Rock my Dreams (eBook)
480 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-21811-9 (ISBN)
Hailey Harper hat einen Plan: so schnell wie möglich ihr Studium absolvieren, um nicht länger finanziell von ihrem Onkel abhängig zu sein. Doch dann begegnet sie Mike, und plötzlich kann sie an nichts anderes mehr denken. Mike ist der Drummer der berühmten Rockband The Last Ones to Know, er ist süß, witzig - und der Exfreund ihrer Cousine Danica, die ihn jetzt, da er berühmt ist, unbedingt zurückgewinnen will. Hailey geht auf Abstand, doch sie hat die Rechnung ohne Mike gemacht: Für ihn ist Hailey das Mädchen, auf das er sein Leben lang gewartet hat - und er wird alles tun, um ihr das zu beweisen ...
Jamie Shaw, geboren und aufgewachsen in South Central Pennsylvania, erwarb einen Master-Abschluss in Professionellem Schreiben an der Townson University, bevor ihr klar wurde, dass die kreative Seite des Schreibens ihre wahre Berufung ist. Sie ist eine treue Anhängerin von White Chocolate Mocha, eine entschiedene Verfechterin von Emo-Musik und ein leidenschaftlicher Fan von allem, was romantisch ist. Sie meisten aber liebt sie den Austausch mit ihren Leserinnen.
1
Ein Ellenbogen liegt auf meinem Kopf.
Mein Oberkörper wird gegen eine Absperrung gequetscht, ein Converse-Sneaker hat mich eben fast im Gesicht getroffen, und ein Ellenbogen … liegt. Auf. Meinem. Kopf.
»Adam!«, schreit meine Cousine über die Musik hinweg, die aus gigantischen Lautsprechern dröhnt, die zu beiden Seiten der Bühne aufragen. Ich ziehe den Kopf gerade noch rechtzeitig ein, um ihrem Arm auszuweichen, mit dem sie wild winkt. Ich ducke mich noch mehr, doch der Ellenbogen lässt sich nicht abschütteln.
»Adam!«, brüllt sie wieder, während sie in der ersten Reihe auf einem unsichtbaren Trampolin auf und ab springt. »Hier unten! Adam!«
Der Leadsänger von The Last Ones to Know hockt am Rand der Bühne und streckt die Hand nach dem Gewühl von Mädchen aus, die sich zu seinen Füßen drängen. Sie klettern übereinander, um ihn in die Menge zu zerren, aber ich stehe einfach nur hier und versuche, nicht zu sterben.
»Verdammt, ich liebe dich!«, kreischt Danica, während Adam für die Fans in der ersten Reihe singt. Seine Knie schauen zwischen den dünnen Fäden seiner Jeans hervor, und er steckt seine Hände mit den schwarz lackierten Fingernägeln wieder nach der Menge aus. Die Art, wie seine Lippen das Mikrofon liebkosen … na ja, kein Wunder, dass diese Mädchen wie von Sinnen sind.
Die ganze Woche musste ich mir anhören, wie Danica von ihrem Exfreund, dem Rockstar, geredet hat. Wie wahnsinnig verliebt er in sie war. Wie er sie die ganze Highschool über angebetet hat. Wie seine Band schließlich groß herausgekommen ist. Das einzige Problem ist: Ihr Exfreund ist nicht Adam.
Am hinteren Ende der Bühne, in einem schwarzen T-Shirt, das feucht vom hart erarbeiteten Schweiß der vier letzten Songs ist, trommelt Mike Madden auf sein Schlagzeug ein, mit Armen, die allein dafür geschaffen wurden. Er schwingt seine Stöcke, als wären sie eine Verlängerung dieser Arme, und er gibt damit den Rhythmus für den Schlachtgesang im Klub vor. Er ist nicht so schlaksig wie Adam, und er trägt keine zerschlissenen Klamotten wie der Rest der Band, aber es ist trotzdem nicht zu übersehen: Er ist ein Rockstar.
»Ich dachte, du wärst wegen des Drummers hier?«, brülle ich, aber meine Stimme ist ebenso schwach wie der Rest von mir, sie geht im Schwall der Musik und den irrsinnigen Schreien der Menge einfach unter. Ich versuche, mich auf den Beinen zu halten, während ich von links und rechts angerempelt werde, aber ich bin auf Gedeih und Verderb den Massen von Leuten ausgeliefert, die von allen Seiten gegen mich prallen.
»Ich will deinen Schwanz lutschen!«, kreischt irgendeine Tussi etwas weiter hinter mir Adam zu und versucht, an dem hünenhaften verschwitzten Typen vorbeizuhüpfen, der an meinem Rücken klebt. Adam grinst breit unter den schimmernden blauen Lichtern, ohne auch nur eine einzige Zeile zu verpassen. Die Menge ist absolut durchgeknallt, aber die Band hat so etwas hier offensichtlich schon tausendmal erlebt. Selbst Danicas wildes Kreischen erregt keine Aufmerksamkeit bei den Bandmitgliedern.
»Shawn!«, fleht sie dann verzweifelt, als sie bemerkt, dass der Gitarrist von seinem Platz rechts neben Adam in die Menge hinuntersieht. In einem Vintage-Shirt, mit zerzausten schwarzen Haaren und einem Fünf-Tage-Bart, drischt er auf seine Gitarre ein und brüllt seinen Text ins Mikrofon. Adam und er spinnen einen Song, Zeile über Zeile über Zeile, und ich fange fast an, Spaß zu haben – bis meine Hand auf einmal vom Geländer der Absperrung gerissen wird.
»Hilf mir, seine Aufmerksamkeit zu kriegen!«, befiehlt mir Danica, während sie versucht, mir meinen Arm über den Kopf zu reißen.
Ich versuche verzweifelt, ihn wieder herunterzuziehen und laufe dabei ernsthaft Gefahr, rückwärts in die tobende Menge zu fallen, als Shawns Blick endlich auf Danica fällt.
Auf seiner Stirn bildet sich eine Falte, die mich an meinen Dad erinnert. Auf der Farm meiner Familie lebte früher eine streunende Katze, die nur sehr selten freundlich war. Wenn sie aber läufig wurde, war es ihre Lieblingsbeschäftigung, meinem Dad um die Beine zu streichen. Er hasst Katzen, vor allem diese, und schnitt dann immer diese Grimasse, ganz ähnlich der, die sich auf Shawns Gesicht abzeichnet, als er Danica bemerkt.
»Oh mein Gott!«, kreischt Danica, während sie ihre Hand erstaunlich kräftig in meine Schulter krallt. Sie dreht mich mit Schwung zu sich herum, und ich klammere mich an ihren Armen fest, um nicht doch noch in das Chaos aus Ellenbogen und Achselhöhlen und Haaren geschleudert zu werden. »Hast du das gesehen?! Er hat mich genau angeschaut!«
Eine gewaltige Woge bricht über mich herein, als Adam zum Refrain des Songs ansetzt, und ich versuche angestrengt, den Kopf oben zu halten. Blaue und violette Lichter flackern über meine Haut, während ich wieder gegen die Metallstangen vor mir gedrängt werde und Danica jedem Bandmitglied auf der Bühne ihre unsterbliche Liebe entgegenschreit.
»Adam! Shawn! Joel! Mike!«
Natürlich verschwendet sie keinen Atemzug an die Gitarristin, die vorhin als Kit vorgestellt wurde. Ich mache mir gar nicht erst die Mühe, das zu kommentieren – denn ich bin zu sehr damit beschäftigt, mich wegzuducken, um nicht doch noch von einem der Crowdsurfer einen Tritt gegen den Kopf zu kriegen. Ein Securitytyp zerrt ein kreischendes Mädchen über die Absperrung und führt sie weg. Als er meine erschöpfte Miene sieht, schenkt er mir einen mitfühlenden Blick, der wohl bedeuten soll: Es ist bald vorbei .
Nur, dass es nicht bald vorbei ist. Es endet nämlich erst eine gefühlte halbe Ewigkeit und zwei Tritte gegen meinen Kopf später, als die Band die Bühne verlässt und die Lichter endlich ausgehen. Ich mache einen tiefen, dringend benötigten, Atemzug und werde dann hart zur Seite gestoßen. »Gehen wir«, ordnet Danica an, und schubst mich gegen irgendeinen Rücken.
»Wohin soll ich deiner Meinung nach denn gehen?«, frage ich gereizt, während sie mich weiter ins Gedränge schiebt.
»Geh einfach!«
Sie benutzt mich auf dem ganzen Weg aus der Menge als Rammbock, und ich bedauere fast, dass ich mich nicht habe zu Tode trampeln lassen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.
»Du kannst jetzt aufhören«, fauche ich sie an, sobald ich genug Platz habe, um mich zu ihr umzudrehen.
»Halt einfach eine Minute den Mund.«
Ich beiße mir auf die Zunge – im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich muss mich schwer zusammenreißen, um sie nicht anzuschnauzen –, als Danica sich auf die Zehenspitzen stellt und den Saal abzusuchen beginnt. Wir sind in einem Klub namens Mayhem, in der Stadt, in der wir beide seit kurzem erst wohnen. Ich bin hierher gekommen, um meinen Bachelor und letztendlich meinen Doktor in Tiermedizin zu machen, und Danica, weil … na ja, wer weiß schon, warum Danica irgendetwas tut.
Sie war der Star im Ballettunterricht. Kapitän des Cheerleaderteams. Die Julia in den Schultheaterstücken. Die Königin des Abschlussballs. Sie musste nie auf irgendetwas verzichten, und sie tut auch heute noch, was immer sie will.
»Wie kommen wir in den Backstagebereich?«
»Ähm …« Ich ziehe das feuchte T-Shirt, das an meinem Rücken klebt, von meiner Haut. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass daraus nichts wird.«
»Sei nicht dumm, Hailey«, schnaubt sie. »Hast du nicht gesehen, wie Shawn mich angeschaut hat?«
So wie mein Dad diese Katze? Ja, und ob ich das gesehen habe …
»Da!«, ruft sie und geht zielstrebig los. Ich starre sehnsuchtsvoll auf ein großes rotes Schild, das »Ausgang« verspricht. Ich frage mich, wie sehr ich es später bereuen würde, wenn ich jetzt die Flucht ergreife – solange ich noch die Gelegenheit dazu habe. Danica würde ohne Probleme jemanden finden, der sie nach Hause fährt. Sie besitzt die Art Schönheit, die man nur mit Geld kaufen kann – salongepflegte, kupferbraune Haare, tolle Kurven – dank eines Personal Trainers –, kosmetisch aufgehellte Zähne. Und ganz abgesehen von alldem, hat sie diese schönen, mandelförmigen Augen und eine von Natur aus makellose Haut. Ich bin vor fast zwei Monaten bei ihr eingezogen und habe längst aufgehört zu zählen, wie viele Typen bei uns vorbeigekommen sind, um sie abzuholen oder nach Hause zu bringen.
Alle waren niedlich. Aber keiner war ein Rockstar.
»Kommst du oder was?«, brüllt Danica einen Meter vor mir, und als ich ihre ungeduldige Miene sehe, seufze ich noch einmal tief und folge ihr.
Es war nicht immer so. Als wir Kinder waren, ließ sie mich manchmal bei Spielen die Leitung übernehmen. Oder wenn wir »Vater, Mutter, Kind« spielten, waren wir abwechselnd die Mutter und der Vater. Als ihre Familie dann wegzog, wir waren noch auf der Grundschule, war ich ehrlich gesagt ganz schön traurig.
Aber das alles war, bevor sie auf ihre neue Schule kam. Denn dort wurde sie im wahrsten Sinne des Wortes zu einer verdammt fiesen Kuh. Unsere Familien trafen sich nach wie vor an den Feiertagen – Weihnachten, Thanksgiving, Ostern –, und jedes Jahr verwandelte sich Danica ein bisschen mehr in jemanden, den ich nicht mehr kannte. Ihre Fassade war wunderschön, aber innerlich war sie zu keinem besonders liebenswerten Menschen geworden. Ich dagegen war mehr oder weniger dieselbe geblieben. Ich hätte mir damals nie vorstellen können, dass wir eines Tages Mitbewohnerinnen sein würden. Aber als ich bei unserem Familiendinner letzte Ostern erwähnte, dass ich eines Tages gern auf die Mayfield University wechseln würde, da es...
Erscheint lt. Verlag | 19.6.2017 |
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Reihe/Serie | The Last Ones to Know | The Last Ones to Know |
Übersetzer | Veronika Dünninger |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Havoc |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | After • Anna Todd • College • eBooks • Erotik • Geneva Lee • Konzert • Leidenschaft • Liebe • Liebesromane • New Adult • Rockband • Rock my Body • Rock my Heart • Rock my Soul • Rockstars • Royals-Saga • spiegel bestseller • SPIEGEL-Bestseller |
ISBN-10 | 3-641-21811-X / 364121811X |
ISBN-13 | 978-3-641-21811-9 / 9783641218119 |
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