Schau mir in die Augen, Audrey (eBook)

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2015 | 1. Auflage
352 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-17047-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schau mir in die Augen, Audrey -  Sophie Kinsella
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Eine zauberhafte funkensprühende Familiengeschichte
Audrey ist Mitglied einer ziemlich durchgeknallten Familie: Ihr Bruder ist ein Computernerd, ihre Mutter eine hysterische Gesundheitsfanatikerin und ihr Vater ein charmanter, ein bisschen schluffiger Teddybär. Doch damit nicht genug - Audrey schleppt noch ein weiteres Päckchen mit sich herum: Nämlich ihre Sonnenbrille, hinter der sie sich wegen einer Angststörung versteckt. Bloß niemandem in die Augen schauen! Als sie eines Tages auf Anraten ihrer Therapeutin beginnt, einen Dokumentarfilm über ihre verrückte Familie zu drehen, gerät ihr immer häufiger der gar nicht so unansehnliche Freund ihres großen Bruders vor die Linse - Linus. Und langsam bahnt sich etwas an, was viel mehr ist, als der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ...

Ein wunderbarer Familienroman für Mütter und Töchter, der ein ernstes Thema in seinen warmherzigen Humor hüllt. Witzig und charmant geschrieben von Sophie Kinsella, der Queen der romantischen Komödie!

Sophie Kinsella ist ehemalige Wirtschaftsjournalistin. Ihre romantischen Komödien und Shopaholic-Romane werden von einem Millionenpublikum verschlungen und erobern regelmäßig die Bestsellerlisten. Sie lebt mit ihrer Familie in London.

Oh Gott. Mum ist verrückt geworden.

Nicht so wie sonst, nicht normal Mum-verrückt. Richtig verrückt.

Normal Mum-verrückt geht so: Mum sagt, »Lasst uns zusammen diese tolle glutenfreie Diät machen, von der ich in der Daily Mail gelesen habe!«, und kauft drei glutenfreie Brote, die so widerlich schmecken, dass sich uns im Mund alles zusammenzieht. Die Familie tritt in einen Hungerstreik, Mum versteckt ihr Sandwich heimlich im Blumenbeet und eine Woche später sind wir nicht mehr glutenfrei.

Das ist normal Mum-verrückt. Aber diesmal ist es ernst.

Sie steht am Schlafzimmerfenster, das auf die Rosewood Close hinausgeht, so heißt die Straße, in der wir wohnen. Wobei »sie steht« viel zu normal klingt. Und was sie tut, ist definitiv nicht normal. Sie lehnt sich bebend aus dem Fenster und hat einen irren Ausdruck in den Augen. Vor ihr auf dem Fensterbrett balanciert der Computer von meinem Bruder Frank, der sich in einem gefährlichen Winkel dem Abgrund entgegenneigt. Er kann jeden Moment in die Tiefe stürzen. Ein siebenhundert Pfund teurer Computer.

Ist ihr das klar? Siebenhundert Pfund! Ständig hält sie uns Vorträge darüber, dass wir keinen blassen Schimmer davon hätten, was das Leben heutzutage eigentlich kostet, und sagt solche Sachen wie »Habt ihr überhaupt eine Ahnung, wie hart es ist, zehn Pfund zu verdienen?« oder »Ihr würdet nicht so verschwenderisch mit Strom umgehen, wenn ihr selbst dafür aufkommen müsstet«.

Tja, wie steht’s damit, siebenhundert Pfund zu verdienen und sie dann freiwillig – und buchstäblich – zum Fenster rauszuschmeißen?

Unter uns rennt Frank aufgelöst in seinem Big Bang Theory-Shirt auf dem Rasen vor dem Haus hin und her, rauft sich die Haare und redet verzweifelt auf Mum ein.

»Mum.« Seine Stimme überschlägt sich vor Entsetzen. »Mum, das ist mein Computer

»Natürlich ist das dein Computer!«, schreit Mum hysterisch. »Denkst du vielleicht, das wüsste ich nicht?«

»Mum, bitte. Lass uns darüber reden, ja?«

»Ich hab versucht, darüber zu reden!«, gibt Mum aufgebracht zurück. »Ich hab es auf die nette Tour versucht, mit vernünftigen Argumenten, mit Bitten und Betteln, mit Bestechung … Ich habe alles versucht! ALLES, Frank!«

»Aber ich brauche meinen Computer!«

»Nein, du brauchst deinen Computer nicht!«, kreischt Mum so laut, dass ich zusammenzucke.

»Mummy schmeißt den Computer aus dem Fenster!«, ruft Felix, der gerade in den Vorgarten gelaufen kommt, und schaut mit staunender Begeisterung zu ihr hoch. Felix ist unser kleiner Bruder. Er ist vier. Er begegnet so ziemlich allem im Leben mit staunender Begeisterung. Ein Lastwagen in der Straße! Ketchup! Eine extralange Pommes! Dass Mum kurz davor ist, einen Computer aus dem Fenster zu werfen, ist nur ein weiterer Punkt auf der langen Liste der täglichen Wunder.

»Ja, genau. Und wenn sie das macht, dann ist der Computer kaputt«, sagt Frank finster. »Und du kannst nie wieder Star Wars spielen. Nie wieder.«

Felix verzieht erschrocken das Gesicht und Mums Wut entfacht sich von Neuem.

»Frank!«, schreit sie. »Hör auf, deinen Bruder zu ärgern!«

Mittlerweile stehen die McDuggans, unsere Nachbarn von gegenüber, vor der Tür und starren zu uns rüber. »Neeeiiin!«, schreit ihr zwölfjähriger Sohn Ollie, als er sieht, was Mum vorhat.

»Nicht, Mrs Turner!« Er kommt über die Straße in unseren Vorgarten gerannt und schaut gemeinsam mit Frank flehend zu ihr hoch.

Ollie und Frank treffen sich manchmal online, um Land of Conquerors zu spielen, wenn Frank sich gnädigerweise dazu herablässt, weil er gerade niemand anderen zum Zocken hat. Ollie sieht sogar noch panischer aus als Frank.

»Bitte tun Sie das nicht, Mrs Turner«, ruft er mit zitternder Stimme. »Auf dem Computer sind alle Game-Kommentare von Frank drauf. Die sind super witzig.« Er sieht Frank an. »Sind sie echt.«

»Danke«, murmelt Frank.

»Deine Mum ist wie …« Ollie blinzelt nervös. »Sie ist wie die Goddess Warrior im siebten Level.«

»Ich bin was?«, will Mum wissen.

»Das war ein Kompliment«, zischt Frank und verdreht die Augen. »Was dir klar wäre, wenn du schon mal gespielt hättest. Im achten Level«, korrigiert er Ollie.

»Ach ja, stimmt«, beeilt Ollie sich zu sagen. »Im achten.«

»Du kannst dich ja schon gar nicht mehr in deiner Muttersprache unterhalten!«, flippt Mum aus. »Das echte Leben besteht nicht aus einer Reihe von Leveln!«

»Mum, bitte«, ruft Frank. »Ich mache alles, was du willst. Ich räum den Geschirrspüler ein. Ich ruf jeden Abend Granny an. Ich …« Er überlegt verzweifelt. »Ich lese tauben Menschen vor.«

Er will tauben Menschen vorlesen? Hört er sich überhaupt selbst reden?

»Tauben Menschen?«, explodiert Mum. »Tauben Menschen? Ich kann darauf verzichten, dass du tauben Menschen vorliest! Wenn hier verdammt noch mal jemand taub ist, dann du! Nie hörst du, was ich dir sage – ständig hast du diese elenden Stöpsel in den –«

»Anne!«

Dad greift in die hitzige Debatte ein, die mittlerweile noch mehr Nachbarn aus ihren Häusern gelockt hat. Das hier ist besser als jede Reality-TV-Show.

»Anne!«, versucht es Dad noch einmal.

»Lass mich das regeln, Chris«, sagt Mum warnend, und ich sehe, wie Dad schluckt. Mein Vater ist groß, sieht aus wie einem Auto-Werbespot entstiegen und macht den Eindruck, als hätte er das Sagen, aber im Grunde seines Herzens ist er kein Alphatier.

Nein, das ist gemein. Ich glaube, dass er in ganz vielen Dingen ein Alphatier ist. Nur ist Mum eben ein noch viel größeres Alphatier. Sie ist durchsetzungsstark und dominant und hübsch und dominant.

Habe ich gerade zweimal dominant gesagt?

Tja. Zieht eure eigenen Schlüsse daraus.

»Ich weiß, dass du wütend bist, Liebling«, sagt Dad besänftigend. »Aber findest du nicht, dass du es ein bisschen übertreibst?«

»Ich übertreibe es? Er ist derjenige, der es übertreibt! Er ist süchtig, Chris!«

»Ich bin nicht süchtig!«, protestiert Frank.

»Ich meine ja nur –«

»Was?« Mum dreht Dad den Kopf zu. »Was meinst du ja nur?«

»Wenn du ihn genau hier runterwirfst, triffst du möglicherweise den Wagen.« Der Gedanke lässt Dad sichtlich zusammenzucken. »Könntest du vielleicht etwas weiter nach links zielen?«

»Was kümmert mich der Wagen! Hier geht es darum, aus Liebe drastische Maßnahmen zu ergreifen!« Sie kippt den Computer in eine noch gefährlichere Schräglage und wir – inklusive der zuschauenden Nachbarn – keuchen kollektiv auf.

»Liebe?«, ruft Frank zu Mum hoch. »Wenn du mich wirklich liebtest, würdest du meinen Computer nicht kaputt machen!«

»Tja, und wenn du mich wirklich liebtest, Frank, würdest du nicht hinter meinem Rücken um zwei Uhr nachts aufstehen, um online mit irgendwelchen Leuten in Korea zu spielen!«

»Du bist um zwei Uhr morgens aufgestanden?«, fragt Ollie mit großen Augen.

»Um zu trainieren«, antwortet Frank achselzuckend. »Ich hab trainiert«, sagt er noch einmal mit Nachdruck und schaut dabei wieder zu Mum hoch. »Ich hab bald ein Turnier! Du hast doch immer gesagt, dass ich mir im Leben ein Ziel setzen soll! Und genau das hab ich!«

»Land of Conquerors zu spielen ist kein Ziel! Oh Gott, oh Gott …« Sie lehnt die Stirn gegen den Computer. »Was hab ich nur falsch gemacht?«

»Hey, Audrey«, ruft Ollie, als er mich plötzlich in meinem Zimmer am Fenster stehen sieht. »Wie geht’s so?«

Ich weiche erschrocken zurück. Mein Fenster liegt leicht versetzt in einer Erkernische, und eigentlich hatte ich gehofft, dass mich niemand bemerkt. Vor allem Ollie nicht, von dem ich ziemlich sicher bin, dass er ein bisschen auf mich steht, obwohl er zwei Jahre jünger ist und mir kaum bis zur Brust reicht.

»Hey, da oben steht unser Filmstar!«, witzelt Ollies Dad Rob. So nennt er mich schon seit vier Wochen, obwohl Mum und Dad jeweils getrennt zu ihm rüber sind und ihn gebeten haben, damit aufzuhören. Er hält es für witzig und glaubt, meine Eltern hätten keinen Sinn für Humor. (Mir ist schon öfter aufgefallen, dass man »Sinn für Humor haben« mit »ein unsensibler Vollidiot sein« gleichsetzen kann.)

Aber ich glaube, diesmal haben weder Mum noch Dad Robs ach so lustigen Witz überhaupt gehört. Mum jammert weiter »Washabichnurfalschgemacht? Washabichnurfalschgemacht?« vor sich hin und Dad behält sie nervös im Auge.

»Du hast gar nichts falsch gemacht!«, ruft er. »Alles ist gut! Komm runter, Liebling, und wir trinken erst mal einen kleinen Schluck zur Beruhigung. Stell den Computer ab … nur vorläufig«, fügt er hastig hinzu, als er den Ausdruck auf ihrem Gesicht sieht. »Du kannst ihn auch noch später aus dem Fenster werfen.«

Mum rührt sich keinen Millimeter von der Stelle. Der Computer neigt sich noch ein Stück weiter dem Abgrund zu und Dad zuckt zusammen. »Schatz, mir geht es einzig und allein um den Wagen … Wir haben ihn doch gerade erst abbezahlt …« Er stellt sich mit ausgebreiteten Armen vor das Auto, als könnte er es so vor herabfallender Hardware abschirmen.

»Holt eine Decke!«, ruft Ollie plötzlich. »Rettet den Computer! Wir brauchen eine Decke. Dann...

Erscheint lt. Verlag 20.7.2015
Übersetzer Anja Gali?
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Finding Audrey
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • Bestsellerautorin • eBooks • Erste Liebe • Familienroman • Frauenunterhaltung • Humor • Jugendbuch • lustig • lustige • Mädchen • Rebecca Bloomwood • Shopaholic • Sophie Kinsella • Young Adult
ISBN-10 3-641-17047-8 / 3641170478
ISBN-13 978-3-641-17047-9 / 9783641170479
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