Was mach ich hier eigentlich? (eBook)

So 'ne Art Chinareiseroadmoviebildertagebuch
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2015 | 1. Auflage
208 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-54711-7 (ISBN)
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Comedyqueen Martina Hill hat seit Jahren eine große Fangemeinde - auch in China. Sie selbst erfährt allerdings erst davon, als sie nach Peking eingeladen wird, um in einer chinesischen Comedyserie mitzuspielen. Plötzlich steht sie vor dem größten Abenteuer ihres Lebens, denn die Sache hat einen Haken: Martina leidet unter extremer Flugangst und hatte bisher mit China - abgesehen von «Die 71 süß-sauer, aber bitte mit Tofu!» - nicht besonders viel zu tun. Todesmutig und vollkommen ahnungslos macht sie sich dennoch auf den Weg ins Land des Lächelns ... Ein China-Trip der etwas anderen Art: urkomisch und mit vielen Bildern und lustigen Geschichten aus Martinas Leben.

Martina Hill studierte Schauspiel in Berlin. Bekannt wurde sie durch die Comedy-Serie «Switch reloaded». Aktuell ist sie in der «heute-show» und in ihrer eigenen Sketch-Comedy «Knallerfrauen» zu sehen. Hill wurde mehrfach mit dem Deutschen Comedypreis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Martina Hill studierte Schauspiel in Berlin. Bekannt wurde sie durch die Comedy-Serie «Switch reloaded». Aktuell ist sie in der «heute-show» und in ihrer eigenen Sketch-Comedy «Knallerfrauen» zu sehen. Hill wurde mehrfach mit dem Deutschen Comedypreis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Marco Musienko ist als Fernsehregisseur für zahlreiche Comedy-Formate verantwortlich. Unter seiner Regie entstanden die ersten vier Staffeln «Switch reloaded» und die Sketch Comedy «Knallerfrauen». Er wurde ebenfalls mehrfach mit dem deutschen Comedypreis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Was mach ich hier eigentlich?
Ich erwache im Nirwana.


Ich bin gerade aufgewacht. Mein Mund ist ganz trocken, und meine Augen brennen. Wo bin ich?

Ich schaue an mir herunter. Ich liege in zerwühlten Laken mit dem Kopf am Fußende eines Hotelbetts irgendwo in Peking. Ich versuche aufzustehen, aber eine unsichtbare chinesische Kraft zieht mich immer wieder magisch in die Matratze zurück …

Heute Nacht habe ich im Traum Kurt Cobain, dem Sänger von Nirvana, das Leben gerettet. Wie genau, weiß ich nicht mehr, aber ich konnte ihn irgendwie davon überzeugen, dass «sich mit der Schrotflinte das Gesicht wegwämmsen» langfristig gesehen kosmetisch keine besonders gute Lösung sei – und er habe doch so ’n hübsches. Hat er dann auch gleich eingesehen und es bleibenlassen. Jetzt vermietet er Strandkörbe auf Norderney. Er ernährt sich seit neuestem «vegan for fun» nach Attila Hildmann und hat das Duckface-Selfie für sich entdeckt.

Gott, bin ich müde. Kein Wunder, es ist ja auch erst vier Uhr nachts. Also in Köln. Hier in Peking is schon elf Uhr vormittags.

An den Rest des Traums erinnere ich mich nicht mehr. Nur noch an das Ende. Wir standen am Strand, und Kurt hat sich mehrfach recht herzlich bei mir bedankt und fröhlich kopfschüttelnd abgewinkt, das mit der Flinte sei aber auch ’ne Schnapsidee gewesen, die er nachher sicherlich bereut hätte. Freudestrahlend drückt er mir zum Abschied noch seine aktuelle Lieblings-CD in die Hand. Ich schaue auf das Cover. Es ist Farbenspiel von Helene Fischer. Als ich wieder aufschaue, ist er bereits dabei, den nächsten Strandkorb zu entsanden. Dabei pfeift er «Atemlos».

Komischer Traum. Jetzt hab ich ’n Ohrwurm.

Was mach ich hier eigentlich? In China?

 

Buddeln, bis der Chinese kommt.

 

Das Erste, was ich in meinem Leben über China und seine Bewohner wusste, habe ich im Kindergarten gelernt. Seitdem weiß ich, dass der Chinese an sich sehr musikalisch ist, außerordentlich kommunikativ und sehr gerne mit einem Streichinstrument – bevorzugt einem Kontrabass – auf der Straße sitzt, um sich was zu erzählen. Am liebsten zu dritt. Und zwar so lange, bis die Polizei kommt. Die allerdings nicht wirklich etwas unternimmt, sondern lediglich fragt, was das denn sei. Um sich dann mit der lapidaren Antwort – «Na, drei Chinesen mit dem Kontrabass, du Eumel» – recht schnell zufriedenzugeben.

Ähnlich verhält es sich übrigens auch mit den Chunusen, die allerdings mit einem Kuntrubuss uf dur Strußu sutzun. Ich hab das damals nicht hinterfragt.

Aber fleißig, wie ich war, hab ich sorgfältig mitgeschrieben. Beziehungsweise mitgemalt, schreiben konnt ich ja im Kindergarten noch nicht. Das sind meine Aufzeichnungen von damals:

Hier kann man sehr schön den überforderten Polizisten erkennen, wie er der Situation ratlos gegenübersteht. Leider hatte ich mit fünf Jahren noch keine rechte Ahnung von Perspektive und hab den Polizeiwagen dummerweise VOR die Chinesencombo gemalt.

Ganz nebenbei hab ich auf dem Bild auch noch Batman erfunden (rechts unten).

Ich hab sowieso viel gemalt damals. Das nächste Bild zum Beispiel trägt den Titel «Beim Bäcker».

Wie gesagt, Perspektive war noch nicht so mein Thema. Dass es sich hierbei um ein Brot und einen Tisch beim Bäcker handelt, kann selbst ich heute nur dank meiner Kindergärtnerin Frau Schnelle erkennen, die sich am 18. 4. 1980 erbarmt hat, meine Interpretation schriftlich festzuhalten. Was die anderen Kinder zu dem Thema «Beim Bäcker» gemalt haben, weiß ich nicht mehr. Wahrscheinlich einen Bäcker. Aber ich habe damals schon weiter- – und vor allem ökonomisch – gedacht. Dieses Bild lässt sich nämlich auch prima für viele verschiedene Anlässe verwenden, wie zum Beispiel «Beim Frühstück», «Beim Abendessen», «Beim Geburtstag», «Beim Besuch von Tante Erna» – halt überall da, wo Brot auf den Tisch kommt.

Zurück zum Thema. Wie gesagt, die Geschichte mit den drei Chinesen war so ziemlich das Einzige, was ich lange Zeit über China wusste.

Als Kind hab ich auch gedacht, dass, wenn man ein Loch durch die Erde buddelt, dass man dann in China wieder rauskommt. Leider konnte ich diese Theorie nie endgültig überprüfen, dafür war die Sandkastenpause immer zu kurz.

Als Kind dachte ich, dass, wenn man ein Loch durch die Erde buddelt, man in China wieder rauskommt. Ich hatte mir schon das perfekte Equipment zugelegt. Mit dem Proviant war ich allerdings etwas optimistisch.

Jetzt liege ich hier, 35 Jahre später, quasi am anderen Ende des Tunnels – hätten die mich damals mal in Ruhe zu Ende buddeln lassen. Aber wie bin ich nur hier hingekommen?

Alles begann mit einer E-Mail aus Peking. Darin wurde ich von einer chinesischen Produktionsfirma eingeladen, bei einer Comedysendung als Gast mitzuspielen.

Wie jetzt?

Ich?

In China?

Watt?

Bzw.:

?

Wie kommen die denn auf mich?

 

Das kam so:

Eines Tages war ich in Köln unterwegs zu einer großen mintfarbenen Drogeriekette – die Augencreme war alle. Und wie ich da so zielstrebig und angefaltet in der Einkaufsstraße meinen Anti-Aging-Produkten entgegensteuerte, wurde ich von einer Gruppe junger chinesischer Touristen angesprochen. Ich konnte nicht alles verstehen, aber offensichtlich wollten sie unbedingt, dass ich ein Foto von ihnen mache.

«Ja klar, kein Problem, die Falten können warten.» Doch anscheinend hatte ich da irgendetwas falsch verstanden – denn sie wollten mir die Kamera partout nicht geben.

«Die sind aber misstrauisch, so gefährlich sehe ich doch gar nicht aus», dachte ich so bei mir. Bis ich dann begriffen hatte, dass ich nicht ein Foto VON ihnen machen sollte, sondern eines MIT ihnen. O. k.! «Cheeeese!» Klick!

«We know you from China!», erklärte mir freudig die Besitzerin der Kamera.

«Och, das tut mir jetzt aber leid, da muss es sich um eine Verwechslung handeln. Ich war nämlich in meinem ganzen Leben noch nie in China. Aber trotzdem noch viel Spaß in Köln», winkte ich der Truppe nach und setzte meinen Weg Richtung zeitlose Schönheit fort. Weil ich es mir wert bin und damit ich auch morgen noch kraftvoll zubeißen kann. Mit der Kraft der zwei Herzen. Jeff! Ich heiße Jeff!

...

Erscheint lt. Verlag 30.5.2015
Zusatzinfo Zahlr. 4-farb. Fotos
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Schlagworte Abenteuer • Beijing • China • Chinesen • Comedy • Comedyqueen • Deutscher Comedypreis • Deutscher Comedy Preis • Deutscher Fernsehpreis • Ferner Osten • heute show • Knallerfrauen • Land des Lächelns • Peking • Reich der Mitte • Reise • Reisebericht • Switch reloaded
ISBN-10 3-644-54711-4 / 3644547114
ISBN-13 978-3-644-54711-7 / 9783644547117
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