Die Wellington-Saga - Verführung (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman
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2017 | 1. Auflage
368 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-19495-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Wellington-Saga - Verführung -  Nacho Figueras,  Jessica Whitman
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Glamouröse Partys, edle Pferde und heiße Nächte unterm Sternenhimmel - hier liegt der Schlüssel zum Glück ...
Sebastian ist in Wellington als Playboy der Familie Del Campo bekannt. Die Frauenwelt liegt ihm zu Füßen, und regelmäßig stürzt er sich in leidenschaftliche Affären. Das Ansehen seiner prominenten Familie ist ihm egal, und er genießt stattdessen sein freies Leben in vollen Zügen. Bis er die faszinierende Katherine kennenlernt, die ihn mit ihrem Temperament auf eine Weise anzieht, die Sebastian bisher nicht kannte ...

Band 2 der romantischen Wellington-Trilogie!

Die Bände der Trilogie:
Band 1: Die Wellington-Saga - Versuchung
Band 2: Die Wellington-Saga - Verführung
Band 3: Die Wellington-Saga - Verlangen

Ignacio »Nacho« Figueras gehört zu den bekanntesten Männern der Welt und ist das internationale Werbegesicht von Polo Ralph Lauren. Von CNN als »David Beckham des Reitsports« gefeiert, ist Figueras neben seiner Tätigkeit als Model Kapitän und Miteigentümer des preisgekrönten argentinischen Reitteams Black Watch. 2009 wurde er von den Lesern der Vanity Fair hinter Robert Pattinson und vor Brad Pitt zum zweitschönsten Mann der Welt gekürt. Mit seiner Frau Delfina und ihren vier Kindern lebt er abwechselnd in Kalifornien und Argentinien.

1

Katherine Ann Parker sah in den Spiegel über dem Waschtisch und trug sorgfältig dunkelroten Lippenstift auf. Um ihn sogleich ebenso sorgfältig wieder abzuwischen.

Zu viel. Das Letzte, was sie wollte, war, so auszusehen, als hätte sie Torschlusspanik.

Stattdessen kramte sie einen Pflegestift aus ihrer Handtasche und eliminierte die letzten Reste des leuchtenden Rots, wobei sie versuchte, die Silver-Lake-Hipsterfrau zu ignorieren, die hinter ihr demonstrativ schwer atmete und ungeduldig darauf wartete, sich die Hände waschen zu können.

Ja, schon besser.

Sie musterte sich kritisch. Alles andere war in Ordnung – ihre schwarzen, zu einem eleganten Knoten geschlungenen Haare, die makellos weiße taillierte Button-down-Bluse, die lediglich eine Andeutung ihres Dekolletés sehen ließ, die schlichten goldenen Ohrringe, die perfekt sitzende dunkelblaue Jeans, die Stiefeletten mit den fünfzehn Zentimeter hohen Absätzen …

Ihre Managerin und Freundin Honey Kimmelman würde die Stiefel nicht gutheißen, wie sie wusste. Die meisten Männer in Hollywood waren klein und mochten es nicht, an diese Tatsache durch Frauen mit Gardemaß erinnert zu werden. Und sie war selbst ohne Absätze schon ziemlich groß. Mit High Heels maß sie über einen Meter achtzig.

»Na ja, scheiß drauf«, sagte sie laut. »Es ist ein Job, kein Date.«

»Äh, wie bitte?«, fragte die Hipsterfrau irritiert.

Kat blinzelte verlegen. Sie hatte ganz vergessen, dass sie nicht allein war.

»Entschuldigung. Persönlicher Peptalk«, murmelte sie und trat zur Seite, um die Dränglerin ans Waschbecken zu lassen.

Die wusch sich rasch die Hände und verließ den Toilettenvorraum, nicht ohne allerdings einen letzten verwunderten Blick auf Kat zu werfen, die keine Eile zu haben schien.

Sie stand jetzt am Fenster, sah hinaus auf das Panorama von West-Hollywood und seufzte verträumt. Selbst vom sogenannten »Powder Room« im Soho House hatte man eine umwerfende Aussicht.

Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es Zeit war. Kat strich sich über die Haare, überlegte ein letztes Mal, vielleicht doch noch zum Lippenstift zu greifen, verwarf den Gedanken aber wieder und zwang sich, tief durchzuatmen. Ganz ruhig, Mädchen. Es war nur ein Meeting, sagte sie sich. Und sie war schon bei einer Million Meetings gewesen. Sie konnte das.

Solchermaßen mental gestärkt, verließ sie den Waschraum und schlängelte sich durch das Restaurant, wobei sie absichtlich so tat, als würde sie die vielen Promis und Publikumslieblinge nicht bemerken, die sich in diesem privaten Club gerne trafen. Soho House war nämlich in erster Linie diskret. Ein Ort, an dem selbst die berühmtesten Stars einen Lunch einnehmen, Meetings abhalten, plaudern, sich entspannen und gleichzeitig sicher sein konnten, nicht belästigt zu werden.

Kat war hier selbst mal Mitglied gewesen und hatte schweren Herzens auf diesen Luxus verzichtet, weil die Jahresgebühr inzwischen ihre Verhältnisse überstieg. Seitdem kam sie nur noch als Gast hierher.

Dee Yang, eine Studiomanagerin, erhob sich lächelnd, als Kat sich ihrem Tisch näherte. Dunkelhaarig und hübsch und etwas jünger als sie selbst, trug Dee ein marineblaues Etuikleid, das ihre fitnessgestylten Arme betonte. Kat mochte sie auf Anhieb. Weil ihr Gesicht Intelligenz und ihr warmes Lächeln Aufrichtigkeit verriet.

»Ich freue mich so, endlich Ihre Bekanntschaft zu machen«, sagte Dee, während sie sich die Hand gaben. »Ich bin ein Riesenfan von Ihnen. Nehmen Sie doch Platz.«

Kat tat das Kompliment mit einer Handbewegung ab.

»Danke. Ich freue mich ebenfalls sehr, Sie kennenzulernen«, erwiderte sie verbindlich und setzte sich neben Dee.

»Und das hier ist Steve Meyers«, stellte die junge Businessfrau ihren Begleiter vor. »Er produziert das Ganze.«

Ein Mann in den Fünfzigern mit ergrauendem Haar, Jeans und Baseballkappe nickte, ohne von seinem Handy aufzusehen.

»Augenblick. Sekunde nur«, sagte er, während er weiter vor sich hin tippte.

Als sie Kats Befremden bemerkte, zog Dee entschuldigend die Augenbrauen hoch und reichte ihr eine Speisekarte.

»Haben Sie hier schon mal die Burrata gegessen?«, fragte sie. »Köstlich. Ich kann da nicht widerstehen.«

»Okay.« Steve legte sein Handy beiseite. »Tut mir leid, das eben konnte nicht warten.« Er musterte Kat unverhohlen von Kopf bis Fuß, bevor er die Hand ausstreckte. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Kay.«

»Kat«, berichtigte Dee.

»Richtig. Sorry, Kat.«

Ihre Zuversicht sank, als sein Blick erneut zu seinem Handy huschte. Es war nicht schwer, das zu deuten. Der Typ wollte überall sein, bloß nicht hier. Dee hatte ihn offensichtlich zu diesem Meeting überredet, obwohl er wahrscheinlich bereits jemand anderen für den Job ins Auge gefasst hatte.

Sie zwang sich, auf die Speisekarte zu sehen, und versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.

»Nun, Kat«, wandte Dee sich an sie. »Ich höre bei Ihnen einen leichten Südstaatenakzent heraus. Woher sind Sie?«

Kat lächelte. »Meine Familie stammt ursprünglich aus Georgia, aber ich bin in Wellington, Florida, aufgewachsen.«

»Wellington?« Steve hob für einen Moment interessiert den Kopf. »Ich habe dunkel in Erinnerung, dass meine erste Frau mal dorthin geflogen ist – zu irgendeinem sündhaft teuren Event, für das sie sich sogar einen verrückten Hut kaufen musste. Tennis? Cricket?«

»Polo vermutlich«, erwiderte Kat. »Oder irgendetwas anderes, das mit Reiten zu tun hat. In Wellington dreht sich so ziemlich alles um Pferde.«

Sie konnte sich Steves erste Frau gut vorstellen: Sonnengebräunt und straff vom Bodyshaping, das Gesicht eine Botox-Maske, hatte sie ihren Frust über ihren idiotischen Ehemann bestimmt dadurch abreagiert, dass sie im Chanel-Kostüm und mit überdimensionalem Hut energisch Rasenklumpen auf dem Spielfeld festtrat.

»Genau«, bestätigte Steve, »Polo war es. Sie reiten?«

»Nein.« Kat schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht das, was man einen Pferdemenschen nennen würde.«

Steve nickte, und sein Handy piepste.

»O Mann, das ist eine SMS von Michael.« Er dämpfte die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Sie wissen schon, Bay. Darauf muss ich antworten.«

Während er sich erneut anderen Dingen zuwandte, die mit ihr und diesem Meeting nicht das Geringste zu tun hatten, fühlte Kat heftigen Ärger über den unhöflichen Produzenten in sich aufsteigen.

Was Dee offenbar nicht verborgen blieb.

»Jedenfalls«, beeilte sie sich in dem Bemühen um Schadensbegrenzung zu versichern, »ist Winterausklang einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Ich heule jedes Mal Rotz und Wasser, wenn ich ihn sehe. Und Sie waren praktisch noch Studentin, als Sie ihn gedreht haben, oder?«

»Nicht ganz, es war ein Jahr nach dem Studium.«

»Eine Schande, dass der Film den Oscar nicht gekriegt hat. Völlig unverständlich.«

Kat lächelte wehmütig. »Na ja, Sie wissen ja, was man so landläufig sagt: Es ist schon eine große Ehre, nominiert zu werden.«

Steve sah von seinem Handy auf, und sein Grinsen wirkte mit einem Mal ziemlich boshaft.

»Aber dann … Roter Falke.«

Ihre Miene erstarrte. »Ja. Roter Falke.«

Steve schnalzte mit der Zunge. »O Mann, wie viel Miese der wohl eingefahren hat? Das war sogar irgendein Negativrekord, meine ich.«

Trotzig hielt sie seinem scharfen Blick stand.

»Richtig, fast hätte der Streifen es ins Guinness-Buch geschafft.«

Dee lachte – Steve hingegen verzog nicht einmal den Mund zu einem Lächeln.

Der Mann war ihr eindeutig nicht wohlgesonnen, schien sich an dem Thema festbeißen zu wollen.

»Verdammt üble Geschichte, wenn man Karriere machen will«, meinte er hinterhältig und setzte gleich noch eins drauf. »Und hatten Sie während der Dreharbeiten nicht eine Affäre mit Jack Hayes? So viel ich weiß, hat er Ihnen den Laufpass gegeben, nachdem die katastrophalen Besucherzahlen bekannt wurden, stimmt’s?«

Kat kämpfte gegen den Drang an, ihn mit ihrer Gabel zu erstechen.

»So ähnlich.«

»Na ja, diese Leute hätten es besser wissen müssen, wirklich. Die Vorlage so zu ruinieren. Ich meine, welcher kleine Junge will schon eine mädchenhafte Version der Roter-Falke-Comics sehen?«

»Und welcher Hollywoodproduzent ist so wirklichkeitsfremd, noch immer zu glauben, dass ein Haufen kleiner Jungen die Besucherzahlen in die Höhe treibt?«, konterte sie patzig und schob kämpferisch ihr Kinn vor.

Steve schnaubte verächtlich. »Ja, und eine weibliche Regisseurin zu verpflichten, hat das Publikum natürlich in Scharen angelockt.«

Ruhe, ermahnte Kat sich und zählte in Gedanken langsam bis zehn, bevor sie wieder das Wort ergriff.

»Wissen Sie, ich habe bei diesem Film viele Fehler gemacht, aber ich bin mir ziemlich sicher: Als Frau geboren zu sein, war keiner davon.«

»Das nicht.« Steve schüttelte den Kopf. »Sie hätten bloß bei dem bleiben sollen, was Sie kennen und können.«

Sie legte den Kopf schräg und musterte ihn spöttisch von der Seite. »Ach ja? Und was genau wäre das Ihrer Meinung nach?«

»Romantische Komödien. Prinzessinnenfilme. Fifty Shades of Schwachsinn.«

Ungläubig starrte sie ihn an. »Sie machen Witze, oder?«

Er zuckte die Schultern, sah wieder angestrengt auf...

Erscheint lt. Verlag 19.6.2017
Reihe/Serie Die Wellington-Trilogie
Die Wellington-Trilogie
Wellington
Übersetzer Veronika Dünninger
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Wild One (The Wellington Trilogy 2)
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte After-Reihe • Anna Todd • Argentinien • Champagner • Die Royals-Saga • eBooks • Florida • Frauenromane • Geneva Lee • Glamour • Große Gefühle • Jetset • Leidenschaft • Liebesroman • Liebesromane • Pferde • Playboy • Polo • Ralph Lauren • Reitsport • Romane für Frauen • Roman Pferde Erwachsene • Romantik • Tierärztin • USA
ISBN-10 3-641-19495-4 / 3641194954
ISBN-13 978-3-641-19495-6 / 9783641194956
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