Ain't Nobody 2: Befreie mich -  Anastasia Donavan

Ain't Nobody 2: Befreie mich (eBook)

Liebesroman
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
460 Seiten
Amrûn Verlag
978-3-95869-574-0 (ISBN)
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Noch immer kämpft Anna verzweifelt gegen ihre Feinde. Karim, dem es gelungen ist, hinter ihre Maske zu schauen, schenkt ihr Liebe und Hoffnung. Er ist ihr Fels in der Brandung - bis ihre Gegner mit aller Macht zuschlagen. Anna verliert jeden Halt und fällt zurück in alte Muster. Gelingt es Karim, sie ein zweites Mal aufzufangen, damit Anna sich mit seiner Hilfe von ihren Dämonen befreien kann? Der Kampf um Liebe, Vertrauen und Gerechtigkeit geht weiter. Das dramatische Debüt von Anastasia Donavan - der Abschlußband der zweiteiligen Ain´t Nobody-Serie.

Anastasia Donavan wurde 1981 geboren und schrieb bereits im Grundschulalter (Bilder)geschichten. Die Idee zu ihrem ersten Manuskript hatte sie mit 16 Jahren, aber ihre innere Dramaqueen sorgte dafür, dass es nicht an die Öffentlichkeit gelang. Viele Jahre, eine Hochzeit und zwei Kinder später entschied sie sich im Jahr 2015 aus der Grundidee eine neue Geschichte zu schreiben. Ihre Dramaqueen ist immer noch ein Teil von ihr und so lebt sie nach dem Spruch 'Life isn't about waiting for the storm to pass. It's about learning to dance in the rain.' Momentan lebt sie mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und zwei Katzen an der deutsch-französischen Grenze und verdient ihren Lebensunterhalt als Assistentin der Geschäftsführung in Teilzeit. Ihre Leidenschaft ist das Schreiben. Falls sie ihr nicht nachgeht, liest sie gerne Liebesgeschichten, aber auch gute Thriller, oder Horrorgeschichten.

Anastasia Donavan wurde 1981 geboren und schrieb bereits im Grundschulalter (Bilder)geschichten. Die Idee zu ihrem ersten Manuskript hatte sie mit 16 Jahren, aber ihre innere Dramaqueen sorgte dafür, dass es nicht an die Öffentlichkeit gelang. Viele Jahre, eine Hochzeit und zwei Kinder später entschied sie sich im Jahr 2015 aus der Grundidee eine neue Geschichte zu schreiben. Ihre Dramaqueen ist immer noch ein Teil von ihr und so lebt sie nach dem Spruch "Life isn't about waiting for the storm to pass. It's about learning to dance in the rain." Momentan lebt sie mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und zwei Katzen an der deutsch-französischen Grenze und verdient ihren Lebensunterhalt als Assistentin der Geschäftsführung in Teilzeit. Ihre Leidenschaft ist das Schreiben. Falls sie ihr nicht nachgeht, liest sie gerne Liebesgeschichten, aber auch gute Thriller, oder Horrorgeschichten.

– 1 –


ANNA

Es heißt, kurz bevor du stirbst, zieht dein Leben an dir vorbei. Ich hingegen sehe schwarze Augen, die mir in die Seele blicken, und volle Lippen, die mich alles vergessen lassen, wenn sie sich auf meine legen. Sehe starke Arme, die mich halten, wenn ich falle: Karim.

Ein spitzer Schrei ertönt und das Bild vor meinem inneren Auge verschwindet. Stattdessen kehre ich in die Realität zurück. Jetzt, in diesem Moment, wo Jens neben mir steht und mir seine Waffe schmerzhaft in die Taille drückt, spüre ich plötzlich eine so eisige Kälte, dass ich erstarre. Die letzten beiden fast perfekten Wochen haben ein Ende gefunden.

Meine Arme hängen schlaff herunter, aber das Handy halte ich krampfhaft in meiner rechten Hand. Vor nicht mal zwei Minuten telefonierte ich mit Karim, lachte und konnte es kaum erwarten, während der Sommerferien bei ihm und Mehmet zu wohnen. Hört er mit? Es kostet mich meine ganze Willenskraft, nicht laut aufzuschluchzen. Vor mir stehen Tanja, Moni und Jasmin. Ihre Münder stehen immer noch offen, aber abgesehen vom Geräusch ihres abgehackten Atems herrscht Stille um mich herum.

»Scht«, zischt Jens und legt sich den Zeigefinger auf die Lippen. Ich kann erkennen, wie Tanja im Kopf verschiedene Szenarien durchspielt und sich schließlich entscheidet: Sie dreht sich um und haut ab.

Moni und Jasmin bleiben bewegungslos vor uns stehen. »Rennt«, krächze ich, dabei möchte ich es ihnen am liebsten ins Gesicht schreien.

KARIM


»Anna!«, brülle ich in mein Handy und fasse mir an den Brustkorb, um das beklemmende Gefühl darin zu mindern. Die Blacks lassen erschrocken die Werkzeuge fallen. Obwohl mein Körper so heftig reagiert, funktioniert mein Gehirn einwandfrei. Geistesgegenwärtig stelle ich auf Lautsprecher. Wir hören einen Schrei, dem Ton nach von Jasmin. Anschließend herrscht Stille, bis die Stimme von Jens ertönt.

»Gutes Timing, Panther. So spare ich mir den Anruf bei dir.« Er klingt triumphierend, ich hingegen rasend vor Wut.

»Bist du noch ganz bei Trost? Ihr befindet euch auf einem vollen Schulhof.«

»Falsch, fast alle sitzen bereits brav in ihren Klassenräumen. Nur meine Kleine und ihre Freundinnen leisten mir Gesellschaft«, antwortet Jens und spricht bedächtig weiter: »Hör mir zu. Ich nehme Anna jetzt mit, denn sie gehört nicht zu dir! Ich bezweifle, dass du überhaupt was für sie fühlst. Es geht dir darum, mich zu demütigen! Doch falls du wider Erwarten nur das Geringste für sie empfindest, lässt du sie gehen.«

»Auf keinen Fall«, entgegne ich entschieden. Für wen hält er sich?

»Orte das Signal von ihren Handys«, weise ich Abdul auf Arabisch an.

»Dann stirbt sie!«

»Was?!« keuche ich aufgebracht ins Handy.

»Ich töte Anna, wenn ich sie nicht bekomme«, erklärt Jens. In meiner Kehle spüre ich einen Kloß, der das Atmen unmöglich erscheinen lässt. Automatisch schlucke ich, um ihn zu vertreiben. Ohne ein weiteres Wort zu sprechen oder meine Reaktion abzuwarten, beendet er das Telefonat. Nicht seine Drohung bereitet mir Angst, sondern die Art, wie er sie ausgesprochen hat: seelenruhig und mit absoluter Gewissheit.

»Verdammte Scheiße!« Mit einem lauten Schrei werfe ich den Schraubenzieher gegen die Wand. Anna! Jens! Der killt sie!

»Hey, bleib cool«, ermahnt mich Mehmet. Da Abdul im nächsten Moment auf sein Tablet zeigt, beruhige ich mich tatsächlich.

»Ich empfange kein Signal von Annas Handy, aber das von Jens sendet und bewegt sich von der Schule weg. Hier!« Er zeigt auf das Display, aber ich brauche keine Beweise.

»Okay, los!« Ich reiße die Fahrertür auf, steige in meinen Eclipse und lasse Abdul in seinem Wagen ungeduldig den Vortritt, weil er weiß, wohin Jens mit Anna fährt.

ANNA


»Bitte geht.« Eindringlich schaue ich zu Moni und Jasmin. »Haut ab!«

Endlich bewegen sich die beiden Richtung Schuleingang.

»Hier, das könnt ihr behalten!«, ruft Jens und schmeißt ihnen mein Handy hinterher. Es landet auf dem harten Beton und ich beobachte, wie es in seine Einzelteile zerbricht. Erst seine Stimme bringt mich dazu, ihm wieder meine Aufmerksamkeit zu schenken. »Wir zwei Hübschen fahren jetzt spazieren.«

Er greift nach meinem Arm und ich versuche, mich ihm zu entziehen. Sollte er es schaffen, mich von hier weg zu bringen, bedeutet das meinen Untergang. Niemand würde mich je finden!

»Du machst besser keinen Ärger, Kleine. Sei einmal in deinem Leben ein braves Mädchen.« Er drückt mir den Lauf seiner Waffe tiefer in die Seite. Schmerz durchfährt mich und bringt mich dazu, langsam einen Fuß vor den anderen zu setzen, denn ich brauche Zeit, um einen Plan zu schmieden.

»Glaubst du etwa, du kommst damit durch?«, frage ich selbstsicherer, als ich mich fühle, während er mich zu seinem Auto schleift.

»Glauben? Ich weiß es«, lautet seine höhnische Antwort. Er presst mich gegen die Tür und legt seine Pistole auf dem Autodach ab, um mir mit einer Art Kabelbinder die Hände zu fesseln.

»Los, rein da.« Ich nehme gezwungenermaßen auf dem Beifahrersitz Platz. Während Jens mich anschnallt, berührt er wie aus Versehen meine Brust und gräbt seine Finger durch das T-Shirt in meine Haut.

»Hör auf, verflucht nochmal!«, schreie ich ungehalten, aber mein Gefühlsausbruch stört ihn nicht im Geringsten.

Im Gegenteil, er hebt vielsagend die Augenbrauen. »Komm schon, Kleine, ich weiß, dass dir das gefällt. Ich kenne ein paar schöne Geschichten von Heinz. Zugegeben, er befand sich im Vollrausch, aber du weißt ja: Im Wein liegt die Wahrheit.«

Oh Gott! Mir kommt die Galle hoch, aber es gelingt mir, meine Erinnerungen an Heinz zu verdrängen, ebenso wie die Übelkeit.

Während Jens mit einer Hand am Lenkrad des BMW anfährt, richtet er mit der anderen seine Waffe auf mich. »Nur zu unserer Sicherheit, falls du auf dumme Ideen kommst.«

Ich versuche, ruhig zu bleiben. Ganz bewusst atme ich ein und aus, rede mir ein, dass es mir gelingen wird, zu fliehen. Jens faselt was von der »Ehre der deutschen Frau« und erklärt mir, dass das ganze Ausländer- und Flüchtlingspack an den Problemen in Deutschland die Schuld trägt. Ich schaffe es kaum, seinen Worten zu folgen, weil ich versuche, mir die Umgebung einzuprägen. Wir passieren den großen Drogeriemarkt und die Häuser werden immer weniger.

Direkt vor der Autobahnunterführung verlassen wir die Landstraße und fahren über einen holprigen Weg in einen Wald. Nach wenigen Minuten verlangsamt Jens das Tempo und ich erkenne einen Sportplatz mit einem Holzhäuschen. Scheiße, das wars! Statt Wut spüre ich, wie die Angst langsam an mir hochkriecht, und meine Hände werden feucht. Ich muss hier weg, egal wie, ich muss fliehen. Meine Fesseln lockern sich etwas, aber zu wenig, um mich davon zu befreien. Jens parkt auf dem Kiesweg neben dem Sportplatz und steigt aus. Unauffällig versuche ich, mit meinen gefesselten Händen die Beifahrertür zu öffnen, aber ich rutsche immer wieder ab.

Ihm hingegen bereitet es keine Probleme und seine Mimik dabei spricht für sich. »Mach schon, Kleine. Raus mit dir. Komm.«

Wie du wünschst, aber nicht zu dir. Bewusst kontrolliert steige ich aus dem Wagen und gehe einen Schritt auf ihn zu. Uns trennt nur eine Armlänge, als ich meinen Fuß anhebe, um ihm einen Tritt zwischen die Beine zu verpassen. Doch Jens weicht aus und ich streife ihn lediglich am Oberschenkel.

»Du kleines Biest!«, herrscht er mich an und greift nach mir. Panisch versuche ich mich zu drehen, um zu fliehen. Vergeblich, er packt mich schnell und brutal. Ich habe keine Chance. Sofort umfasst er mit einer Hand meine gefesselten Handgelenke. Sein Mund verzieht sich zu einer Fratze, die dem Joker aus Batman Konkurrenz macht. Er lässt seine Waffe am Abzug einmal um seinen Zeigefinger kreisen, hält sie dann am Lauf fest und schlägt sie mir mit dem Griff gegen die Schläfe. So kraftvoll, dass ich spüre, wie meine Haut aufplatzt. Ich schreie vor Schmerz und schließe die Augen, damit mir das Blut nicht hinein läuft. Meine gefesselten Hände befinden sich immer noch in seinem festen Griff und machen mich bewegungsunfähig.

»Komm her, ich bin kein Unmensch.« Er nimmt ein Tuch aus der Hosentasche und tupft mir das Blut ab. Sofort tritt neues aus der Wunde.

»Du alleine trägst die Schuld dafür. Wenn du von Anfang an gewusst hättest, an wessen Seite sich dein Platz befindet, müsste ich jetzt nicht handeln.« Seine Stimme klingt beherrscht und selbstsicher – er glaubt jedes Wort davon. Ich muss ruhig bleiben!

Wie aus dem Nichts erscheint Markus vor dem Blockhaus. »Herzlich willkommen. Die Hochzeitssuite steht bereit«, spöttisch deutet er eine Verbeugung an. Hinter ihm tauchen Timo, Mark und Tobias auf. Für sie alle geht es offenbar in Ordnung, dass ihr Anführer mit einer gefesselten und blutenden Frau vor ihnen steht.

Meine Schläfe beginnt wie wild zu pochen, und immer mehr Blut läuft mir übers Gesicht, aber ich wage einen weiteren Versuch. Ich trete erneut nach Jens. Dieses Mal habe ich mehr Erfolg und er lässt mich tatsächlich los, aber nicht vor Schmerzen schreiend, sondern gelassen. »Kameraden!«

Wie Hunde, denen man einen Knochen zuwirft, stürmen sie auf mich zu. Innerhalb von Sekunden spüre ich überall auf meinem Körper Hände. Gierig gräbt Markus seine Finger in die Innenseite meines Oberschenkels, nur wenige Zentimeter von meiner Scham entfernt.

Ich schnappe erschrocken nach Luft. Nicht nur meine Muskeln werden zu Stein, sondern auch meine Lunge. Vor meinen Augen erscheinen tanzende Sterne und mein Herz schlägt schnell – viel zu...

Erscheint lt. Verlag 15.4.2018
Reihe/Serie Ain't Nobody
Verlagsort Traunstein
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Banden • Drama • Gerechtigkeit • Gewalt • Hoffnung • Kriminalität • Liebe • Magersucht • Missbrauch
ISBN-10 3-95869-574-4 / 3958695744
ISBN-13 978-3-95869-574-0 / 9783958695740
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