William Shakespeare: Gesammelte Werke -  William Shakespeare

William Shakespeare: Gesammelte Werke (eBook)

Andhofs große Literaturbibliothek
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
12500 Seiten
Andhof (Verlag)
978-3-7364-0279-9 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
0,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Die Werke von William Shakespeare sorgsam zusammengetragen und gesammelt in E-Book-Ausgabe. Diese umfangreiche Sammlung enthält Übersetzungen von Christoph Martin Wieland, August Wilhelm von Schlegel, Wolf Graf Baudissin, Ludwig Tieck, Ferdinand Freiligrath: Antonius und Cleopatra Coriolanus Cymbeline Das Leben und der Tod des Königs Lear. Das Winter-Mährchen Der Kaufmann von Venedig Der Liebenden Klage Der Phönix und die Turteltaube Der Sturm; oder: Die bezauberte Insel. Der verliebte Pilger Die beiden Edelleute von Verona Die beiden edlen Vettern Die beiden Veroneser Die Irrungen oder die doppelten Zwillinge Die Komödie der Irrungen Die lustigen Weiber von Windsor Die Tragödie des König Lear William Shakespeare Die Tragödie des König Lear Die zween edle Veroneser Ein Sommernachtstraum Ein St. Johannis Nachts-Traum Ende gut alles gut Hamlet. Prinz von Dänemark Julius Cäsar König Heinrich der Achte König Heinrich der Fünfte König Heinrich der Fünfte König Heinrich der Sechste König Heinrich der Vierte König Johann König Lear König Richard II. König Richard III. Leben und Tod des Königs Johann (Christoph Martin Wieland) Leben und Tod Königs Richard des zweiten Liebes Leid und Lust Lucretia Maaß für Maaß; oder:Wie einer mißt, so wird ihm wieder gemessen. Macbeth Das Trauerspiel, vom Macbeth. Othello, der Mohr von Venedig. Perikles Richard III (August Wilhelm von Schlegel) Romeo und Julia Romeo und Juliette. Sonette Timon von Athen Titus Andronicus Troilus und Cressida Venus und Adonis Verlorene Liebesmüh Viel Lärm um nichts Was ihr wollt Wie es euch gefällt usw.

William Shakespeare, bedeutender englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler. Seine Komödien und Tragödien gehören zu den bedeutendsten und am meisten aufgeführten und verfilmten Bühnenstücken der Weltliteratur. Sein überliefertes Gesamtwerk umfasst 38 Dramen, epische Versdichtungen sowie 154 Sonette. Zusammen mit Homer gilt Shakespeare als bedeutendster Schriftsteller der weltweiten Literaturgeschichte und ist mit der meistgelesene Autor.

Zweite Szene


Daselbst. Ein andres Zimmer.


Es treten auf Charmion, Iras, Alexas und ein Wahrsager.


CHARMION. Herzens Alexas, süßer Alexas, ausbündigster Alexas, du allersublimiertester Alexas, wo ist der Wahrsager, den du der Königin so gerühmt? O kennte ich doch diesen Ehemann, der, wie du sagst, seine Hörner für Kränze ansieht! –

ALEXAS. Wahrsager! –

WAHRSAGER. Was wollt Ihr? –

CHARMION. Ist dies der Mann? Seid Ihr's, der alles weiß?

WAHRSAGER.

In der Natur unendlichem Geheimnis

Les' ich ein wenig.

ALEXAS.

Zeig' ihm deine Hand!


Enobarbus tritt auf.


ENOBARBUS.

Bringt das Bankett sogleich, und Wein genug,

Aufs Wohl Cleopatras zu trinken!

CHARMION. Freund, schenk' mir gutes Glück!

WAHRSAGER. Ich mach' es nicht, ich seh' es nur voraus.

CHARMION. Ersieh' mir eins!

WAHRSAGER. Ihr werdet noch an Schönheit zunehmen.

CHARMION. Er meint an Umfang.

IRAS. Nein, wenn du alt geworden bist, wirst du dich schminken.

CHARMION. Nur keine Runzeln! –

ALEXAS.

Stört den Propheten nicht! Gebt Achtung!

CHARMION.

Mum! –

WAHRSAGER. Ihr werdet mehr verliebt sein als geliebt.

CHARMION. Nein, lieber mag mir Wein die Leber wärmen.

ALEXAS. So hört ihn doch!

CHARMION. Nun ein recht schönes Glück: laß mich an einem Vormittage drei Könige heiraten und sie alle begraben; laß mich im funfzigsten Jahr ein Kind bekommen, dem Herodes, der Judenkönig, huldigt: sieh zu, daß du mich mit dem Octavius Cäsar verheiratest und meiner Gebieterin gleich stellst.

WAHRSAGER.

Ihr überlebt die Fürstin, der Ihr dient. –

CHARMION.

O trefflich! Langes Leben ist mir lieber als Feigen.

WAHRSAGER.

Ihr habt bisher ein beßres Glück erfahren,

Als Euch bevorsteht.

CHARMION. So werden meine Kinder wohl ohne Namen bleiben: – sage doch, wie viel Buben und Mädchen bekomme ich noch? –

WAHRSAGER.

Wenn jeder deiner Wünsche wär' ein Schoß,

Und fruchtbar jeder Wunsch, – 'ne Million.

CHARMION. Geh, Narr, ich vergebe dir, weil du ein Hexenmeister bist.

ALEXAS. Ihr meint, nur Eure Bettücher wüßten um Eure Wünsche?

CHARMION. Nun sag auch Iras' Zukunft!

ALEXAS. Wir wollen alle unser Schicksal wissen.

ENOBARBUS. Mein und der meisten Schicksal für heut abend wird sein – betrunken zu Bett.

IRAS. Hier ist eine flache Hand, die weissagt Keuschheit, wenn nichts anders.

CHARMION. Grade wie die Überschwemmung des Nils Hunger weissagt.

IRAS. Geh, du wilde Gesellin, du verstehst nichts vom Wahrsagen.

CHARMION. Nein, wenn eine feuchte Hand nicht ein Wahrzeichen von Fruchtbarkeit ist, so kann ich mir nicht das Ohr kratzen. – Bitte dich, sag ihr nur ein Alltagsschicksal!

WAHRSAGER. Euer Schicksal ist sich gleich.

IRAS. Doch wie? Doch wie? Sag mir's umständlicher!

WAHRSAGER. Ich bin zu Ende.

IRAS. Soll ich nicht um einen Zoll breit beßres Schicksal haben als sie? –

CHARMION. Nun, wenn dir das Schicksal just einen Zoll mehr gönnt, als mir, wo sollt' er hinkommen?

IRAS. Nicht an meines Mannes Nase.

CHARMION. O Himmel, beßre unsre bösen Gedanken! Alexas, komm; dein Schicksal, dein Schicksal! O laß ihn ein Weib heiraten, das nicht gehn kann, liebste Isis, ich flehe dich! Und laß sie ihm sterben, und gib ihm eine Schlimmere, und auf die Schlimmere eine noch Schlimmre, bis die Schlimmste von allen ihm lachend zu Grabe folgt, dem funfzigfältigen Hahnrei! Gute Isis, erhöre dies Gebet, wenn du mir auch etwas Wichtiges abschlägst; gute Isis, ich bitte dich! –

IRAS. Amen! Liebe Göttin, höre dieses Gebet deines Volkes! Denn wie es herzbrechend ist, einen hübschen Mann mit einer lockern Frau zu sehn, so ist's eine tödliche Betrübnis; wenn ein häßlicher Schelm unbehornt einhergeht: darum, lebe Isis, sieh auf den Anstand, und send' ihm sein verdientes Schicksal!

CHARMION. Amen!

ALEXAS. Nun seht mir! Wenn's in ihrer Hand stände, mich zum Hahnrei zu machen, sie würden zu Huren, um es zu tun.

ENOBARBUS.

Still da, Antonius kommt.

CHARMION.

Nicht er, die Fürstin.


Cleopatra kommt.


CLEOPATRA. Saht ihr Anton?

ENOBARBUS. Nein, Herrin.

CLEOPATRA. War er nicht hier?

CHARMION. Nein, gnäd'ge Frau.

CLEOPATRA.

Er war gestimmt zum Frohsinn, da, auf einmal

Ergriff ihn ein Gedank' an Rom ... Enobarbus! –

ENOBARBUS. Fürstin? –

CLEOPATRA. Such' ihn und bring' ihn her! Wo ist Alexas?

ALEXAS. Hier, Fürstin, Euch zum Dienst. – Der Feldherr naht.


Antonius kommt mit einem Boten und Gefolge.


CLEOPATRA. Wir wollen ihn nicht ansehn. Geht mit uns.

Cleopatra, Enobarbus, Alexas, Iras, Charmion, Wahrsager und Gefolge ab.


BOTE.

Fulvia, dein Weib, erschien zuerst im Feld.

ANTONIUS.

Wider meinen Bruder Lucius?

BOTE.

Ja,

Doch bald zu Ende war der Krieg. Der Zeitlauf

Einte die zwei zum Bündnis wider Cäsar,

Des beßres Glück im Felde von Italien

Sie nach der ersten Schlacht vertrieb.

ANTONIUS.

Nun gut; –

Was Schlimmres? –

BOTE.

Der bösen Zeitung Gift macht krank den Boten.

ANTONIUS.

Wenn er sie Narr'n und Feigen meldet; weiter!

Mir ist Geschehnes abgetan. Vernimm,

Wer mir die Wahrheit sagt, und spräch' er Tod,

Ich hört' ihn an, als schmeichelt' er.

BOTE.

Labienus

(O harte Post!) hat mit dem Partherheer,

Vom Euphrat aus, sich Asien erobert:

Sein triumphierend Banner weht von Syrien

Bis Lydien und Jonien; indes ...

ANTONIUS.

Antonius, willst du sagen ...

BOTE.

O mein Feldherr!

ANTONIUS.

Sprich dreist, verfeinre nicht des Volkes Zunge,

Nenne Cleopatra, wie Rom sie nennt,

Tadle mit Fulvias Schmähn, schilt meine Fehler

Mit allem Freimut, wie nur Haß und Wahrheit

Sie zeichnen mag! Nur Unkraut tragen wir,

Wenn uns kein Wind durchschüttelt; und uns schelten,

Heißt nur rein jäten. Lebe wohl für jetzt!

BOTE.

Nach Eurem hohen Willen.


Ab.


ANTONIUS.

Was meldet man von Sicyon? Sag an.

ERSTER DIENER.

Der Bot' aus Sicyon! War nicht einer da?

ZWEITER DIENER.

Er harrt auf Euren Ruf.

ANTONIUS.

Laßt ihn erscheinen. –


Diener gehn.

– Die starke ägypt'sche Fessel muß ich brechen,

Sonst geh' in Lieb' ich unter. – Wer bist du? –

ZWEITER BOTE.

Fulvia, dein Weib, ist tot.

ANTONIUS.

Wo starb sie?

ZWEITER BOTE.

Herr,

In Sicyon:

Der Krankheit Dauer, und was sonst von Nachdruck

Dir frommt zu wissen, sagt dies Blatt. –

ANTONIUS.

Entfernt Euch! –


Bote ab.


Da schied ein hoher Geist! Das war mein Wunsch: –

Was wir verachtend oft hinweggeschleudert,

Das wünschen wir zurück: erfüllte Freude,

Durch Zeitumschwung ermattet, wandelt sich

Ins Gegenteil: gut ist sie nun, weil tot:

Nun reicht' ich gern die Hand, die ihr gedroht.

Fliehn muß ich diese Zauberkönigin:

Zehntausend Weh'n, und schlimmre, als ich weiß,

Brütet mein Müßiggang. He! – Enobarbus! –


Enobarbus kommt.

ENOBARBUS. Was wünscht Ihr, Herr? –

ANTONIUS. Ich muß in Eil' von hier.

ENOBARBUS. Nun, dann bringen wir alle unsre Weiber um: wir sehn ja, wie tödlich ihnen eine Unfreundlichkeit wird: wenn sie unsre Abreise überstehn müssen, so ist Tod die Losung.

ANTONIUS. Ich muß hinweg!

ENOBARBUS. Ist eine Notwendigkeit da, so laßt die Weiber sterben. Schade wär's, sie um nichts wegzuwerfen: aber ist von ihnen und einer wichtigen Sache die Rede, so muß man sie für nichts rechnen. Cleopatra, wenn sie nur das Mindeste hievon wittert, stirbt augenblicklich: ich habe sie zwanzigmal um weit armseligem Grund sterben sehn. Ich denke, es steckt eine Kraft im Tode, die wie eine Liebesumarmung auf sie wirkt, so ist sie mit dem Sterben bei der Hand.

ANTONIUS. Sie ist listiger, als man's denken kann! –

ENOBARBUS. Ach nein, Herr, nein; ihre Leidenschaften bestehn aus nichts, als aus den feinsten Teilen der reinen Liebe. Diese Stürme und Fluten können wir nicht Seufzer und Tränen nennen: das sind größere Orkane und Ungewitter, als wovon Kalender Meldung tun. List kann das nicht sein: wenn es ist, so macht sie ein Regenwetter so gut als Jupiter.

ANTONIUS. Hätt' ich sie nie gesehen! –

ENOBARBUS. O Herr, dann hättet Ihr ein wundervolles Meisterwerk ungesehn gelassen: Euch diese Freude versagen, würde Eure Reise um allen Kredit gebracht haben.

ANTONIUS. Fulvia ist tot.

ENOBARBUS. Herr?

ANTONIUS. Fulvia ist tot.

ENOBARBUS. Fulvia?

ANTONIUS. Tot!

ENOBARBUS. Nun, Herr, so bringt den Göttern ein Dankopfer! Wenn es...

Erscheint lt. Verlag 30.11.2015
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
ISBN-10 3-7364-0279-1 / 3736402791
ISBN-13 978-3-7364-0279-9 / 9783736402799
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 10,3 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
The Experimental Theater in France

von Leonard C. Pronko

eBook Download (2023)
University of California Press (Verlag)
43,99