Cox (eBook)

Spiegel-Bestseller
oder Der Lauf der Zeit Roman
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
304 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-402557-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cox -  Christoph Ransmayr
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Ein farbenprächtiger Roman über einen maßlosen Kaiser von China und einen englischen Uhrmacher, über die Vergänglichkeit und das Geheimnis, dass nur das Erzählen über die Zeit triumphieren kann. Der mächtigste Mann der Welt, Qiánlóng, Kaiser von China, lädt den englischen Automatenbauer und Uhrmacher Alister Cox an seinen Hof. Der Meister aus London soll in der Verbotenen Stadt Uhren bauen, an denen die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Zeiten des Glücks, der Kindheit, der Liebe, auch von Krankheit und Sterben abzulesen sind. Schließlich verlangt Qiánlóng, der gemäß einem seiner zahllosen Titel auch alleiniger Herr über die Zeit ist, eine Uhr zur Messung der Ewigkeit. Cox weiß, dass er diesen ungeheuerlichen Auftrag nicht erfüllen kann, aber verweigert er sich dem Willen des Gottkaisers, droht ihm der Tod. Also macht er sich an die Arbeit.

Christoph Ransmayr wurde 1954 in Wels/Oberösterreich geboren und lebt nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder in Wien. Neben seinen Romanen »Die Schrecken des Eises und der Finsternis«, »Die letzte Welt«, »Morbus Kitahara«, »Der fliegende Berg«, »Cox oder Der Lauf der Zeit«, »Der Fallmeister. Eine kurze Geschichte vom Töten« und dem »Atlas eines ängstlichen Mannes« erscheinen Spielformen des Erzählens, darunter »Damen & Herren unter Wasser«, »Geständnisse eines Touristen«, »Der Wolfsjäger« und »Arznei gegen die Sterblichkeit«, im Juli 2022 »Jägerin im Sonnenbad. Dreizehn Balladen und Gedichte«. Zum Werk Christoph Ransmayrs erschien der Band »Bericht am Feuer«. Für seine Bücher, die in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka und Bert Brecht benannten Literaturpreise, den Kleist-Preis, den Premio Mondello und, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union, den Prix du meilleur livre étranger und den Prix Jean Monnet de Littérature Européenne. Literaturpreise:Anton-Wildgans Preis der österreichischen Industrie (1989), Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1992), Franz-Kafka-Preis (1995), Franz-Nabl-Preis der Stadt Graz (1996), Aristeion-Preis der Europäischen Union (1996, gemeinsam mit Salman Rushdie), Solothurner Literaturpreis (1997), Premio Letterario Internazionale Mondello (1997), Landeskulturpreis für Literatur des Bundeslandes Oberösterreich (1997), Friedrich Hölderlin Preis der Stadt Bad Homburg (1998), Nestroy-Preis (Bestes Stück - Autorenpreis) für »Die Unsichtbare« (2001), Bertolt-Brecht-Literaturpreis der Stadt Augsburg (2004), Heinrich-Böll-Preis (2007), Premio Itas (2009), Premio La voce dei lettori (2009), Premio Gambrinus (2010), Ernst-Toller-Preis (2013), Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau (2013), Franz-Josef-Altenburg-Preis (2014), Donauland Sachbuchpreis (2014), Fontane-Preis für Literatur (2014), Prix Jean Monnet de Littératures Européennes (2015), Prix du Meilleur livre étranger (2015), Marieluise-Fleißer-Preis (2017), Würth-Preis für Europäische Literatur (2018), Kleist-Preis (2018), Nominierung für den Man Booker International Prize (2018), Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten (2018), Ludwig-Börne-Preis (2020), Premio Navicella d'Oro der Società Geografica Italiana (2023), Park-Kyung-ni-Literaturpreis (2023).

Christoph Ransmayr wurde 1954 in Wels/Oberösterreich geboren und lebt nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder in Wien. Neben seinen Romanen »Die Schrecken des Eises und der Finsternis«, »Die letzte Welt«, »Morbus Kitahara«, »Der fliegende Berg«, »Cox oder Der Lauf der Zeit«, »Der Fallmeister. Eine kurze Geschichte vom Töten« und dem »Atlas eines ängstlichen Mannes« erscheinen Spielformen des Erzählens, darunter »Damen & Herren unter Wasser«, »Geständnisse eines Touristen«, »Der Wolfsjäger« und »Arznei gegen die Sterblichkeit«, im Juli 2022 »Jägerin im Sonnenbad. Dreizehn Balladen und Gedichte«. Zum Werk Christoph Ransmayrs erschien der Band »Bericht am Feuer«. Für seine Bücher, die in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka und Bert Brecht benannten Literaturpreise, den Kleist-Preis, den Premio Mondello und, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union, den Prix du meilleur livre étranger und den Prix Jean Monnet de Littérature Européenne.  Literaturpreise: Anton-Wildgans Preis der österreichischen Industrie (1989), Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1992), Franz-Kafka-Preis (1995), Franz-Nabl-Preis der Stadt Graz (1996), Aristeion-Preis der Europäischen Union (1996, gemeinsam mit Salman Rushdie), Solothurner Literaturpreis (1997), Premio Letterario Internazionale Mondello (1997), Landeskulturpreis für Literatur des Bundeslandes Oberösterreich (1997), Friedrich Hölderlin Preis der Stadt Bad Homburg (1998), Nestroy-Preis (Bestes Stück - Autorenpreis) für »Die Unsichtbare« (2001), Bertolt-Brecht-Literaturpreis der Stadt Augsburg (2004), Heinrich-Böll-Preis (2007), Premio Itas (2009), Premio La voce dei lettori (2009), Premio Gambrinus (2010), Ernst-Toller-Preis (2013), Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau (2013), Franz-Josef-Altenburg-Preis (2014), Donauland Sachbuchpreis (2014), Fontane-Preis für Literatur (2014), Prix Jean Monnet de Littératures Européennes (2015), Prix du Meilleur livre étranger (2015), Marieluise-Fleißer-Preis (2017), Würth-Preis für Europäische Literatur (2018), Kleist-Preis (2018), Nominierung für den Man Booker International Prize (2018), Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten (2018), Ludwig-Börne-Preis (2020), Park-Kyung-ni-Literaturpreis (2023).

ein großer Beschreiber. […] Man kann in seinen Büchern ins Kino gehen, so sehr sind sie Wort für Wort […] fein ziseliert.

Ein großer Wurf. Ich wage zu behaupten, ein Meisterwerk.

Erzählt in aller Pracht, in einer Souveränität, wie es sie kaum mehr gibt in der deutschsprachigen Literatur. Die Eleganz dieses Romans wäre jedem Herrscher angemessen.

Augenblicke werden […] durch die Macht der Sprache und des Erzählens zu Ewigkeiten, Fremdheit zu Nähe, Verlassenheit zu Geborgenheit und einzelne Teile zu einem Ganzen.

Ransmayr ist der Beethoven der deutschen Gegenwartsliteratur, der jede seiner Arbeiten mit unbeirrbarer Kraft in Richtung Vollendung vorantreibt.

Christoph Ransmayr ist der Zeitphilosoph unter den deutschsprachigen Schriftstellern.

Das Einfühlungsvermögen des Autors in Menschen einer vergangenen Epoche und Sprachmacht wie -eleganz (…) Was für eine Kunst! Weltliteratur.

Roman, der in seiner Kunstfertigkeit mit den feinziselierten Meisterapparaturen eines James Cox – die ästhetische Opulenz mit höchster konstruktorischer Präzision verbinden – mühelos mithalten kann.

1  Háng zhōu, die Ankunft


Cox erreichte das chinesische Festland unter schlaffen Segeln am Morgen jenes Oktobertages, an dem Qiánlóng, der mächtigste Mann der Welt und Kaiser von China, siebenundzwanzig Steuerbeamten und Wertpapierhändlern die Nasen abschneiden ließ.

Nebelbänke zogen an diesem milden Herbsttag über das glatte Wasser des Qiántáng, dessen sandiges, in Nebenarmen zerfließendes Bett von mehr als zweihunderttausend Zwangsarbeitern mit Schaufeln und Körben vertieft worden war, damit gemäß den Wünschen des Kaisers ein Fehler der Natur korrigiert werde und dieser Fluß, schiffbar gemacht, das Meer und die Bucht von Háng zhōu mit der Stadt verbinde.

Das Nebeltreiben verbarg das Schiff des Ankömmlings immer wieder vor den Blicken der Menschenmenge, die sich auf dem dicht am Hafen gelegenen Richtplatz versammelt hatte. Nach dem Polizeiprotokoll waren es zweitausendeinhundert Zuschauer, Zeugen der Unfehlbarkeit und Gerechtigkeit des Kaisers Qiánlóng, viele von ihnen festlich gekleidet, die den Auftritt des Scharfrichters plaudernd oder ehrfürchtig schweigend erwarteten und dabei den Dreimaster aus den Flußnebeln heranschweben, immer wieder darin verschwinden und mit jedem neuerlichen Auftauchen bedrohlichere Gestalt annehmen sahen. Was für ein Schiff!

Selbst einige der an Pfähle geketteten Verurteilten hoben den Kopf und blickten nach dem lautlos driftenden Barkschoner mit seinen tiefblauen Schrat- und Rahsegeln, während die um das Schafott Versammelten vergessen zu haben schienen, daß alle Aufmerksamkeit dieser Welt doch allein dem Kaiser und den Vollstreckern seines Willens zustand, allein dem Sohn des Himmels gehörte, der jede Zuwendung und jeden Blick nur gnadenhalber mit anderen Menschen und Dingen teilte:

Keine Flutwelle, kein Vulkanausbruch und kein Erdstoß, nicht einmal die Verfinsterung der Sonne konnten auch nur einen einzigen Gedanken rechtfertigen, der sich ohne Erlaubnis vom Glanz und der Allmacht des Kaisers ab- und den Tatsachen der gewöhnlichen Welt zuwandte.

Der Kaiser hatte mit der Vertiefung des Qiántáng gezeigt, daß sein Wille eine ganze Stadt ans Meer versetzen und das Meer bis an die Gärten und Parks von Háng zhōu heranführen konnte. Einlaufende Schiffe wurden seither vom Gezeitenschwall wie eine Opfergabe des Ozeans bis an die Kais und Speicher der Stadt herangetragen, während der mit dem Wechsel von Ebbe und Flut seine Fließrichtung umkehrende Fluß als ein Spiegel kaiserlicher Macht ganze Flotten tragen konnte.

Aber was galt ein Allmächtiger, dessen Gesetze jede Regung des Lebens, den Lauf eines Flusses, Küstenlinien, selbst das Augenspiel und die geheimsten Gedanken bestimmten, wenn ein noch nie gesehener Großsegler über das schwarze, nach der Kalkmilch der Gerber stinkende Wasser des Qiántáng heranglitt? Und der Kaiser war unsichtbar. Das Schiff dagegen war es nicht – oder war den Blicken zumindest immer nur für einige Herzschläge entzogen, bevor die Nebelschwaden es wieder in eine untrügliche Wirklichkeit entließen.

 

In der auf dem Richtplatz versammelten Menge hatten einige in Sänften oder unter Baldachinen ruhende Mandarine begonnen, einander Gerüchte der letzten Tage zuzuflüstern – aus den vielen Schatten des Hofstaates gedrungenes Gewisper von der bevorstehenden Ankunft eines englischen, mit kostbaren Maschinen und Uhren beladenen Seglers. Aber wer immer flüsterte, zeigte dabei niemals auf den Dreimaster und blickte nach jedem Satz verstohlen um sich, um zu prüfen, ob nicht eines der vielen Ohren des Kaisers hörte und nicht eines seiner vielen Augen sah, daß in bestickte Mäntel oder pelzverbrämte Roben gekleidete Untertanen, deren Namen für jeden Agenten der Polizei oder des Geheimdienstes leicht in Erfahrung zu bringen waren, sich verbotene Sorgen darüber machten, was an diesem Morgen gemäß dem allerhöchsten Willen geschah: Gewiß, die Verurteilten standen, wo sie standen, weil der Allerhöchste es so wollte. Aber hielt auch dieses blau beschlagene, riesige Schiff tatsächlich nach Seinem Willen Kurs auf eine der prächtigsten und reichsten Städte des Reiches?

Qiánlóng, unsichtbar oder schimmernd in Rotgold und Seide, war allgegenwärtig; ein Gott. Aber obwohl er in diesen Tagen seine von einem Troß aus mehr als fünftausend Höflingen begleitete Inspektionsreise durch sieben Provinzen in Háng zhōu beenden und mit einer Flotte von fünfunddreißig Schiffen auf dem Großen Kanal, einer allein für ihn gegrabenen Wasserstraße, nach Bĕijīng zurückkehren wollte, hatte ihn noch kein einziger Bewohner der Stadt und auch kein einziger von den höchsten Würdenträgern in den Tagen seines Besuchs zu Gesicht bekommen. Schließlich mußte der Kaiser weder seine Augen am Anblick der Plagen des täglichen Lebens ermüden, noch mußte er seine Stimme in Gesprächen oder Reden erschöpfen. Was zu sehen oder zu sagen war, sahen und sagten Untertanen für ihn. Und er – er sah alles, selbst bei geschlossenen Augen, hörte alles, selbst wenn er schlief.

Qiánlóng, der Himmelssohn und Herr über die Zeit, schwebte an diesem Morgen in Fieberträumen gefangen hoch über den Türmen und Dächern Háng zhōus, von Hundertschaften gepanzerter Krieger bewacht, hoch über dem Nebeltreiben irgendwo zwischen tiefgrünen Hügelketten, wo die Herbstluft von milden Aromen durchsetzt war und der kostbarste Tee des Reiches gepflückt wurde – lag wie ein Wiegenkind in einem Bett, das an vier mit Purpurfäden durchwirkten und mit Lavendel und Veilchenöl parfümierten Seidenzöpfen von den rotlackierten Balken seines Prunkzeltes pendelte. An die durchsichtigen Vorhänge des Schwebebettes genähte Nachtigallenfedern winkten manchmal träge in der Zugluft.

Der Hofstaat hatte seine Zelte und das Seidenzelt des Allerhöchsten so hoch über der Stadt aufgeschlagen und den Luxus der seit Wochen bereitstehenden, leeren Paläste Háng zhōus verschmäht, weil der Kaiser auf Reisen manchmal den Wind und die Flüchtigkeit einer Festung aus Stoffbahnen, Schnüren und Wimpeln allen Gemächern und Mauern vorzog, die versteckte Gefahren bergen oder zu von Verschwörern und Attentätern errichteten Fallen werden konnten. Aus der Höhe der Hügelkuppen betrachtet aber sah es aus, als ob Qiánlóng in diesen Tagen eine seiner eigenen Städte belagerte.

Von einer Papierflut aus Ansuchen, Urteilen, Kalligraphien und Gedichten umgeben, von Expertisen, Aquarellen und zahllosen, noch verschnürten und versiegelten Schriften, die er an diesem wie an jedem anderen Tag auch in den Morgenstunden lesen und begutachten, bewilligen, bewundern oder verwerfen wollte, lag er in jagenden Träumen, aus denen er hochschreckte, als der erste unter seinen Kammerdienern versuchte, eine kostbare Urkunde vor den Krämpfen des Fieberkranken zu schützen und ihm mit Lotosessenz beträufeltem Batist die schweißnasse Stirn zu trocknen.

Nein. Nein! Verschwinde! Qiánlóng, ein im Prunk der Kissen und Bettücher beinahe zierlich wirkender Mann von zweiundvierzig Jahren, wandte sich ab wie ein zorniges Kind. Er wollte, daß alles, auch das raschelnde, papierene Chaos, in dem er sich wand, blieb, wo und wie es war. Eine kaum wahrnehmbare, bloß angedeutete Bewegung eines Zeigefingers hatte genügt, um die Hände des Dieners in eine starre Bereitschaft zurückzucken zu lassen.

Aber wer von den anwesenden, schweigend gebeugten Dienern und Ärzten, denen bei Todesstrafe verboten war, jemals auch nur ein Wort über das Fieber oder ein anderes Gebrechen des Allerhöchsten außerhalb seines Zeltes zu verlieren – und wer von den in ihren purpurroten Rüstungen wie versteinerten Soldaten der Leibgarde, die dieses Zelt als reglos atmender Panzer umschloß, hätte zu bezweifeln gewagt, daß der Kaiser, obwohl schweißüberströmt und fiebernd in seinem fliegenden Bett, nicht auch in diesem Augenblick, gleichzeitig!, dort unten war, gegenwärtig in der von Nebeln verhüllten Stadt und gegenwärtig selbst unter den siebenundzwanzig ihre Verstümmelung erwartenden Betrügern. Und gegenwärtig auch draußen, im schwarzen Wasser des Hafenbeckens, in dem nun ein englischer Barkschoner rasselnd die Ankerketten fallen ließ.

 

Als ob dieses Rasseln, in dem die Menge verstummte, das Zeichen für sein Erscheinen gewesen wäre, trat, noch bevor der Anker festen Grund erreicht hatte und die Ketten sich strafften, ein dürrer Mann mit einem gürtellangen Zopf wortlos an den ersten der siebenundzwanzig Pfähle heran, der Scharfrichter. Er verbeugte sich kurz vor dem Verurteilten, der in seiner Angst zu wimmern begann, drückte ihm mit dem Daumen seiner linken Hand die Nasenspitze nach oben, setzte mit der Rechten ein Sichelmesser an den Nasensteg und führte einen ruckartigen Schnitt noch durch das Nasenbein bis dicht unter den Stirnansatz.

In das Schmerzgebrüll, das mit der aus einem seltsam leeren, plötzlich einem Totenschädel ähnlichen Gesicht hervorsprudelnden Blutquelle einsetzte – und mit den weiteren Schritten des Scharfrichters, seinen Verbeugungen und immergleichen Schnitten von Pfahl zu Pfahl anwuchs und schließlich ohrenbetäubend wurde, mischte sich da und dort aufkommendes und lauter werdendes Gelächter:

Jetzt verloren diese gierigen Säue nach ihrem Gesicht endlich auch ihre Nasen! Und das war noch eine milde, zu milde Strafe dafür, daß sie an den Börsen in Bĕijīng und Shànghăi und Háng zhōu wertlose Papiere verkauft und den Schwindel mit Steuergeldern, dem Gold des Kaisers!, zu decken versucht hatten. Auf dem Bauch sollten sie ihren Richtern danken, denn nach dem Urteil einiger am Schafott versammelten Lacher hätten ihnen dafür auch die Schwänze abgeschnitten und in den...

Erscheint lt. Verlag 27.10.2016
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Anspruchsvolle Literatur • China • Ewigkeit • Glück • Hofstaat • Kaiser • Kaiser, Qianlong • Kindheit • Krankheit • Liebe • Macht • qianlong • Sterben • Verbotene Stadt • Vergänglichkeit
ISBN-10 3-10-402557-6 / 3104025576
ISBN-13 978-3-10-402557-5 / 9783104025575
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