Cyrano von Bergerac (Weltklassiker) (eBook)

Klassiker der französischen Literatur
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
159 Seiten
e-artnow (Verlag)
978-80-268-7221-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cyrano von Bergerac (Weltklassiker) -  Edmond Rostand
Systemvoraussetzungen
0,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Dieses eBook: 'Cyrano von Bergerac (Weltklassiker)' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Der Titelheld Cyrano de Bergerac, ein französischer Dichter des 17. Jahrhunderts, leidet unter seiner riesigen Nase. So mancher Spötter stirbt im Duell. Dennoch wird de Bergerac als empfindsam beschrieben; er ist in seine gutaussehende Cousine Roxane verliebt. Da er ihre Absage fürchtet, verbirgt er seine wahren Gefühle. Als Roxane ihm ihre Zuneigung zu Christian von Neuvillette gesteht, ist de Bergerac bereit, diesen zu unterstützen, indem er an seiner Stelle Gedichte schreibt. Der hübsche, aber als 'arger Dummkopf' geltende Christian von Neuvillette dient im gleichen Regiment wie de Bergerac bei den Gascogner Kadetten. Edmond Rostand (1868-1918) war ein französischer Theaterschriftsteller.

Vierter Auftritt


Vorige. Cyrano. Dann Bellerose, Jodelet.

Montfleury
(zu den Marquis).
Zu Hilfe, meine Herrn!

Erster Marquis
(nonchalant).
Ei, spielen Sie!

Cyrano.
Der Dickwanst spielt heut nicht;
Sonst zwingt er mich, das Maul ihm zu verstopfen.

Erster Marquis.
Genug!

Cyrano.
Wenn mir ein Stutzer widerspricht,
Werd ich den Staub aus seinem Mantel klopfen.

Alle Marquis
(aufstehend).
Das ist zu stark.   Wir ...

Cyrano.
Montfleury, hinaus!
Ich reiße dir sonst Arm' und Beine aus.

Eine Stimme.
Jedoch ...

Cyrano.
Hinaus!

Eine andere Stimme.
Mir scheint ...

Cyrano.
Du bist noch hier?
(Er macht Miene, sich die Ärmel aufzukrempeln.)
Die Bühne werd ich zum Büfett verwandeln,
Um dich als Cervelatwurst zu behandeln.

Montfleury
(all seine Würde zusammennehmend).
Mein Herr, Thalia wird beschimpft in mir.

Cyrano
(sehr höflich).
Mein Herr, der Dame sind Sie nicht empfohlen;
Doch hätte sie den Vorzug, Sie zu sehn,
Solch feisten Tropf, sie zög' im Handumdrehn
Sich den Kothurn aus, um Sie zu versohlen.

Das Parterre.
Montfleury, vorwärts!   Das versprochne Stück!

Cyrano
(zu denen, welche ihn lärmend umringen, seine Degenklinge anfassend).
Vorsicht! Dies Futteral kann einen Geist entsenden:
Einmal entfesselt, kehrt er nicht zurück.
(Der Kreis erweitert sich; die Menge retiriert; Cyrano zu Montfleury.)
Hinaus!

Viele
(nähern sich protestierend). Oho!

Cyrano
(sich energisch umdrehend).
Wer hat was einzuwenden?
(Abermaliges Zurückweichen.)

Eine Stimme
(singt im Hintergrund).
Der Herr von Bergerac
Treibt seinen Schabernack;
Was aber schert uns dies?
Man spielt uns doch Clorise.

Das ganze Parterre
(im Chor singend).
Clorise! Clorise!

Cyrano.
Wenn dieser ganze Troß nicht schweigt im Nu,
Schlag ich ihn tot.

Ein Bürger.
Sie spielen Simsons Rolle?

Cyrano.
Ja; nur Ihr Kinnback fehlt mir noch dazu.

Eine Dame
(in den Logen).
's ist unerhört!

Ein Kavalier.
Unglaublich!

Ein Bürger.
Dieser Tolle!

Ein Page.
Wie lustig!

Das Parterre.
Kss!   Cyrano!   Montfleury!

Cyrano.
Still!

Das Parterre
(aus Rand und Band).
Bäh!   Hoho!   Yah!   Huh!   Kikriki!

Cyrano.
Nun denn ...

Ein Page.
Miau!

Cyrano.
Schweigt still   zum letztenmal!
Ich fordre zum Duell den ganzen Saal!
Schreibt eure Namen ein, ihr jungen Helden!
Ich geb euch Nummern. Einer nach dem andern!
Wohlan, wer will sich für die Liste melden?
(Einzelne ansprechend.)
Sie? Nicht? Und Sie? Der erste tapfre Ringer
Wird ehrenvoll gradaus zum Himmel wandern!
Wer sterben will, der hebe seinen Finger.
(Stille.)
Schämt ihr euch, meine Klinge nackt zu sehn?
Kein Finger?   Keine Meldung?   Um so besser!
(Er wendet sich wieder der Bühne zu, wo Montfleury ängstlich wartet.)
Wird dieser Schandfleck nicht von selbst vergehn,
Merz ich ihn aus  
(die Hand am Degen)
mit dem Chirurgenmesser.

Montfleury.
Ich ...

Cyrano
(steigt vom Stuhl herunter, setzt sich in die Mitte des Halbkreises, der sich um ihn gebildet hat, und richtet sich häuslich ein).
Dreimal schlag ich in die Hand; beim dritten
Wirst du verduften.

Das Parterre
(belustigt). Ah? ...

Cyrano
(in die Hände schlagend).
Eins!

Montfleury.
Ich muß bitten ...

Eine Stimme
(in den Logen).
Hierbleiben!

Das Parterre.
Geht er?   Bleibt er?

Montfleury.
Aber ...

Cyrano.
Zwei!

Montfleury.
Ich halt es für das beste, wenn ich ...

Cyrano.
Drei!
(Montfleury verschwindet mit unheimlicher Schnelligkeit. Gelächter und Zischen.)

Das Parterre.
Hah!   Komm wieder, Feigling!

Cyrano
(lehnt sich befriedigt, mit gekreuzten Beinen, in seinen Stuhl zurück). Er soll's wagen.

Ein Bürger.
Der Regisseur!
(Bellerose tritt vor und verneigt sich.)

Stimmen
(in den Logen).
Bellerose!   Er will was sagen.

Bellerose
(mit Eleganz).
Verehrte ...

Das Parterre.
Jodelet soll sprechen!

Jodelet
(tritt vor, komisch näselnd). Teure Kälber!

Das Parterre.
Bravo! Sehr gut!

Jodelet.
O schlimmer Augenblick!
Der große Mann, der so berühmt wie dick ...

Das Parterre.
Der Hasenfuß!

Jodelet.
... Schickt mich ...

Das Parterre.
Er komme selber!

Die Einen.
Nein!

Die Andern.
Ja!

Ein junger Mann
(zu Cyrano).
Gab Ihnen Montfleury den Grund
Zum Haß?

Cyrano
(höflich, während er ruhig sitzen bleibt).
Ja, hoffnungsvoller junger Mann.
Pro primo haß ich ihn als miserablen Mimen;
Denn keuchend schleppt er wie ein Karrenhund
Die leichten Verse, denen Flügel ziemen.
Secundo   das geht Sie nichts an.

Der alte Bürger
(hinter ihm).
Sie wollen einen Kunstgenuß uns rauben!
Das ist ein Unrecht!

Cyrano
(seinen Stuhl nach dem Bürger umdrehend, respektvoll).
Wackrer Greis, ein Glück;
Ich schütze Sie vor einem schlechten Stück.

Die Preziösen
(in den Logen).
Das Stück von unserm Baro!   Soll man's glauben?
Empörend!

Cyrano
(seinen Stuhl nach den Logen drehend, galant).
Schöne Frauen, Himmelslicht,
Herabgesandt, uns Wonnen einzuhauchen,
Bezauberndes Geschlecht, wir Dichter brauchen
Zwar euren Reiz   doch euer Urteil nicht.

Bellerose.
Wer wird das Eintrittsgeld ersetzen?

Cyrano
(seinen Stuhl nach der Bühne drehend).
Endlich!
Ein sachgemäßes Wort! Denn selbstverständlich:
Nicht schadhaft werden soll der Thespiskarren.
(Er steht auf und wirft eine Börse auf die Bühne.)
Da! Fangen Sie das auf! Und nun erledigt!

Das Parterre
(verblüfft).
Ah! Oh!

Jodelet
(hat die Börse schnell aufgehoben und wiegt sie in der Hand). Mein Herr, wer uns so reich entschädigt,
Der halt' uns, wann es ihm beliebt, zum Narren ...
(Das Parterre pfeift.)

Jodelet.
Und pfeif' uns jeden Abend aus.

Bellerose
(halblaut zu ihm).
Schick sie doch heim!

Jodelet.
Ihr Teuren, geht nach Haus!
(Man fängt an, aufzubrechen; Cyrano sieht befriedigt zu. Aber bald staut sich die Menge wieder, indem sie auf den folgenden Dialog aufmerksam wird. Die Damen, welche in den Logen schon ihre Mäntel umgenommen haben, bleiben stehen, um zuzuhören, und setzen sich schließlich wieder hin.)

Le Bret
(zu Cyrano).
Verrückt!

Ein Mißvergnügter
(hat sich Cyrano genähert).
Das gegen einen Montfleury!
Der Graf Candale beschützt ihn. Haben Sie
Auch einen Gönner?

Cyrano.
Nein.

Mißvergnügter.
Gar keinen?

Cyrano.
Nein.

Mißvergnügter.
Der Ihnen beisteht gegen Ihre Dränger?

Cyrano.
Nein, sagt' ich zweimal schon, und damit fertig!
Mein einz'ger Gönner (den Degen anfassend) ist hier
gegenwärtig.

Mißvergnügter.
Dann reisen Sie wohl schleunigst ab?

Cyrano.
Kann sein.

...

Erscheint lt. Verlag 9.12.2016
Übersetzer Ludwig Fulda
Verlagsort Prague
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Schlagworte Broadway • Der eingebildete Kranke • Der Joker • Die Geburt der Tragödie • Gerard Depardieu • Hamlet • Leben des Galilei • Man Kann Nie Wissen • Romeo und Julia • The Importance of Being Earnest
ISBN-10 80-268-7221-5 / 8026872215
ISBN-13 978-80-268-7221-4 / 9788026872214
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
The Experimental Theater in France

von Leonard C. Pronko

eBook Download (2023)
University of California Press (Verlag)
43,99