Untamed (eBook)

Spiegel-Bestseller
Anna & Griffin
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
544 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-16677-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Untamed -  S.C. Stephens
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Griffin Hancock, notorischer Bad Boy der Band D-Bags, hat es satt, in Kellan Kyles Schatten zu stehen. Trotz des Glücks mit Anna und seiner geliebten Tochter Gibson wächst seine Unzufriedenheit - denn schließlich hat er es verdient, selbst als Nr. 1 im Rampenlicht zu erstrahlen! Als sich ihm eine einzigartige Chance bietet, nimmt er kurzerhand seine kleine Familie und kehrt Seattle und der Band den Rücken, um in L.A. neu anzufangen. Doch dass Ruhm nicht alles ist und er ihn das kosten könnte, was er am meisten liebt, merkt Griffin erst, als es beinahe zu spät ist ...

S.C. Stephens lebt mit ihren zwei Kindern im Nordwesten Amerikas. Mit ihrer »Thoughtless«-Serie um den unwiderstehlichen Kellan Kyle feierte sie einen sensationellen Bestsellererfolg und erobert auch mit der »Rush«-Trilogie die Leserherzen im Sturm.

1. Kapitel

Gegen einen geilen Typen

ist kein Kraut gewachsen

Ich war kein Angeber, aber ich hatte ein gutes Leben. Quatsch. Ich war ein Angeber und prahlte so oft und so laut ich konnte, denn ich hatte das tollste Leben in der Geschichte der tollen Leben. Nicht viele Leute konnten derart aufschneiden wie ich. Nicht viele gehörten schließlich zur erfolgreichsten Band der Welt. Nur ich. Ach ja, und meine Bandkollegen. Na, egal.

Und in dreizehn Tagen, achtzehn Stunden und zweiunddreißig Minuten würde ich wieder auf Tour sein. Die Sommer-Tour zum zweiten Album der D-Bags, das auf Platz eins der Charts stand, rückte schnell näher, und ich konnte es kaum erwarten loszulegen. Ich hatte lange genug im Hintergrund gewartet und ein Instrument gespielt, das man mir zugewiesen hatte. Auf dieser Tour würde alles anders werden. Jetzt war ich an der Reihe, die Leadgitarre zu spielen, jetzt würde ich im Scheinwerferlicht stehen. Ich würde diese verdammte Bühne rocken, und niemand würde mich aufhalten.

Als ich vor ein paar Jahren zu den D-Bags kam, ging ich logischerweise davon aus, dass man mich anstelle meines Cousins zum Leadgitarristen machen würde, sobald man meine Genialität bemerkt hätte. Das hatte ich den Jungs auch gesagt, als wir die Band offiziell gegründet hatten. Und obwohl Matt mir zugestimmt hatte und meinte: »Wenn du das sagst, Griffin«, hatte mir die Band bislang die Chance verweigert, ein Star zu werden. Sie hatten mich zum Bass abgeschoben und mich dort versauern lassen. Ich gehörte nach vorn, ins Zentrum – Leadgitarrist stand quasi auf meiner Stirn geschrieben. Das wussten alle, doch wann immer ich vorschlug, dass Matt und ich die Instrumente tauschen sollten, taten sie meine Bitte mit lächerlichen Bemerkungen ab wie »Matt hat mehr Talent«. Na ja. Mein linkes Ei hatte mehr Talent als Matt; er wäre gern so toll wie ich. Die Jungs hatten alle Sorge, dass sie an den Rand gedrängt wurden, wenn ich erst die Chance bekäme zu glänzen. Na ja, egal. Ich hatte nicht vor, noch lange in ihrem Schatten zu stehen. Niemand stellte einen Kerl wie mich in die Ecke. Niemand.

Zum Glück sehe ich verboten gut aus, habe einen megascharfen Körper, weiß mehr über Sex als ein erstklassiger Aufreißer und habe mehr Talent im kleinen Finger als die meisten im gesamten Körper. Irgendwie war ich auch noch ein Glückspilz, die Dinge fügten sich meist für mich. Ich glaube, ich hatte ein gutes Karma oder so einen Mist, denn selbst unglückliche Situationen endeten schließlich fucktastisch. Nehmen wir zum Beispiel meine Kindheit. Als meine Mutter feststellte, dass sie mit mir schwanger war, lebten wir in Wichita. Ja, genau. Fast wäre ich in Kansas geboren worden. In Kansas! Doch mein Dad verlor seine Arbeit, wir zogen zu seinem Bruder, und so entdeckte ich in der Stadt der Scheinwerfer das Licht der Welt – in Los Angeles. Kaum aus der Gebärmutter geschlüpft war ich bereits zu Großem bestimmt.

Bereits in jungen Jahren reizte es mich, Rockstar zu werden – an Halloween ging ich sechsmal hintereinander als Gene Simmons. Ich glaube, mich überzeugte die Vorstellung, dass Millionen von Leuten meinen Namen riefen, bei meinem Anblick weinten und mich vergötterten. Der Gedanke, auf einen Sockel gehoben zu werden, schien mir berauschend. Wer will das nicht? Und außerdem, welcher Beruf, abgesehen von Pornodarsteller und Callboy, garantierte einem so viel Sex? Ich kenne keinen.

Doch ich glaube, der eigentliche Grund für meine Berufswahl war Matt. Die ersten acht Jahre unseres Lebens wohnten wir in einem Haus, anschließend in derselben Straße, und dann zogen wir zusammen von zu Hause aus. Obwohl wir uns regelmäßig auf die Nerven gingen, waren wir fast immer zusammen. Über niemanden machte ich mich so gern lustig wie über Matt. Und seit ich denken kann, war Matt von Musik besessen. Geradezu gefährlich besessen. An der Grenze zu Das-muss-behandelt-werden-Besessen.

Als Kinder sagten wir alberne Sätze wie »Musik ist Leben« und »Alles andere ist nur Hintergrundrauschen«. Ich glaube, wegen dieses Mists blieb Matt Jungfrau, bis er neunzehn war. Neunzehneinhalb. Seine ganze Jugend widmete er der Musik, doch er begriff nicht, dass sie nur Mittel zum Zweck war. Von jeher war die Musik nur zu einer einzigen Sache bestimmt – Frauen flachzulegen. Sex war Leben … buchstäblich … und alles andere war nur Hintergrundrauschen. Ich glaube, nach dem ersten Mal dämmerte Matt das allmählich. Jedenfalls hat er langsam von den »Musik regiert die Welt«-Sprüchen Abstand genommen.

Anders als ich hatte Matt allerdings nie wirklich vorgehabt, Rockstar zu werden. Er hielt es für einen Wunschtraum, doch ich wusste, dass unser Erfolg unausweichlich war. Wir mussten nur den richtigen Moment abwarten, bis das Schicksal uns fand. Und das tat es.

Nach der Highschool hielt ich mir verschiedene Optionen offen. Es trieb meine Eltern zum Wahnsinn, dass ich nichts Anständiges anfing, nachdem ich mit Ach und Krach den Abschluss geschafft hatte. Ein paar Jahre ließ ich mich treiben wie ein dekadenter Loser. Das hatte zumindest meine Schwester gesagt, aber ich wusste, was ich tat. Timing war alles, und ich durfte es nicht riskieren, in einem schwachsinnigen Job festzuhängen, wenn das Schicksal an meine Tür klopfte. Faul war ich nicht, ich stand die ganze Zeit in den Startlöchern. Ich musste frei sein, eins mit dem Wind, wenn dieser wechselte, oder so ein poetischer Mist. Ich musste bereit sein. Und wie gut, dass ich es war. Denn hätte ich damals in Verpflichtungen gesteckt, hätten Matt und ich nie mit Kellan und Evan eine Band gründen können.

Wir lernten sie in einem Stripclub kennen. Es kam nicht oft vor, dass ich meinen Cousin zu einem erotischen Streifzug überreden konnte, aber nach ein paar Shots in einer Bar hätte ich Matt zu allem bequatschen können. So ein Leichtgewicht. Matt fühlte sich, wie immer, unwohl in der Nähe von überwiegend nackten Frauen. Weil ich mich um seine persönliche Entwicklung sorgte und weil es lustig war, ihn erröten zu sehen, tat ich, was ich konnte, um ihm mit den Mädels zu helfen. Zwanzig Minuten später flogen wir aus dem Club. Das war allerdings nicht meine Schuld. Ich meine, woher sollte ich wissen, dass man keinen Pogo-Stick auf die Bühne stellen durfte? Meine bescheidene Meinung war, dass ich zur Verbesserung der Vorstellung beigetragen hatte.

Evan und Kellan waren an jenem Abend im Club gewesen und folgten uns auf den Parkplatz, wo sie nach uns Ausschau hielten, nachdem man uns rüde hinausbefördert hatte. Wie üblich jammerte Matt, als sie zu uns kamen – so etwas in der Art von, was für ein Idiot ich doch sei. Ich weiß es nicht mehr, ich hörte nicht richtig zu. Doch nachdem wir uns vorgestellt hatten, drehte sich die Unterhaltung um Musik, und schließlich war Matt im siebten Himmel. Mit ein paar Jungs über Musikrichtungen zu diskutieren machte ihn glücklicher, als ein paar Silikonbrüste vor seinem Gesicht auf- und abwippen zu sehen. Ich hatte es ja schon lange vermutet, doch in dem Moment wusste ich ganz sicher, dass Matt völlig übergeschnappt war und auch nie mehr normal werden würde.

Wir sagten Kellan und Evan zu und – bum – schon waren die D-Bags geboren. Und wie von mir vorhergesagt stellte sich heraus, dass die Musik ein todsicherer Weg zum Sex war. Und, oh mein Gott … was es alles für Sex gab! Backstage-Sex. Sex auf dem Parkplatz. An der Mauer. Im Bad. Sex mit Peitschen und Ketten. Rollenspiel-Sex. One-Night-Stands. Dreier. Orgien. Göttlich.

Eine unendlich bunte Mischung sinnlicher Lust. Alles, was ich sagen musste, war: »Ich spiele in einer Band«, und sofort wurde jede Frau, mit der ich sprach, neugierig. Es war so leicht, es war fast zu leicht. Nein, nicht wirklich. Es war toll, und ich genoss jede Sekunde.

Das Einzige, was meinem großartigen Leben einen leichten Dämpfer versetzte, war meine niedrige Position in der Band. Die Jungs wussten gar nicht, was sie an mir hatten. Und obwohl ich ihnen immer wieder sagte, dass ich eine Chance an der Leadgitarre verdient hätte, hielten sie mich stets aufs Neue zurück. Das war das Einzige, was mich an meinem Bandleben störte. Ach, und dass mir der blöde Kellan ständig die Frauen wegschnappte! Auch wenn ich sie mir bereits ausgeguckt hatte! Bevor er gänzlich »domestiziert« wurde, hatte mich das total genervt. Und was das Ganze immer noch schlimmer machte, dieser verdammte Dieb erzählte nicht mal von seinen Sexgeschichten. Wenn du mir schon die Show stiehlst, du Mistkerl, sei doch wenigstens so nett und erzähl mir alle Einzelheiten!

Aber nein, Kellan war dann immer total seltsam und verschlossen. Fast verlegen. Das ergab damals für mich überhaupt keinen Sinn. Noch immer nicht – ich hängte meine Erlebnisse an die große Glocke! Allerdings war ich auch verdammt gut im Bett. So gut, dass ich am liebsten selbst mit mir geschlafen hätte. Wahrscheinlich war Kellan ein Loser. Er bekam die Mädels nur, weil er den Bonus des Leadsängers hatte. Wahrscheinlich weinten die Mädchen hinterher, weil es so schrecklich war. Ja, das ergab Sinn. Armer Mistkerl. Vielleicht sollte ich nicht so streng mit ihm sein? Nee! Als Frontmann der Band war es seine Pflicht, gut im Bett zu sein. Wenn er das nicht packte, nahm ich ihm das gern ab. Ich konnte singen und die Hüften schwingen. Das war für mich so leicht, wie nach dem Muttertag eine unbefriedigte Ehefrau zu vögeln. Ja … das war kein Problem für mich. Vergesst den Leadgitarristen. Ich konnte in allem der Ansager sein.

Ich stellte mir vor, wie ich in der Mitte der Bühne...

Erscheint lt. Verlag 15.8.2016
Übersetzer Babette Schröder
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Untamed
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Anna Todd • D-Bags • Hulk • Kellan Kyle • New Adult • sinnlich • Spiegel-Bestseller-Autorin
ISBN-10 3-641-16677-2 / 3641166772
ISBN-13 978-3-641-16677-9 / 9783641166779
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