Das Schicksal der Templer - Episode III (eBook)

Gefährliche Allianz

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
140 Seiten
Aufbau digital (Verlag)
978-3-8412-0994-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Schicksal der Templer - Episode III - Martina André
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Herbst 1315 - Eifel/Bonn/Köln:

Jegliche Hoffnung auf ein Leben in Frieden und Wohlstand hat sich für Gero von Breydenbach mit dem plötzlichen Auftauchen eines Todfeindes aus früheren Zeiten zerschlagen. Weil er die Existenz seiner Eltern und seines Bruders retten will, ist er gezwungen, zusammen mit seiner schwangeren Frau Hannah und seinem Knappen bei Nacht und Nebel die Flucht ins Unbekannte anzutreten. Zu allem Übel muss er sich dabei auch noch einem alten Bekannten annehmen, den er abgrundtief hasst, und das nicht nur, weil dieser es auf seine Frau abgesehen hat. Bei seiner Flucht trifft Gero überraschend auf einige Ordensbrüder und Sir Walter of Clifton, einen ehemaligen Commander der schottischen Templer, der ihn für die Verteidigung eines unglaublichen Geheimnisses anwerben will.

Martina André wurde 1961 in Bonn geboren. Der französisch klingende Nachname ist ein Pseudonym und stammt von ihrer Urgroßmutter, die hugenottische Wurzeln in die Familiengeschichte miteinbrachte. Martina André lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Koblenz sowie in Edinburgh/Schottland, das ihr zur zweiten Heimat geworden ist. Im Aufbau Taschenbuch sind die Romane um Gero von Breydenbach „Das Rätsel der Templer“, „Die Rückkehr der Templer“, „Das Geheimnis des Templers“, „Das Schicksal der Templer“ und „Das Erbe der Templer“ lieferbar. Außerdem sind lieferbar „Die Gegenpäpstin“, „Schamanenfeuer. Das Geheimnis von Tunguska“, „Die Teufelshure“ und „Totentanz“.

Mehr Informationen zur Autorin unter www.martinaandre.com und https://www.facebook.com/Autorin.Martina.Andre/

KAPITEL 12

Herbst 1315

Bonn

Bischofsstadt

Gero bewahrte trotz allem Ruhe und organisierte ihre Abreise.

Er entschied, welche Pferde sie nahmen, verstaute Geld und Papiere in verschiedenen Satteltaschen und versorgte Tom, der mit nichts außer einem Rucksack und einem Bademantel hierhergekommen war, mit wetterfester Kleidung. Wie er selbst trug er anschließend ein leichtes Kettenhemd, Stiefel und Waffen, die keine Rückschlüsse auf die Breydenbacher zuließen und ihm ein gewisses Maß an Verteidigung ermöglichten, auch wenn Tom weder mit einem Parierdolch noch mit einem Schwert umgehen konnte. Für eine entsprechende Unterweisung hatten sie beim besten Willen keine Zeit mehr. Ganz abgesehen davon, dass Gero dem verhassten Maleficus die Sachen am liebsten wieder abgenommen hätte, weil er wegen der mangelnden Bequemlichkeit bereits beim Umschnallen des Schwertgurtes geflucht hatte.

Gero selbst hatte weder auf Atlas, seinen treuen Hengst, noch auf seinen Anderthalbhänder verzichtet. Es war alles, was von seiner glorreichen Vergangenheit übriggeblieben war, und er würde beides nutzen, um Hannah und Matthäus mit seinem Leben zu verteidigen, wenn notwendig bis auf den letzten Tropfen Blut.

Hannah wusste immer noch nicht, wie sie die Gefahr, die von diesem Inquisitor ausging, einschätzen sollte. Ob es tatsächlich nötig war, Hals über Kopf zu fliehen, oder es nicht vielleicht doch möglich gewesen wäre, sich vorübergehend nach Waldenstein zurückzuziehen. Doch Geros Entschlossenheit wollte sie nicht widersprechen. Er konnte die Umstände nun mal weitaus besser einschätzen als sie. Jutta von Breydenbach erlitt beinahe einen Zusammenbruch, als sie von der Bedrohung und ihrem Vorhaben erfuhr. Unter Tränen packte sie für Hannah ein paar wärmende Kleider zusammen und einen mit Eichhörnchenfell gefütterten Wollmantel, den sie ihrem eigenen Fundus entnahm. »Der wird dich auch bei Wind und Kälte warmhalten«, versicherte sie Hannah mit rotverweinten Augen und zugeschwollener Nase. »Der Wollstoff hält sogar einem längeren Regen stand.« Danach hatte sie Hannah zum Burghof begleitet, wo bereits eine gutmütige braune Kaltblutstute mit einer schwarzen Mähne auf sie wartete, die Matthäus für sie gesattelt hatte und die sie erst einmal geritten hatte. Amra, wie das Tier genannt wurde, musste ihr mit seinem breiten Rücken nun auf unbestimmte Zeit die Heimat ersetzen.

Bevor sie aufbrachen, kam Geros Mutter noch einmal herbeigeeilt und gab ihr ein Säckchen mit Medizin, das die Kräuterfrau zusammengestellt hatte, und ein weiteres Paar Stiefel in einem geschnürten Ledersack, den Gero am Sattel befestigte. Jutta hatte Mühe, ihre Tränen zu unterdrücken, was Gero mehr mitnahm, als er zugeben wollte. Seine Miene war regelrecht versteinert, und Hannah sah, wie er schluckte, um sich Sorge und Trauer nicht anmerken zu lassen. Wie gern hätte sie ihn und seine Familie getröstet. Doch alles, was ihr einfiel, wären nur hohle Phrasen gewesen. Sein Vater hatte derweil mit zittriger Hand die Pergamente beschriftet, die ihnen freies Geleit den Rhein hinauf bis nach Flandern garantieren sollten. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, zum Abschied in nächtlicher Stunde höchstpersönlich auf dem Burghof zu erscheinen. Wobei auch er seine Tränen nicht zurückhalten konnte.

Gero überflog im Licht einer Fackel rasch die Papiere und überprüfte, ob alles in Ordnung war. Danach umarmte er Vater und Mutter und sogar seinen Bruder, obwohl der dastand wie eine Marmorsäule und die Umarmung nur halbherzig erwiderte.

»Wenigstens unsere Identitäten sind mit den Urkunden der Gräfin gesichert«, stellte Gero zum Abschied noch einmal beruhigt fest. »So kann niemand Rückschlüsse auf unsere wahre Herkunft ziehen.« Mattes wusste noch gar nichts von seinem Glück, dass er zukünftig als Geros Sohn gelten würde. Nichts auf den Papieren ließ auf eine Verbindung zu den Breydenbachern schließen. Einzig Tom war das Problem, das Richard dadurch gelöst hatte, indem er ihm kurzfristig eine Urkunde als Leibeigener ausstellte, die Gero mit seinem neuen Namen als sein Besitzer unterzeichnet hatte.

Alles musste rasend schnell und möglichst geheim vor sich gehen. Mattes durfte sich noch nicht einmal mehr von Gesa verabschieden. Entsprechend resigniert ließ der Junge den Kopf hängen.

Einzig Tom hatte keine Meinung zu dem, was hier gerade geschah. Er saß auf seinem stattlichen dunkelbraunen Zelter und kämpfte mit den Zügeln wie eine Marionette, bei der sich die Fäden verheddert hatten. Gero, der sich denken konnte, was auf ihn zukam, wenn Tom nicht schnellstens lernte, das Tier zu beherrschen, schüttelte missmutig den Kopf. Er war davon ausgegangen, dass der Mann aus der Zukunft sich wenigstens sicher im Sattel halten konnte. Immerhin hatte Hannah in ihrer Zeit ein eigenes Pferd besessen. Doch dafür hatte Tom sich anscheinend nicht interessiert. Es war beinahe bemitleidenswert, wie er sich an den Vorderzwiesel seines ausladenden Rittersattels klammerte und seine Augen sich in Panik weiteten, während das Tier sich durchaus moderat in Bewegung setzte.

Hannah warf, nachdem auch sie sich noch einmal von Geros Familie verabschiedet hatte, einen letzten Blick zurück, als sie im Schein der lodernden Feuerkörbe und zweier Fackeln, die Gero und Mattes trugen, das Burgtor passierten. Richard und Jutta standen mit Eberhard im Hof und blickten ihnen nach, froh darüber, dass es den meisten Burgbewohnern zu entgehen schien, was hier gerade geschah. Nur zwei eingeweihte Wachleute, die außerplanmäßig mit einem rasselnden Kettengeräusch das Burgtor hochfahren ließen, salutierten vor Gero zum Abschied.

»Wir werden uns wiedersehen, das verspreche ich euch«, hatte Hannah Geros Eltern zum Abschied versichert und in Wahrheit darauf gehofft, dass, wenn es eine Möglichkeit gab, in die Zukunft zu reisen, es auch möglich sein würde, hierher zurückzukehren.

»Wo willst du denn mit uns hin?« Gero konnte Hannahs Unsicherheit bei dieser Frage verstehen, kurz nachdem er mit ihr und seinen beiden anderen Begleitern den originären Handelsweg verlassen hatte und mit ihnen querfeldein durch den Wald ritt.

»Das werde ich euch spätestens dann erklären, wenn wir die erste Etappe erreicht haben«, erwiderte er ruhig. »Ich hoffe, du hast Verständnis dafür, dass ich dir unser Ziel jetzt noch nicht nennen kann, sondern erst, wenn wir dort sind.«

»Hauptsache, du kennst den Weg«, erwiderte sie resigniert.

»Mach dir darüber keine Sorgen«, versuchte er sie zu beruhigen. Er konnte es ihr nicht sagen, jedenfalls jetzt noch nicht, weil er nicht nur um ihre Sicherheit fürchtete, sondern auch um die der fraglichen Brüder in Köln, die er aufgrund von Wintrichs Hinweis zu seinem ersten Ziel erklärt hatte. Er konnte es nicht riskieren, falls Hugos Männer ihnen unterwegs in die Quere kamen und sie erwischten, dass Hannah und die anderen unter der Folter Informationen preisgaben, die ihnen anschließend nur noch härtere Qualen bescheren würden.

»Verlass dich auf mich«, sagte er nur, »ich weiß, was ich tue.«

Während er in fast völliger Finsternis im Schein der brennenden Fackel neben ihr her ritt, führte er Atlas so dicht an ihre Stute heran, dass er Hannah für einen kurzen Moment beruhigend über den Rücken streicheln konnte. »Wir reiten zunächst über Maria Laach in Richtung Brysich«, erklärte er vage. »Von dort aus geht es weiter nach Norden.«

Hannah verzichtete auf einen Protest. Er hatte sicher seine Gründe, warum er sich so nebulös ausdrückte, und im Grunde war es auch egal. Sie kannte sich hier sowieso nirgends aus. Ob sie nach Norden oder Süden ritten war so ziemlich das Gleiche. Sie konnte sich vorstellen, wie es in ihm aussah. Sie hatten nur eine knappe halbe Stunde gehabt, um sich auf die Flucht vorzubereiten. Er hatte sich nicht einmal vernünftig von seinen Eltern verabschieden können und wusste nicht, ob er sie jemals lebend wiedersehen würde. Dazu kam die Angst, was weiter mit ihnen geschehen würde. Für Hannah war außerdem nicht sicher, welche Rolle sein Bruder in der Sache spielte. Vielleicht war Gero auch deshalb so zurückhaltend, was die Beschreibung ihres endgültigen Ziels betraf. Nach allem, was sie gehört und gesehen hatte, traute sie Eberhard durchaus zu, dass er einen Pakt mit den falschen Leuten einging, indem er behauptete, mit der ganzen Sache nichts zu tun zu haben, und die Verfolger erst auf ihre Fährte führte. Aber mit solchen Gedanken wollte sie Gero nicht unnötig belasten.

Er deutete mit einer knappen Geste seiner brennenden Fackel in den dunklen Wald hinein. »Das ist der schnellste Weg, um das Einzugsgebiet des Erzbischofs von Trier zu verlassen. Haben wir diese Grenze erst einmal überschritten, können dessen Söldner keinen Einfluss mehr ausüben.«

»Aber wäre es nicht besser, direkt Richtung Flandern zu reiten?«, fragte Hannah überrascht. »Ich dachte, vielleicht wollen wir zu Johan van Elk? Schließlich hat er uns nicht ohne Grund vor ein paar Wochen eine Depesche zukommen lassen und uns eingeladen, ihn zu besuchen. Hast du nicht gesagt, du hättest ihm einen Boten mit einer Antwort geschickt? Oder irre ich mich da?«

»Das habe ich«, erwiderte er leise. »Aber bevor wir Johan aufsuchen, muss ich noch jemand anderen treffen.«

»Und der wäre?«, fragte sie zaghaft, von plötzlicher Furcht getrieben, er könne irgendeinen verrückten Plan verfolgen, mit dem er sich nur noch in größere Gefahr brachte.

»Zunächst müssen wir nach Bonn«, antwortete er und ließ sich damit nun doch ein wenig mehr entlocken als noch zuvor.

»Bonn?« Tom, der mit einem Ohr zugehört hatte,...

Erscheint lt. Verlag 16.7.2015
Reihe/Serie Gero von Breydenbach
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte 1315 • 14. Jahrhundert • 2005 • 21. Jahrhundert • Abenteuer • Artefakte • Bruderschaft • Deutschland • Eifel • Geheimnis • Gero von Breydenbach • Historischer Roman • Inquisition • Knightfall • Liebe • Luxemburg • Martina Andre • Mittelalter • Orden • Roman • Saga • Schatz • Schottland • Tempelritter • Templer • USA • Zeitreise
ISBN-10 3-8412-0994-7 / 3841209947
ISBN-13 978-3-8412-0994-8 / 9783841209948
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