Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich (eBook)

Spiegel-Bestseller
Das Manifest gegen das schlechte Gewissen - Aus dem Amerikanischen erfunden von Tommy Jaud

***

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
320 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-403296-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich -  Tommy Jaud
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Eine gut gelaunte, bodenlose Frechheit - der Nr.1-SPIEGEL-Bestseller vom Comedy-Experten Tommy Jaud. Wir alle wissen: Mangelnde Faulheit kann zu Burnout führen. Dennoch leiden immer mehr Menschen unter maßlosem Müssen. Aber müssen wir wirklich abnehmen, aufräumen und uns ökologisch korrekt verhalten? Vorwärtskommen im Job, zu allem eine Meinung haben und rausgehen, wenn die Sonne scheint? »Nein!«, sagt US-Bestseller-Autor Sean Brummel alias Tommy Jaud (?Vollidiot?, ?Hummeldumm?), »einen Scheiß müssen wir! Die Leute sterben nicht, weil sie zu wenig Licht bekommen. Sie sterben, weil sie zu wenig Spaß haben.« Fasziniert von amerikanischen Ratgeber-Büchern und zugleich schwer irritiert vom wachsenden Trend des maßlosen Müssens, hat sich Comedy-Autor Tommy Jaud entschieden, selbst einen solchen Ratgeber zu schreiben. Da Jaud kein Amerikaner ist, hat er einfach einen erfunden: Sean Brummel. Dessen fiktiver Bestseller ?Like Hell I Do? ist jetzt auf Deutsch erschienen: ?Einen Scheiß muss ich. Das Manifest gegen das schlechte Gewissen?. ?Einen Scheiß muss ich? ist kein Plädoyer für wurstigen Egoismus, sondern ein irrwitziger Befreiungsschlag gegen Bevormundung, Leistungswahn und Gemüseterrorismus.

Tommy Jaud ist ein deutscher Schriftsteller, Satiriker und Drehbuchautor. Bereits mit seinem ersten Roman »Vollidiot« landete Jaud 2004 auf Platz 1 der Bestsellerlisten. 2006 setzte sich »Resturlaub«, ein »Hammer von Gegenwartsroman« (DER SPIEGEL) an die Spitze der Liste. Die Kino-Adaptionen beider Bücher lockten fast zwei Millionen Zuschauer an. Jauds Drehbuch für die TV-Komödie »Zwei Weihnachtsmänner« wurde 2009 mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet. Es folgten das Vollidiot-Romansequel »Millionär« und die Reisekomödie »Hummeldumm«, der Jahresbestseller 2010. Zwei Jahre später veröffentlichte Jaud mit »Überman« den letzten Teil seiner Simon-Peters-Reihe, 2016 die Ratgeber-Parodie »Einen Scheiß muss ich: Das Manifest gegen das schlechte Gewissen«. 2019 wurde sein Bestseller »Der Löwe büllt« zur perfekten Ferienlektüre. Auch 2022 kam Jaud seinem Unterhaltungsauftrag nach mit Alltagsstorys für unsere Zeit, »Komm zu nix - Nix erledigt und trotzdem fertig«. Das kam so gut an, dass er 2023 mit Geschichten gegen die Planeritis nachlegte, »Man müsste mal - Nichts gemacht und trotzdem happy«, und 2024 auf deutschlandweite Gute-Laune-Tour ging. Derzeit tüftelt Tommy Jaud am Drehbuch von »Hummeldumm« und weiteren Projekten. Der gebürtige Franke pendelt je nach Laune zwischen den beiden Bierstädten Köln und Bamberg.
Spiegel-Bestseller

Tommy Jaud ist ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor. Bereits mit seinem ersten Roman ›Vollidiot‹ landete Jaud 2004 auf Platz 1 der Bestsellerlisten, genauso wie 2006 mit dem nächsten »Hammer von Gegenwartsroman« (DER SPIEGEL): ›Resturlaub. Das Zweitbuch‹. Die Kino-Adaptionen beider Bücher lockten fast zwei Millionen Zuschauer an. Jaud entwickelte zudem das Drehbuch für die TV-Komödie »Zwei Weihnachtsmänner«, 2009 ausgezeichnet mit dem Deutschen Comedy-Preis. Es folgten das Drittbuch ›Millionär‹ und der Jahresbestseller ›Hummeldumm. Das Roman‹. 2012 veröffentlichte Jaud mit ›Überman‹ den letzten Teil seiner Simon-Peters-Reihe. Fasziniert von amerikanischen Bierfesten und Ratgeber-Büchern, aber auch schwer irritiert vom gesellschaftlichen Trend des maßlosen Müssens, entschloss sich Jaud 2014, eine Ratgeber-Parodie kalifornischer Prägung zu erfinden. Sein neuestes Werk ist der perfekte Ferienlektüre-Bestseller von 2019, ›Der Löwe büllt‹. Der gebürtige Franke Tommy Jaud lebt und arbeitet noch immer freiwillig in Köln. Wenn er gerade mal kein Buch schreibt, fährt er Mountain Bike mit seiner Frau, meditiert sich Köln schön oder verliert im Tennis gegen seinen Lektor. Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de

Wer meint, an diesem Ratgeber mehr oder weniger achtlos vorübergehen zu können, hat dann wohl echtes Pech gehabt – fürs Leben.

Dass er uns dabei auf so viele Alltagsmuster aufmerksam macht, die uns gar nicht mehr bewusst sind, ist vielleicht der größte Wert des Buches.

eine ebenso witzige wie treffsichere Ratgeber-Parodie

Sehr amüsant!

Ein witziges Plädoyer für Unabhängigkeit.

Herrlich!

Fundierter Ratgeber für die tiefenentspannte Lebensart. Genial komisch!

Dieses ›Manifest‹ zu lesen, macht Spaß.

Ich muss mehr Sport treiben!


Wenn Sie wie Diego Maradona enden wollen – nur zu!

»Wenn Sitzen das neue Rauchen ist, ist dann Liegen das neue Sitzen?«

Wayne Gilbert (Wasted Wayne)

Viele glauben, Sport sei super und je öfter man ihn betreibe, desto besser. Und wenn man sich schon so grandios schindet, dann sollen auch alle erfahren, was man da wieder Tolles geleistet hat! Deswegen sind die Glanzleistungen vieler Sportler auch schneller auf Facebook als sie selbst unter der Dusche. Alles unter einem Halbmarathon gilt dabei bestenfalls als körperliche Behinderung. Ein Unterwasser-Selfie vom letzten Ironman ist da schon das Mindeste oder zumindest ein kurzer Drohnen-Clip von der freihändigen Besteigung des Mount Whitney.

Aber warum tröten so viele Sportler jeden Schritt in die sozialen Netzwerke? Ist es Like-Catching? Leistungsdenken? Eitelkeit? Nein. Die Antwort, auf die ich kam, ist so einfach wie traurig: Sie tun es, weil zu Hause längst keiner mehr ist, dem sie davon erzählen könnten. Bevor uns nun aber die Tränen kommen, kehren wir lieber zurück zur Grundfrage, und die lautet: WARUM sind immer mehr Menschen geradezu besessen vom Gedanken, sie müssten immer mehr und immer anstrengenderen Sport treiben?

 

»Hey, Sean, das ist doch klar: weil sie sich besser fühlen wollen!«

 

Echt? Also wenn ICH jogge, fühle ich mich sofort fett und alt. Wenn ich hingegen einfach nur sitze und kucke, dann fühl ich mich super.

Tiere machen keinen Sport


Bei allem orientieren wir uns an der Natur, nur nicht beim Sport. Wundert es denn keinen, dass kein einziges Tier Sport macht? Und keine Pflanze? Nein, Rennmaus und Springkraut gelten nicht. Es gibt keinen Sport in der Natur, und wenn ich mir die Natur so anschaue, dann bemerke ich, dass sie auch ganz gut damit zurechtkommt. Nehmen wir das doch einfach mal zur Kenntnis und blenden aus, was uns schlecht informierte Ärzte, Sixpack-Magazine und sportsüchtige Kollegen seit Jahren einreden: dass Sport uns glücklich und schlank macht und dass er unser Leben nicht nur bereichert, sondern auch noch verlängert. Ha! Das genaue Gegenteil ist der Fall. Sport macht unglücklich, fördert Essstörungen, Gelenkverschleiß und Entzündungen. Er macht einsam, süchtig und impotent, führt zu unnötigem Stress, lässt einen vorzeitig altern, und als wäre das alles noch nicht schlimm genug, macht er auch noch dumm!

 

»Sport macht dumm??«

 

Absolut! Neulich hab ich gelesen: Wenn man als Läufer extreme Strecken absolviert, dann ist der Energiebedarf so gewaltig, dass irgendwann sogar das Hirn verstoffwechselt wird! Wahnsinn, oder? Da gewinnt man zwar den legendären Transeuropalauf, kann aber nur noch einen Pimmel unter den Sponsorenvertrag malen.

 

»Okay, Sean, aber wer ist schon Extrem-Läufer?«

 

Stimmt. Die meisten Menschen werden durch Sport natürlich nicht dumm, sondern fett.

 

»Moment mal, hast du gerade gesagt, Sport macht fett?«

 

Hab ich, und ich sag’s sogar noch einmal:

Sport macht fett!


Schauen Sie sich einfach mal Magic Johnson an, den ehemaligen Basketball-Superstar. Ist so in die Breite gegangen, dass er inzwischen zwei Ehrensitze bei den Lakers hat. Die Fußballlegende Diego Maradona – so dick, dass der argentinische Nationalzirkus unter seinem Trikot auftreten kann. Oder Boris Becker, der arme Kerl. Hat einen solchen Kopf bekommen, wenn der heute in eine Besenkammer will, muss vorher der Besen raus. Den bis zur Unkenntlichkeit aufgedunsenen Ex-Boxer Mike Tyson lasse ich an dieser Stelle mal absichtlich unerwähnt, denn sicher hat er gute Anwälte, und das ist mir der Gag dann doch nicht wert.

»Okay, Sean, Profi-Sportler werden fett nach Karriereende. Aber was ist mit den normalen Leuten?«

Die trifft es natürlich noch härter! Warum sonst sieht man in Fitnessstudios viel mehr dicke Menschen als in Bars und Restaurants? Eben. Ich hab sogar eine Studie gefunden, die meine Beobachtungen untermauert. So ließen Forscher der Arizona State University eine übergewichtige Frauengruppe dreimal die Woche auf ein Laufband. Das Ergebnis nach einigen Monaten: 70 Prozent der Frauen nahmen nicht ab, sondern sie legten ordentlich zu.[1] Ja, die Studie gibt es wirklich. Wenn Ihnen also mal unfassbar langweilig ist, dann können Sie die Sache nachprüfen. Einfacher wäre es freilich, wenn Sie mir glauben und sich ein Bier aufmachen. Aber zurück zur Studie.

Also, die sportlichen Moppelhoppel legten zu, aber nicht an Muskelmasse, sondern an Fett! Und dann auch noch am Arsch, was Karen furchtbar ungerecht fand. Was war da denn los? Arschvergrößerung statt Strandfigur? Trotz Sport? Oder wegen Sport? Die Antwort lautet: Wegen Sport! Denn tragischerweise sind die beleibten Sportfans auf ihren Laufbändern geradewegs in die sogenannte Verbrennungsfalle gehoppelt, soll heißen, sie ÜBERschätzten die Kalorien, die sie mit ihrer Hoppelei verbrannten, und UNTERschätzten die Kalorien, die sie vor lauter Freude über ihren Sport danach wieder in sich reinfutterten. Fazit: Hätten sie ohne Sport ganz normal weitergegessen, wären sie jetzt schlanker.

Sport ist die Fettfalle Nummer 1


Können Sie nicht glauben? Ist aber so! Nehmen wir einfach mal an, wir machen uns eine volle Stunde lang auf einem handelsüblichen Cardiogerät zum Affen und verbrennen 400 Kalorien dabei. Super, sagen Sie?

Nun, dumm ist nur, dass das Fitnessgetränk, das wir dazu zischen, schon 200 Kalorien hat und der Eiweißriegel 150. In einer vollen Stunde Sport haben wir also unter dem Strich gerade mal 50 Kalorien verbrannt. 50 armselige Kalorien, die wir mit der allerersten Gabel des Abendessens schon wieder reingefuttert haben. Dazu kommt der Rest des sicherlich üppigen Mahls, denn heute Abend dürfen wir mal so richtig zulangen, wir haben ja Sport gemacht! Ja, haben wir, und genau das ist der Grund dafür, dass wir nicht schlanker werden, sondern fetter, genau das ist die Fettfalle Sport!

»Und was schlägst du vor, Sean?«

Was ich vorschlage? Bier trinken und Fernsehen natürlich! Damit verliere ich nicht nur an Gewicht, ich hab auch mehr Spaß, spare bares Geld und muss nicht mal duschen danach.

»Du verlierst Gewicht? Wie denn? Du machst doch nix!«

Doch. Ich lebe! Und weil das so ist, habe ich einen sogenannten Grundumsatz[2] von circa 100 Kalorien pro Stunde. Die anderen 50 Kalorien verbrenne ich durch komplexe Bewegungsabläufe wie Umschalten, pinkeln gehen und Bier holen.

»Ah! Das Bier holst du aber nicht nur, du trinkst es auch, oder?«

Na klar, ich will ja hier einen fairen und wissenschaftlichen Vergleich zwischen Fernsehen und Sport aufstellen und keine absurde Spaß-These. Also – eine kleine Flasche Bier hat genau 150 Kalorien, das ist exakt die Kalorienmenge, die ich durch Leben, Pinkeln und Umschalten stündlich auch verbrenne. Nach zwei Stunden Fernsehen und einem Bier hab ich also 300 Kalorien verbrannt, aber nur 150 zu mir genommen! Ich nehme jede Stunde 75 kcal ab! Stellen Sie sich nur mal vor, wie viel Gewicht man bei einer Staffel Game of Thrones verlieren kann!

»Okay, aber ein bisschen Sport muss man doch machen, oder?«

Also meine Großmutter brauchte keinen und wurde 93. Sport gibt es doch nur deswegen, weil wir uns nicht mehr genug bewegen. Weil wir all die Bewegung nachholen müssen, die früher normal war. Da hieß es Waschtag statt Workout, Unkraut jäten statt RückenFit und Kühe melken statt Morning Yoga. Und auch heute muss keiner zum Sport, der sich bewegt am Tag, oder haben Sie jemals einen Kohlekumpel beim Nordic Mining gesehen oder einen Maurer bei Wall Workout II? Nein? Werden Sie auch nicht, weil sie sich schon genug bewegt haben. Könnten wir ja eigentlich auch machen, es gibt geradezu phantastische Alternativen zu Sport, bei denen Sie viel mehr Kalorien verbrennen und sogar noch Spaß haben. Hier nur ein paar wenige Beispiele, um Ihre Phantasie anzuregen:

Aktivität

verbrannte Kalorien/Stunde

Fernsehen

Billard

Tischfußball

Zocken auf Konsole

Einkaufen

Kochen

Sex passiv

Sex aktiv

Sex Orgie

Lachen

Katze vom Nachbarn zum Teufel jagen

Pole...

Erscheint lt. Verlag 30.9.2015
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
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