Rock my Body (eBook)
384 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-18919-8 (ISBN)
Als Dee Dawson das erste Mal auf den sexy Gitarristen Joel der Band The Last Ones To Know trifft, weiß sie eines ganz genau: Auch ihn wird sie in kürzester Zeit um den Finger gewickelt haben! Schließlich konnte ihr noch nie ein Mann lange widerstehen. Aber in Joel hat sie ihr Gegenstück gefunden, denn auch er hat den Ruf, nichts anbrennen zu lassen. Zwischen ihnen sprühen sofort die Funken - in jeder Hinsicht, denn beide haben ihren ganz eigenen Kopf und klare Ansichten, was sie von festen Beziehungen halten. Und doch muss sich Dee bald eingestehen, dass sie mehr sein will, als nur Joels Affäre ...
Jamie Shaw, geboren und aufgewachsen in South Central Pennsylvania, erwarb einen Master-Abschluss in Professionellem Schreiben an der Townson University, bevor ihr klar wurde, dass die kreative Seite des Schreibens ihre wahre Berufung ist. Sie ist eine treue Anhängerin von White Chocolate Mocha, eine entschiedene Verfechterin von Emo-Musik und ein leidenschaftlicher Fan von allem, was romantisch ist. Sie meisten aber liebt sie den Austausch mit ihren Leserinnen.
1
»Küss mich!«, befehle ich dem glücklichsten Typen des Abends.
Als er sich mit seiner Milchbubi-Frisur vor einer Weile zu mir an die Bar des Mayhem setzte, mied ich jeglichen Blickkontakt, wandte ihm demonstrativ den Rücken zu und schlug die Beine auf der anderen Seite übereinander. Es war nicht geplant, mit ihm rumzuknutschen, aber jetzt habe ich keine andere Wahl.
Ein dümmlicher Ausdruck huscht über sein Gesicht. Der Junge könnte niedlich sein, wenn er eben nicht so verdammt dümmlich aussehen würde. »Hä?«
»Oh, Herrgott noch mal!« Ich verschränke die Finger in seinem Nacken und ziehe ihn mit einem Ruck an mich heran, neige den Kopf zur Seite und hoffe, dass er schnell von Begriff ist. Meine Lippen öffnen sich, meine Zunge kommt zum Spielen heraus, und einen Augenblick später kapiert er es endlich. Seine gierigen Finger vergraben sich in meinen schokoladenbraunen Locken – für die ich heute Morgen Stunden gebraucht habe.
Na toll!
Aus den Augenwinkeln sehe ich Joel Gibbon mit einem wasserstoffblonden Groupie im Arm an mir vorbeischlendern. Er ist zu sehr damit beschäftigt, dem Mädchen irgendwas ins Ohr zu flüstern, um mich zu bemerken. Es juckt mich in den Fingern. Am liebsten würde ich ihm die Faust ins Gesicht rammen und ihn an den, zu diesem lächerlichen Iro gestylten, Haaren ziehen, damit er auf mich aufmerksam wird.
Ich bin drauf und dran, Milchbubi von mir wegzustoßen, als Joel endlich den Kopf hebt und meinem Blick begegnet. Ich knabbere an Milchbubis Unterlippe und zupfe ein bisschen an ihr herum. Joels Mundwinkel verziehen sich zu einem lässigen Grinsen. Das ist absolut nicht die Reaktion, die ich mir erhofft habe. Er geht weiter, und sobald er außer Sichtweite ist, löse ich meine Lippen von Milchbubis, schubse ihn zurück zu seinem eigenen Hocker und wirbele dann in die entgegengesetzte Richtung herum, um meine kichernde beste Freundin mürrisch anzusehen.
»Ich fass es nicht!«, rufe ich einer viel zu amüsiert dreinblickenden Rowan zu. Wie kann sie den Ernst dieser Situation nicht erfassen?!
Doch bevor ich sie schütteln und zur Vernunft bringen kann, klopft mir Milchbubi auf die Schulter. »Ähm …«
»Gern geschehen«, sage ich mit einer wegwerfenden Handbewegung. Ich bin nicht gewillt, meine Zeit noch eine Minute länger mit einem Typen zu verschwenden, der nicht zu schätzen weiß, welchen Aufwand es erfordert, Haare so zu wellen – oder der sie zumindest unter Umständen zerzaust, von denen ich auch etwas habe …
Rowan lächelt ihn entschuldigend an, ich hingegen stoße einen tiefen Seufzer aus.
Ich bin nicht wegen Milchbubi so aufgebracht. Ich bin aufgebracht wegen dieses bescheuerten Bassgitarristen von The Last Ones to Know. »Dieser Mann bringt mich noch um den Verstand«, knurre ich.
Rowan grinst breit, und ihre blauen Augen funkeln verschmitzt. »Du warst schon vorher nicht bei Verstand.«
»Er bringt mich auf Mordgedanken«, präzisiere ich, und sie lacht.
»Warum sagst du ihm nicht einfach, dass du ihn magst?« Sie rührt mit zwei winzigen Strohhalmen in ihrem Cocktail, während ihr Blick immer wieder hoch zur Bühne huscht. Sie wartet auf Adam.
Vermutlich wäre ich eifersüchtig, wenn die beiden nicht so ekelhaft perfekt zueinanderpassen würden.
Letztes Semester flog ich fast aus meinem Wohnheim, weil ich Rowan bei mir und meiner Mitbewohnerin einziehen ließ. Aber Rowans Arschloch von damaligem Freund, mit dem sie auch noch zusammenlebte, hatte sie betrogen, und sie wusste nicht, wohin. Und außerdem ist sie nun mal meine beste Freundin seit dem Kindergarten. Also ignorierte ich die schriftlichen Verwarnungen meiner Wohnheimbetreuerin. Und bevor diese mich letztendlich rausschmeißen konnte, zog Rowan auch zu Adam. Aber irgendwann später, nach einem »Übernachtungsgast« zu viel, wurde ich trotzdem gemeldet, woraufhin Rowan und ich uns eine Dreizimmerwohnung in einer Wohnanlage in der Nähe des Campus suchten. Ihr Name steht genau neben meinem auf dem Mietvertrag. Aber im Grunde ist die Wohnung in ihrem Fall nur Fassade, damit sie ihren Eltern nicht beichten muss, dass sie in Wirklichkeit mit drei unglaublich heißen Rockstars zusammenlebt. Sie schläft bei Adam im Bett, sein Bandkumpel Shawn im zweiten Schlafzimmer und Joel, dieser heiße, idiotische, völlig durchgeknallte Nomade, schläft in den meisten Nächten auf ihrer Couch.
»Weil ich ihn nicht mag«, erwidere ich. Als ich bemerke, dass mein Glas leer ist, schnappe ich mir Rowans, trinke es mit einem großen Schluck aus und winke dem Barkeeper.
»Warum bringt er dich dann um den Verstand?«
»Weil er mich nicht mag.«
Rowan sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, aber ich erwarte auch nicht, dass sie es versteht. Verdammt, ich verstehe es ja selbst nicht mal. Es war mir in meinem ganzen Leben noch nie so wichtig, dass ein Mann mich mag. Und ich will nicht einmal, dass Joel mich nur mag – ich will, dass er den Boden küsst, auf dem ich gehe, und mich anbetet. Ich will, dass er mich anfleht, mit ihm zusammen zu sein, und sich dann die Augen ausweint, wenn ich ihm sage, dass ich kein Mädchen für eine feste Beziehung bin.
Als der Barkeeper herüberkommt, um unsere Bestellungen entgegenzunehmen, ordere ich für uns beide Shots. Mit unseren achtzehn Jahren sind Rowan und ich zwar bei Weitem noch nicht alt genug, um Alkohol trinken zu dürfen, aber unsere gefälschten Ausweise und die Stempel auf unseren Handrücken behaupten etwas anderes.
»Für sie einen doppelten«, sagt Rowan und zeigt mit einem Daumen auf mich.
Mein mürrischer Gesichtsausdruck weicht einem Lächeln. »Siehst du? Das ist der Grund, weshalb ich dich liebe.«
Wir haben eben unsere Kurzen hinuntergekippt und die Shotgläser auf den Tresen geknallt, als irgendetwas Schweres auf meiner Schulter landet. Leti hat sich zwischen unsere Stühle geschoben und stützt sich mit dem linken Ellenbogen auf mich und mit dem rechten auf Rowan. Er hat sich mit irgendeinem tätowierten Muskelprotz auf der Tanzfläche verausgabt, und trotzdem riecht er, als wäre er eben aus der Dusche gestiegen, frisch und sexy sauber.
»Was gibt’s zu feiern?«
Ich stöhne auf, und Rowan schüttelt warnend den Kopf.
»Oh«, sagt Leti. »Joel?«
»Er ist so ein Arsch!«, beklage ich mich.
»Hast du nicht erst letztes Wochenende die Nacht mit ihm verbracht?«
»Ja!«, rufe ich. »Gott, was ist eigentlich sein Problem?!«
Leti lacht und massiert meine Schultern. »Wenn du ihn magst, dann sag es ihm doch einfach.«
Okay, erstens einmal: Was glauben die beiden eigentlich? In welchem verdammten Universum würde das je funktionieren? Joel ist der ultimative Aufreißer. Frauen aufreißen ist geradezu sein Hobby. Er ködert sie mit seinen Bad-Boy-Haaren und seinem absolut unwiderstehlichen Lächeln, bevor er sie verschlingt und wieder ausspuckt. Joel zu mögen, ist wie Eis essen. Solange man das Eis schleckt, ist alles großartig. Aber dann hat man es aufgegessen, und zurück bleibt nur dieses verzehrende Gefühl der Leere. Ja, na klar, man kann ins Geschäft gehen und sich noch eins kaufen, aber was ist, wenn es die Sorte nicht gibt, die man haben will? Was dann?
Und zweitens: Vergessen die beiden, wen sie hier vor sich haben? Männer sind hinter mir her, nicht umgekehrt.
»Ich mag ihn nicht!«, protestiere ich.
Rowan und Leti tauschen einen Blick und sagen dann gleichzeitig. »Sie mag ihn.«
»Ich hasse euch Miststücke!«
Ich springe von meinem Hocker, um mich ins Gewühl zu stürzen. Das Mayhem ist der größte Klub in der Stadt, und heute Abend treten The Last Ones to Know als Vorgruppe einer Band auf, die noch bekannter ist als sie. Dementsprechend ausgelassen ist schon jetzt, vor Konzertbeginn, die Stimmung auf der Tanzfläche. Im Klub dröhnt lauter House, der den Boden beben und die Wände wackeln lässt. Ich habe die Absicht, mir die Seele aus dem Leib zu tanzen, bis mein Gehirn vor geisttötender Erschöpfung heiß läuft und runterfährt.
»Ach, komm schon, Dee!«, sagt Rowan in flehendem Ton, als ich mich entferne.
»Sei nicht sauer!«, ergänzt Leti.
Ich drehe mich zu ihnen um und stemme die Hände in die Hüften. »Kommt ihr zwei jetzt mit, oder was?«
Vier Songs lang tanze ich eingequetscht zwischen Rowan und Leti. Dann verebbt die Musik, und die Roadies beginnen mit dem Soundcheck. Die Menge teilt sich auf – eine Hälfte strömt zur Bühne, um sich gute Plätze zu sichern; die andere Hälfte zieht sich an die Bar zurück, um zu Atem zu kommen und sich volllaufen zu lassen. Rowan, Leti und ich schließen uns letzterer Hälfte an, schnappen uns die besten Plätze an der Bar und setzen uns dann so hin, dass wir die Bühne im Blick haben.
Wie jedes Mal, wenn Adam einen Auftritt hat, wird Rowan ganz rastlos, zappelt mit den Füßen und kann die Hände nicht stillhalten. Sie knibbelt an dem hübschen rosa Nagellack herum, mit dem ich ihr heute Morgen die Nägel lackiert habe. Ich sage ihr, dass sie das lassen soll, aber Rowan würde eher spontan in Flammen aufgehen, als ein Mal auf mich zu hören.
Adam betritt die Bühne als Erster, und die Menge flippt völlig aus. Danach folgen Shawn, der Leadgitarrist und Backgroundsänger, Cody, der nervige Rhythmusgitarrist, der die Frechheit besaß, mich nach meiner Nummer zu fragen, Mike, der hinreißende Drummer, der mir in den letzten paar Monaten ans Herz gewachsen ist, und Joel, der...
Erscheint lt. Verlag | 20.3.2017 |
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Reihe/Serie | The Last Ones to Know | The Last Ones to Know |
Übersetzer | Veronika Dünninger |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Riot (Mayhem Series 2) |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | After-Reihe • Anna Todd • College • Dee • Die Royals-Saga • eBooks • Erotik • Flirt • Geneva Lee • Joel • Konzert • Leidenschaft • Liebesromane • New Adult • Rockband • Rock my Heart • Rock my Soul • Rockstar • sinnlich |
ISBN-10 | 3-641-18919-5 / 3641189195 |
ISBN-13 | 978-3-641-18919-8 / 9783641189198 |
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