Kichern?

Der Teufelspapst!

Fra Giordano erschauert.

Die Legende berichtet, dass der Benediktiner Gerbert d’Aurillac, der größte Magier des Abendlandes, mit Satan einen Pakt geschlossen hatte, damit er als Papst Silvester II. den Thron Petri besteigen konnte. Sein mysteriöser Tod während eines Pontifikalamtes soll das Ende dieses Teufelspaktes gewesen sein.

Fra Giordano fasst sich ein Herz und schleicht hinüber zum Grab von Papst Silvester II., dem Papst des apokalyptischen Jahres 999. Im Schein der Kerze liest er die ominöse lateinische Grabinschrift.

Dann erst bemerkt er das Rinnsal, das aus dem Grab zu fließen scheint. Er kniet nieder, um es zu untersuchen. Blut!

Unruhig tastet der Frater nach der schwarzen Perlenkette an seinem Gürtel. Mit schweißnassen Fingern betet er ein paar Perlen des Rosenkranzes und redet sich beherzt ein, dass er gegen jeden Angriff durch das Böse gewappnet ist. Er bekreuzigt sich hastig.

Jesus Christus steh ihm bei!

Fra Giordano atmet tief durch. Ein merkwürdiger süßlicher Duft wabert um das Grab des Teufelspapstes. Wie von einer verwesenden Leiche. Er tritt ganz nah heran und schnuppert. Nein, der Geruch nach Tod und Verwesung entströmt nicht der Gruft.

Eine Spur aus Blutstropfen und schmelzendem Schnee führt Fra Giordano im unablässigen Flackern der Blitze zum Portal des Lateranpalastes in der rechten Seitenwand.

Lautlos schiebt der Frater einen Torflügel auf und späht in die Finsternis. Nachdem Eugenius vor Jahren, als Mönch verkleidet, ins florentinische Exil fliehen musste, ist der Palast geplündert und verlassen. Seit seiner Rückkehr nach Rom residiert Seine Heiligkeit im Vatikan.

Im nächsten Augenblick zuckt Fra Giordano erschrocken zurück. Ein gotteslästerlicher Fluch, übertönt von einem ohrenbetäubenden Donnerschlag!

Betend umklammert er die Altarkerze und hastet den Gang entlang zur Marmortreppe, die zum Thronsaal der Päpste emporführt. Er bleibt stehen, hält den Atem an und lauscht.

Totenstille.

Kein Blut auf den Stufen.

Er schleicht weiter zu...

Erscheint lt. Verlag 10.10.2017
Reihe/Serie Alessandra d’Ascoli
Alessandra d’Ascoli
Alessandra d’Ascoli
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Schlagworte 15. Jahrhundert • 15. Jh. • Abenteuer • Alessandra d'Ascoli • Buchhändlerin • Colonna • Dan Brown • Die rote Löwin • Frühe Neuzeit / Renaissance (15.-17. Jh.) • Häresie • Historical • Historienroman • Historische Romane • Historischer Roman • Historischer Thriller • Historisches Buch • Illuminati • Indiana Jones • Italien • Italienische Renaissance • Jahrhundert Trilogie • Ken Folett • Ken Follet • Ken Follett • Ketzer • Kloster • Kreuzzüge • Krimis • Lara Croft • Lateranpalast • lebendig begraben • Liebe / Beziehung • Mittelalter • Mittelalter (8.-15. Jh.) • Rätsel der Vergangenheit • Rebecca Gable • Reise in die Vergangenheit • Reliquien • Renaissance • Ring • Rom • Sakrileg • Schicksale und Wendepunkte • Simon Toyne • solomo • Solomon • Spannung • Vatikan • Verrat • Verschwörung • Warringham
ISBN-10 3-7325-5299-3 / 3732552993
ISBN-13 978-3-7325-5299-3 / 9783732552993
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