Ain't Nobody 1: Halte mich -  Anastasia Donavan

Ain't Nobody 1: Halte mich (eBook)

Liebesroman
eBook Download: EPUB
2017 | 2. Auflage
460 Seiten
Amrûn Verlag
978-3-95869-586-3 (ISBN)
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Wie würdest du einen Menschen bekämpfen, der dich körperlich und psychisch missbraucht?  Anna vertraut auf eine lebensbedrohliche Essstörung als Verbündete. Karim hingegen genießt sein Leben, ohne Regeln und Verpflichtungen im Untergrund, umgeben von Rassismus und den Schatten seiner Vergangenheit. Zwei Seelen, gezeichnet von ihrem Leben, bis ein Augenblick alles verändert! Im Wirbelsturm ihrer Gefühle und dem erbitterten Kampf gegen ihre Peiniger findet Anna in Karim ihren Anker. Mit seinem Halt fängt sie an sich von ihrer tödlichen Verbündeten zu lösen. Bis ihr Stalker erneut zuschlägt ... 'Ain't nobody - Halte mich' erzählt tief bewegend von der Überwindung persönlicher Traumata durch die Macht bedingungsloser Liebe und der Stärke des menschlichen Willens. Der zweite Band 'Ain't nobody Befreie mich' ist bereits erschienen. 

Anastasia Donavan wurde 1981 geboren und schrieb bereits im Grundschulalter (Bilder)geschichten. Die Idee zu ihrem ersten Manuskript hatte sie mit 16 Jahren, aber ihre innere Dramaqueen sorgte dafür, dass es nicht an die Öffentlichkeit gelang.  Viele Jahre, eine Hochzeit und zwei Kinder später entschied sie sich im Jahr 2015 aus der Grundidee eine neue Geschichte zu schreiben. Ihre Dramaqueen ist immer noch ein Teil von ihr und so lebt sie nach dem Spruch 'Life isn't about waiting for the storm to pass. It's about learning to dance in the rain.' Momentan lebt sie mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und zwei Katzen an der deutsch-französischen Grenze und verdient ihren Lebensunterhalt als Assistentin der Geschäftsführung in Teilzeit. Ihre Leidenschaft ist das Schreiben. Falls sie ihr nicht nachgeht, liest sie gerne Liebesgeschichten, aber auch gute Thriller, oder Horrorgeschichten.

Anastasia Donavan wurde 1981 geboren und schrieb bereits im Grundschulalter (Bilder)geschichten. Die Idee zu ihrem ersten Manuskript hatte sie mit 16 Jahren, aber ihre innere Dramaqueen sorgte dafür, dass es nicht an die Öffentlichkeit gelang. Viele Jahre, eine Hochzeit und zwei Kinder später entschied sie sich im Jahr 2015 aus der Grundidee eine neue Geschichte zu schreiben. Ihre Dramaqueen ist immer noch ein Teil von ihr und so lebt sie nach dem Spruch "Life isn't about waiting for the storm to pass. It's about learning to dance in the rain." Momentan lebt sie mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und zwei Katzen an der deutsch-französischen Grenze und verdient ihren Lebensunterhalt als Assistentin der Geschäftsführung in Teilzeit. Ihre Leidenschaft ist das Schreiben. Falls sie ihr nicht nachgeht, liest sie gerne Liebesgeschichten, aber auch gute Thriller, oder Horrorgeschichten.

– 1 –

ANNA

Hey Anna, was ist los?«, erkundigt sich Moni besorgt, aber ich winke ab. »Ach, nichts Besonderes.« Ich möchte nicht mit ihr darüber reden. Demonstrativ wende ich den Kopf ab und beobachte einige Typen, die sich auf dem unteren Schulhof lachend hin und her schubsen.

»Von wegen. Los, sag schon«, bohrt sie weiter und zieht mich zur Seite auf den Grünstreifen, der die beiden Schulhöfe voneinander abtrennt.

Ich wollte den Ärger vergessen, aber dank Moni muss ich wieder daran denken und verdrehe die Augen. »Heinz nervt total.«

»Der Penner soll euch in Ruhe lassen!« Aufgebracht stemmt sie ihre Hände in die Hüften.

»Das wird er nicht. Jetzt trägt er ein Foto von mir in seinem Geldbeutel.«

»Was? Woher?«

»Von meiner Mum. Er meinte zu ihr, dass ich für ihn wie eine Tochter sei und ihn mit Stolz erfülle. Von ihr trägt er ja eh ein Bild bei sich.« Ich möchte kotzen bei dem Gedanken daran, dass meine Mutter es ihm gegeben hat.

»Warum merkt sie nix?« Moni mustert mich von oben bis unten und ich weiß, dass ihr meine müden Augen und mein blasses Gesicht nicht entgehen.

»Sie ist blind vor Liebe«, erwidere ich und zucke gespielt gleichgültig mit den Schultern. Ich hasse es, wenn sie mich so mitfühlend betrachtet. Seit der Scheidung meiner Eltern vor fast vier Jahren wohne ich mit meiner Mutter im Kölner Bezirk Nippes. Wir standen uns sehr nahe, aber ihre Beziehung mit Heinz und die Tatsache, dass er bei uns einzog, veränderte alles.

»Wer ist blind vor Liebe?« Tanja gesellt sich, gefolgt von Jasmin, zu uns und begrüßt zuerst Moni, anschließend mich mit einer flüchtigen Umarmung. Jasmin zieht es vor, sich mit ihrem Handy zu beschäftigen und nickt uns nur zu.

»Also, blind vor Liebe?«, ruft sie mir ihre Frage in Erinnerung.

»Keiner«, antworte ich knapp und drehe mich zu Jasmin, um ihre neue Frisur unter die Lupe zu nehmen. Sie hat sich für einen frechen Kurzhaarschnitt entschieden und ihre Haare schwarz färben lassen.

Tanja scheint eine ausführliche Antwort nicht wichtig zu sein, denn sie wechselt das Thema. »Kommt ihr am Samstag mit ins Unique

»Was für eine Frage, klar«, antwortet Moni und vergewissert sich bei mir. »Oder?«

»Natürlich, muss sein, sonst halte ich die Woche nicht durch.« Mühevoll unterdrücke ich ein Seufzen.

Jetzt schenkt mir selbst Jasmin ihre volle Aufmerksamkeit. »Oh, da klingt aber eine gestresst.«

»Schule, Familie, im Moment läuft alles nicht so, wie ich will«, gebe ich zu, doch ich möchte auch darüber nicht weiter reden. »Übrigens, schicke Frisur«, lenke ich ab.

Moni nickt zustimmend.

»Danke. Ich fühle mich wie neugeboren«, erwidert Jasmin und fährt sich stolz durch die Haare.

»Was haltet ihr davon, am Wochenende was zu nehmen?«, fragt Tanja. Sofort wissen wir, wovon sie spricht. Für sie und Jasmin gehören zu jeder guten Party Ecstasy oder Pep.

Obwohl ich Moni gut kenne, überrascht sie mich. »Klar, ich bin dabei«, antwortet sie mit einem verschmitzten Grinsen.

»Ich auch, aber keine Ferrari«, stelle ich klar. Selbst ich weiß, dass die Sorte äußerst stark wirken soll und dabei habe ich noch nie etwas mit Drogen am Hut gehabt.

»Keine Sorge, wir nehmen Teletubbies. Die sind so harmlos wie ihr Name«, beruhigt Tanja uns augenzwinkernd, bevor der Gong den Schulbeginn einläutet. Genervt rollt sie ihre braunen Kulleraugen und streicht sich eine rote Haarsträhne hinters Ohr. Gemeinsam mit den anderen Schülern drängen wir uns über den Schulhof Richtung Eingang. Vor zwei Jahren besprayte die Kunst-AG eine der Außenflächen mit dem Porträt von Sophie Scholl. Es macht den grauen Betonklotz weniger trist und passt, denn unsere Schule trägt ihren Namen. Langsam schlurfen wir durch die Gänge zu unserem Klassenraum.

Englisch in den ersten beiden Stunden. Das ist hart, zumal die Stimme unserer Lehrerin die Wirkung jeder Schlaftablette in den Schatten stellt. Tanja fragte mal, ob es sich bei einer ihrer Erklärungen um ein Gebet handle, und alle lachten. Seitdem hat sie schlechte Karten bei Mrs. Green. Doch selbst diese zwei Stunden gehen irgendwann vorbei. Um 13:00 Uhr verlasse ich gemeinsam mit Moni, Tanja und Jasmin das Schulgelände. Wir schlendern auf dem Bürgersteig Richtung Florastraße zur S-Bahn-Station und diskutieren über Jamie Dornans Karriereaussichten, als ein lautes Motorengeräusch ertönt. Jasmin schreit glücklich auf. »Geil!« Sie verfolgt mit ihren Augen gebannt den schwarzen Sportwagen.

»Der Panther?« fragt Moni. Jasmin nickt abwesend, während sie immer noch in Richtung Auto schaut. Dabei ist das längst verschwunden.

»Angeber.« Ich verdrehe die Augen.

»Da kommt Jens.« Tanja deutet auf einen anderen Wagen, der im selben Tempo an uns vorbeirauscht.

»Jens? Ich kannte mal einen Jens«, erinnere ich mich und denke an den schüchternen Nachbarsjungen von damals. Er sprach mich selten an, sondern starrte immer nur intensiv. Sein Verhalten jagte mir Angst ein.

»Na, der war’s bestimmt nicht. Er denkt wie ein Nazi und ist der Todfeind des Panthers«, reißt Jasmin mich aus meinen Gedanken.

»Warum? Es könnte ihr Jens sein«, widerspricht Tanja und wendet sich an mich. »Er lebt in Marienburg. Da hast du doch früher gewohnt.«

Ich überlege kurz. »Heißt er mit Nachnamen Hohenstein?«

»Ja, genau.« Jasmin mustert mich mit hochgezogenen Augenbrauen.

»Er wohnte neben uns. Seine Mutter hat meiner Mum erzählt, dass er mich heiraten möchte.« Belustigt schüttle ich den Kopf bei der Erinnerung und befasse mich mit der Gegenwart. »Krass, dass er jetzt ein Nazi sein soll, kann ich mir kaum vorstellen. Er verhielt sich immer extrem schüchtern. So ein Muttersöhnchen halt.« Sein Vater machte Karriere bei der Polizei und verbrachte genauso wenig Zeit mit seiner Familie wie meiner.

»Tja, vielleicht würdest du jetzt auch so denken, wenn ihr nicht weggezogen wärt. Fast alle da sind rechts«, behauptet Tanja, aber Moni schüttelt energisch den Kopf. »Quatsch, ich kenne genug coole Leute aus Marienburg.«

»Na gut, nicht alle, aber die HK«, erzählt Tanja und spottet: »Hitlers Kinder. Wusstest du, dass Jens sie anführt?«

»Mir sind diese ganzen Möchtegerngangster egal.« Jasmin und Tanja starren mich an, als sei ich ein Alien. »Naja, ich weiß, dass der Anführer der HK der größte Feind vom Panther ist und kenne die Geschichten und Gerüchte. Doch es interessiert mich nicht wirklich«, entgegne ich schulterzuckend.

Jasmin hält es trotzdem für notwendig, mir mehr zu erzählen. »Jens und der Panther haben sich vor ein paar Jahren richtig übel geprügelt. Jens musste daraufhin auf ein Schweizer Internat und der Panther wurde von seinem Vater aus der Familie ausgestoßen. So sagt es zumindest Senna und deren Eltern sind mit den Eltern von Abdul befreundet.« Sie klingt ganz euphorisch, so als würde sie über Popstars sprechen und gestikuliert mit ihren Händen in der Luft herum.

»Aha, und wer ist Abdul?« fragt Moni gelangweilt.

»Er gehört zu den Blacks, den Freunden des Panthers«, antwortet Tanja.

»Sehr interessant.« Gähnend widme ich mich meinem Handy und like ein paar Beiträge auf Facebook. Der Panther und seine Blacks, ein Haufen Marokkaner, die ihre Frauen angeblich im Wochentakt wechseln und kriminell arbeiten. Auf jeden Fall weiß jeder, dass sie und die HK sich bis aufs Blut hassen. Glaubt man den Gerüchten, fehlte nicht mehr viel und der Panther hätte Jens damals gekillt. Eiskalt und erbarmungslos.

»Bestimmt viel Laberei, wie immer bei so was«, glaubt Moni. Ich denke nicht weiter über die HK und Blacks nach, sondern verabschiede mich mit Moni von Tanja und Jasmin.

Während die beiden zu Fuß nach Hause gehen, betreten Moni und ich die Haltestelle Meerfeldstraße, um mit der Linie 15 von Longerich in die Neusser Straße nach Nippes zu fahren.

Fünf Stopps später verlassen wir gemeinsam über die Treppe die Haltestation und gehen nebeneinander nach Hause. »Wir und Ecstasy.« Moni fährt sich kichernd durch ihre langen braunen Haare.

»Ich hätte nicht gedacht, dass wir so was mal machen«, gebe ich zu.

»Warum sollen wir immer brav sein?« Sie reckt ihr Kinn herausfordernd in die Höhe.

»Keine Ahnung. Du hast recht, lass uns herumexperimentieren. Ist schließlich normal mit sechzehn«, stimme ich schmunzelnd zu.

»Check ein!« Moni hebt ihre Hand und ich schlage ein, bevor sie sich von mir verabschiedet. »Wir texten.«

Nach einer Umarmung gehe ich weiter, während sie rechts abbiegt. Wir wohnen nicht weit voneinander entfernt. Moni ist seit meinem 13. Lebensjahr meine beste Freundin und die Einzige, mit der ich offen über mein Leben rede.

Ich stehe vor dem in die Jahre gekommenen Hochhaus, in dem sich unsere Wohnung befindet und schaue hoch zum Wohnzimmerfenster. Eigentlich sollte ich mich hier sicher und geborgen fühlen. Das Gegenteil ist der Fall. Ich nehme einen tiefen Atemzug und schließe die Haustür auf.

»Hallo Anna«, begrüßt mich meine Mum fröhlich und streckt den Kopf aus der Küche.

»Hallo«, presse ich hervor und möchte nur eines: schnell über den schmalen Flur in meinem Zimmer verschwinden.

»Ich habe gebratenen Reis mit Hackbällchen gemacht«, ruft sie mir hinterher.

»Keinen Hunger.« Ich will meine Ruhe, aber selbst die bekomme ich hier nicht.

»Bist du immer noch sauer wegen des Fotos?«

Ich drehe mich im Türrahmen meines Zimmers zu meiner Mutter um. Sie wischt sich die Hände an ihrer Jeans trocken und tritt auf mich zu. Du willst darüber diskutieren? Von mir aus. »Ich find’s nicht in Ordnung,...

Erscheint lt. Verlag 22.3.2017
Reihe/Serie Ain't Nobody
Verlagsort Traunstein
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Banden • Drama • Drogen • Gerechtigkeit • Gewalt • Gewalt gegen Frauen • Hoffnung • Kriminalität • Liebe • Magersucht • Missbrauch • Reise • Sommer • Sommerroman • Strandlektüre • Urlaubsroman • Vergewaltigung • wahre Liebe
ISBN-10 3-95869-586-8 / 3958695868
ISBN-13 978-3-95869-586-3 / 9783958695863
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