Das LEBEN leben! -  Hans Piron

Das LEBEN leben! (eBook)

Der WEG zu einem l(i)ebenswerten Leben

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
248 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-95802-946-0 (ISBN)
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Dieses Buch führt zur Reflektion und Überprüfung der eigenen Lebensweise. Im ersten Teil geht es um die Frage, ob man für seine Zufriedenheit und sein Glück im Leben selbst die Verantwortung übernimmt. Ist das nicht der Fall, werden die Gründe hierfür erforscht. Fragen nach Abhängigkeit und Bedürftigkeit, die ihre Wurzeln in der Kindheit haben, stehen im Mittelpunkt, um sich auf den Weg aus der Fremdbestimmung in die Selbstbestimmung zu machen. In jedem Menschen taucht früher oder später die Frage auf, wer oder was er in seiner Natur wirklich ist. Der zweite Teil des Buches untersucht die Identitäten, Identifikationen und Bilder, die man im Laufe seines Lebens von sich entwickelt hat und beschreibt, wie man sich aus falschen Identitäten und Selbstbildern befreien und seine wahre Natur leben kann, das, was man in seiner Essenz wirklich ist. Im letzten Teil geht es darum, wie man die neuen Erkenntnisse und Einsichten in sein Leben integriert, um aus einer ganzheitlich orientierten Lebensweise sowohl unabhängig als auch verbunden zu sein. Anhand der Begehung einzelner Segmente des Lebensweges, entwickelt sich ein Bewusstsein dafür, wo man gegenwärtig steht und was zu tun ist, um Schritt für Schritt Veränderungen herbeizuführen und sich auf seine Ziele zuzubewegen. Es werden sowohl die Hindernisse, die auf diesem Weg auftreten können als auch die Qualitäten mit einbezogen, die man braucht, um das Leben aus einem veränderten Bewusstsein mit Erfolg neu zu gestalten.

Hans Piron war über viele Jahre im Management eines großen internationalen Konzerns tätig. Regelmäßige Meditation und die dabei gemachten Erfahrungen bewirkten sein Interesse an der Transpersonalen Psychologie und an dem von Roberto Assagioli entwickelten ganzheitlichen psycho-spirituellen Modells der Psychosynthese. 1991 begann er eine drei-jährige Ausbildung zum Psychosynthese-Therapeuten beim Psychosynthesis & Education Trust in London. 1996 gründete er das ZENtrum für Psychosynthese und Meditation im Westerwald mit einem umfangreichen Seminar-Programm auf Basis der Psychosynthese. Darüber hinaus arbeitet er als Psychotherapeut (HPG) in Einzelgesprächen. Webseiten: www.zentrum-fuer-psychosynthese.de www.coaching-counselling.de www.neues-bewusstsein-leben.de

1. Das Innere Kind

Der Begriff „Inneres Kind“ wurde vor allem geprägt durch Erika J. Chopich und Margaret Pauls „Aussöhnung mit dem inneren Kind“ (1993) sowie John Bradshaws „Das Kind in uns“ (1992). Die Bezeichnung bezieht sich sowohl auf die Ursprünglichkeit in uns als auch auf die Erfahrungen, die wir in der Kindheit gemacht haben. Der Begriff hat zwei Seiten. Auf der einen steht das natürliche Verhalten des Kindes, das im Erwachsenen wieder lebendig wird: Unbekümmertheit und Ausgelassenheit, Staunen und Begeisterungsfähigkeit. Leider gehen gerade diese Qualitäten des Kindes im Erwachsenen häufig verloren. Gelingt es uns hier, im Kind zu sein, hat das überwiegend positive Auswirkungen auch auf andere. Ein Mensch, in dem die positiven Seiten des „Inneren Kindes“ lebendig sind, lacht gerne und kann sich riesig über alles Mögliche freuen, eben wie ein Kind. In der Gegenwart eines solchen Menschen hält man sich gerne auf. Auf der anderen Seite ist das „Innere Kind“ aber auch eine Bezeichnung für die Verwundbarkeit des erwachsenen Menschen. Je nachdem, was er als Kind erfahren hat und was ihm gefehlt hat, hat das Auswirkungen auf seine heutigen Beziehungen, nicht nur mit anderen, sondern auch mit sich selbst.

Die Verletzungen aus der Kindheit sind weiterhin wirksam. Sie brechen als nicht verheilte innere Wunden immer wieder auf, sobald der Erwachsene durch andere berührt wird, insbesondere durch die, die ihm viel bedeuten, oder nahe stehen. Der Schmerz, den er als Kind empfunden hat, taucht wieder auf.

Das, was dem Kind gefehlt hat, was es gebraucht hätte, um sich auf dem Weg zum erwachsenen Menschen zu entwickeln, wird nun als Defizit empfunden: Mangelnde Liebe, vermittelt durch geringe Zuwendung und Interesse. Der unerfüllte Wunsch, wahrgenommen und bestätigt zu werden. Die Wunde, die dadurch entstanden ist, dass man wenig anerkannt und vielmehr ständig kritisiert wurde. Die gefühlten Defizite zeigen sich im Erwachsenen in einer Erwartungshaltung anderen gegenüber, die sie aber nur bedingt oder gar nicht erfüllen können.

Im Erwachsenen werden die dem Kind nicht erfüllten Bedürfnisse zur Bedürftigkeit, die ihn unfrei und abhängig macht. Er braucht andere Menschen, die ihm jetzt das geben sollen, was er als Kind nicht bekommen hat.

Die meisten Menschen sind häufig mit ihrem „Inneren Kind“ identifiziert, ohne sich dessen bewusst zu sein. Es ist zum Beispiel dann der Fall, wenn sie sich durch etwas verletzt fühlen.

In meinen Workshops zum Thema „Inneres Kind“ habe ich viele Menschen und ihre „Inneren Kindern“ kennenlernen dürfen und mit ihnen gearbeitet. Meine Erfahrungen sind es, die mich dazu angeregt und motiviert haben, dem Thema den ersten Teil dieses Buches zu widmen.

„Endlich erwachsen werden“, das wäre vielleicht sogar der bessere Titel für das „Innere Kind“ gewesen. Aber für ein Seminar mit diesem Titel hätte sich wahrscheinlich kaum jemand interessiert.

Was bedeutet es, wirklich erwachsen zu werden? Und weshalb fällt es uns so schwer? Um sich in natürlicher Weise als Mensch entwickeln zu können, müssen wir selbst die Verantwortung für Glück und Zufriedenheit im eigenen Leben übernehmen. Nur so überwinden wir unsere Bedürftigkeit und werden unabhängig von dem Wohlwollen anderer.

Wirklich erwachsen zu werden ist keine leichte, dafür aber eine langfristig umso lohnenswertere Aufgabe.

 

Das Kind in uns

Der Begriff des „Inneren Kindes“ beschreibt Gefühle und Erinnerungen aus der Kindheit, die im erwachsenen Menschen weiterhin vorhanden sind. Ob die Erfahrungen überwiegend positiv oder überwiegend negativ waren, hat Auswirkungen auf das Selbstbild sowie auf die Verhaltensweisen des Erwachsenen.

In den Momenten, in denen der Erwachsene sich mit dem „Inneren Kind“ identifiziert, kommt er mit Verletzungen in Berührung, die ihm als Kind beigebracht wurden. Auslöser können Worte und Verhaltensweisen anderer Menschen sein. Der Erwachsene spürt den gleichen Schmerz, den er als Kind erfahren hat, weil er in diesem Augenblick wieder mit dem Kind identifiziert ist.

„Inneres Kind“ ist inzwischen zu einem festen Begriff geworden. „Du solltest dich einmal mehr um dein Inneres Kind kümmern“ hat sich als wohlmeinender Ratschlag durchgesetzt, der gerne erteilt wird, wenn ein Mensch etwa eine Trennung erfährt und nun Probleme damit hat, sein Leben ohne diesen Partner weiterleben zu müssen. Sich um das „Innere Kind kümmern“ heißt eigentlich nichts anderes als endlich selbst die Verantwortung für das Glück in seinem Leben zu übernehmen, anstatt sich von anderen abhängig zu machen. Anders ausgedrückt, sich selbst das zu geben, was man sich von anderen wünscht oder von ihnen erwartet. Am schwersten fällt es meist, die Verantwortung für die eigene Verwundbarkeit zu übernehmen, die ihre Wurzeln in den Verletzungen aus der Kindheit hat. Es fehlt das Bewusstsein eines Inneren Erwachsenen, der noch nicht ausreichend gelebt wird.

Um die Wunden zu heilen, ist es zentral wichtig, zu erkennen, dass der Partner die Verwundbarkeit/ die Schmerzen durch sein Verhalten zwar auslöst, aber nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann. Im Grunde hat er oder sie „nur“ so etwas wie eine Wunde berührt, die bereits in der Kindheit entstanden ist.

Wie befähige ich mich aber nun, selbst Verantwortung für mich zu übernehmen? Zu diesem Zweck haben die Autorinnen von „Aussöhnung mit dem inneren Kind“, Chopich und Paul, neben den Begriff des „Inneren Kindes“ den Begriff des „Inneren Erwachsener“ gestellt. Dieser „Innere Erwachsene“ soll im erwachsenen Menschen jetzt sozusagen die neue Vater- oder Mutterrolle übernehmen, damit er sich anders verhalten kann, als die wirklichen Eltern es taten. Indem der erwachsene Mensch dem „Inneren Kind“ den neuen „Inneren Erwachsenen“ gegenüberstellt, kann er nun sich selbst geben, was er braucht, um zufrieden und glücklich zu sein. Hatte man als Kind etwa überwiegend das Gefühl, nicht geliebt zu werden, kann der „Innere Erwachsene“ sich genau entgegengesetzt verhalten und das „Innere Kind“ so annehmen, wie es ist. Er begegnet ihm mit der Liebe, die das Kind früher nicht bekommen und das Gefühl entwickelt hat, nicht liebenswert zu sein. Der „Innere Erwachsene“ ist weniger kritisch als es Vater und Mutter waren. Er geht großzügig und verständnisvoll mit dem „Inneren Kind“ um. Je mehr Vertrauen das „Innere Kind“ zu seinem „Inneren Erwachsenen“ gewinnt, desto weiter nimmt die Abhängigkeit von anderen ab. Das bedeutet nicht, dass man sich nicht weiterhin freut, wenn man Liebe von anderen erfährt. Man ist ihrer aber nicht mehr bedürftig.

„Das ist aber nicht einfach!“ höre ich in meinen Seminaren dann immer wieder aufs Neue, wenn ich die Teilnehmer mit dieser Vorstellung Zugang zu ihrem „Inneren Kind“ finden lasse. „Wo soll ich denn diesen liebevollen Erwachsenen in mir finden?“ Und es stimmt. Es mag sofort einleuchten, dass es sinnvoll ist, einen solchen „Inneren Erwachsenen“ heranzubilden. Die praktische Umsetzung gelingt allerdings nicht von heute auf morgen. Es ist ein Prozess, der viel Bewusstheit und Ausdauer erfordert. Doch dazu später mehr.

Falls Sie noch Schwierigkeiten haben, zu erkennen, dass Sie mit dem „Inneren Kind“ identifiziert sind bzw. sich dann mit einem „Inneren Erwachsenen“ zu identifizieren, dann bitte ich Sie noch um etwas Geduld. Im Zweiten Teil erläutere ich Ihnen ausführlich den Unterschied zwischen unbewusster Identifikation und sich bewusst mit etwas identifizieren können.

Das verletzte Kind

Wie entstehen nun aber diese Verletzungen genau? In den meisten Fällen ergeben sie sich, wenn Grundbedürfnisse des Kindes nicht oder nur ungenügend erfüllt werden. Um diesen Bedürfnissen auf die Spur zu kommen, schauen wir uns zunächst einmal an, wann ein Kind sich verletzt fühlt, um daraus die Bedürfnisse abzuleiten.

Diese Bedürfnisse habe ich selbst herausgearbeitet. Die Impulse hierfür gab mir das Modell von Stephen Wollinsky, das ich im zweiten Teil dieses Buches noch ausführlich vorstelle.

Ein Kind fühlt sich verletzt, wenn es

  • nicht gesehen, beachtet, wahrgenommen wird.

  • sich nicht angenommen fühlt, so wie es ist.

  • überwiegend negativ bewertet oder beurteilt wird.

  • nicht liebenswert, nicht gut, nicht klug/intelligent oder nicht attraktiv genug zu sein scheint.

  • im Vergleich mit anderen überwiegend negativ bewertet wird

Die Verletzungen des Kindes sind es, die dazu führen, dass ein Mensch im Erwachsenenalter verwundbar ist. Von den Eltern oder Bezugspersonen nicht beachtet, geringgeschätzt oder auch ständig kritisiert worden zu sein, löst im späteren Leben schließlich heftige emotionale Schmerzen bei dem Betroffenen aus, sobald dieser Punkt durch einen anderen Menschen berührt wird, der ihm oder ihr nahe steht.

Die Verwundbarkeit bleibt oftmals ein ganzes Leben lang bestehen, sofern man sich die Ursachen weder bewusst macht noch sich den damit verbundenen Abhängigkeiten stellt.

Ein Kind kann sich zum Beispiel auch dann verletzt gefühlt haben, wenn sein Geschlecht nicht dem Wunsch der Eltern entsprach, wenn es eigentlich ein Junge beziehungsweise Mädchen hätte werden sollen. Jedes Kind leidet darunter, wenn es nicht den Erwartungen der Eltern...

Erscheint lt. Verlag 9.2.2016
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Geisteswissenschaften Psychologie Allgemeine Psychologie
ISBN-10 3-95802-946-9 / 3958029469
ISBN-13 978-3-95802-946-0 / 9783958029460
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